Große Wachauschifffahrt

Krems – Melk – Krems, April 2023

Das BRANDNER Schiff MS Austria, bekannt als das Schiff mit der goldenen Krone, eröffnet kostbare Ausblicke im Weltkulturerbe Wachau. Die riesigen Panoramafenster der „Königin der Wachau“ machen die lieblichen Orte und Weinterrassen vom Logenplatz auf der Donau aus erlebbar. Bei der großen Wachauschifffahrt wird von Krems bis Melk gefahren und nach einem Kurzstopp wieder zurück nach Krems.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Wie eine mittelalterliche Puppenstube erhebt sich Dürnstein auf einem schmalen Plateau zwischen Donau und steil ansteigenden Urgesteinsfelsen aus einem Meer von Weinreben. Jahrhundertealte Befestigungsmauern begrenzen den Ort, der auf eine noch viel längere Siedlungsgeschichte zurückblicken kann. Hoch über der kleinen Altstadt mit ihren schmalen Gassen und den lauschigen Renaissance-Innenhöfen erinnert die eindrucksvolle Ruine Dürnstein (Tipp: atemberaubende Aussicht) an das Rittergeschlecht der Kuenringer und deren berühmtesten Gefangenen: Englands legendären König Richard Löwenherz.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Kunstvolle barocke Pracht strahlt das berühmte Stift Dürnstein aus, das von1. 4. bis 29. 10. geöffnet ist. Die alten Bürgerhäuser und verträumten Plätzchen sowie die Winzerorte Oberloiben und Unterloiben können mittels der neuen „Top-Tours Dürnstein“ (Infostelen plus Audioguide) erkundet werden: vom kompakten Sightseeing bis zur gemütlichen Wanderung. So lässt sich die „Perle der Wachau“ in seiner gesamten Pracht erleben!

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Die Wachau ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk an Kulturschätzen.

Kulturstadt Krems
Die Kulturstadt Krems hat nicht nur eine mehr als 1000-jährige Geschichte, sondern darüber hinaus ein höchst aktives zeitgenössisches Kulturleben. Zwischen Krems und Stein verläuft die Kunstmeile Krems" mit der Kunst-halle, dem Karikaturmuseum und dem Forum Frohner.
Stift Göttweig
Stift Göttweig wird wegen seiner Lage auf einem Hügel und seiner Ausdehnung auch das „österreichische Montecassino" genannt. In dem 1083 gegründeten Barockstift sind vor allem die monumentale Kaiserstiege und die Fresken Paul Trogers beeindruckend.
Dürnstein
Dürnstein mit dem blauen Turm seiner Stiftskirche bietet wohl die bekannteste Ansicht der Wachau. Hier befindet sich auch die Ruine jener Burg, in der Richard Löwenherz nach seiner Gefangennahme 1192 lange Zeit eingekerkert war.
Burgruine Aggstein
In Schönbühel-Aggsbach sind die ehemalige Kartause und die um 1100 errichtete Burgruine Aggstein mit herrlichem Ausblick auf das Donautal beson-ders sehenswert.
Barockstift Melk
Das Barockstift Melk verfügt über eine weltberühmte Bibliothek mit mehr als 100.000 Bänden, die auch in Umberto Ecos Bestseller „Der Name der Rose" Erwähnung findet. Die alljährlich veranstalteten internationalen Barocktage, Pfingstkonzerte und Sommerspiele sind die bedeutendsten Kulturtermine in Melk.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Mythos Blondels Lied
Der Sänger Blondel findet Richard Löwenherz in Dürnstein. Löwenherz antwortet aus der Burg heraus, indem er ein ihnen beiden bekanntes Lied fortsetzt. Hintergrund: Viele hielten Löwenherz bereits für tot. Unklar ist, wie lange er in Dürnstein war, bevor er nach Deutschland ausgeliefert wurde. Richard hat bereits am Hof seiner Mutter Eleonore in Poitiers Kontakt zu berühmten Troubadours und Trouvères (nordfranz. Minnesänger) wie Blondel. Das Lied als Erkennungszeichen zwischen Helden und Herrn kommt weltweit in Legenden vor.

Robin Hood
Richards Abwesenheit führt in England zu einem Machtvakuum. Sein Bruder Johann Ohneland (Lackland) versucht mit Hilfe des Sheriffs von Nottingham die Macht an sich zu reißen und terrorisiert die Bevölkerung. Robin Hood setzt sich für Gerechtigkeit ein und schützt - loyal zu König Richard - dessen Untertanen. Hintergrund: Tatsächlich hat sich Richard selten in England aufgehalten. Im Kontrast zu Johann wird Richard zum strahlenden Helden und Retter stilisiert.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Krems an der Donau
Bezaubernde Atmosphäre zwischen Geschichte und Moderne
Die mehr als 1000-jährige Stadt Krems ist ein schönes Beispiel dafür, Altes sorgsam zu bewahren und die Zukunft dynamisch zu gestalten. Die Altstadt ist wie die Wachau seit dem Jahr 2000 UNESCO-Weltkulturerbe. Mittel-alterliche Gassen mit prachtvollen Häusern und eine his-torische Fußgängerzone mit zahlreichen Geschäften und Cafés laden zum Flanieren ein. Fürs leibliche Wohl sorgen urige Heurigen, gemütliche Gasthäuser und stilvolle Restaurants. Die Stadt ist eng mit dem Weinbau verbunden, wie Sie sich in der Weinerlebniswelt „Sandgrube 13 wein.sinn" und im museumkrems in den eindrucksvollen Räumlichkeiten des ehemaligen Dominikanerklosters überzeugen können.

Attraktive Ausstellungsorte, wie etwa das Karikaturmuseum und die Kunsthalle in der Kremser Kunstmeile, Veranstal-tungsreihen, wie das Donaufestival, Glatt & Verkehrt, das Wachaufilmfestival, und eine lebhafte Lokalszene machen die Stadt zum Treffpunkt für Kulturinteressierte aus nah und fern. Krems ist außerdem Zentrum für das Kongress- und Bildungs wesen und Ort der Begegnung, wie beispielsweise im Haus der Regionen. In den vergangenen Jahren hat sich Krems außerdem als Wirtschaftsstandort etabliert. Und mit dem Entstehen der Donau-Universität, der IMC Fachhochschule Krems und der Private Danube University ist Krems schließlich auch zur Universitätsstadt gewachsen.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

1095: „Deus le volt!" - „Gott will es!" Papst Urban II. ruft zum Kreuzzug auf. Wer gegen die „Ungläubigen" (Moslems) im Heiligen Land kämpft und dabei stirbt, wird zum Märtyrer. Zwischen Ende des 11. und Ende des 13. Jahrhunderts brechen Hunderttausende in sieben großen und zahlreichen kleineren Kreuzzügen in das Heilige Land auf.
1189: Der „Dritte Kreuzzug". Kaiser Friedrich I. Barbarossa, Richard I. Löwenherz, König von England, und Philipp II. August, König von Frankreich, machen sich auf den Weg, Jerusalem zurückzuerobern. Vor der wichtigen Stadt Akkon kommt es zu einem Vorfall: „Der Herzog von Österreich, Leopold V., einer der führenden Belagerer von Akkon, folgte dem König der Engländer, um in gleicher Weise seinen Anteil an der Beute in Besitz zu nehmen. Mit seinem Banner, das man vor ihm hertrug, erschien er, um für sich einen Teil am Triumph zu beanspruchen. Wenn nicht auf Befehl, so doch zumindest mit Zustimmung des verärgerten Königs Richards wurde das Banner des Herzogs in den Schmutz geworfen und darauf herumgetrampelt, als eine Beleidigung vonseiten seiner Spötter."
1192: Jerusalem ist für Christen wieder offen, aber in Saladins Hand. Richard hat dennoch gut verhandelt. Auf der Heimreise muss er jedoch trotz des Eklats von Akkon, als Pilger getarnt, den Landweg über Österreich einschlagen. Richard fällt auf und wird kurz vor Wien enttarnt und verhaftet. Herzog Leopold V. lässt ihn daraufhin von seinem Vasallen Hadmar II. von Kuenring in Dürnstein festsetzen.
1193: Leopold liefert Richard an seinen König Heinrich VI. aus. Am 22. März 1193 wird am Reichstag zu Speyer gegen Richard verhandelt.
1193-94: 100.000 Mark Silber - ein gutes Pferd kostete damals drei Mark - werden als Lösegeld überbracht, und Richard Löwenherz schwört dem Kaiser den Lehenseid. Das Lösegeld wird zwischen Leopold V. und Hadmar II. geteilt.
4. Februar 1194: König Richard I. Löwenherz ist wieder frei! Herzog Leopold V. investiert seine 50.000 Mark in die Münze Österreich und gründet Wiener Neustadt. Er befestigt die Städte Friedberg, Hainburg und Enns. Hadmar II. investiert seinen Anteil etwa in den Ausbau der Stadt Dürnstein.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Wachau - Reiche Kulturschätze
Eines der bezauberndsten Flusstäler Europas und eine sonnenverwöhnte, international renommierte Weinbauregion die Wachau ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk und bevorzugter Treffpunkt von Genießern aus aller Welt. Dieses Tal hat Charakter: Kontrastreiche Natur auf 33 km Länge. Kulturschätze als Zeugnis einer langen Geschichte. Eine im Kern mittelalterliche Kulturlandschaft bis heute sorgfältig gepflegt, behutsam weiterentwickelt und vor groben Eingriffen bewahrt. Der Wert dieses Engagements wurde mehrfach bestätigt: Bereits 1955 wurde die Wachau zum Landschafts-schutzgebiet erklärt und im Jahr 2000 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Damit wurde eine Kulturlandschaft gewürdigt, die nicht nur an landschaftlicher Schönheit viel zu bieten hat, sondern auch ein Schlaraffenland für Gourmets und Weinliebhaber ist. 20 Burgen, Schlösser und Ruinen säumen die Region und bilden mit den dreizehn Wachaugemeinden einen einmaligen Landschaftsraum. Willkommen im Weltkulturerbe Wachau.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Wachauer Marille - Geschichte
Die Marille (Armeniaca vulgaris oder Prunus armeniaca) stammt ursprünglich aus dem Norden Chinas. Kultiviert um etwa 2000 v. Chr. war sie schon damals eine beliebte Frucht. Indizien zufolge war die Marille bereits vor den Römern in der Wachau. Mit den Römern verschwand sie zunächst wieder, erst 1679 ist die Marille in der Wachau wieder geschichtlich belegt. Aus dem ursprünglichen Marillenanbau zur Selbstversorgung wurde mit der Reblauskatastrophe ab 1867 ein erwerbsmäßiger Marillenanbau. Durch Selektion und Vermehrung der besten Klone der „Klosterneuburger Marille" bzw. „Ungarischen Besten" konnte eine Marillensorte gezüchtet werden, deren spezifische Merkmale nur mit der einzigartigen Wetterlage in der Wachau erreicht werden können. Die Wachauer Marille kann zwar anderswo angebaut werden, erreicht jedoch nirgendwo sonst die Wachauer Qualität.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Wachauer Marille g. U.
Die Geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.) definiert ein Agrarprodukt bzw. Lebensmittel, das in einem abgegrenzten Gebiet erzeugt und verarbeitet wird und das seine besonderen Qualitäten aufgrund seiner Herkunft aus dieser Region erreicht. Eine unabhängige Kontrollstelle überwacht dieses Schutzsystem. Echte Wachauer Marillen können hauptsächlich direkt beim Marillenbauern gekauft werden. Die Früchte zeichnen sich durch ein unverwechselbares Aroma aus, das den klimatischen Bedingungen der Wachau zu verdanken ist.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Anbaugebiet
Am rechten Donauufer befindet sich Rossatz-Arnsdorf, Österreichs größte Marillenanbaugemeinde. Ein weiterer Standort liegt unterhalb der Burgruine Aggstein. Die größten Anbaugebiete am linken Donauufer liegen in Spitz mit Schwallenbach, in Aggsbach Markt mit Willendorf sowie im Spitzer Graben. Außerhalb der eigentlichen Wachau, aber im Gebiet der Geschützten Ursprungsbezeichnung liegen die Ortschaften Brunnkirchen, Angern, Thallern und Hollenburg („Krems-Süd"). In Rossatz-Arnsdorf ermöglicht die „Marillenmeile", Wissenswertes rund um die Marille vor Ort, in den Marillengärten und bei den Marillenproduzentinnen und -produzenten und Marillenveredlerinnen und -veredlern zu erfahren.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Der Triumph der Marmelade
Erst bei der Kontrolle eines Wachauer Obstbauern, der sein Eingemachtes als „Marillenmarmelade" angeboten hatte, wurde bekannt, dass Österreich sich den Begriff „Marmelade" im Zuge des EU-Beitrittes nicht schützen hat lassen. Seit 2004 sieht nun eine Ausnahmeregelung vor, dass Produzenten auf lokalen Märkten sowie im Ab-Hof-Verkauf an Letztverbraucher die Bezeichnung „Marmelade" verwenden dürfen.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Ein Sensationsfund
„Es war an einem herrlichen Augustmorgen des Jahres 1908, als die Venus von Willendorf nach vieltausendjährigem Schlaf die sonnenhelle Wachau wiedersah..." Im Sommer 1908 sind nicht nur Arbeiter der Wachaubahn mit dem Streckenbau beschäftigt, auch die Archäologen Szombathy, Bayer und Obermaier halten sich in der Wachau auf. Wer nun letztlich die Statue gefunden und für die Nachwelt gesichert hat, ist nach wie vor unbekannt und wird sich wohl leider nie mehr klären lassen.

Wachau - uralter Siedlungsraum
Die Wachau wurde schon seit der Steinzeit besiedelt, die Venus von Willendorf ist ca. 25.000 Jahre alt. Die Statuette ist etwa 12 cm groß, von aufrechter Haltung und reicher Leibesfülle und nackt. Angedeutete Arme und ein Haarkranz aus Lockenreihen zieren den Kopf, der auf kleinen Schultern ruht. Auffällig ist die Betonung der sexuellen Merkmale, der Brüste, des Bauches und des Beckens. Die Beine laufen in einer Spitze zusammen. Die Figur ist aus Kalkstein geformt worden und war mit roter Farbe überzogen. Bis heute gibt es weit über 100 Funde von Venusdarstellungen von Frankreich bis Russland, die oft gemeinsame Merkmale haben. Aber kaum eine davon kommt in ihrer Vollendung an die Venus von Willendorf heran. Das Original befindet sich im Naturhistorischen Museum in Wien. Eine Kopie sowie viele andere interessante Objekte zum Thema Steinzeit in der Wachau kann im „Venusium" in Willendorf besichtigt werden. 1988 wurde am Rande der Wachau, nördlich von Krems bei Stratzing, „Fanny", die sogenannte Venus vom Galgenberg, gefunden. Die Statuette ist 7,2 cm hoch, aus grünem Serpentin und nach der Tänzerin Fanny Elßler benannt, da sie schlank und in Bewegung erscheint. Fanny ist etwa 32.000 Jahre alt und somit die älteste Menschendarstellung, die bisher bekannt ist.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Venus: Fruchtbarkeitsidol, „Steinzeit Pin-up" oder Puppe?
Vieles wird hineininterpretiert: Die Figur weist Merkmale der Mutterschaft auf - die Venus, ein Fruchtbarkeitssymbol? Reicht bereits die Nacktheit der Figur aus, um sie als steinzeitliches Pin-up zu verstehen? Die Venus, eine Puppe für rituelle Zwecke? „Wir wissen nicht, welches Bild der Frau z. B. die altsteinzeitlichen Menschen damit verbanden und in welcher Hinsicht die Figuren ein Ausdruck der Lebenssituation der altsteinzeitlichen Frauen sind. "

Kult oder Kunst?
„Kunst ist immer eine Form der Reaktion auf die Umwelt, ich wehre mich dagegen, diese Figur nicht auch als Kunstwerk zu sehen (...) Es gibt auch heute KünstlerInnen, die sich mit der Figur auseinandersetzen, sich von ihr inspirieren lassen."

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Die Wachau ist ein etwa 36 km langes Durchbruchstal entlang der Donau. Der Fluss hat sich zwischen Emmersdorf und Melk im Westen sowie Krems-Stein und Mautern im Osten mehr als 700 m tief in die Rumpfgebirgslandschaft der Böhmischen Masse eingegraben und den Dunkelsteinerwald im Süden vom Waldviertel im Norden abgetrennt.
Ein besonders mildes Klima und die vielfältige Vegetation auf engstem Raum haben die Gegend zu einem wichtigen Siedlungsgebiet gemacht. Die bekannteste Zeugin dafür ist die ca. 25.000 Jahre alte weltberühmte Statuette „Venus von Willendorf". Sie wurde vor mehr als 100 Jahren beim Bau der Donauuferbahn im kleinen Ort Willendorf in der Oberen Wachau gefunden.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Von der kontinuierlichen Besiedelung zeugen die zahlreichen eng zusammengedrängten Dörfer, Märkte und Städte. Gehen viele Ortschaften am Südufer auf römische Kolonisation zurück, wurde das zur Römerzeit germanische Nordufer ab dem Mittelalter sukzessive urbar gemacht. Der Name Wachau taucht erstmals im 9. Jahrhundert in einer Reihe von Urkunden auf, die sich auf Gebiete im Bereich der heutigen Gemeinden Aggsbach, Rossatz-Arnsdorf, Spitz und Weißenkirchen beziehen. Ab dem 14. Jahrhundert setzte sich der Name „Thal Wachau" für die Gegend um Weißenkirchen, zwischen Spitz und Dürnstein, durch. Bis ins 18. Jahrhundert wurde die Wachau mit dem Thal Wachau gleichgesetzt, erst Ende des 19. Jahrhunderts gilt die Wachau als Name für den gesamten Landstrich zwischen Melk und Krems-Stein.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Seit 1972 setzt sich der „Arbeitskreis zum Schutz der Wachau" für die Erhaltung der einzigartigen Kulturlandschaft der Wachau ein. Letztlich kann dieser die Errichtung eines Donaukraftwerkes mitten in der Wachau verhindern. 1994 erhält die Wachau das Europäische Diplom für Geschützte Gebiete, eine bedeutende Auszeichnung des Europarates, die Bemühungen um den Naturschutz und die Erhaltung der Kulturlandschaft Wachau in den Vordergrund stellt. Mit der Verleihung des Welterbestatus im Jahr 2000 ist die Wachau zu einer von heute zehn österreichischen Welterbestätten geworden (Stand 2019).

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Diese Auszeichnung bedeutet gleichzeitig Anerkennung und Verantwortung. Zukünftige Entwicklungen im Bereich der Landwirtschaft, des Verkehrs, der Siedlungstätigkeit und des Tourismus müssen sorgfältig überlegt und vorausschauend geplant und umgesetzt werden. Zu diesem Zweck wurde der Verein Welterbegemeinden Wachau gegründet. Die 15 Gemeinden im Welterbegebiet sind Mitglieder dieser Vereinigung:
Marktgemeinde Emmersdorf, Marktgemeinde Aggsbach, Marktgemeinde Maria Laach, Marktgemeinde Spitz, Marktgemeinde Mühldorf, Marktgemeinde Weißenkirchen, Stadtgemeinde Dürnstein, Stadtgemeinde Krems, Marktgemeinde Furth, Stadtgemeinde Mautern, Gemeinde Bergern im Dunkelsteinerwald, Marktgemeinde Rossatz-Arnsdorf, Marktgemeinde Dunkelsteinerwald, Marktgemeinde Schönbühel-Aggsbach und Stadtgemeinde Melk.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Der Welterbesteig Wachau verbindet auf den schönsten Wanderwegen und historischen Pfaden die 15 Gemeinden des UNESCO-Weltkulturerbes Wachau. Er führt auf 180 km von einem unvergesslichen Aussichtspunkt zum nächsten. Genauso wie er vor Ort die gut 25 Burgen, Ruinen, Schlösser und Klöster, die Weinbaugebiete Wachau und Kremstal sowie den Jauerling miteinander verbindet, so umschließt er auch hier im Welterbezentrum alle Attraktionen der Wachau. Achten Sie auf das Welterbesteig-Symbol! Der Weitwanderweg ist in 14 Etappen unterteilt und kann in beide Richtungen bewandert werden. Durch die Jauerling-Runde und die drei Fährverbindungen (Rossatz-Dürnstein, St. Lorenz-Weißenkirchen, Arnsdorf-Spitz) ergeben sich mehrere Varianten und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für Ihren Wanderurlaub.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Das 1089 gegründete Benediktinerstift wurde bis heute durchgehend von Mönchen bewohnt. Ab etwa 980 hatten die Babenberger die bereits hier vorhandene „Eisenburg" als Residenz für die Ostmark verwendet. Die ersten fünf österreichischen Markgrafen lebten hier. Reliquien wurden nach Melk gebracht und waren später ein Grund für den Minnesänger Walther von der Vogelweide, den Hof der Babenberger mit dem Hof der Ritter der Tafelrunde zu vergleichen: U. a. werden ein Kreuzessplitter vom Kreuz Christi und ein Tragaltärchen aus dem 11. Jh. aus dem Familienbesitz der Babenberger aufbewahrt. 1014 wurde der hl. Koloman in Melk bestattet. Er war der erste Hausheilige der Babenberger und wurde als Landespatron Niederösterreichs verehrt - jahrhundertelang kamen Pilgerscharen hierher.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

1297 zerstörte ein Brand das romanische Kloster, finanzielle Probleme beim Neubau der gotischen Kirche, die Pest, Naturkatastrophen und daraus resultierende Glaubenskrisen brachten das Stift immer wieder an den Rand der Schließung.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Melk liegt mitten in der ehemaligen karolingischen Ostmark und wird erstmals 831 als „Medilica" in einer Urkunde König Ludwigs des Deutschen genannt. Danach wird Melk zeitweise zum Regierungssitz der Babenberger, die 1014 die angeblich unverweste Leiche des 1012 ermordeten irischen Königssohns und Pilgers Koloman nach Melk überführen. Dieser wird zum ersten Schutzpatron der Babenbergermark und Österreichs. 1089 kommen die Benediktiner nach Melk. 1256 erhält der Markt Melk von Ottokar II. den goldenen Löwen als Marktwappen. Melk wird zum wichtigen Warenumschlag- und Marktplatz. 1548 vernichtet ein Brand beinahe das gesamte Marktgebiet. Die Reformation macht Melk im 16. Jahrhundert überwiegend protestantisch.

Mit der Anbindung an die heutige Westbahn 1858 und der Stadterhebung 1898 erfolgen wichtige Impulse für die Entwicklung von Melk. 1913 wird die Pionierkaserne in Melk errichtet. Diese spielt 1944 bis 1945 als Außenstelle des KZ Mauthausen eine traurige Rolle. Von den fast 15.000 Häftlingen wurde nahezu ein Drittel getötet. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt sich Melk zum Anziehungspunkt für Touristinnen und Touristen aus aller Welt. Der historische Stadtkern, das weltberühmte Stift Melk und die spezielle Lage als westliches Eingangstor zum Weltkulturerbe Wachau tragen dazu bei. Melk ist durch das Zusammentreffen von Radwegen, Westbahn und den meisten Ausflugsschiffsstationen Niederösterreichs der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in die Wachau.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Die Gegenreformation brachte eine Glaubenseuphorie mit sich, die mít dem barocken Neubau ab 1702 ihren Höhepunkt erreichte. Abt Berthold Dietmayr ließ ein Gesamtkunstwerk „zur höchsten Ehre Gottes" entstehen, das 1746 geweiht wurde. Die Patres holten die bedeutendsten österreichischen Barockkünstler nach Melk, lieferten aber die ideellen und inhaltlichen Vorgaben, was vor allem bei Jakob Prandtauer, dem Barockbaumeister, gut nachweisbar ist. Sein Bauwerk gilt als Musterbeispiel des Hochbarock. Im Großteil des Kaisertraktes ist nun ein zeitgemäßes Stiftsmuseum eingerichtet, das Besucherinnen und Besucher aus aller Welt begeistert. Der Tourismus ist heute eine wichtige Einnahmequelle des Stiftes.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

In den Räumlichkeiten des Stiftes ist ein Gymnasium mit derzeit mehr als 900 Schülerinnen und Schülern untergebracht. Die erste Erwähnung einer Melker Klosterschule stammt aus dem Jahr 1060.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Die Ernennung des Stiftes Melk zur „Best Historic Destination in the World" (National Geographic Traveler Magazine) im Jahr 2009 bezeugt das Engagement der Benediktiner im Sinne einer zeitlosen Weltoffenheit, die sich traditioneller Wurzeln bewusst ist.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Die BRANDNER Schiffahrt wurde mit dem Erwerb der MS Austria im Jahre 1995 gegründet. Das „weiße Schiff“ wurde im Hafen von Wallsee nach ganz neuen Maßstäben für den Einsatz in der Wachau umgebaut. Ziel war es, ein völlig neues Gefühl der Ausflugsschifffahrt auf der Donau zu schaffen.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

“Das Schiff der Lebensfreude”, “Die Königin der Wachau”, MS Austria – die große weiße elegante Dame

Vor fast 30 Jahren kam die MS Austria als “Aschenputtel” aus der ehemals staatlichen Flotte zu uns. Barbara und Wolfram Mosser-Brandner und hat sie mit ihrem Team zur Königin der Wachau gemacht. Eine goldene Krone auf dem Steuerhaus, der Schriftzug “Lebensfreude” am Bug – so war sie 28 Jahre lang unter der BRANDNER-Flagge auf der Donau unterwegs. Das Jahr 2023 war ihre letzte Saison in der Wachau.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Radeln in der Wachau
Die Wachau liegt an einem der ältesten und wichtigsten Radwanderwege in Europa, dem Donauradweg (Eurovelo 6). Dieser ist seit einigen Jahren an beiden Ufern der Donau durchgehend fertiggestellt. Viele Wachauer Betriebe haben sich auf die Betreuung von Radlern spezialisiert, z. B. im Radlerdorf Emmersdorf. Für alle sportlicheren Radler gibt es im Dunkelsteinerwald und im nördlich angrenzenden Waldviertel herausfordernde Strecken. Im Naturpark Jauerling-Wachau, insbesondere rund um Mühldorf, gibt es auch einige gut gewartete beschilderte Mountainbikerouten.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

In der Wachau gibt es unglaublich viel zu entdecken, zu genießen und zu erleben. Wahrscheinlich ist Ihr Aufenthalt in dieser schönen Gegend zu kurz, um allen Wundern, Genüssen, Geheimnissen und Außergewöhnlichkeiten nachzuspüren. Ein guter Grund wiederzukommen!

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Der Jauerling überrascht. Denn wer weiß schon, dass der Jauerling der höchste Berg an der Donau ist? Von der Quelle im Schwarzwald bis zur Mündung im Schwarzen Meer gibt es an dem 2.850 km langen Fluss keinen weiteren Gipfel, der stolze 960 Meter hoch ist. Die Aussicht vom Jauerling auf die Donau ist tatsächlich überwältigend: „Ein unvergleichliches, erhabenes Bild vom Wettstreit des Schönen", schreibt ein begeisterter Autor 1922. Der Blick von den Karpaten über die Alpen und den Ötscher bis zum Watzmann, den man vom Jauerling genießen kann, ist beeindruckend. Ebenso wie die märchenhafte Sicht in die Wachau von der Wachauterrasse des Naturparkhauses.

Um den Jauerling ranken sich viele Sagen, wie etwa jene von Maria mit den sechs Fingern in Maria Laach. Ein weiterer Hinweis, dass man sich hier an einem ganz besonderen Ort befindet. Der Jauerling bietet ein gutes Wanderwegenetz und ist von Emmersdorf, Aggsbach, Spitz, Mühldorf, Raxendorf und Weiten zu besteigen. Der Welterbesteig, die Jauerling-Runde oder der Drei-Kirchen-Weg führen über, rund um oder zu den wichtigsten Pilgerzielen am Jauerling. Runter geht es im Winter, wenn man will, auch mit den Skiern, denn hier gibt es ein Skigebiet. Der Jauerling und die umliegende Region, die den „Naturpark Jauerling-Wachau" bilden, markieren den Übergang von der Wachau ins südliche Waldviertel. Natur und Ortschaften haben einen anderen Charakter als der Rest der Wachau.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Seit Dezember 2000 ist die Wachau als eine von zehn Stätten in Österreich Weltkulturerbe.
Welt: „Die ersten Gäste in der Wachau waren Nomaden, die vor etwa 100.000 Jahren durch das Donautal zogen. Das milde Klima, fruchtbare Böden und der Strom als Handelsweg haben die unterschiedlichsten Menschen angelockt." Heute kommen Touristinnen und Touristen aus der ganzen Welt, die von einer spektakulären Kulturlandschaft angezogen werden.
Kultur: Die Wachau bildet eine einzigartige Symbiose aus Kultur- und Naturlandschaft. Das Paradebeispiel „einer von Bergen umgebenen Flusslandschaft, in der sich materielle Zeugnisse ihrer langen historischen Entwicklung in erstaunlich hohem Ausmaß erhalten haben."
Erbe: „Für die Wachauerinnen und Wachauer ist das UNESCO-Weltkulturerbe Auszeichnung und Verpflichtung zugleich. Die Wachau als hochwertigen und genussvollen Lebensraum für Einheimische und Gäste zu bewahren und behutsam weiterzuentwickeln ist die Devise."

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Das UNESCO-Welterbe: Die Welterbekonvention wurde 1972 von der Generalkonferenz der UNESCO beschlossen, um jenes natürliche und kulturelle Erbe auszuwählen und in einer Liste des Welterbes zu erfassen, das von außergewöhnlichem Interesse und Wert für die gesamte Menschheit ist. Der Konvention sind mit Stand März 2018 193 Staaten beigetreten. 167 davon hatten bis damals insgesamt 1071 Stätten in die Liste des Welterbes eingetragen: Davon sind 845 Gegenstand des Kulturerbes, 209 des Naturerbes und 38 sogenannte „gemischte Schutzgüter". Mit der Unterzeichnung der Konvention verpflichtet sich jedes Land dazu, die innerhalb seiner Grenzen gelegenen, in die Welterbeliste eingetragenen Denkmäler von außergewöhnlicher, weltweiter Bedeutung zu schützen und zu bewahren.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Die Wachau - eine Kulturlandschaft im Sinn der Welterbekonvention Die Wachau ist in der Kategorie „Kulturlandschaft" in die Liste des Welterbes eingetragen und damit Teil des Weltkulturerbes. Sie wird im Sinn der Richtlinien als fortbestehende Landschaft gesehen, die nach wie vor von einer Kultur geprägt wird und ihre traditionelle Lebensweise fortführt.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Krems UND Stein
Krems und Stein waren zunächst räumlich getrennt, obwohl das gemeinsame Stadtrecht von 1305 sie als Verwaltungseinheit zusammenführte. Die Bezeichnung „Krems Und Stein sind drei Städte" meint die Vorstadt Und. Das dortige Kapuzinerkloster lag „ad undas" (bei den Wellen). Heute gehören sie - ebenso wie die weiteren elf Stadtteile zu Krems an der Donau mit rund 24.000 Einwohnern. Stolze Bürgerhäuser, verträumte enge Gassen und aufragende Kirchtürme prägen das mehrfach ausgezeichnete Stadtbild. Das Finden einer neuen Architektursprache der Gegenwart ist eine Herausforderung, die gemeinsam mit dem Denkmalschutz beispielhaft gelöst wird.

Erstmals wird Krems im Jahre 995 genannt, als „orientalis urbs quae dicitur Chremisia" - eine mittelalterliche Siedlung unweit des Hohen Marktes. Prähistorische Funde führen weit zurück, erst 2005 wurde am Wachtberg ein über 30.000 Jahre altes Doppelgrab mit Zwillingen entdeckt. Zur Zeit des hl. Severin (gest. 482) siedelten Slawen gegenüber dem römischen Mautern im Bereich der Riede Altenburg über dem heutigen Stein. Spätestens mit der Schlacht auf dem Lechfeld (955) setzte die Kolonisation durch Stifte und Klöster ein, die großes Interesse am Weinbau hatten. Im Jahr 1072 wurde die Siedlung „Am Stein" erstmals urkundlich erwähnt. Handel und Weinbau garantierten Wohlstand und hohe Steuereinnahmen. Im 12. Jahrhundert wurde der „Kremser Pfennig" geprägt, in einer der ersten Prägestätten Österreichs. Krems wurde als Donaustadt neben Regensburg, Passau und Wien 1154 in die „Weltkarte" des arabischen Gelehrten Al Idrisi aufgenommen.

Ende des 16. Jhs. waren die Bürger großteils protestantisch, viele mussten unter dem Druck der Gegenreformation auswandern, eine der Ursachen für den anschließenden wirtschaftlichen Niedergang. Eine weitere war ein verheerender Großbrand in Krems am Ende des Dreißigjährigen Krieges als Folge der schwedischen Besatzung. Aufschwung brachte die Funktion als Verwaltungsmittelpunkt, Verkehrsknotenpunkt, Schulort und Gerichtssitz. 1848 bis 1938 wurden beide Städte politisch getrennt und die Stadtmauern geschliffen, beide Städte wuchsen räumlich zusammen. Die Jahre 1938 bis 1945, die Zeit des Nationalsozialismus, bedeuteten einen schweren Einschnitt. Verfolgung und Vertreibung der jüdischen Mitbürger, ein Massaker an politischen Häftlingen der Justizanstalt Stein. Verheerende Schäden durch Bombardierungen in Krems sind Folgen jener Zeit. Auch nach dem Bau des Schutzdammes zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Eisstöße und Hochwasser auf der Donau Stein nicht verschont. Der mobile Hochwasserschutz wurde 1996 fertiggestellt, er war der erste in der Wachau. Heute ist die Doppelstadt ein international anerkanntes Kultur- und Bildungszentrum. 1994, mit der Gründung der Donauuniversität, wurde Krems Universitätsstadt. Im Jahr darauf wurde die Kunstmeile Krems inklusive Kunsthalle eröffnet.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Österreich und die Welterbekonvention - Welterbestätten in Österreich
Österreich trat dieser Konvention 1992 bei. Im Jahr 1994 wurden von Österreich 17 Nennungen in einer vorläufigen Liste ("Tentativliste") an das UNESCO-Welterbezentrum vorgeschlagen. Von diesen Nominierungen wurden bisher zehn Stätten in die Welterbeliste aufgenommen (Stand 2019):
die Altstadt von Salzburg (1996)
Schloss und Park Schönbrunn (1996)
die Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut (1997)
die Semmeringbahn samt der sie umgebenden Kulturlandschaft (1998)
die Altstadt von Graz (1999)
die Kulturlandschaft Wachau samt den Stiften Melk und Göttweig und der Altstadt von Krems (2000)
die Kulturlandschaft Fertő -Neusiedler See (gemeinsam mit Ungarn, 2001)
die Altstadt von Wien (2001)
die prähistorischen Pfahlbauten rund um die Alpen (transnationale Stätte, 2011)
die alten Buchenwälder und Buchenurwälder im Wildnisgebiet Dürrenstein und Kernbereiche im Nationalpark Kalkalpen (gemeinsam mit anderen Buchenwäldern in Europa, 2017)

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

Die Tradition des Weinbaus reicht bis in die Römerzeit zurück. Rebkulturen werden bereits Ende des 5. Jahrhunderts in der „Vita Sancti Severini" des hl. Severin genannt. Ab dieser Zeit war und ist der Wein das wichtigste Kulturgut der Region. Das Weinbaugebiet Wachau ist von steilen Terrassenlagen mit imposanten Trockensteinmauern geprägt. Diese können fast ausschließlich nur in mühevoller und zeitaufwendiger Handarbeit bewirtschaftet werden. Die kargen Urgesteinsböden und die klimatischen Bedingungen des Donautals bestimmen den Charakter der Wachauer Weine. Als Gebietsschutzvereinigung von Wachauer Winzern wurde im Jahre 1983 die „Vinea Wachau Nobilis Districtus" gegründet. Durch extrem strenge, selbstgewählte Regeln konnte seit damals die Wachau als eines der weltweit führenden Weißweingebiete positioniert werden. Die Tatsache, dass die Rebfläche in der Wachau in den letzten Jahrzehnten im Gegensatz zu fast allen anderen Steillagenweinbaugebieten weltweit gleich geblieben ist, ist vor allem der visionären Weinbaupolitik der Vinea zu verdanken.

Kern der Strategie ist, dass im Weinbaugebiet Wachau die Weine je nach Reifegrad der Trauben mit drei verschiedenen Marken bezeichnet werden. Die „Steinfeder", nach einem typischen Gras der Weingärten benannt, steht für frisch-fruchtige Weine mit geringem Alkoholgehalt. Ein „Federspiel"-Wein, ein Ausdruck aus der Falkenjagd, ist fruchtbetont, strukturiert und hat einen ausgeprägten Sortencharakter. Die Krönung sind die „Smaragd®"-Weine, welche nach der unter Naturschutz stehenden Smaragdeidechse benannt sind. Es handelt sich um die edelsten Weine der Vinea Wachau-Winzer, mit großer Finesse und intensivem Ausdruck. Die Verwendung dieser Marken ist ausschließlich den Mitgliedern der Vinea Wachau vorbehalten. Die mineralische Würze und die fruchtbetonten Aromen zeichnen in der Welterberegion Wachau insbesondere die beiden Leitsorten Grüner Veltliner und Riesling aus. Daneben wird noch eine Reihe von weiteren Sorten ausgebaut. Eine Rarität stellt in der Wachau die alte Sorte Neuburger dar. Ein Rebbündel, das der Legende nach 1860 am Donauufer bei Oberarnsdorf angeschwemmt wurde, verbindet seitdem die Gemeinden Rossatz-Arnsdorf und Spitz eng. Das Neuburger-Denkmal in den Arnsdorfer Weinbergen erinnert daran.

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Dürnstein im Mittelalter
Dürnstein hat bis heute seinen mittelalterlichen Charakter erhalten. Mitte des 12. Jahrhunderts wird der Ort zur Mautstelle und 1192 wird erstmals der Name „Dürnstein" erwähnt. 1347 erfolgt die erste urkundliche Nennung als Stadt. Auf dem Wappenbrief von 1476 - verliehen durch Kaiser Friedrich III. - kann man wichtige Bauwerke der Stadt „Tiernstain" erkennen, viele gibt es heute noch. Das Vorwerk der Burg („Tabor") ist zwar verschwunden, aber die Oberburg steht - als Ruine - noch immer. Im Dienste der Babenberger sind die Kuenringer Herren in Dürnstein. Diese wandern wahrscheinlich aus dem bayrisch-sächsischen Raum in das damalige Österreich ein. Azzo von Kuenring erwirbt das Gebiet rund um das heutige Dürnstein, sein Enkel Hadmar I. befestigt den Felsen über der Donau. Bis ins 13. Jahrhundert dürften die Kuenringer etwa ein Drittel des damaligen „Österreich" unter ihren Einfluss gebracht haben.

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Die Burg bestand bis 1645. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde sie von schwedischen Truppen gesprengt. Nach der Hochblüte der Stadt Anfang des 18. Jahrhunderts folgten schwierigere Zeiten. 1805 errangen österreichische und russische Truppen in der Schlacht bei Loiben und Dürnstein einen ersten Sieg gegen Napoleon.
Dieser blieb aber ein Pyrrhussieg - Napoleon nahm Krems trotzdem ein und Loiben wurde beinahe vollständig zerstört.

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Mit den „Wachaumalern" kamen im 19. Jahrhundert bald schon andere Reisende. Dürnstein wird zu einem der am häufigsten abgebildeten Motive Österreichs. Prägende Elemente der Stadtkulisse sind heute neben der Burgruine das 1622 erbaute Schloss und das ab 1715 errichtete prächtige Chorherrenstift mit dem charakteristischen Turm, dessen blaue Farbe bei der Restaurierung 1985 nicht unumstritten war. Weiteren touristischen Aufschwung erlebte Dürnstein nach der Eröffnung der Dampfschiffstation 1902 und dem Bau der Wachaubahn. Heute zählt Dürnstein zu den meistbesuchten Reisezielen in Österreich, mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen.

 Große Wachauschifffahrt, April 2023

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: