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Das BRANDNER Schiff MS Austria, bekannt als das Schiff mit der goldenen Krone, eröffnet kostbare Ausblicke im Weltkulturerbe Wachau. Die riesigen Panoramafenster der „Königin der Wachau“ machen die lieblichen Orte und Weinterrassen vom Logenplatz auf der Donau aus erlebbar. Bei der großen Wachauschifffahrt wird von Krems bis Melk gefahren und nach einem Kurzstopp wieder zurück nach Krems.
Wie eine mittelalterliche Puppenstube erhebt sich Dürnstein auf einem
schmalen Plateau zwischen Donau und steil ansteigenden Urgesteinsfelsen
aus einem Meer von Weinreben. Jahrhundertealte Befestigungsmauern
begrenzen den Ort, der auf eine noch viel längere Siedlungsgeschichte
zurückblicken kann. Hoch über der kleinen Altstadt mit ihren schmalen
Gassen und den lauschigen Renaissance-Innenhöfen erinnert die
eindrucksvolle Ruine Dürnstein (Tipp: atemberaubende Aussicht) an das
Rittergeschlecht der Kuenringer und deren berühmtesten Gefangenen:
Englands legendären König Richard Löwenherz.
Kunstvolle barocke Pracht strahlt das berühmte Stift Dürnstein aus, das
von1. 4. bis 29. 10. geöffnet ist. Die alten Bürgerhäuser und
verträumten Plätzchen sowie die Winzerorte Oberloiben und Unterloiben
können mittels der neuen „Top-Tours Dürnstein“ (Infostelen plus
Audioguide) erkundet werden: vom kompakten Sightseeing bis zur
gemütlichen Wanderung. So lässt sich die „Perle der Wachau“ in seiner
gesamten Pracht erleben!
Die Wachau ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk an Kulturschätzen.
Kulturstadt Krems
Die Kulturstadt Krems hat nicht nur eine mehr als 1000-jährige
Geschichte, sondern darüber hinaus ein höchst aktives zeitgenössisches
Kulturleben. Zwischen Krems und Stein verläuft die Kunstmeile Krems"
mit der Kunst-halle, dem Karikaturmuseum und dem Forum Frohner.
Stift Göttweig
Stift Göttweig wird wegen seiner Lage auf einem Hügel und seiner
Ausdehnung auch das „österreichische Montecassino" genannt. In dem 1083
gegründeten Barockstift sind vor allem die monumentale Kaiserstiege und
die Fresken Paul Trogers beeindruckend.
Dürnstein
Dürnstein mit dem blauen Turm seiner Stiftskirche bietet wohl die
bekannteste Ansicht der Wachau. Hier befindet sich auch die Ruine jener
Burg, in der Richard Löwenherz nach seiner Gefangennahme 1192 lange
Zeit eingekerkert war.
Burgruine Aggstein
In Schönbühel-Aggsbach sind die ehemalige Kartause und die um 1100
errichtete Burgruine Aggstein mit herrlichem Ausblick auf das Donautal
beson-ders sehenswert.
Barockstift Melk
Das Barockstift Melk verfügt über eine weltberühmte Bibliothek mit mehr
als 100.000 Bänden, die auch in Umberto Ecos Bestseller „Der Name der
Rose" Erwähnung findet. Die alljährlich veranstalteten internationalen
Barocktage, Pfingstkonzerte und Sommerspiele sind die bedeutendsten
Kulturtermine in Melk.
Mythos Blondels Lied
Der Sänger Blondel findet Richard Löwenherz in Dürnstein. Löwenherz
antwortet aus der Burg heraus, indem er ein ihnen beiden bekanntes Lied
fortsetzt. Hintergrund: Viele hielten Löwenherz bereits für tot. Unklar
ist, wie lange er in Dürnstein war, bevor er nach Deutschland
ausgeliefert wurde. Richard hat bereits am Hof seiner Mutter Eleonore
in Poitiers Kontakt zu berühmten Troubadours und Trouvères (nordfranz.
Minnesänger) wie Blondel. Das Lied als Erkennungszeichen zwischen
Helden und Herrn kommt weltweit in Legenden vor.
Robin Hood
Richards Abwesenheit führt in England zu einem Machtvakuum. Sein Bruder
Johann Ohneland (Lackland) versucht mit Hilfe des Sheriffs von
Nottingham die Macht an sich zu reißen und terrorisiert die
Bevölkerung. Robin Hood setzt sich für Gerechtigkeit ein und schützt -
loyal zu König Richard - dessen Untertanen. Hintergrund: Tatsächlich
hat sich Richard selten in England aufgehalten. Im Kontrast zu Johann
wird Richard zum strahlenden Helden und Retter stilisiert.
Krems an der Donau
Bezaubernde Atmosphäre zwischen Geschichte und Moderne
Die mehr als 1000-jährige Stadt Krems ist ein schönes Beispiel dafür,
Altes sorgsam zu bewahren und die Zukunft dynamisch zu gestalten. Die
Altstadt ist wie die Wachau seit dem Jahr 2000 UNESCO-Weltkulturerbe.
Mittel-alterliche Gassen mit prachtvollen Häusern und eine his-torische
Fußgängerzone mit zahlreichen Geschäften und Cafés laden zum Flanieren
ein. Fürs leibliche Wohl sorgen urige Heurigen, gemütliche Gasthäuser
und stilvolle Restaurants. Die Stadt ist eng mit dem Weinbau verbunden,
wie Sie sich in der Weinerlebniswelt „Sandgrube 13 wein.sinn" und im
museumkrems in den eindrucksvollen Räumlichkeiten des ehemaligen
Dominikanerklosters überzeugen können.
Attraktive Ausstellungsorte, wie etwa das Karikaturmuseum und die
Kunsthalle in der Kremser Kunstmeile, Veranstal-tungsreihen, wie das
Donaufestival, Glatt & Verkehrt, das Wachaufilmfestival, und eine
lebhafte Lokalszene machen die Stadt zum Treffpunkt für
Kulturinteressierte aus nah und fern. Krems ist außerdem Zentrum für
das Kongress- und Bildungs wesen und Ort der Begegnung, wie
beispielsweise im Haus der Regionen. In den vergangenen Jahren hat sich
Krems außerdem als Wirtschaftsstandort etabliert. Und mit dem Entstehen
der Donau-Universität, der IMC Fachhochschule Krems und der Private
Danube University ist Krems schließlich auch zur Universitätsstadt
gewachsen.
1095: „Deus le volt!" - „Gott
will es!" Papst Urban II. ruft zum Kreuzzug auf. Wer gegen die
„Ungläubigen" (Moslems) im Heiligen Land kämpft und dabei stirbt, wird
zum Märtyrer. Zwischen Ende des 11. und Ende des 13. Jahrhunderts
brechen Hunderttausende in sieben großen und zahlreichen kleineren
Kreuzzügen in das Heilige Land auf.
1189: Der „Dritte Kreuzzug".
Kaiser Friedrich I. Barbarossa, Richard I. Löwenherz, König von
England, und Philipp II. August, König von Frankreich, machen sich auf
den Weg, Jerusalem zurückzuerobern. Vor der wichtigen Stadt Akkon kommt
es zu einem Vorfall: „Der Herzog von Österreich, Leopold V., einer der
führenden Belagerer von Akkon, folgte dem König der Engländer, um in
gleicher Weise seinen Anteil an der Beute in Besitz zu nehmen. Mit
seinem Banner, das man vor ihm hertrug, erschien er, um für sich einen
Teil am Triumph zu beanspruchen. Wenn nicht auf Befehl, so doch
zumindest mit Zustimmung des verärgerten Königs Richards wurde das
Banner des Herzogs in den Schmutz geworfen und darauf herumgetrampelt,
als eine Beleidigung vonseiten seiner Spötter."
1192: Jerusalem ist für
Christen wieder offen, aber in Saladins Hand. Richard hat dennoch gut
verhandelt. Auf der Heimreise muss er jedoch trotz des Eklats von
Akkon, als Pilger getarnt, den Landweg über Österreich einschlagen.
Richard fällt auf und wird kurz vor Wien enttarnt und verhaftet. Herzog
Leopold V. lässt ihn daraufhin von seinem Vasallen Hadmar II. von
Kuenring in Dürnstein festsetzen.
1193: Leopold liefert Richard
an seinen König Heinrich VI. aus. Am 22. März 1193 wird am Reichstag zu
Speyer gegen Richard verhandelt.
1193-94: 100.000 Mark Silber -
ein gutes Pferd kostete damals drei Mark - werden als Lösegeld
überbracht, und Richard Löwenherz schwört dem Kaiser den Lehenseid. Das
Lösegeld wird zwischen Leopold V. und Hadmar II. geteilt.
4. Februar 1194: König Richard
I. Löwenherz ist wieder frei! Herzog Leopold V. investiert seine 50.000
Mark in die Münze Österreich und gründet Wiener Neustadt. Er befestigt
die Städte Friedberg, Hainburg und Enns. Hadmar II. investiert seinen
Anteil etwa in den Ausbau der Stadt Dürnstein.
Wachau - Reiche Kulturschätze
Eines der bezauberndsten Flusstäler Europas und eine sonnenverwöhnte,
international renommierte Weinbauregion die Wachau ist ein
einzigartiges Gesamtkunstwerk und bevorzugter Treffpunkt von Genießern
aus aller Welt. Dieses Tal hat Charakter: Kontrastreiche Natur auf 33
km Länge. Kulturschätze als Zeugnis einer langen Geschichte. Eine im
Kern mittelalterliche Kulturlandschaft bis heute sorgfältig gepflegt,
behutsam weiterentwickelt und vor groben Eingriffen bewahrt. Der Wert
dieses Engagements wurde mehrfach bestätigt: Bereits 1955 wurde die
Wachau zum Landschafts-schutzgebiet erklärt und im Jahr 2000 in die
Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Damit wurde eine
Kulturlandschaft gewürdigt, die nicht nur an landschaftlicher Schönheit
viel zu bieten hat, sondern auch ein Schlaraffenland für Gourmets und
Weinliebhaber ist. 20 Burgen, Schlösser und Ruinen säumen die Region
und bilden mit den dreizehn Wachaugemeinden einen einmaligen
Landschaftsraum. Willkommen im Weltkulturerbe Wachau.
Wachauer Marille - Geschichte
Die Marille (Armeniaca vulgaris oder Prunus armeniaca) stammt
ursprünglich aus dem Norden Chinas. Kultiviert um etwa 2000 v. Chr. war
sie schon damals eine beliebte Frucht. Indizien zufolge war die Marille
bereits vor den Römern in der Wachau. Mit den Römern verschwand sie
zunächst wieder, erst 1679 ist die Marille in der Wachau wieder
geschichtlich belegt. Aus dem ursprünglichen Marillenanbau zur
Selbstversorgung wurde mit der Reblauskatastrophe ab 1867 ein
erwerbsmäßiger Marillenanbau. Durch Selektion und Vermehrung der besten
Klone der „Klosterneuburger Marille" bzw. „Ungarischen Besten" konnte
eine Marillensorte gezüchtet werden, deren spezifische Merkmale nur mit
der einzigartigen Wetterlage in der Wachau erreicht werden können. Die
Wachauer Marille kann zwar anderswo angebaut werden, erreicht jedoch
nirgendwo sonst die Wachauer Qualität.
Wachauer Marille g. U.
Die Geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.) definiert ein Agrarprodukt
bzw. Lebensmittel, das in einem abgegrenzten Gebiet erzeugt und
verarbeitet wird und das seine besonderen Qualitäten aufgrund seiner
Herkunft aus dieser Region erreicht. Eine unabhängige Kontrollstelle
überwacht dieses Schutzsystem. Echte Wachauer Marillen können hauptsächlich direkt beim
Marillenbauern gekauft werden. Die Früchte zeichnen sich durch ein
unverwechselbares Aroma aus, das den klimatischen Bedingungen der
Wachau zu verdanken ist.
Anbaugebiet
Am rechten Donauufer befindet sich Rossatz-Arnsdorf, Österreichs größte
Marillenanbaugemeinde. Ein weiterer Standort liegt unterhalb der
Burgruine Aggstein. Die größten Anbaugebiete am linken Donauufer liegen
in Spitz mit Schwallenbach, in Aggsbach Markt mit Willendorf sowie im
Spitzer Graben. Außerhalb der eigentlichen Wachau, aber im Gebiet der
Geschützten Ursprungsbezeichnung liegen die Ortschaften Brunnkirchen,
Angern, Thallern und Hollenburg („Krems-Süd"). In Rossatz-Arnsdorf ermöglicht die „Marillenmeile", Wissenswertes rund
um die Marille vor Ort, in den Marillengärten und bei den
Marillenproduzentinnen und -produzenten und Marillenveredlerinnen und
-veredlern zu erfahren.
Der Triumph der Marmelade
Erst bei der Kontrolle eines Wachauer Obstbauern, der sein Eingemachtes
als „Marillenmarmelade" angeboten hatte, wurde bekannt, dass Österreich
sich den Begriff „Marmelade" im Zuge des EU-Beitrittes nicht schützen
hat lassen. Seit 2004 sieht nun eine Ausnahmeregelung vor, dass
Produzenten auf lokalen Märkten sowie im Ab-Hof-Verkauf an
Letztverbraucher die Bezeichnung „Marmelade" verwenden dürfen.
Ein Sensationsfund
„Es war an einem herrlichen Augustmorgen des Jahres 1908, als die Venus von Willendorf
nach vieltausendjährigem Schlaf die sonnenhelle Wachau wiedersah..." Im
Sommer 1908 sind nicht nur Arbeiter der Wachaubahn mit dem Streckenbau
beschäftigt, auch die Archäologen Szombathy, Bayer und Obermaier halten
sich in der Wachau auf. Wer nun letztlich die Statue gefunden und für
die Nachwelt gesichert hat, ist nach wie vor unbekannt und wird sich
wohl leider nie mehr klären lassen.
Wachau - uralter Siedlungsraum
Die Wachau wurde schon seit der Steinzeit besiedelt, die Venus von
Willendorf ist ca. 25.000 Jahre alt. Die Statuette ist etwa 12 cm groß,
von aufrechter Haltung und reicher Leibesfülle und nackt. Angedeutete
Arme und ein Haarkranz aus Lockenreihen zieren den Kopf, der auf
kleinen Schultern ruht. Auffällig ist die Betonung der sexuellen
Merkmale, der Brüste, des Bauches und des Beckens. Die Beine laufen in
einer Spitze zusammen. Die Figur ist aus Kalkstein geformt worden und
war mit roter Farbe überzogen. Bis heute gibt es weit über 100 Funde
von Venusdarstellungen von Frankreich bis Russland, die oft gemeinsame
Merkmale haben. Aber kaum eine davon kommt in ihrer Vollendung an die
Venus von Willendorf heran. Das Original befindet sich im
Naturhistorischen Museum in Wien. Eine Kopie sowie viele andere
interessante Objekte zum Thema Steinzeit in der Wachau kann im
„Venusium" in Willendorf besichtigt werden. 1988 wurde am Rande der
Wachau, nördlich von Krems bei Stratzing, „Fanny", die sogenannte Venus
vom Galgenberg, gefunden. Die Statuette ist 7,2 cm hoch, aus grünem
Serpentin und nach der Tänzerin Fanny Elßler benannt, da sie schlank
und in Bewegung erscheint. Fanny ist etwa 32.000 Jahre alt und somit
die älteste Menschendarstellung, die bisher bekannt ist.
Venus: Fruchtbarkeitsidol, „Steinzeit Pin-up" oder Puppe?
Vieles wird hineininterpretiert: Die Figur weist Merkmale der
Mutterschaft auf - die Venus, ein Fruchtbarkeitssymbol? Reicht bereits
die Nacktheit der Figur aus, um sie als steinzeitliches Pin-up zu
verstehen? Die Venus, eine Puppe für rituelle Zwecke? „Wir wissen
nicht, welches Bild der Frau z. B. die altsteinzeitlichen Menschen
damit verbanden und in welcher Hinsicht die Figuren ein Ausdruck der
Lebenssituation der altsteinzeitlichen Frauen sind. "
Kult oder Kunst?
„Kunst ist immer eine Form der Reaktion auf die Umwelt, ich wehre mich
dagegen, diese Figur nicht auch als Kunstwerk zu sehen (...) Es gibt
auch heute KünstlerInnen, die sich mit der Figur auseinandersetzen,
sich von ihr inspirieren lassen."
Die Wachau ist ein etwa 36 km langes Durchbruchstal entlang der Donau.
Der Fluss hat sich zwischen Emmersdorf und Melk im Westen sowie
Krems-Stein und Mautern im Osten mehr als 700 m tief in die
Rumpfgebirgslandschaft der Böhmischen Masse eingegraben und den
Dunkelsteinerwald im Süden vom Waldviertel im Norden abgetrennt.
Ein besonders mildes Klima und die vielfältige Vegetation auf engstem
Raum haben die Gegend zu einem wichtigen Siedlungsgebiet gemacht. Die
bekannteste Zeugin dafür ist die ca. 25.000 Jahre alte weltberühmte
Statuette „Venus von Willendorf". Sie wurde vor mehr als 100 Jahren
beim Bau der Donauuferbahn im kleinen Ort Willendorf in der Oberen
Wachau gefunden.
Von der kontinuierlichen Besiedelung zeugen die zahlreichen eng
zusammengedrängten Dörfer, Märkte und Städte. Gehen viele Ortschaften
am Südufer auf römische Kolonisation zurück, wurde das zur Römerzeit
germanische Nordufer ab dem Mittelalter sukzessive urbar gemacht. Der
Name Wachau taucht erstmals im 9. Jahrhundert in einer Reihe von
Urkunden auf, die sich auf Gebiete im Bereich der heutigen Gemeinden
Aggsbach, Rossatz-Arnsdorf, Spitz und Weißenkirchen beziehen. Ab dem
14. Jahrhundert setzte sich der Name „Thal Wachau" für die Gegend um
Weißenkirchen, zwischen Spitz und Dürnstein, durch. Bis ins 18.
Jahrhundert wurde die Wachau mit dem Thal Wachau gleichgesetzt, erst
Ende des 19. Jahrhunderts gilt die Wachau als Name für den gesamten
Landstrich zwischen Melk und Krems-Stein.
Seit 1972 setzt sich der „Arbeitskreis zum Schutz der Wachau" für die
Erhaltung der einzigartigen Kulturlandschaft der Wachau ein. Letztlich
kann dieser die Errichtung eines Donaukraftwerkes mitten in der Wachau
verhindern. 1994 erhält die Wachau das Europäische Diplom für
Geschützte Gebiete, eine bedeutende Auszeichnung des Europarates, die
Bemühungen um den Naturschutz und die Erhaltung der Kulturlandschaft
Wachau in den Vordergrund stellt. Mit der Verleihung des Welterbestatus
im Jahr 2000 ist die Wachau zu einer von heute zehn österreichischen
Welterbestätten geworden (Stand 2019).
Diese Auszeichnung bedeutet gleichzeitig Anerkennung und Verantwortung.
Zukünftige Entwicklungen im Bereich der Landwirtschaft, des Verkehrs,
der Siedlungstätigkeit und des Tourismus müssen sorgfältig überlegt und
vorausschauend geplant und umgesetzt werden. Zu diesem Zweck wurde der
Verein Welterbegemeinden Wachau gegründet. Die 15 Gemeinden im
Welterbegebiet sind Mitglieder dieser Vereinigung:
Marktgemeinde Emmersdorf, Marktgemeinde Aggsbach, Marktgemeinde Maria
Laach, Marktgemeinde Spitz, Marktgemeinde Mühldorf, Marktgemeinde
Weißenkirchen, Stadtgemeinde Dürnstein, Stadtgemeinde Krems,
Marktgemeinde Furth, Stadtgemeinde Mautern, Gemeinde Bergern im
Dunkelsteinerwald, Marktgemeinde Rossatz-Arnsdorf, Marktgemeinde
Dunkelsteinerwald, Marktgemeinde Schönbühel-Aggsbach und Stadtgemeinde
Melk.
Der Welterbesteig Wachau verbindet auf den schönsten Wanderwegen und
historischen Pfaden die 15 Gemeinden des UNESCO-Weltkulturerbes Wachau.
Er führt auf 180 km von einem unvergesslichen Aussichtspunkt zum
nächsten. Genauso wie er vor Ort die gut 25 Burgen, Ruinen, Schlösser
und Klöster, die Weinbaugebiete Wachau und Kremstal sowie den Jauerling
miteinander verbindet, so umschließt er auch hier im Welterbezentrum
alle Attraktionen der Wachau. Achten Sie auf das Welterbesteig-Symbol!
Der Weitwanderweg ist in 14 Etappen unterteilt und kann in beide
Richtungen bewandert werden. Durch die Jauerling-Runde und die drei
Fährverbindungen (Rossatz-Dürnstein, St. Lorenz-Weißenkirchen,
Arnsdorf-Spitz) ergeben sich mehrere Varianten und individuelle
Gestaltungsmöglichkeiten für Ihren Wanderurlaub.
Das 1089 gegründete Benediktinerstift wurde bis heute durchgehend von
Mönchen bewohnt. Ab etwa 980 hatten die Babenberger die bereits hier
vorhandene „Eisenburg" als Residenz für die Ostmark verwendet. Die
ersten fünf österreichischen Markgrafen lebten hier. Reliquien wurden
nach Melk gebracht und waren später ein Grund für den Minnesänger
Walther von der Vogelweide, den Hof der Babenberger mit dem Hof der
Ritter der Tafelrunde zu vergleichen: U. a. werden ein Kreuzessplitter
vom Kreuz Christi und ein Tragaltärchen aus dem 11. Jh. aus dem
Familienbesitz der Babenberger aufbewahrt. 1014 wurde der hl. Koloman
in Melk bestattet. Er war der erste Hausheilige der Babenberger und
wurde als Landespatron Niederösterreichs verehrt - jahrhundertelang
kamen Pilgerscharen hierher.
1297 zerstörte ein Brand das romanische Kloster, finanzielle Probleme
beim Neubau der gotischen Kirche, die Pest, Naturkatastrophen und
daraus resultierende Glaubenskrisen brachten das Stift immer wieder an
den Rand der Schließung.
Melk liegt mitten in der ehemaligen karolingischen Ostmark und wird
erstmals 831 als „Medilica" in einer Urkunde König Ludwigs des
Deutschen genannt. Danach wird Melk zeitweise zum Regierungssitz der
Babenberger, die 1014 die angeblich unverweste Leiche des 1012
ermordeten irischen Königssohns und Pilgers Koloman nach Melk
überführen. Dieser wird zum ersten Schutzpatron der Babenbergermark und
Österreichs. 1089 kommen die Benediktiner nach Melk. 1256 erhält der
Markt Melk von Ottokar II. den goldenen Löwen als Marktwappen. Melk
wird zum wichtigen Warenumschlag- und Marktplatz. 1548 vernichtet ein
Brand beinahe das gesamte Marktgebiet. Die Reformation macht Melk im
16. Jahrhundert überwiegend protestantisch.
Mit der Anbindung an die heutige Westbahn 1858 und der Stadterhebung
1898 erfolgen wichtige Impulse für die Entwicklung von Melk. 1913 wird
die Pionierkaserne in Melk errichtet. Diese spielt 1944 bis 1945 als
Außenstelle des KZ Mauthausen eine traurige Rolle. Von den fast 15.000
Häftlingen wurde nahezu ein Drittel getötet. Nach dem Zweiten Weltkrieg
entwickelt sich Melk zum Anziehungspunkt für Touristinnen und Touristen
aus aller Welt. Der historische Stadtkern, das weltberühmte Stift Melk
und die spezielle Lage als westliches Eingangstor zum Weltkulturerbe
Wachau tragen dazu bei. Melk ist durch das Zusammentreffen von
Radwegen, Westbahn und den meisten Ausflugsschiffsstationen
Niederösterreichs der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in die Wachau.
Die Gegenreformation brachte eine Glaubenseuphorie mit sich, die mít
dem barocken Neubau ab 1702 ihren Höhepunkt erreichte. Abt Berthold
Dietmayr ließ ein Gesamtkunstwerk „zur höchsten Ehre Gottes" entstehen,
das 1746 geweiht wurde. Die Patres holten die bedeutendsten
österreichischen Barockkünstler nach Melk, lieferten aber die ideellen
und inhaltlichen Vorgaben, was vor allem bei Jakob Prandtauer, dem
Barockbaumeister, gut nachweisbar ist. Sein Bauwerk gilt als
Musterbeispiel des Hochbarock. Im Großteil des Kaisertraktes ist nun
ein zeitgemäßes Stiftsmuseum eingerichtet, das Besucherinnen und
Besucher aus aller Welt begeistert. Der Tourismus ist heute eine
wichtige Einnahmequelle des Stiftes.
In den Räumlichkeiten des Stiftes ist ein Gymnasium mit derzeit mehr
als 900 Schülerinnen und Schülern untergebracht. Die erste Erwähnung
einer Melker Klosterschule stammt aus dem Jahr 1060.
Die Ernennung des Stiftes Melk zur „Best Historic Destination in the
World" (National Geographic Traveler Magazine) im Jahr 2009 bezeugt das
Engagement der Benediktiner im Sinne einer zeitlosen Weltoffenheit, die
sich traditioneller Wurzeln bewusst ist.
Die BRANDNER Schiffahrt wurde mit dem Erwerb der MS Austria im Jahre
1995 gegründet. Das „weiße Schiff“ wurde im Hafen von Wallsee nach ganz
neuen Maßstäben für den Einsatz in der Wachau umgebaut. Ziel war es,
ein völlig neues Gefühl der Ausflugsschifffahrt auf der Donau zu
schaffen.
“Das Schiff der Lebensfreude”, “Die Königin der Wachau”, MS Austria – die große weiße elegante Dame
Vor fast 30 Jahren kam die MS Austria als “Aschenputtel” aus der
ehemals staatlichen Flotte zu uns. Barbara und Wolfram Mosser-Brandner
und hat sie mit ihrem Team zur Königin der Wachau gemacht. Eine goldene
Krone auf dem Steuerhaus, der Schriftzug “Lebensfreude” am Bug – so war
sie 28 Jahre lang unter der BRANDNER-Flagge auf der Donau unterwegs.
Das Jahr 2023 war ihre letzte Saison in der Wachau.
Radeln in der Wachau
Die Wachau liegt an einem der ältesten und wichtigsten Radwanderwege
in Europa, dem Donauradweg (Eurovelo 6). Dieser ist seit einigen Jahren
an beiden Ufern der Donau durchgehend fertiggestellt. Viele Wachauer
Betriebe haben sich auf die Betreuung von Radlern spezialisiert, z. B.
im Radlerdorf Emmersdorf. Für alle sportlicheren Radler gibt es im
Dunkelsteinerwald und im nördlich angrenzenden Waldviertel
herausfordernde Strecken. Im Naturpark Jauerling-Wachau, insbesondere
rund um Mühldorf, gibt es auch einige gut gewartete beschilderte
Mountainbikerouten.
In der Wachau gibt es unglaublich viel zu entdecken, zu genießen und zu
erleben. Wahrscheinlich ist Ihr Aufenthalt in dieser schönen Gegend zu
kurz, um allen Wundern, Genüssen, Geheimnissen und
Außergewöhnlichkeiten nachzuspüren. Ein guter Grund wiederzukommen!
Der Jauerling überrascht. Denn wer weiß schon, dass der Jauerling der
höchste Berg an der Donau ist? Von der Quelle im Schwarzwald bis zur
Mündung im Schwarzen Meer gibt es an dem 2.850 km langen Fluss keinen
weiteren Gipfel, der stolze 960 Meter hoch ist. Die Aussicht vom
Jauerling auf die Donau ist tatsächlich überwältigend: „Ein
unvergleichliches, erhabenes Bild vom Wettstreit des Schönen", schreibt
ein begeisterter Autor 1922. Der Blick von den Karpaten über die Alpen
und den Ötscher bis zum Watzmann, den man vom Jauerling genießen kann,
ist beeindruckend. Ebenso wie die märchenhafte Sicht in die Wachau von
der Wachauterrasse des Naturparkhauses.
Um den Jauerling ranken sich viele Sagen, wie etwa jene von Maria mit
den sechs Fingern in Maria Laach. Ein weiterer Hinweis, dass man sich
hier an einem ganz besonderen Ort befindet. Der Jauerling bietet ein
gutes Wanderwegenetz und ist von Emmersdorf, Aggsbach, Spitz, Mühldorf,
Raxendorf und Weiten zu besteigen. Der Welterbesteig, die
Jauerling-Runde oder der Drei-Kirchen-Weg führen über, rund um oder zu
den wichtigsten Pilgerzielen am Jauerling. Runter geht es im Winter,
wenn man will, auch mit den Skiern, denn hier gibt es ein Skigebiet.
Der Jauerling und die umliegende Region, die den „Naturpark
Jauerling-Wachau" bilden, markieren den Übergang von der Wachau ins
südliche Waldviertel. Natur und Ortschaften haben einen anderen
Charakter als der Rest der Wachau.
Seit Dezember 2000 ist die Wachau als eine von zehn Stätten in Österreich Weltkulturerbe.
Welt: „Die ersten Gäste in der
Wachau waren Nomaden, die vor etwa 100.000 Jahren durch das Donautal
zogen. Das milde Klima, fruchtbare Böden und der Strom als Handelsweg
haben die unterschiedlichsten Menschen angelockt." Heute kommen
Touristinnen und Touristen aus der ganzen Welt, die von einer
spektakulären Kulturlandschaft angezogen werden.
Kultur: Die Wachau bildet eine
einzigartige Symbiose aus Kultur- und Naturlandschaft. Das
Paradebeispiel „einer von Bergen umgebenen Flusslandschaft, in der sich
materielle Zeugnisse ihrer langen historischen Entwicklung in
erstaunlich hohem Ausmaß erhalten haben."
Erbe: „Für die Wachauerinnen
und Wachauer ist das UNESCO-Weltkulturerbe Auszeichnung und
Verpflichtung zugleich. Die Wachau als hochwertigen und genussvollen
Lebensraum für Einheimische und Gäste zu bewahren und behutsam
weiterzuentwickeln ist die Devise."
Das UNESCO-Welterbe: Die Welterbekonvention wurde 1972 von der
Generalkonferenz der UNESCO beschlossen, um jenes natürliche und
kulturelle Erbe auszuwählen und in einer Liste des Welterbes zu
erfassen, das von außergewöhnlichem Interesse und Wert für die gesamte
Menschheit ist. Der Konvention sind mit Stand März 2018 193 Staaten
beigetreten. 167 davon hatten bis damals insgesamt 1071 Stätten in die
Liste des Welterbes eingetragen: Davon sind 845 Gegenstand des
Kulturerbes, 209 des Naturerbes und 38 sogenannte „gemischte
Schutzgüter". Mit der Unterzeichnung der Konvention verpflichtet sich
jedes Land dazu, die innerhalb seiner Grenzen gelegenen, in die
Welterbeliste eingetragenen Denkmäler von außergewöhnlicher, weltweiter
Bedeutung zu schützen und zu bewahren.
Die Wachau - eine Kulturlandschaft im Sinn der Welterbekonvention Die
Wachau ist in der Kategorie „Kulturlandschaft" in die Liste des
Welterbes eingetragen und damit Teil des Weltkulturerbes. Sie wird im
Sinn der Richtlinien als fortbestehende Landschaft gesehen, die nach
wie vor von einer Kultur geprägt wird und ihre traditionelle
Lebensweise fortführt.
Krems UND Stein
Krems und Stein waren zunächst räumlich getrennt, obwohl das gemeinsame
Stadtrecht von 1305 sie als Verwaltungseinheit zusammenführte. Die
Bezeichnung „Krems Und Stein sind drei Städte" meint die Vorstadt Und.
Das dortige Kapuzinerkloster lag „ad undas" (bei den Wellen). Heute
gehören sie - ebenso wie die weiteren elf Stadtteile zu Krems an der
Donau mit rund 24.000 Einwohnern. Stolze Bürgerhäuser, verträumte enge
Gassen und aufragende Kirchtürme prägen das mehrfach ausgezeichnete
Stadtbild. Das Finden einer neuen Architektursprache der Gegenwart ist
eine Herausforderung, die gemeinsam mit dem Denkmalschutz beispielhaft
gelöst wird.
Erstmals wird Krems im Jahre 995 genannt, als „orientalis urbs quae
dicitur Chremisia" - eine mittelalterliche Siedlung unweit des Hohen
Marktes. Prähistorische Funde führen weit zurück, erst 2005 wurde am
Wachtberg ein über 30.000 Jahre altes Doppelgrab mit Zwillingen
entdeckt. Zur Zeit des hl. Severin (gest. 482) siedelten Slawen
gegenüber dem römischen Mautern im Bereich der Riede Altenburg über dem
heutigen Stein. Spätestens mit der Schlacht auf dem Lechfeld (955)
setzte die Kolonisation durch Stifte und Klöster ein, die großes
Interesse am Weinbau hatten. Im Jahr 1072 wurde die Siedlung „Am Stein"
erstmals urkundlich erwähnt. Handel und Weinbau garantierten Wohlstand
und hohe Steuereinnahmen. Im 12. Jahrhundert wurde der „Kremser
Pfennig" geprägt, in einer der ersten Prägestätten Österreichs. Krems
wurde als Donaustadt neben Regensburg, Passau und Wien 1154 in die
„Weltkarte" des arabischen Gelehrten Al Idrisi aufgenommen.
Ende des 16. Jhs. waren die Bürger großteils protestantisch, viele
mussten unter dem Druck der Gegenreformation auswandern, eine der
Ursachen für den anschließenden wirtschaftlichen Niedergang. Eine
weitere war ein verheerender Großbrand in Krems am Ende des
Dreißigjährigen Krieges als Folge der schwedischen Besatzung.
Aufschwung brachte die Funktion als Verwaltungsmittelpunkt,
Verkehrsknotenpunkt, Schulort und Gerichtssitz. 1848 bis 1938 wurden
beide Städte politisch getrennt und die Stadtmauern geschliffen, beide
Städte wuchsen räumlich zusammen. Die Jahre 1938 bis 1945, die Zeit des
Nationalsozialismus, bedeuteten einen schweren Einschnitt. Verfolgung
und Vertreibung der jüdischen Mitbürger, ein Massaker an politischen
Häftlingen der Justizanstalt Stein. Verheerende Schäden durch
Bombardierungen in Krems sind Folgen jener Zeit. Auch nach dem Bau des
Schutzdammes zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Eisstöße und
Hochwasser auf der Donau Stein nicht verschont. Der mobile
Hochwasserschutz wurde 1996 fertiggestellt, er war der erste in der
Wachau. Heute ist die Doppelstadt ein international anerkanntes Kultur-
und Bildungszentrum. 1994, mit der Gründung der Donauuniversität, wurde
Krems Universitätsstadt. Im Jahr darauf wurde die Kunstmeile Krems
inklusive Kunsthalle eröffnet.
Österreich und die Welterbekonvention - Welterbestätten in Österreich
Österreich trat dieser Konvention 1992 bei. Im Jahr 1994 wurden von
Österreich 17 Nennungen in einer vorläufigen Liste ("Tentativliste") an
das UNESCO-Welterbezentrum vorgeschlagen. Von diesen Nominierungen
wurden bisher zehn Stätten in die Welterbeliste aufgenommen (Stand
2019):
die Altstadt von Salzburg (1996)
Schloss und Park Schönbrunn (1996)
die Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut (1997)
die Semmeringbahn samt der sie umgebenden Kulturlandschaft (1998)
die Altstadt von Graz (1999)
die Kulturlandschaft Wachau samt den Stiften Melk und Göttweig und der Altstadt von Krems (2000)
die Kulturlandschaft Fertő -Neusiedler See (gemeinsam mit Ungarn, 2001)
die Altstadt von Wien (2001)
die prähistorischen Pfahlbauten rund um die Alpen (transnationale Stätte, 2011)
die alten Buchenwälder und Buchenurwälder im Wildnisgebiet Dürrenstein
und Kernbereiche im Nationalpark Kalkalpen (gemeinsam mit anderen
Buchenwäldern in Europa, 2017)
Die Tradition des Weinbaus reicht bis in die Römerzeit zurück.
Rebkulturen werden bereits Ende des 5. Jahrhunderts in der „Vita Sancti
Severini" des hl. Severin genannt. Ab dieser Zeit war und ist der Wein
das wichtigste Kulturgut der Region. Das Weinbaugebiet Wachau ist von
steilen Terrassenlagen mit imposanten Trockensteinmauern geprägt. Diese
können fast ausschließlich nur in mühevoller und zeitaufwendiger
Handarbeit bewirtschaftet werden. Die kargen Urgesteinsböden und die
klimatischen Bedingungen des Donautals bestimmen den Charakter der
Wachauer Weine. Als Gebietsschutzvereinigung von Wachauer Winzern wurde
im Jahre 1983 die „Vinea Wachau Nobilis Districtus" gegründet. Durch
extrem strenge, selbstgewählte Regeln konnte seit damals die Wachau als
eines der weltweit führenden Weißweingebiete positioniert werden. Die
Tatsache, dass die Rebfläche in der Wachau in den letzten Jahrzehnten
im Gegensatz zu fast allen anderen Steillagenweinbaugebieten weltweit
gleich geblieben ist, ist vor allem der visionären Weinbaupolitik der
Vinea zu verdanken.
Kern der Strategie ist, dass im Weinbaugebiet Wachau die Weine je nach
Reifegrad der Trauben mit drei verschiedenen Marken bezeichnet werden.
Die „Steinfeder", nach einem typischen Gras der Weingärten benannt,
steht für frisch-fruchtige Weine mit geringem Alkoholgehalt. Ein
„Federspiel"-Wein, ein Ausdruck aus der Falkenjagd, ist fruchtbetont,
strukturiert und hat einen ausgeprägten Sortencharakter. Die Krönung
sind die „Smaragd®"-Weine, welche nach der unter Naturschutz stehenden
Smaragdeidechse benannt sind. Es handelt sich um die edelsten Weine der
Vinea Wachau-Winzer, mit großer Finesse und intensivem Ausdruck. Die
Verwendung dieser Marken ist ausschließlich den Mitgliedern der Vinea
Wachau vorbehalten. Die mineralische Würze und die fruchtbetonten
Aromen zeichnen in der Welterberegion Wachau insbesondere die beiden
Leitsorten Grüner Veltliner und Riesling aus. Daneben wird noch eine
Reihe von weiteren Sorten ausgebaut. Eine Rarität stellt in der Wachau
die alte Sorte Neuburger dar. Ein Rebbündel, das der Legende nach 1860
am Donauufer bei Oberarnsdorf angeschwemmt wurde, verbindet seitdem die
Gemeinden Rossatz-Arnsdorf und Spitz eng. Das Neuburger-Denkmal in den
Arnsdorfer Weinbergen erinnert daran.
Dürnstein im Mittelalter
Dürnstein hat bis heute seinen mittelalterlichen Charakter erhalten.
Mitte des 12. Jahrhunderts wird der Ort zur Mautstelle und 1192 wird
erstmals der Name „Dürnstein" erwähnt. 1347 erfolgt die erste
urkundliche Nennung als Stadt. Auf dem Wappenbrief von 1476 - verliehen
durch Kaiser Friedrich III. - kann man wichtige Bauwerke der Stadt
„Tiernstain" erkennen, viele gibt es heute noch. Das Vorwerk der Burg
(„Tabor") ist zwar verschwunden, aber die Oberburg steht - als Ruine -
noch immer. Im Dienste der Babenberger sind die Kuenringer Herren in
Dürnstein. Diese wandern wahrscheinlich aus dem bayrisch-sächsischen
Raum in das damalige Österreich ein. Azzo von Kuenring erwirbt das
Gebiet rund um das heutige Dürnstein, sein Enkel Hadmar I. befestigt
den Felsen über der Donau. Bis ins 13. Jahrhundert dürften die
Kuenringer etwa ein Drittel des damaligen „Österreich" unter ihren
Einfluss gebracht haben.
Die Burg bestand bis 1645. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde
sie von schwedischen Truppen gesprengt. Nach der Hochblüte der Stadt
Anfang des 18. Jahrhunderts folgten schwierigere Zeiten. 1805 errangen
österreichische und russische Truppen in der Schlacht bei Loiben und
Dürnstein einen ersten Sieg gegen Napoleon.
Dieser blieb aber ein Pyrrhussieg - Napoleon nahm Krems trotzdem ein und Loiben wurde beinahe vollständig zerstört.
Mit den „Wachaumalern" kamen im 19. Jahrhundert bald schon andere
Reisende. Dürnstein wird zu einem der am häufigsten abgebildeten Motive
Österreichs. Prägende Elemente der Stadtkulisse sind heute neben der
Burgruine das 1622 erbaute Schloss und das ab 1715 errichtete prächtige
Chorherrenstift mit dem charakteristischen Turm, dessen blaue Farbe bei
der Restaurierung 1985 nicht unumstritten war. Weiteren touristischen
Aufschwung erlebte Dürnstein nach der Eröffnung der Dampfschiffstation
1902 und dem Bau der Wachaubahn. Heute zählt Dürnstein zu den
meistbesuchten Reisezielen in Österreich, mit allen damit verbundenen
Vor- und Nachteilen.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: