Heineken Experience

Bierbrauerei in Amsterdam, Juni 2016

Die Heineken Experience befindet sich im Gebäude der ursprünglichen Brauerei im Zentrum von Amsterdam. Im Jahr 1988 wurde die Brauerei wegen Unfähigkeit zur Deckung der hohen Nachfrage geschlossen und begrüßt seit 1991 Besucher aus aller Welt. Um den Ticketpreis von EUR 18,- ist man mit dabei.

Heute ist es eine selbstgeführte, interaktive Reise durch die Welt von Heineken. Man kann die Geschichte des Unternehmens erkunden, die 4 natürlichen Zutaten des Biers, den Brauprozess, einen Verkostungsraum und die Marke Heineken. Am Ende der Tour kann man zwei Heineken genießen (im Eintrittspreis inkludiert).

Heineken N.V. ist eine niederländische Brauerei, die am 12. Juli 1864 von Gerard Adriaan Heineken gegründet wurde.
Sie ist der drittgrößte Brauereikonzern der Welt nach Anheuser-Busch InBev und SABMiller.

Am 12. Juli 1864 kaufte Gerard Adriaan Heineken mit Unterstützung seiner Mutter im Alter von 22 Jahren die Brauerei De Hooiberg – damals die größte der Gegend – in Amsterdam. Dort wurde seit 1592 Bier produziert. Bis 1886 wurde obergäriges, danach nach deutschem Vorbild untergäriges Bier hergestellt.

Durch eine aggressive Preispolitik gelang es Heineken, sich bis 1912 gegen seine härtesten Konkurrenten Oranjeboom, van Vollenhoven und die deutschen Brauereien auf dem heimischen Markt durchzusetzen. 1931 wurde die erste ausländische Niederlassung in Surabaya, Indonesien, eröffnet. Die Produktion belief sich auf 200.000 hl pro Jahr (die Durchschnittsproduktion der Konkurrenz lag bei ca. 3000 hl pro Jahr).

In einem Museum sind Utensilien der letzten 150 Jahre Firmengeschichte zu sehen, Änderungen am Logo, Bierdeckelsammlungen, Flaschendesign, Werbeplakate usw.

Von Lara bekommen die Besucher die Zutaten erklärt.

Der Kesselraum ist auch für Bierverweigerer interessant. Überhaupt kann man sich die Experience als Antialkoholiker durchaus gönnen. Wissenswert ist es allemal und die Mitarbeiter vor Ort sind wirklich ausgesprochen nett und gesprächsfreudig.

Ab den späten 1930er Jahren expandierte die Firma auch in den USA und legte verstärkt Wert auf die Werbung.

In den 1950er Jahren hatte die Firma dann Absatzprobleme auf dem heimischen Markt und wurde durch die ausländischen Märkte aufrechterhalten. Bis Ende der 1960er Jahre konnte die heimische Marktstellung konsolidiert werden, nur um dann von ausländischen Brauereien, deren Märkte gesättigt waren, bedrängt zu werden.

In den 1970er Jahren ging Heineken mehr und mehr dazu über, Lizenzen an ausländische Brauereien zu vergeben und so seine Marktstellung im Ausland zu verbreitern. Der Marke half dabei die Nachfrage von US-Touristen nach Heineken-Bier in der Karibik Fuß zu fassen.

Mit einem Export-Anteil von 19 Millionen Hektolitern in 170 Ländern ist Heineken die am weitesten verbreitete Biermarke der Welt.

Heineken hält an der 2002 gegründeten deutschen Brau Holding International (BHI) einen Anteil von 49,9 %. Zur BHI gehören so bekannte deutsche Marken wie Hacker-Pschorr, Kulmbacher oder Paulaner.

Im Jahr 2003 übernahm Heineken die Aktienmehrheit am österreichischen Marktführer Brau Union. Dadurch befinden sich jetzt einige der bekanntesten österreichischen Biermarken im Besitz von Heineken, u. a. Gösser, Zipfer, Kaiser, Wieselburger, Puntigamer, Schwechater, Edelweiß und Schlossgold (alkoholfrei).

Im Laufe der Tour kommt man zur Verkostung und jeder Gast erhält ein Probierglas. Erklärt wird die korrekte Ansetz-, Kipp- und Schlucktechnik. Glücklicherweise gibt es keinen Trinkzwang.

Es geht dann über in den Spaßteil mit Film- und Fotostopps, sportlichen Stationen (Heineken ist auch Sponsor), geschicklichen Herausforderungen und mehr.

Der Besucher kann sich hier wie ein Biertropfen im Inneren einer Flasche fühlen.

Flaschendesign im Laufe der Jahre.

Vor 150 Jahren lag die Brauerei noch außerhalb der Stadt. Durch die Expansion von Amsterdam ist das Gebäude längst assimiliert, zu klein und verkehrstechnisch ungünstig geworden.

Und wer mit 76.000 Mitarbeitern einen Umsatz von über 18 Mrd. Euro generiert, nach dem wird schon mal eine Brücke benannt.