Nowosibirsk

Die schnellstgewachsene Stadt der Welt, September 2018

Nächster Halt der Transsibirischen Eisenbahn ist Nowosibirsk, nach Moskau und Sankt Petersburg die drittgrößte Stadt Russlands und die größte Stadt Sibiriens.

Die Metropole der Oblast Nowosibirsk in Westsibirien hat 1,6 Millionen Einwohner und verdankt ihre Gründung dem Bau einer Brücke der Transsibirischen Eisenbahn über den Fluss Ob im Jahre 1893. Heute gibt es im Großraum Nowosibirsk sechs Brücken über den Ob, der dort teilweise fast einen Kilometer breit ist. Den Namen Novosibirsk ('Neues Sibirien') trägt die Stadt seit 1926.

Da ich auch hier wieder erst abends mit dem Zug ankomme, folgt auch in dieser Stadt zuerst die persönliche Nachttour, bevor am nächsten Tag die offizielle Gruppenführung stattfindet. Da ich mich umfangreich auf diese Reise vorbereitet habe, sind alle Viewpoints im Navi markiert und die Marschroute fixfertig vorgeplant.

Bis zur Eröffnung in Jekaterinburg 1991 war die Metro Nowosibirsk die einzige U-Bahn im asiatischen Teil Russlands. Eröffnet im Jahr 1985 besteht sie gegenwärtig aus zwei Linien mit dreizehn Stationen sowie einer Länge von 15,9 Kilometern. Bei dieser U-Bahn ist nichts mehr in englisch angeschrieben, die Beschilderung, Wegweiser und Stationsnamen sind ausnahmslos in kyrillisch.

Direkt am Bahnhof ist die Metrostation 'Ploschad Garina-Mihaylovskogo'. Die Wertmünze kostet hier nur 20 Rubel. Am Kreuzungspunkt 'Sibirskaya' wechsle ich von der grünen zur roten Linie und steige im Stadtzentrum 'Ploschad Lenina' wieder aus. Später werde ich feststellen, dass ich einen kilometerweiten Umweg wegen 800 Meter Fußweg gefahren bin.:-]
Achtung Fakten: Die Nowosibirsker U-Bahn ist die erste und noch die einzige U-Bahn hinter dem Ural und die U-Bahn-Brücke über den Fluss Ob ist die längste U-Bahn-Brücke in der Welt.

Im Stadtzentrum steht vor dem Opern- und Ballett-Theater das Lenin-Denkmal.

Das Staatliche Akademische Opern- und Ballett-Theater Nowosibirsk am Lenin-Platz im Zentrum der Stadt ist das wichtigste Theater in Sibirien und eines der bedeutendsten in Russland. Es besitzt das größte Theatergebäude Russlands, größer noch als das Moskauer Bolschoi-Theater. Die äußere Erscheinung des im Februar 1944 fertiggestellten Bauwerks wird geprägt von einem zentralen, 35 Meter hohen Kuppelbau mit vorgelagerter, enorm großer Säulenhalle als Foyer.

Das Haus belegt eine Fläche von 11.837 Quadratmetern, umschließt 294.340 Kubikmeter Raum und bietet Platz für rund 1.800 Zuschauer. Die erste Aufführung fand am 12. Mai 1945 statt.

Überdimensional neben Lenin sind hier die Rollenbilder Arbeiter, Soldat und Bauer aufgestellt.

Das glückliche fruchtbare Paar mit Fackel und Kornähre darf auch nicht fehlen.

An der Adresse Krasny Prospekt no. 23 hat das Nowosibirsker Landesmuseum für Heimatkunde (1909-1912, von A. D. Kryachkov) seinen Sitz.

Krasny Prospekt (Rote Allee) ist die zentrale Verbindung und Hauptverkehrsstraße mit einer Länge von ca. 7 km. Sie verläuft über den zentralen Teil der Stadt und beginnt am rechten Ufer des Flusses Ob und endet in der Nähe des städtischen Flughafens Sewerny (seit Februar 2011 geschlossen).

Die Nowosibirsker sehen eine kleine Kapelle, die als geografisches Zentrum des Russischen Zarenreiches gilt, als wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt an.
Mitten auf der Krasny Prospekt zwischen den Fahrtrichtungen fällt die Kapelle Sankt Nikolaus deutlich auf.

Die St. Nicolas-Kapelle - das geographische Zentrum Russlands.

In der Gegenrichtung erstreckt sich der Krasny Prospekt.

Nach dem Tod von Wladimir Lenin beschlossen die Einwohner von Nowosibirsk, Lenins Vermächtnis zu gedenken. Von 1924-1926 wurde das Lenin-Haus als Hausdenkmal mit Spendengeldern der Arbeitern erbaut.

Das Haus stand im Mittelpunkt des öffentlichen und politischen Lebens der Stadt. Es war ein Zuhause der Zentralbibliothek, des ersten sibirischen Radiosenders und vieler anderer lokaler und regionaler Organisationen. Von 1930-1985 befand sich das Novosibirsker Jugendtheater im Haus Lenin. Schließlich, im Jahr 1985, wurde das Haus von Lenin in die Halle der Philharmonie ungewandelt.

Die Alexander Newski Kathedrale wurde bereits im Jahr 1898 fertiggestellt und war damals eines der ersten Steingebäude der Stadt. Während der Stalin-Herrschaft wurde die Kathedrale geschlossen und erst wieder Anfang der 1990er Jahre an die Kirche zurückgegeben. Sie wurde 1992 komplett renoviert.

Die Kathedrale liegt etwas unterhalb vom Opernhaus am Roten Prospekt. Sie fällt direkt durch die rote Backstein-Fassade auf und bildet mit den 2 vergoldeten Kuppeln eine tolle Gesamtkomposition. Auch der Innenraum ist mit Wandgemälden, Altären und Ikonen üppig gestaltet.

Neben Denkmälern für Labormäuse und Einkaufsszenen existiert auch ein Monument für die erste Ampel und Lichtanlage der Stadt.

Vor der Universität für Wassertransport steht am Park Vodnik ein weiteres Denkmal für Lenin (etwa 500 Meter Luftlinie vom anderen großen Dingens entfernt!). Diesmal hat er die Raika-Werbung zu seinem Sockel und sein Fingerzeig gilt dem Gebäude einer gewissen Rayffayzenbank.

Dieses Denkmal für Holzarchitektur ist das Haus des Kaufmanns Surikov (Dom Kuptsa Surikova) an der Kreuzung Ulitsa Uritskogo und Lenina.

Der Vollständigkeit halber das AZIMUT Hotel Siberia mit seinen sechseckigen Fenstern.
Tolle Lage, ausreichende Zimmergröße, gute Ausstattung, fabelhaftes Frühstück.

Als Aussicht bieten sich das Domina Hotel und die Sberbank an, dazwischen grundelt das Theater und Kulturzentrum 'Haus der Kultur. Oktoberrevolution'.

Es geht ins 'Museum der Geschichte der Westsibirischen Eisenbahn'.

Hier sind, direkt beim Hauptbahnhof, Modelle und Dokumente ausgestellt, die von der 125jährigen Geschichte berichten.

Nowosibirsk liegt östlich des Uralgebirges im Süden des Westsibirischen Tieflandes am Fluss Ob an der Kreuzung der wichtigsten Verkehrswege. Diese verbinden seit jeher die russischen Regionen und ermöglichen gegenseitige Wirtschaftsbeziehungen sowohl in Richtung West-Ost (Bundesstraße M-51 Baikal), als auch Nord-Süd (Bundesstraße M-52 Tschujski Trakt, der schiffbare Fluss Ob). Die Entfernung Nowosibirsk - Moskau beträgt 3191 km.

Gegründet wurde Nowosibirsk im Jahre 1893, ursprünglich als Siedlung der Bauarbeiter, die eine Eisenbahnbrücke über den Ob bauten. Der Bau der Transsibirischen Eisenbahn kurbelte eine rasche Stadtentwicklung an. Innerhalb von weniger als 70 Jahren wurde Nowosibirsk zu einer Millionenstadt. Dies ist ein Weltrekord, dafür gibt es einen entsprechenden Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. Bis heute gehört Nowosibirsk zu den am schnellsten wachsenden Städten der Welt.

Heute ist Nowosibirsk das größte Geschäfts-, Handels,- Finanz-, Wissenschafts-, Industrie- und Kulturzentrum im asiatischen Teil Russlands.

Die Stadt besteht aus acht Verwaltungsbezirken: Dsershinskij, Kirowskij, Kalininskij, Leninskij, Oktjabrskij, Perwomajskij, Sowjetskij und Zentralnyj Okrug.

Die Fläche der Stadt beträgt 502,7 km² und ist das Zentrum des Nowosibirsker Ballungsgebiets, wo über 2 Millionen Menschen leben.

Nowosibirsk ist der größte Verkehrsknotenpunkt Westsibiriens, der auf der Kreuzung aller Verkehrswege liegt, inkl. die Transsibirische Eisenbahn. Es gibt auch eine Eisenbahnstrecke nach Zentralasien.Hier befinden sich 4 Bahnhöfe, dabei ist der Hauptbahnhof Nowosibirsk der größte hinter dem Ural. In Nowosibirsk befindet sich auch der größte Güterbahnhof Russlands, wo täglich die Rekordmengen von Gütern abgefertigt werden.

Am Bahnhof Nowosibirsk-Glawny ist jene Dampflokomotive ausgestellt, die bereits als Modell im Museum daneben zu sehen war. Leider unantastbar komplett hinter Glas und damit auch nicht allzu fotogen.

Der Hauptbahnhof von Nowosibirsk wurde 1939 eröffnet und ist im typischen Stil der Sowjetzeit erbaut.
Er ist der größte Bahnhof in Sibirien und wurde Ende der 1990er Jahre restauriert.

Der Durchgangsbahnhof verfügt über 14 Bahnsteiggleise.

Der Bau der Bahnstation Ob - so der damalige Name von Nowosibirsk - am rechten Ufer des gleichnamigen Flusses begann im Oktober 1893. Die offizielle Eröffnung erfolgte mit einer Sonderfahrt zur Bahnstation Bolotnaja am 1. Dezember 1894. Das Bahnhofsgebäude wurde 1906 und 1904 um jeweils ein zweistöckiges Nebenhaus erweitert. Die Station firmierte ab 1909 unter dem Namen Nowonikolajewsk, ehe diese 1926 ihren heutigen Namen erhielt.

Nachbau der ersten russischen Dampflokomotive, die von Yefim und Miron Cherepanov (1834) gebaut wurde.
Das Modell von 2002 im Maßstab 1:1 steht neben dem Bahnhofsgebäude im Eisenbahnmuseum in Nowosibirsk.

Dekorative Elemente winken dem Bahngästen zum Abschied leise Servus.

So spartanisch die Zugsgarnituren ausgestattet sind, so technisch hochgerüstet sind die Wartezonen. Überfüllte riesige Anzeigetafeln, Monitore und Nummernausgaben am Kassenschalter entsprechen westlichem Kundenfrust.

Als detailverliebter Mensch bermerke ich auch Geländer-Symbolik im Stiegenhaus.

1929 veranstaltete die Moskauer Architektur-Gesellschaft im Auftrag der Eisenbahnverwaltung Omsk einen Designwettbewerb zum Neubau des Bahnhofgebäudes. Das markante Gebäude sollte im Stil des Konstruktivismus neu errichtet werden. In Abstimmung mit einer städtischen Kommission, der Kiewer Gipotrains und mehrere Architekten wurde die Planungsphase 1931 abgeschlossen. Die imposante Bogenstruktur der zentralen Halle entwarf der Ingenieur Nikolai Nikitin. Der Betrieb des neuen Bahnhofs wurde am 25. Januar 1939 von einer staatlichen Kommission genehmigt.

Als Panorama nochmals in seiner ganzen Pracht.

Die Stadt liegt an der transkontinentalen Straßenverbindung von Moskau nach Wladiwostok. Hier endet die russische Fernstraße R254 und beginnt die R255. Gleichzeitig ist Nowosibirsk Ausgangspunkt der Abzweigung R256, die in südliche Richtung über Barnaul nach Gorno-Altaisk und dann nach Südosten durch das Altai-Gebirge nach Taschanta an der mongolischen Grenze führt.

Station der Metro Linie 1 - Haltestelle 'Ploschad Lenina' am Roten Propekt.

Wie bereits erwähnt, ist diese Metro die einzige östlich des Ural. Von den insgesamt 7 Metros sind somit sechs im europäischen Teil Russlands. Und dies war dann auch meine Lieblings- und Testfrage an jeden örtlichen Stadtguide: Welche russischen Städte haben eine eigene U-Bahn?:-]

Denkmal für "Das erste Kino".
Soferne ich das Schild richtig interpretiere, erinnert es an das Cinematographie-Theater von 1908.

Zur Erinnerung an seine sowjetische Vergangenheit blickt eine riesige grüblerische Statue von Lenin immer noch auf ein Stadtzentrum, das bereits einen Großteil seines kommunistischen Gefühls verloren hat.

Umgeben von aufdringlichen Werbebannern - Raiffeisen ist auffallend zahlreich vertreten - rotiert Wladimir Iljitsch Uljanow vermutlich in seinem Mausoleum. (Dort könnte ich auch mal wieder nachschauen gehen...)

Staatliches akademisches Opern- und Balletttheater Nowosibirsk (NOVAT - Novosibirsk State Academic Theater of Opera and Ballet) am Ploshchad' Lenina. Wer nah genug rangeht, lässt auch keinen Platz für vordrängende Ostasiaten.

Panorama vom Nowosibirsker Landesmuseum für Heimatgeschichte am Krasnyy Prospekt mit nagelneuem Straßenbelag. Übrigens, falls jemand die Dashcam-Videos aus Russland kennt... Manche Verkehrsteilnehmer heizen wirklich lautstark und aberwitzig durch die Straßen. Diese Idioten gibt es also tatsächlich!

Das Heimatmuseum erzählt die Geschichte und Ethnographie Sibiriens. Hier befinden sich folgende Expositionen: 'Urbevölkerung Sibiriens', 'Region am Ende des 19. Jahrhunderts/Sitten und Bräuche', 'Geschichte der Stadt Nowonikolajewsk', 'Mode des 19. Jahrhunderts', 'Entwicklung Sibiriens im 16-19 Jh. und während der Sowjetperiode'.

Die Sankt Nikolai Kapelle wurde 1915 zu Ehren des 300. Jahrestages der Romanow-Dynastie errichtet. Sie wurde bekannt als Wahrzeichen des Russischen Reiches. Während der Zeit der Sowjetunion wurde die Kapelle zerstört, später fungierte sie als Stalin-Monument, das seinerseits nach dem Ende des Personenkults um Stalin zerstört wurde. Zur Feier ihres 100. Jahrestages wurde die Kapelle wiederhergestellt und trägt wie früher den Namen des Heiligen Nikolai.

Vor dem Lenin-Haus wurde eine Blumenuhr angelegt. Berühmt wie jene Version in Vina del Mar dürfte sie nicht sein, als Zeitmesser taugt sie allemal.

Die St. Nikolaus-Kapelle wurde auf einer Verkehrinsel in Nordrichtung platziert. Die Frontseite liegt somit immer im Schatten.

Sie ist dermaßen klein, sodass hier der gesamte Innenraum abgebildet werden kann.

An der Kreuzung Krasny Prospekt, Ulitsa Maksima Gor'kogo und Oktyabr'skaya Magistral' ist ein eher geschmackloses Kunstwerk für Zobel aufgestellt. Der Zobel (Martes zibellina) ist eine Raubtierart aus der Gattung der Echten Marder (Martes), die eng mit dem auch in Mitteleuropa heimischen Baummarder verwandt ist. Er ist hauptsächlich in der asiatischen Taiga beheimatet. Bekannt - und damit leider auch gefährdet - ist er vor allem aufgrund des wertvollen Zobelfells.

Die Alexander-Newski-Kathedrale (Sobor Alexandra Nevskogo) ist eine russisch-orthodoxe Kathedrale byzantinischen Stils. Die Kirche wurde aus roten Backsteinen erbaut und hat zwei vergoldete Kuppeln.

Diese Kathedrale gehört zu den historischsten Steinbauten der Stadt und wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts gründlich renoviert, nachdem sie Anfang der 1990er Jahre nach einem Besuch des Patriarchen Aleksey II, einem Führer der orthodoxen Kirche Russlands, wiedereröffnet wurde.

Das Denkmal für Zar Nikolaus II. und seinem Sohn Alexei ist im Juli 2016 neben der Kirche errichtet worden.

Innenausstattung der Alexander-Newski-Kathedrale

Denkmal für Alexander III. im Park Gorodskoye Nachalo.
Seine Kaiserliche Hoheit Großfürst Alexander Alexandrowitsch Romanow war von 1881 bis 1894 Kaiser von Russland.
Dessen Sohn Nikolaus war dann als Nikolaus II. der letzte 'Kaiser und Selbstherrscher von ganz Russland' von 1894-1917.

Dort steht auch ein Rest der ersten Ob-Brücke von 1897. 1991 wurde der Verkehr auf der alten Brücke eingestellt. Ab 2000 wurde sie demontiert und verschrottet. Lediglich einer der Einhängeträger wurde hier 150 m weiter südlich an der östlichen Uferpromenade als Museumsstück aufgestellt.

In den 1950er Jahren wurde südlich der Stadt das Wasserkraftwerk am Ob gebaut, was unter anderem zur Folge hatte, dass unterhalb des Kraftwerks kein Eisgang mehr auftrat und die großen Eisbrecher an der alten Brücke ihren Sinn verloren.

1974 begann man, diese Eisbrecher als Basis für eine Erweiterung der Pfeiler aus Stahlbeton zu verwenden und auf ihnen eine zweite, parallele Brücke zu bauen, die 1984 eröffnet wurde. Anders als die alte Brücke hat sie keine Gerberträger, sondern besteht aus einer Reihe von sieben parallelgurtigen Fachwerkträgern, die jeweils mit beiden Enden auf den Pfeilern aufliegen.
Ab 1984 bestand dann auch ein zweigleisiger Zugverkehr.

Viel Bevölkerung braucht viel Wohnraum. Diese Reihe an Hochhäusern sieht schon fast nach Dubai aus.:-]

Diese kleinen, süßen Häuschen mit den originellen Fensterrahmendekors gibt es nur noch vereinzelt. Hier in der Ulitsa Sibrevkoma 18.

Bei Tageslicht kann der Prügelpolizist an der Ampelskulptur seinen Knüppel nicht so leicht verbergen.

Der Besuch in einem typischen russisch-sibirischen Lokal offenbart die kulturelle Pracht und Inneneinrichtung in all seinem Glanz.

Ganz oben: Matrjoschka sind aus Holz gefertigte und bunt bemalte, ineinander schachtelbare, eiförmige russische Puppen mit Talisman-Charakter.

Üppige Stoffpuppen haben sie dort auch.

Die Balalaika ist eine Schalenhalslaute, die in der russischen Musik gespielt wird. Das Zupfinstrument hat drei Saiten und einen dreieckigen Resonanzkörper mit sehr kleinem Schallloch.

Ein Samowar (wörtlich 'Selbstkocher') ist eine ursprünglich russische Teemaschine, ein Wasserkocher oder Heißwasserbereiter. Samoware gibt es in den verschiedensten Größen, von den bekannten, ausschließlich zur Teebereitung dienenden und oft kunstvoll verzierten Tischgeräten ab etwa einem Liter Inhalt über boilerähnliche Einheiten für die allgemeine Heißwasserbereitung in der Küche oder die Versorgung der Reisenden eines Eisenbahnwaggons. Oh ja!

Baranki sind ein russisches Knabbergebäck. Suschki ist eine kleinere Version, oft ovalförmig.
Die hartgebackenen Kringel von etwa 4 bis 12 cm Durchmesser sind manchmal mit Mohn oder Sesamkernen umhüllt. Baranki schmecken leicht süßlich, es gibt auch Varianten mit Vanille oder Nussmehl. Neben Lebkuchen (die in Russland auch als Prjaniki bekannt sind) sind Baranki das traditionelle Gebäck zum Tee. Suschki sind 3 bis 5 cm in Durchmesser mit relativ dünneren Rändern.

Eine Touristenfalle mit Schauraum eben.

Die Bugrinsky Brücke ist eine Autobrücke und führt über den Ob. Sie ist die dritte Brücke über den Fluss und etwa 2,1 Kilometer lang. Erbaut von 2010-2014 wurde sie am 11. Oktober 2014 eöffnet. Einen besonderen Blickfang bilden die beiden roten Bögen, die über der Bugrinsky Brücke gespannt sind. Sie ist schon von weitem sichtbar und entwickelt sich zu einem der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt.

Die Bugrinsky Brücke ist ohne Auto relativ schwer zu erreichen und auch als Fußgänger nicht begehbar. Den besten Blick hat man bei einer Bootstour auf dem Ob oder vom Wanderpfad mit Aussichtsplattform am Straßenrand. Benannt wurde sie nach dem Bugrinskaya Hain am linken Ufer des Ob, der sich neben einer der größten Zinnfabrik der Welt befindet.

Bedeutend ist das kommunale Trolleybus-System, das nahezu alle Stadtviertel bedient. Hier leidet die Infrastruktur unter mangelnden Investitionen. Der wichtigste Verkehrsträger ist der Busverkehr. Nahezu alle kommunalen Linien wurden an private Betreiber übergeben.

Das Straßenbahnnetz wird seit der Eröffnung der U-Bahn vernachlässigt. Fast alle Strecken im Stadtzentrum wurden eingestellt, der Wagenpark und die verbliebenen Trassen sind in schlechtem Zustand. Seit 1992 sind die Netze auf dem linken und dem rechten Ufer nicht mehr miteinander verbunden.

Es ist der 11. September und somit Zeit, um in Sibirien mit dem Winter zu beginnen. Der Hagel ist schon da.

Es geht ins Einkaufszentrum 'Zentraler Markt', in dem es viele kleine Verkaufsnischen für individuelle Shops gibt.

Kabelsalat und Apple gehen hier noch eine Symbiose ein.

Die Fleischwarenfachverkaufstheke erinnert mich an die usbekische Freiluftkühlung.

Angeblich bessert sich hier jede Oma ihre spärliche Rente durch den Verkauf von Pilzen auf.

Die leben noch und zappeln wild durchs Aquarium.

Wunderbarer Kitsch! Wenn man's nur brauchen könnte...

Nüsse und Trockenfrüchte zum Spottpreis. DAS kann man brauchen!

Während die Reisegruppe nochmals zum organisierten Trinken und Vodkakauf motiviert wird, ziehe ich als Dipsophobiker die letzten Strahlen der Abendsonne bei einer schnellen Abschlussrunde vor. Ich gehe bei meinen Reisen grundsätzlich davon aus, dass ich dort zum letzten Mal gewesen sein werde und nutze daher jede Minute.

Es wird Zeit die brennende Frage nach den russischen Städten mit eigener U-Bahn zu beantworten. Ab einer Million Einwohner sollte diese Infrastruktur budgetiert werden.
Als da wären: Moskau, Sankt Petersburg, Nowosibirsk, Jekaterinburg, Kasan, Nischni Nowgorod und Samara.

Der Perwomaiski-Platz (Pervomayskiy Skver) bietet seinen Brunnen zur Langzeitbelichtung an. Eine Viertelsekunde schaffe ich gerade noch frei Hand.

Am Rathaus wehen die Fahnen von Russland und Nowosibirsk.

Es bleibt mir nicht erspart: Im Supermarkt drängt sich die Vielzahl an Vodkasorten als Fotomotiv auf.



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: