Bremen

Freie Hansestadt Bremen, September 2024

Die Stadtgemeinde Bremen ist die Hauptstadt des Landes Freie Hansestadt Bremen (kurz ebenfalls „Bremen“, und die zehntgrößte Stadt in Deutschland. Bremen liegt zu beiden Seiten der Weser, etwa 60 Flusskilometer vor deren Mündung in die Nordsee bzw. deren Übergang in die Außenweser bei Bremerhaven.

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Bremen Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof in der Stadtgemeinde Bremen, im Zwei-Städte-Staat Freie Hansestadt Bremen und in der Metropolregion Nordwest. Er befindet sich nordöstlich der Innenstadt in der Bahnhofsvorstadt. Er steht mit täglich insgesamt rund 147.000 Reisenden und Besuchern auf Platz 11 der meistfrequentierten Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn. Das von 1885 bis 1889 errichtete Gebäude am Bremer Bahnhofsplatz entwarf der Architekt Hubert Stier im Stil der Neorenaissance. Auf neun Gleisen verkehren pro Tag im Durchschnitt 80 Fern- und 450 Nahverkehrszüge. Vor dem Bahnhof befinden sich Haltestellen von Stadtbussen und Straßenbahnen der BSAG sowie anderer Anbieter.

 Bremen, September 2024

Zum Schutz des zwischen 1574 und 1590 angelegten Weserhafens wurde am Westufer der Weser die befestigte Neustadt angelegt. Die Weser versandete jedoch zunehmend, und für die Handelsschiffe wurde es immer schwieriger, an der seit dem 13. Jahrhundert als Hochseekai genutzten Schlachte anzulegen. Von 1619 bis 1623 bauten deshalb im flussabwärts gelegenen Vegesack niederländische Konstrukteure den ersten künstlichen Hafen Deutschlands.

 Bremen, September 2024

Die Teerhofbrücke in Bremen ist eine Fußgängerbrücke über die Weser. Sie verbindet die Weserhalbinsel Teerhof mit der Schlachte und der Bremer Altstadt. Die Brücke hat eine Länge von etwa 117,7 Meter und die Unterbauten wurden aus Stahlbeton errichtet, der Überbau in Verbundbauweise. Der Hohlkörper ist in Grün, das Geländer in Blau gehalten. Zur Schlachte hin wird das Bauwerk durch seinen breiten Treppenabgang aufgeweitet, der bei Veranstaltungen als Sitztribüne dient.

 Bremen, September 2024

Die Schlachte - Historisches Hafenrevier Schlachte
Die Schlachte war über 600 Jahre lang der Hafen Bremens. 1250 wurde sie erstmals als "slait" erwähnt (mittelniederdeutsch von "eingeschlagenen" Pfählen). Seit dieser Zeit wurde das Weserufer zum Hafen ausgebaut, denn die Balge, der älteste Bremer Hafen, der bis zum Markt reichte konnte von größeren Schiffen nicht angelaufen werden. Im 16. Jahrhundert erhielt das Weserufer an der Schlachte eine aufragende Kaimauer aus Stein. Schon seit dem 15. Jahrhundert ist auch das Vorhandensein von Wuppen (Hebebäume) bezeugt, um 1600 erbaute man einen Kran für den Umschlag schwerer Güter. Der Hafen zog sich über 400 m Länge von der Martinikirche bis zum Fangturm. Über die Schlachtpforten sorgten Gassen (Schlachtgänge) für die Anbindung des außerhalb der Stadtmauer gelegenen Hafens an die Stadt. Die großen Tore wurden nachts geschlossen, nur zwei kleine Pforten blieben stets offen und wurden vom Stadtmilitär bewacht. Den Warentransport zwischen dem Hafen und den Speichern in der Stadt besorgten Karrenschieber.

An der Schlachte war ein vielfältiges Hafengewerbe ansässig: Der Schlachtevogt (Hafenmeister) und Schlachteschreiber übten die Aufsicht aus und zogen Gebühren ein, Schlachtewächter sorgten für die Sicherheit. Kran- und Wuppenmeister, Kornträger (Maskopträger) und Tonnenträger besorgten den Umschlag zwischen Schiff und Kaje, Karrenschieber und Fuhrleute erledigten den Zubringerverkehr in die Stadt. Im 17. und 18. Jahrhundert arbeiteten ca. 300 Menschen im Schlachtehafen. Neben Schiffsverkehr und Handel sorgten auch Gasthäuser, Kellerschänken und Krüge für Leben im Hafen: an der Schlachte befand sich in fast jedem zweiten Haus eine Gaststätte!

Durch die Versandung der Weser wurde Bremen aber für große Seeschiffe immer schlechter erreichbar. Seit dem 18. Jahrhundert konnten nur noch Weserkähne im Leichterverkehr von See kommende Waren nach Bremen bringen. Erst die Weserkorrektion und der Bau des Freihafens 1884-1888 beendeten diesen Zustand. Die Schlachte hatte damit als Hafen ausgedient, sie wurde seit 1899 in eine Grünanlage umgewandelt. Ihre alte Bausubstanz an Kontorhäusern ging im Zweiten Weltkrieg - vor allem im Luftangriff am 6. Oktober 1944 - verloren. Nach dem Krieg wurde zwischen Fluß und Mauer eine aufgeschüttete Rampe zur Weserpromenade erweitert. Im Jahr 2000 wurde die Bremer Schlachte städtebaulich aufgewertet und in neuer Gestalt wiedereröffnet.

 Bremen, September 2024

St. Martini Kirche - Backsteinkirche aus dem 13. Jh. mit evangelisch-lutherischen Gottesdiensten und gotischer Architektur.

 Bremen, September 2024

Propsteikirche St. Johann
Im 14. Jahrhundert als Klosterkirche des Franziskaner-Ordens erbaut. Die dreischiffige Hallenkirche bietet mit ihrem feingliedrigen Giebel ein prägnantes Beispiel der Backstein-Gotik. Nach wechselnden Nutzungen dient die Propsteikirche St. Johann seit 1823 wieder als katholisches Gotteshaus; im Inneren wurde damals ein zweiter Fußboden zum Schutz vor Hochwasser eingezogen.

 Bremen, September 2024

St. Johann ist eine römisch-katholische Pfarrkirche zugleich auch Propsteikirche in Bremen. Sie wurde im 14. Jahrhundert als Klosterkirche des Franziskanerordens erbaut. Ihre Pfarrgemeinde gehört zum Dekanat Bremen des Bistums Osnabrück.

 Bremen, September 2024

Das Kirchengebäude ist ein überaus prägnanter Vertreter der Backsteingotik. Alle drei Kirchenschiffe werden von einem einzigen großen Satteldach überdeckt. Durch diese Bauform erhält der Westgiebel seine außergewöhnliche Form und Größe. Er ist in drei Geschosse unterteilt, die ihrerseits durch paarweise angeordnete Spitzbogenblenden gegliedert werden. Der Grund der Spitzbogenblenden ist ornamental ausgemauert, die Spitzbogenfelder sind verputzt.

 Bremen, September 2024

Die Kirchenfenster wurden in den Jahren 1955 bis 1957 durch den Künstler Walter Klocke geschaffen. Dargestellt sind bedeutende Heilige wie der Namenspatron Johannes der Täufer sowie Petrus, Paulus, Franziskus, Gertrud von Helfta und Elisabeth von Thüringen, aber auch Heilige aus dem Bremer Raum, nämlich Willehad, Ansgar, Rimbert und Emma von Lesum.

 Bremen, September 2024

Die Orgel von St. Johann wurde 1965 von der Orgelbaufirma Franz Breil (Dorsten) erbaut. In den Siebziger Jahren wurde sie durch die Erbauerfirma umintoniert. Das Instrument hat 47 Register auf drei Manualen und Pedal mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur.

 Bremen, September 2024

Die Böttcherstraße ist eine 108 m lange Straße in der Bremer Altstadt, die aufgrund ihrer Architektur zu den Kulturdenkmalen und Touristenattraktionen in Bremen zählt. Die meisten Gebäude sind in der Zeit von 1922 bis 1931 entstanden und hauptsächlich Ludwig Roselius (1874–1943), einem Bremer Kaffeekaufmann und Mäzen, zu verdanken. Roselius beauftragte die Architekten Eduard Scotland (1885–1945), Alfred Runge und den Bildhauer Bernhard Hoetger (1874–1949) mit der künstlerischen Gestaltung. Die Straße und ihre Gebäude sind ein seltenes Beispiel für die Architektur des Expressionismus. Von den Häusern können mehrere dem Stil des Backsteinexpressionismus zugeordnet werden.

 Bremen, September 2024

Das Haus des Glockenspiels in der Bremer Böttcherstraße ist bekannt durch sein Glockenspiel aus Meißner Porzellanglocken und die von Bernhard Hoetger entworfenen Holztafeln in einem drehbaren Turm-Teil.

 Bremen, September 2024

Handwerkerhof mit Bremer Staatswappen 1571 und Statue 'Schauender Knabe' von 1936 auf der Terrasse des Paula-Becker-Modersohn-Hauses in der Böttcherstraße

 Bremen, September 2024

Sieben-Faulen-Brunnen von Hoetger im Handwerkerhof
Errichtet: vor 1930; Anlass: Erinnerung an die Sage der Sieben Faulen; Entwurf: Bernhard Hoetger; Ausführung: Otto Meier; Material: Backstein (Sockel) und Bronze (Rohre); Aufstellungsort: Im Handwerkshof der Böttcherstraße.

Die Legende der Sieben Faulen stammt von dem Bremer Volksmärchen-Schriftsteller Friedrich Wagenfeld (1810–1846). Die Legende erzählt von sieben faulen Söhnen eines armen Bauern, die in die Welt hinausziehen und mit innovativen Ideen zurückkommen.

 Bremen, September 2024

Der Lichtbringer ist der Titel eines großen, vergoldeten Bronzereliefs von Bernhard Hoetger aus dem Jahr 1936 über dem Eingang zur Böttcherstraße in Bremen. Das großformatige, quadratische Relief (383 × 383 cm) wird dominiert von der gestreckten Figur eines lockigen, schwerthaltenden, unbekleideten Jünglings, der aus der rechten oberen Ecke diagonal herabstürzend Schwert und abweisende Hand gegen ein dreiköpfiges Schlangen- oder Drachenwesen richtet.

 Bremen, September 2024

Krugträgerin
Errichtet: 1912; Ausführung: Bernhard Hoetger, Material: Gussstein, Aufstellungsort: Straße Hinter dem Schütting

 Bremen, September 2024

Altes Rathaus
1405-1409 als repräsentativer und wehrhafter Bau zusammen mit dem Roland von 1404 auf einem Höhepunkt der mittelalterlichen Stadtgeschichte errichtet. Der Saalgeschossbau aus wechselnd rotem und schwarz glasiertem Ziegelstein ist 42 m lang und 16 m breit, sein Innenausbau erfolgte bis 1412. Im dreischiffigen Ratskeller ruht das Gewölbe auf 20 Pfeilern aus Sandstein, in der Unteren Halle stützen 20 Eichenholzständer die Balkendecke. Die Obere Halle ist als ungeteilter Saal mit frei tragender Decke reich ausgestattet mit Wandbildern, Schmuckportalen und Holzschnitzereien.
An der Marktfassade zeigen acht Monumentalskulpturen den Kaiser (links) und die Kurfürsten. Der Figurenzyklus verdeutlicht den Anspruch der Stadt auf Reichsfreiheit. An den Schmalseiten über den Eingängen Prophetenfiguren (zum Dom hingewandt Petrus), später umgedeutet als Philosophen. Vor der Marktfassade eine Arkadengalerie mit elf Jochen, im Norden seit dem 16. Jh. verschiedene Anbauten.

1608-1614 Umgestaltung der Marktfassade im Renaissancestil unter dem Bremer Baumeister Lüder von Bentheim. Ein Mittelrisalit wurde vorgesetzt. Es entstand ein gläserner Erker mit einem flandrischen Giebel, rechts und links davon je ein weiterer Schmuckgiebel. Die schmuckvolle Fassade ist ein Meisterwerk der Weserrenaissance, ihr reichhaltiges Bildprogramm ist zu verstehen als ein moralischer Appell an die Regierenden im Sinne republikanischer Bürgertugenden.
1616 in der Oberen Halle Fertigstellung der Güldenkammer mit bedeutenden Holzschnitzwerken. 1905 gestaltete Heinrich Vogeler die Kammer im Innern zu einem Gesamtkunstwerk im historisierenden Jugendstil.
2004 Aufnahme des Ensembles aus Altem und Neuem Rathaus gemeinsam mit dem Roland in die UNESCO-Liste Welterbe der Menschheit als ein außergewöhnliches Beispiel eines spätmittelalterlichen Rathauses, das für bürgerliche Autonomie und städtische Freiheit einer bis heute selbstständigen Stadtrepublik steht.

 Bremen, September 2024

Der Bremer Roland, eine 1404 errichtete Rolandstatue auf dem Marktplatz vor dem Rathaus, ist ein Wahrzeichen Bremens und gilt als ältester erhaltener Steinroland. Die Figur hat eine Höhe von 5,47 Metern und steht auf einem 60 Zentimeter hohen, gestuften Podest. Im Rücken wird sie von einem Pfeiler gestützt, der von einem gotisch ornamentierten Baldachin gekrönt wird. So erreicht das Denkmal eine Gesamthöhe von 10,21 Metern und ist damit die größte freistehende Statue des deutschen Mittelalters.

Dargestellt ist der aus Liedern und Epen (Rolandslied) bekannte Heerführer und angebliche Neffe Karls des Großen. Roland steht also auf dem Markt als Repräsentant des Kaisers, er verkündet und garantiert die Marktrechte und Freiheiten, die der Stadt angeblich verliehen worden waren. Der Schild mit dem Doppeladlerwappen des Reiches ist Zeichen des so lange umkämpften Bremer Anspruches auf Reichsfreiheit.

 Bremen, September 2024

Das Bismarck-Denkmal am Bremer Dom ist ein 1910 eingeweihtes bronzenes Reiterdenkmal für den 1898 verstorbenen ehemaligen Reichskanzler Otto von Bismarck. Der renommierte Münchner Bildhauer Adolf von Hildebrand hatte dazu 1904 den Auftrag bekommen.

Als eines der wenigen Monumente, die Bismarck in Form eines Reiterstandbilds darstellen, zeigt das Denkmal den Reichskanzler auf einem sechs Meter hohen Steinsockel aus Untersberger Kalkstein mit Helm und leicht stilisierter Uniform seines Kürassierregiments. Dem hohen Standort angemessen sind die figürlichen Einzelelemente kraftvoll und kompakt modelliert. Die Kopfwendung des Pferdes zum Domshof hin gibt dem Denkmal etwas Lebendigkeit. Die in der rechten Hand gehaltene Rolle wird als Verfassungsschrift interpretiert.

 Bremen, September 2024

Otto von Bismarck (1815–1898), der preußische Politiker und von 1871 bis 1890 Reichskanzler, wurde vor allem wegen seiner Rolle bei der Reichsgründung im konservativen Bürgertum als „Eiserner Kanzler“ hoch verehrt, auch nachdem er 1890 von Kaiser Wilhelm II. entlassen worden war. Sein Verhältnis zur offiziellen Bremer Politik war wegen abweichender Interessen in kolonialpolitischen und Handelszollfragen nicht immer ungetrübt. Gleichwohl betrachtete man ihn in Bremen, wie in anderen nichtpreußischen Staaten auch, als Symbolfigur der nationalen Einheit. Hunderte von Bismarck-Denkmälern entstanden, teils schon zu Lebzeiten des Reichskanzlers, vor allem aber nach seinem Tod am 30. Juli 1898.

 Bremen, September 2024

St. Petri-Dom
Weihe der ersten Kirche um 789 durch Bischof Willehad. Nach Brand 1041 grundlegende Vorgaben für den Bau unter den Erzbischöfen Bezelin (1035-43) und Adalbert (1043-72). Als dreischiffige Basilika mit Ost- und Westkrypta geht der heutige Dom auf Erzbischof Liemar (1072-1101) und seine Nachfolger zurück. Im Jahr 1483 erneut Zerstörungen durch Brand. Ergänzung des mittelalterlichen Baus durch ein spätgotisches Nordschiff während der Amtszeit von Erzbischof Johann III. Rode (1497-1511). Im 17. und 18. Jahrhundert unter schwedischer und hannoverscher Verwaltung.

Grundlegende Restaurierung ab 1888 durch Max Salzmann und Ernst Ehrhardt; Aufbau der teilweise eingestürzten Westfront und des Vierungsturms. 1899-1902 Gestaltung des Dominneren durch den Kirchenmaler Hermann Schaper in Anlehnung an mittelalterliche Dekorationsvorstellungen; Erneuerung während Domrestaurierung 1972-87. Im Inneren bedeutende Reste mittelalterlicher Ausstattung, romanische Krypten und Dommuseum; angrenzend der Bleikeller.

 Bremen, September 2024

Die Domportale mahnen uns
Die Türen des St. Petri Doms sind 1891 von dem Kölner Künstler Peter Fuchs entworfen worden. Das linke Portal zeigt Szenen aus dem Alten Testament, das rechte aus dem Neuen Testament. Verschiedene Darstellungen der Israeliten und Juden tragen deutlich antisemitische Züge. Darin nehmen die Domtüren das christliche Kunstverständnis ihrer Zeit auf. Die St. Petri Domgemeinde ist sich bewusst, dass es sich hierbei um christliche Antijudaismen handelt. Sie weiß um die Shoa und das schwere Leid, das Jüdinnen und Juden zugefügt wurde. Auch unsere Gemeinde hatte daran ihren Anteil. Heute fühlt sie sich verpflichtet, das Verständnis zwischen Judentum und Christentum zu fördern. Daher versteht die St. Petri Domgemeinde. diese Portale als Mahnmal. Es fordert dazu auf, sich Diskriminierungen aus ethnischen und religiösen Gründen bewusst zu machen und sie entschieden zurückzuweisen.

 Bremen, September 2024

Der Bremer Dom war seit 789 die Kathedrale des mächtigsten Erzbistums in Nordeuropa. Bremer Missionen verbreiteten das Christentum über ganz Skandinavien und entlang der Ostseeküste bis ins Baltikum, wo sie die Stadt Riga gründeten. Der heutige Dombau wurde im Jahr 1042 begonnen. Seit 1547 ist die Domgemeinde evangelisch.

 Bremen, September 2024

 Bremen, September 2024

Am Vorabend der Reformation soll der Dom fünfzig Altäre beherbergt haben, von denen keiner erhalten blieb. Der Hauptaltar ist heute schlicht. Weitere drei Altäre befinden sich in den beiden Krypten und an der Nordseite des Hauptschiffs.

 Bremen, September 2024

Die Rose im Westen und die Farbfenster der Chorschlusswand schuf 1946 der Bremer Georg Rohde. Die „Anbetung der Hl. Drei Könige“, wurde 1953 von dem deutschen Maler Charles Crodel entworfen.

 Bremen, September 2024

Der dänische Erzbischof Friedrich II. ließ 1638 zur Wiedereröffnung des Doms nach fast hundert Jahren Schließung eine barocke Kanzel errichten. Sie galt als Bekenntnis des Doms zur lutherischen Liturgie gegen den reformierten Rat der Stadt Bremen. Jürgen Kriebel, Hofbildhauer in Kopenhagen, schuf die Lindenholz-Figuren des David mit den vier Evangelisten, der Propheten und Apostel sowie des auferstandenen Christus auf dem Schalldeckel.

 Bremen, September 2024

An der Ostwand des nördlichen Querschiffes befindet sich die im Stile des Neobarock gehaltene Bach-Orgel mit 35 Registern, die zwischen 1965 und 1966 in der Werkstatt der niederländischen Orgelbauer van Vulpen in Utrecht gefertigt und am 20. Februar 1966 mit einem Konzert von Käte van Tricht eingeweiht wurde. Sie ersetzte die im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte erste Bachorgel des Erbauers Wilhelm Sauer, die anlässlich des 26. deutschen Bachfestes 1939 im Dom eingeweiht wurde.

 Bremen, September 2024

Nachdem der Dom am 23. September 1638 wieder für (jetzt lutherische) Gottesdienste geöffnet worden war, ließ der letzte Bremer Erzbischof Friedrich Prinz von Dänemark 1641 die figürlich reich geschmückte Kanzel durch Jürgen Kriebel, den Glückstädter Hofbildhauer des Dänenkönigs Christian IV., anfertigen. Die Kanzel hatte ursprünglich eine farbige, in der Barockzeit eine weiß-goldene Fassung und im 19. Jahrhundert einen braunen Anstrich, der um 1977 entfernt wurde. Das Bildprogramm beginnt mit den vier Evangelisten am Treppengeländer, sie flankieren eine als David beschriftete Figur. Um den Kanzelkorb sind Propheten des Alten Testamentes (Jeremia, Jesaja, Daniel, Hesekiel und Moses) seitlich Johannes dem Täufer und einem Christus Salvator dargestellt. Den Schalldeckel umringen acht Apostel, er wird überhöht durch den über das Böse siegenden, auferstehenden Christus. Die Kanzel erhebt sich seit jeher am mittleren Pfeiler der nördlichen romanischen Arkade des Hauptschiffs.

 Bremen, September 2024

Mehrere Fenster in den Kapellen des Südseitenschiffs stammen von Robert Rabolt († 1974) aus München, die Obergadenfenster und andere entwarf Heinrich Gerhard Bücker.

 Bremen, September 2024

 Bremen, September 2024

Im Zuge der Restaurierung des Westbaues des Bremer Domes erhielt der Dom 1894 unter Verwendung des Schulze-Prospektes und des Contrabass 32' von 1849 eine neue Orgel von Wilhelm Sauer. Eine Reihe von Umbauten zwischen 1903 und 1958 führten zu umfassenden Veränderungen in der technischen Anlage und einem Austausch bzw. Umbau/Umstellung von insgesamt 58 originalen Sauer-Registern, um die Disposition dem Zeitgeschmack im Hinblick auf die sogenannte Orgelbewegung anzupassen. Vom dreimanualigen Instrument mit 65 Registern entwickelte es sich über verschiedene Zwischenstufen zum viermanualigen Instrument mit 101 Registern. Durch eine umfassende Restaurierung (1995–1996) von Christian Scheffler gelang es schließlich, zahlreiche zwischenzeitlich entfernte Register der Ästhetik Wilhelm Sauers entsprechend zu rekonstruieren. Darüber hinaus wurde der 1958 teilweise zerstörte neogotische Prospekt wiederhergestellt sowie ein neuer fahrbarer Spieltisch auf der Empore gebaut. Heute verfügt die große Sauer-Orgel auf der Westempore über 98 Register. Die Orgelpfeifen sind in dem gesamten, über 90 m² großen, Raum zwischen Orgelprospekt und Fassadenwand verteilt.

 Bremen, September 2024

 Glocke 'Brema', Gussjahr 2022, Glockengießerei Grassmayr (Innsbruck), Durchmesser 2144 mm, Masse 7000 kg, Südturm, 4. Neuguss der Brema

 Bremen, September 2024

Bremer Marktplatz - Malerischer Stadtplatz mit jährlichem Weihnachtsmarkt, der von berühmter Architektur umgeben ist.

 Bremen, September 2024

Nach der Ostkrypta ist die Westkrypta Bremens ältester Raum, die Weihe erfolgte 1066 durch Erzbischof Adalbert. Die frühromanischen Tiersymbole und Pflanzenranken an den Kapitellen der Säulen zeigen vermutlich die Handschrift lombardischer Bildhauer, die Adalbert nach Bremen holte. Das Christusrelief an der Altarwand wurde um 1050 für die erste Fassade geschaffen. Das bronzene Taufbecken entstand im frühen 13. Jh. Es diente mit 217 Litern Inhalt zugleich als Eichgefäß für die „Alte Bremer Tonne“, ein übliches Weinmaß. Auch heute noch feiert die Gemeinde hier die Taufe.

 Bremen, September 2024

Orgel von Gottfried Silbermann, vermutlich 1732/33
Ursprünglich in Etzdorf/Sachsen, zwischenzeitlich in Wallroda, später in Privatbesitz. Mehrfach leicht umgebaut, 1993/94 von Kristian Wegscheider (Dresden) restauriert und in den Originalzustand zurückversetzt.

 Bremen, September 2024

In der nördlichen Blendarkade der Erdgeschosszone stand, ebenfalls aus Stein, die Skulptur eines kreuztragenden Christus (um 1490) und in der südlichen ein gekreuzigter Christus der Zeit um 1400. Die in Venedig ausgeführten Mosaiken in den mittleren Bogenfeldern der Blendarkaden entwarf 1899–1901 Hermann Schaper, sie greifen Themen auf, die zuvor an dieser Stelle skulptural dargestellt gewesen waren.

 Bremen, September 2024

Das heute in Formen der Spätgotik gehaltene neugotische Brautportal war ab 1818 schon einmal neu gestaltet worden, nach dem Vorbild des nördlichen Westportals mit „romanischem“ Gewände aber spätgotischem Maßwerkoberlicht.

Nördliches Seitenschiff spätgotisch, aber obere Fenster ab 1817, Brautportal

 Bremen, September 2024

Das Bremer Rathaus ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Backsteingotik und der Weserrenaissance in Europa. Das Gebäude ist Sitz des Senats und des Bürgermeisters (in Personalunion Senatspräsident) der Freien Hansestadt Bremen. Das Bremer Rathaus liegt mitten in der Bremer Altstadt an der Nordostseite des Marktplatzes. Die Herolde am östlichen Portal des Alten Rathauses sind zwei Reiterfiguren, die erstmals 1901 aufgestellt wurden. Der Bremer Kaufmann John H. Harjes hatte diese vom Bildhauer Rudolf Maison geschaffenen Figuren 1900 bei der Weltausstellung in Paris gesehen, gekauft und der Stadt geschenkt.

Bei den Herolden am Bremer Rathaus handelt es sich um Freiplastiken zweier gepanzerter Ritter zu Pferd. Die knapp überlebensgroßen und in Kupfer getriebenen Figurengruppen flankieren das Ostportal des Alten Bremer Rathauses. Sie werden traditionell als „Herolde“ bezeichnet.

 Bremen, September 2024

Die Bremer Stadtmusikanten ist ein bekanntes Märchen in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm:
Der alte Esel soll verkauft werden. Deshalb flieht er und will Stadtmusikant in Bremen werden. Unterwegs trifft er nacheinander auf den Hund, die Katze und den Hahn. Auch diese drei sind schon alt und sollen sterben. Sie folgen dem Esel und wollen ebenfalls Stadtmusikanten werden. Auf ihrem Weg kommen sie in einen Wald und beschließen, dort zu übernachten. Sie entdecken ein Räuberhaus. Indem sie sich vor dem Fenster aufeinanderstellen und mit lautem „Gesang“ einbrechen, erschrecken und vertreiben sie die Räuber. Die Tiere setzen sich an die Tafel und übernehmen das Haus als Nachtlager. Ein Räuber, der später in der Nacht erkundet, ob das Haus wieder betreten werden kann, wird von den Tieren nochmals und damit endgültig verjagt. Den Bremer Stadtmusikanten gefällt das Haus so gut, dass sie nicht wieder fort wollen und dort bleiben.

Die Bremer Stadtmusikanten von Gerhard Marcks (1953) vor dem Bremer Rathaus

 Bremen, September 2024

Hirte mit Schweinen - Der Schweinehirt und seine Herde ist eine bronzene Figurengruppe in Bremen-Mitte am Ende der Sögestraße nahe bei den Straßen Am Wall und Herdentorsteinweg. Das Denkmal, bestehend aus dem Schweinehirten, seinem Hund und seiner Herde mit fünf Schweinen und vier Ferkeln, wurde 1974 nach einem Entwurf des Bremer Bildhauers Peter Lehmann (1921–1995) aus Bronze gefertigt. Die beliebte Skulpturengruppe wurde von den Kaufleuten der Sögestraße finanziert. Sie steht für die Herkunft des Namens Sögestraße: Die heutige Fußgängerzone Sögestraße war im Mittelalter als Soghestrate (Plattdeutsch für Sauen) die Straße, an der wahrscheinlich viele Schweineställe standen. Damals trieben die Hirten die Schweine von hier durch das Herdentor in der Bremer Stadtmauer zur Bürgerweide, eine Allmendefläche (gemeinschaftliches Eigentum) vor der Stadt.

 Bremen, September 2024

Die Herdentorswallmühle – auch Herdentorsmühle oder Ansgaritorsmühle, zumeist aber Mühle am Wall genannt – ist eine Windmühle in den Wallanlagen der Stadt Bremen. Die Herdentorswallmühle ist eine Windmühle vom Typ Galerieholländer mit fünfgeschossigem, achteckigem Unterbau aus Klinkersteinen. Die vier Jalousieflügel haben einen Durchmesser von 24 Metern und sind zur Drehzahlregulierung mit Bremsklappen ausgestattet. Die Windrichtungsnachführung erfolgt selbsttätig durch eine Windrose. Die Mühle hat drei betriebsfähige Steinmahlgänge.

Das Herdentor liegt auf dem Fußweg vom Hauptbahnhof in das Stadtzentrum und bietet daher vielen Besuchern zugleich den überraschenden Anblick einer großen, intakten Windmühle im Grünzug der Wallanlagen direkt in der City. Die Mühle zählt zu den häufig fotografierten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

 Bremen, September 2024

Loriot-Figur - Knollennasenmann von Loriot: Die 200 Kilogramm schwere Figur ist bekannt aus diversen Veröffentlichungen Vicco von Bülows. Sie sitzt dort auf einer Parkbank, den Kopf in die Hände gestützt und klassisch mit einer feingestreiften Hose, die Beine übereinandergeschlagen.

 Bremen, September 2024

Die Bremer Wallanlagen waren Teil der Bremer Stadtbefestigung und gingen aus den bis zum 17. Jahrhundert erbauten Befestigungsanlagen hervor und sind heute eine beliebte Parkanlage am Rande der Bremer Altstadt. Sie sind nicht nur Bremens älteste, sondern auch die erste öffentliche Parkanlage in Deutschland, die durch eine bürgerliche Volksvertretung realisiert wurde.

Die Wallanlagen umschließen noch heute fast die ganze Altstadt. Sie erstrecken sich von der Weser am Osterdeich im Osten bis zum Doventorswall im Stephani-Viertel, wo sie von der Oldenburger Straße (Bundesstraße 6) unterbrochen werden und weiter bis zum Focke-Garten.

 Bremen, September 2024

Der Schütting ist das Gebäude der Bremer Kaufmannschaft, ehemals Gilde- und Kosthaus der Kaufleute und seit 1849 der Sitz der Handelskammer Bremen. Es steht an der Südseite des Bremer Marktplatzes, direkt gegenüber dem Rathaus. Rechts der Bremer Roland.

 Bremen, September 2024

Unser Lieben Frauen
Älteste Pfarrkirche Bremens, errichtet unter Erzbischof Unwan (1012-1029). Mitte des 12. Jahrhunderts Umbau zu einer Basilika. Ab 1230 unter Erzbischof Gerhard II. (1219-1258) Erweiterung zu einer frühgotischen Hallenkirche mit drei Schiffen und zweitem Turm im Norden. Bis etwa 1400 war der Unser Lieben Frauen Kirchhof das Zentrum des städtischen Lebens, die Kirche diente als Ratskirche. Ihr Keller zählt zu den ältesten Bauwerken in Bremen. Im Innenraum wurde während der Sanierung 1958-66 das Mauerwerk freigelegt. Die Fenster aus den Jahren 1966-1973 stammen von dem französischen Künstler Alfred Manessier.

 Bremen, September 2024

Die Kanzel am Anfang des Chores wurde 1709 von Simon Post gestiftet (Bildschnitzer vermutlich Rode). Die vier Evangelisten sind an ihren Symbolen deutlich zu erkennen: Matthäus (Engel/Mensch) - Markus (Löwe) - Lukas (Stier) - Johannes (Adler); auch Moses mit seinen Gesetzestafeln ist leicht zu entdecken. Etwas schwieriger wird es allerdings, die sechs christlichen Tugenden zu finden, die der Schnitzer sinnbildlich durch Figuren und Gegenstände darstellte: Glaube (Dreieck, Kelch) - Liebe (Mutter mit Kindern) - Hoffnung (Anker) - Gerechtigkeit (verbundene Augen und Schwert) - Demut (Frau mit demütiger Gebärde). Die sechste weibliche Figur ist nicht eindeutig einer Tugend zuzuordnen. Ist es vielleicht die "Sanftmut", die eines Tages die Welt (Weltkugel!) regieren wird (Mt 5,5)?

Alle Fenster im Kirchenraum wurden von dem französischen Künstler Alfred Manessier in den Jahren von 1964 - 1979 geschaffen, allerdings sind nur die vier Hauptfenster thematisch gebunden: Das große Chorfenster (Pfingstfenster) befasst sich mit dem Pfingstwunder: die Ausgießung des Geistes Gottes. (Apg 2,1-4)
Im linken Seitenschiff (Nordschiff) befindet sich das Weihnachtsfenster, das die Menschwerdung Gottes zum Thema hat. (Joh. 1,14)
Im rechten Seitenschiff (Südschiff) finden Sie das Predigtfenster, in dem Manessier sich mit dem Auftrag vom Apostel Paulus auseinandersetzt: "So sind wir nun Botschafter an Christi statt.(...) Lasst euch versöhnen mit Gott." (2. Kor 5,20)
Das Marienfenster über der Empore im Westen bezieht sich auf die Worte von Maria aus der Weihnachtsgeschichte: "... und Maria hörte alle diese Worte und bewahrte und bewegte sie in ihrem Herzen." (Luk. 2,19)

 Bremen, September 2024

DIE BRUDERSCHAFT "TO ALLEN CHRISTEN SEELEN"
Im Jahre 1468 wird die Bruderschaft "To allen Christen Seelen" gegründet, die den Beinkeller als Bruderschaftskapelle nutzt und dort regelmäßig ihre Totenfeiern und Seelenmessen für verstorbene Brüder und Schwestern abhält; denn eine "Hauptaufgabe von Bruderschaften war die Sorge um das Totengebet und das Gedenken ihrer Mitglieder".

Doch warum drängen im Mittelalter so viele Menschen aus allen Bevölkerungsschichten in die so zahlreichen Bruderschaften? Die christliche Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott wurde damals zunehmend durchkreuzt durch das - von der Kirche forcierte - Sündenbewusstsein. Die Angst vor der ewigen Verdammnis (dem "Höllenrachen"), die Sorge um eine Abkürzung der in jedem Fall zu erleidenden Fegefeuerqualen zur Läuterung der Seelen spielen im Lebensgefühl jener Generation eine uns kaum mehr verständliche Rolle. Die Kirche schrieb Gebete und Seelenmessen, Wallfahrten überhaupt "verdienstliche gute Werke" wie Armenpflege, Stiftungen, Ablässe u. a. vor. Auch die Tätigkeit vieler Bruderschaften ist aus der Sorge um das ewige Seelenheil zu verstehen. Ihre Mitglieder wussten: Wenn ihre Seelen im Fegefeuer leiden, dann kommen ihnen die Gebete der irdischen Brüder und Schwestern wirksam zu Hilfe.

Luther und die Reformation haben die Sorge "um den gnädigen Gott", die Angst des Menschen um seine gute Zukunft jenseits des Todes (wieder) ganz an Christus und seine Gnade gewiesen. Die Lehre und dann auch die Praxis der "verdienstlichen guten Werke" verlieren ihre Grundlage, die Arbeit der Bruderschaften ihren religiösen Sinn. Grundlage christlicher Liebestätigkeit wird im evangelischen Bereich das Evangelium selber anstelle irgendeines Verdienstgedankens. Die Bruderschaften lösen sich zögernd auf: Das Vermögen der Bruderschaft "To allen Christen Seele" wird erst 1559 von Bürgermeister Daniel von Büren und einem anwesenden Bauherren der Diakonie (Gotteskiste) übergeben, die allerdings bereits seit 1525 die Fürsorge für die Hausarmen übernommen hat. Von diesem Jahr an - also fast schon 500 Jahre - hilft die Liebfrauen-Diakonie in Not geratenen Menschen über die Gemeinde- und Landesgrenzen hinweg durch Rat und natürlich auch durch materielle Unterstützung. Die Glaubensgrundlage ihrer "Liebestätigkeit" ist das Evangelium: "Was ihr an einem meiner geringsten Brüder versäumt habt, das habt ihr an mir versäumt." (Matthäus 25,45)

 Bremen, September 2024

Die heutige Liebfrauenkirche wurde 1229 als Hallenkirche im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik gebaut. Die Joche zwischen den Säulen haben fast einen quadratischen Grundriss. Die drei gleich hohen Schiffe werden von unterschiedlich gestalteten Kreuzrippengewölben abgeschlossen: Einige haben Ringwulste und in den leicht überhöhten Scheiteln Hängezapfen.

Die Gottesdienstbesucher fanden in der damaligen Zeit für ihre Bequemlichkeit noch keine Sitzgelegenheit; nur für den Bürgermeister und die Ratsherren waren Bänke vorgesehen. An den verpützten Wänden konnten sie wahrscheinlich bildliche Darstellungen aus der biblischen Geschichte entdecken, denn die Kirche nutzte zu der Zeit jede Möglichkeit, den Menschen, die damals zumeist nicht lesen und schreiben konnten, Gottes Wort in Bildern zu verkündigen. Einige Reste dieser Malereien finden Sie im Gewölbe des Nordschiffes: ein Löwe, ein gekröntes Haupt, Rankenwerk mit Eicheln und Blättern u. a. Bis auf diese Reste wurde der übrige Putz — aus akustischen Gründen — im Rahmen der Restaurierung des gesamten Kirchenraumes (1955 - 1965) unter Leitung von Professor Oesterlen entfernt, so dass nun aus dem Zusammenspiel zwischen den unterschiedlichen Farben und Formen der natürlichen Materialien ein Raum von einer großen Ruhe und Geschlossenheit entstand.

 Bremen, September 2024

Am Nordturm führt eine Treppe in den Keller der ehemaligen St.-Veit-Kapelle. Er gehörte zu einer "Karnerkapelle", die zwischen 1100 und 1160 an die seit 1020 existierende hölzerne St.-Veit-Kirche gebaut wurde. Dieser Raum war in seiner wechselvollen Geschichte nacheinander: Beinkeller, Bruderschaftskapelle, Abstellraum, Heizungskeller und Schutzraum für die Brandwache während des Krieges. Nach der Restaurierung (1985-1993) nutzte die Gemeinde diesen Raum für Andachten und Gottesdienste.

DER BEINKELLER ALS GRABKAMMER
Im Jahre 1725 lässt der königlich-dänische Geheime Rat und Ritter des Danebrog-Ordens Fr. Emanuel von Kötzschau eine Grabkammer für seine am 9. März des gleichen Jahre verstorbene Gattin in dem Beinkeller errichten. Im Kaufvertrag heißt es, dass die Liebfrauengemeinde "im 'Keller' der Kirche für 100 Rthl. einen Raum zur Anlage einer Gruft an den kgl. dän. Geheimen Rat und Ritter Fr. Eman. von Kötzschau..." verkauft habe. Doch mit dem Kauf sind die Schwierigkeiten noch nicht beseitigt, denn die Tür des Kellers ist vermauert. So muss Herr von Kötzschau noch weitere 20 Reichsthaler zur "Eröffnung des Gewölbes" auf den Tisch legen, bevor er den Raum für seine Grabkammer überhaupt betreten kann. Leider geht aus der Akte nicht hervor, welche Beziehungen der Herr von Kötzschau überhaupt zur Stadt Bremen hat und warum er und seine Frau ausgerechnet in Bremen begraben werden wollen.

Aber nach dieser etwas mühsamen "Eröffnung des Gewölbes" entdecken in den folgenden Jahren offenbar auch andere Familien den Beinkeller als Grabkammer, denn ein alter Grundrissplan aus dem Jahre 1765 zeigt (s. Skizze nach diesem Plan), dass ihre Zahl schließlich bis auf elf angewachsen ist und fast zwei Drittel des gesamten Raumes beansprucht. Das sehr aufwendig gearbeitete, spätbarocke Grabportal ist uns erhalten und "sicher die Arbeit einer der bekannten bremischen Bildhauer-Werkstätten des A. Ger-cken oder T. W. Freese...".

 Bremen, September 2024

Die vier weitgespannten romanischen Gewölbe, die von einem schmalen Mittelpfeiler getragen werden, setzen sich überwiegend aus Feld- und Bruchsteinen zusammen. Der neben dem Mittelpfeiler stehende mächtige Rundpfeiler wirkt allerdings wie ein Fremdkörper in diesem Raum. Er wurde auch erst beim Bau der jetzigen Kirche "eingefügt", um ein tragfähiges Fundament für einen der Hauptpfeiler der Liebfrauenkirche zu erhalten.

Die Decken- und Wandmalereien sind vermutlich in der Zeit entstanden als die Bruderschaft "To allen Christen Seelen" diesen Raum als Bruderschaftskapelle nutzt, also zwischen 1468 (Gründung der Bruderschaft) und 1523/25 (Reformationsbeginn in Bremen). Die in "Fresco-Secco-Technik" ausgeführten Malereien lagen bis zur Restaurierung unter mehreren (8-12) Kalk- und Schmutzschichten verborgen, die mechanisch mit einem Skalpell Schicht für Schicht entfernt wurden. Bis auf einige Stelle in der Südwand-Malerei sind alle Farben original erhalten.
Auf der westlichen Südwand sind in einer Dreibogenstellung Szenen aus der Bibel dargestellt. Im rechten Bild: Das Verhör von Jesus vor Pilatus. Kaiphas klagt an. Der gefesselte Jesus scheint die Anklagen kaum zu hören, denn er schaut gebannt auf Pilatus, von dem das Urteil kommen wird. Pilatus zeigt mit dem Finger auf die hinter ihm stehenden Ältesten, die offensichtlich - mit offenen Mündern - den angeklagten Jesus beschuldigen.

Während sich dieses Bild noch leicht erschließt, fällt die Deutung des mittleren Bildes doch wesentlich schwerer. Im Vordergrund versucht ein mit einem Schwert bewaffneter junger Mann, sich von einer Faust, die ihn am Hemd gepackt hält, loszureißen. Die linke, "zupackende" Figur ist ohne Beine dargestellt. Im Hintergrund ist deutlich ein großer, goldener Nimbus zu erkennen vielleicht ein Hinweis auf Christus. Dieses Bild könnte zu einer Geschichte gehören, die Markus als einziger Evangelist erzählt: Nach der Gefangennahme Jesu seien alle Jünger geflohen, nur ein junger Mann sei ihm gefolgt. Als man auch ihn verhaften wollte, habe er sich losgerissen, seinen Überwurf zurückgelassen und sei nackt entflohen (nach Markus 14, 50-52). Der Restaurator Dombrowski (Berlin) vermutet allerdings, dass dieses Bild die Opferung Isaaks durch Abraham darstellt, als der Engel den noch "zögernden Abraham" von seiner Tat abhalten will.

Das linke Bild, wäre es nicht durch einen Türdurchbruch weitgehend zerstört worden, hätte vielleicht einen thematischen Zusammenhang zwischen den drei Bildern herstellen können, so dass dann eine besser abgesicherte Deutung des mittleren Bildes möglich gewesen wäre.
Eine weitere Malerei ist auf der Nordseite des viereckigen Mittelpfeilers - allerdings nur undeutlich Zu erkennen: Ein Apostel- oder Weihekreuz. Dieses Kreuz - von einem Kreis umschrieben - weist auf die priesterliche Weihe dieses Raumes in vorreformatorischer Zeit hin.

 Bremen, September 2024

Der Neptunbrunnen auf dem Domshof in Bremen ist ein Kunstwerk des Bildhauers Waldemar Otto das im Jahre 1991 aufgestellt wurde. Es handelt sich um einen der wenigen modernen Neptunbrunnen. Die Grundfläche in Form einer Superellipse hat eine Größe von zirka 4 × 6 Meter, eine Höhe von zirka 3,5 Meter und besteht aus einem Sockel aus grünem Granit aus dem schweizerischen Andeer sowie einer Figurengruppe aus Bronze.

Die Figurengruppe des Brunnens zeigt verschiedene Gestalten aus der römischen beziehungsweise griechischen Mythologie. In der Mitte steht dabei der Meeresgott Neptun (griechisch Poseidon), der auf seinem von zwei Pferden gezogenen Wagen über die Wellen reitet und seinen Dreizack empor reckt. Der Wagen selbst wird dabei durch einen Granitblock angedeutet, der sich über die Fontänen (d. h. über die Wasserebene) erhebt, lediglich Poseidon selbst und das Pferdegespann sind in Bronze geformt, wobei wiederum von den beiden Pferden, die aus ihren Nüstern hin und wieder Wasser versprühen, nur die Köpfe plastisch ausgearbeitet sind. Seitlich des Wagens ist Triton zu erkennen, Sohn des Poseidon, der mit Hilfe einer Muschel – die er wie eine Fanfare bläst – die Wellen aufwühlen oder glätten kann.

 Bremen, September 2024

Bremer Bank Haus - Altes Bankgebäude am Domshof
Von 1902 bis 1904 entstand im Stil der Neorenaissance nach Plänen der Architekten Albert Dunkel und Diedrich Tölken das Bankgebäude auf dem Domshof. Von 1980 bis 1990 war das Gebäude auch Sitz der Bremer Börse. Das alte Bankgebäude auf der Ecke Domshof / Sandstraße steht seit 1994 unter Denkmalschutz und repräsentiert weiterhin die Tradition der Bremer Bank.

 Bremen, September 2024

Das Schnoorviertel
Von Schnoor = Schnur. Die Häuser scheinen wie an einer Schnur aufgereiht.
13. bis 14. Jh. Erste Bewohner dieses an einem Weserübergang entstandenen Viertels waren Fischer, Schiffer, Handwerker und Gewerbetreibende. Niederlassung des Bettelmönchordens der Franziskaner.
Bau eines Klosters und der St. Johannis Kirche.
15. bis 16. Jh. Entwicklung als Stadtteil mit eigenem Charakter, von See- und Kaufleuten bewohnt.
19. Jh. Durch Modernisierung starke Änderung der Bausubstanz.
1959 bis 1970 umfangreiche Restaurierung des im Zweiten Weltkrieg weitgehend erhalten gebliebenen Viertels unter Bewahrung seiner ursprünglichen Eigenständigkeit.

 Bremen, September 2024

Sankt Jakobus Packhaus (Geschichtenhaus) im Schnoor, Wüstestätte 10 (Bremen)

 Bremen, September 2024

Das Packhaustheater Bremen, auch Packhaus Theater im Schnoor, in Bremen-Mitte im Stadtquartier Schnoor, Hinter der Holzpforte 8/ Wüstestätte 11 ist ein kleines Schauspieltheater. Der Neubau gehört zu den bedeutenden Bremer Bauwerken.

 Bremen, September 2024

Der Badestubenbrunnen mit der Skulptur Beim Bade, auch Die fröhlichen Badenden genannt, steht in Bremen-Mitte im Schnoor, am Stavendamm in der Nähe des Schifferhauses. Das fröhliche Bronze-Paar auf einem Granitsockel von 1986 stammte vom Bildhauer Jürgen Cominotto. Der Brunnen soll an die Zeit, als es im Schnoor noch Badehäuser gab, erinnern. Im Mittelalter badeten die Menschen gern. Badezimmer gab es noch nicht und deshalb besuchten sie die öffentlichen Badestuben. In der Straße Stavendamm (Stave = Stube) soll ein Badehaus gestanden haben.

 Bremen, September 2024

Altes Postamt 1, Domsheide 15, 28195 Bremen, Deutschland
Die Kaiserliche Oberpostdirektion Bremen war als Mittelbehörde vom 1. Januar 1874 bis 1919 eine Oberpostdirektion (OPD) der Reichspost. Daraus wurde 1919 dann eine OPD des Reichspostministeriums und von 1934 bis 1945 eine Reichspostdirektion (RPD) sowie von 1945 eine OPD der Zone und von 1950 bis zum 1. Januar 1995 eine OPD der Deutschen Bundespost, die aufgelöst und zur Deutschen Post AG wurde. Gebäude und Portal entstanden um 1565–69.

 Bremen, September 2024

Park Hotel am Hollersee im Bürgerpark
Das Parkhotel Bremen im Bürgerpark ist ein Fünf-Sterne-Hotel in Bremen. Nach der Anlage des Bürgerparks Ende der 1860er Jahre wurde 1872/73 am Standort des heutigen Hotels das erste einfache Ausflugslokal an dem später Hollersee genannten Teich errichtet. Im Rahmen der Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrieausstellung, die 1890 auf dem Gelände des Bürgerparks stattfand, wurde es durch eine monumentale Festhalle ersetzt. Der an derselben Stelle von 1912 bis 1913 nach Plänen von Rudolf Jacobs errichtete Neubau gab sich als fürstliches Herrenhaus im Stil des Neobarock. Nach der weitgehenden Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Bremen entstand in den Jahren 1954 bis 1956 das heutige Hotel. Dabei wurde im Rahmen eines tiefgreifenden Um- und Neubaus die Kuppel des erhalten gebliebenen Mittelbaus um 1,40 Meter angehoben sowie der gesamte Baukörper von 65 auf 100 Meter deutlich verbreitert.

 Bremen, September 2024

Der Bürgerpark und der Stadtwald sind die bekannteste Parkanlage in Bremen. Der Bürgerpark entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unweit des Hauptbahnhofes als klassischer Volksgarten mit Seen, Kaffeehäusern und Liegewiesen innerhalb der bewaldeten Flächen. In der Zeit nach 1900 wurde nördlich davon der rund 65 ha große Stadtwald angelegt.

 Bremen, September 2024

Die Gestaltung des Bürgerparks geht auf Wilhelm Benque zurück, der selbst von 1866-1870 und noch einmal von 1877-1884 Parkdirektor war. Von ihm übernahm Carl Orth das Amt und nach seinen Plänen wurde 1907 mit der Anlage des Stadtwaldes begonnen. 66,5 Hektar groß war das Gelände nördlich der Bahntrasse, das der Bremer Kaufmann Franz E. Schütte dem Bürgerparkverein ein Jahr zuvor geschenkt hatte.

Laubengang aus Hainbuchen im Bürgerpark, angelegt 1886

 Bremen, September 2024

Eine grüne Oase in Innenstadtnähe und viel genutztes Naherholungsgebiet ist der Bürgerpark. Die ausgedehnte Anlage, die sich an die heutige Bürgerweide hinter dem Bahnhof anschließt, ist kein irgendwann der Öffentllichkeit zugänglich gemachter Privatpark ehemals Herrschender wie vielerorts, sondern ein von den Bürgern selbst initiierter Park. Anfang des 19. Jahrhunderts hatte man bereits die alten Wehranlagen der Stadt abgebaut und die Wallanlagen in eine Parklandschaft verwandelt. Doch anlässlich der rasant wachsenden Stadt im Laufe des Jahrhunderts wurde der Ruf nach mehr Grünräumen immer lauter.

Gegenschuss: Laubengang aus Hainbuchen im Bürgerpark, angelegt 1886

 Bremen, September 2024

Universum Bremen - Wissenschaftszentrum für Erde und Kosmos mit Erlebnispark zum Thema Bewegung sowie Wechselausstellungen.

 Bremen, September 2024

Das Universum Bremen ist ein Science Center mit ausgeprägtem Erlebnischarakter. Die Besucher sollen an über 300 Exponaten naturwissenschaftliche Phänomene hautnah und mit allen Sinnen erleben. Das Hauptgebäude, in der sich die Dauerausstellung befindet ist, mit 40.000 Edelstahlschindeln bedeckt und wurde vom Bremer Architekten Thomas Klumpp entworfen. Die Gebäudeform erinnert an eine Mischung aus Wal und Muschel.

 Bremen, September 2024

Stephani Anleger an der Schlachte

 Bremen, September 2024

Theater am Goetheplatz - Musicals, Opern, Schauspiel und Tanzproduktionen in einem prächtigen klassizistischen Gebäude von 1913.

 Bremen, September 2024

Kunsthalle Bremen - Kunstmuseum mit Werken von Rubens, Rembrandt, Courbet und Picasso sowie Wechselausstellungen.

 Bremen, September 2024

SCHNOOR - Das Schnoorviertel - Ältester Stadtteil in der Bremer City
Das Schnoorviertel ist der einzige noch erhaltene Teil der Altstadt von Bremen und bildet zugleich das älteste Viertel Bremens. Es besteht aus etwa 100 kleinen Häusern des 15.,16., 18. und 19. Jahrhunderts und liegt an der Weser. Das Schnoorviertel wurde nach der längsten Straße, die durch das Viertel führt, benannt. Der Name „Schnoor" kommt von „Schnur", weil die Häuser wie an einer Schnur aufgereiht stehen.

 Bremen, September 2024

Die Glocke - Das alte Konzerthaus mit großem Stufengiebel und 2 Sälen im Art-déco-Stil favorisiert die klassischen Künste.

 Bremen, September 2024

Domshof am Dom

 Bremen, September 2024

St. Petri Dom Bremen - Dom aus dem 11. Jh., umfangreich renoviert im 19. Jh, mit Aussicht auf die Stadt von den gotischen Türmen.

 Bremen, September 2024

Bremer Rathaus - Gotisches Rathaus mit Wandelhalle aus Marmor, Güldenkammer im Jugendstil und Restaurant im Kellergewölbe.

 Bremen, September 2024

Bremer Marktplatz - Malerischer Stadtplatz mit jährlichem Weihnachtsmarkt, der von berühmter Architektur umgeben ist.

 Bremen, September 2024

Unserer lieben Frauen Kirchhof / Am Markt

 Bremen, September 2024

Seine Zeichenhaftigkeit, seine formale Strenge und zurückhaltende Stilisierung hat sicher dazu beigetragen, dass die unterlebensgroße Bronzeplastik - 200 cm hohe Figurengruppe - neben dem Bremer Roland zum heimlichen Wahrzeichen Bremens wurde und für Touristen zum obligatorischen Besichtigungsprogramm gehört. Gern wird den Besuchern dabei erzählt, wenn man die Vorderbeine des Esels anfasse, gehe ein Wunsch in Erfüllung. Der Standort der Bronzeplastik von Marcks ist seit dem Jahr 1953 fortdauernd am Bremer Rathaus.

Die Bremer Stadtmusikanten von Gerhard Marcks (1953) am Bremer Rathaus, im Hintergrund die Liebfrauenkirche

 Bremen, September 2024

St. Petri Dom Bremen am Dom

 Bremen, September 2024

Das Haus der Stadtsparkasse am Bremer Marktplatz ist ein rekonstruiertes Baudenkmal der Rokokozeit.

 Bremen, September 2024

Bremer Marktplatz mit Bremer Rathaus / St. Petri Dom Bremen / Parlamentsgebäude Bremische Bürgerschaft

 Bremen, September 2024

Schlachte an der Weser
Das MS "Gräfin Emma" ist seit Beginn des Jahres 2011 das neue Schmuckstück der "Hal över/Schreiber"-Schiffsflotte in Bremen und kann für Rundfahrten gebucht werden.

 Bremen, September 2024

Als Schlachte wird in der Bremer Altstadt die historische Uferpromenade an der Weser bezeichnet. Im amtlichen Sinne ist die Schlachte ein parallel zum Ufer verlaufender Straßenzug, der an der Ecke Erste Schlachtpforte (bei der St.-Martini-Kirche) beginnt und etwa 660 Meter weiter nordwestlich bei der Jugendherberge Bremen (Haus der Jugend), Ecke Kalkstraße endet. Die Schlachte, ursprünglich der Hafenplatz Bremens, hat sich heute zur Gastronomie- und Biergartenmeile gewandelt.

 Bremen, September 2024

Der Name Schlachte kommt von slagte, also vom Einschlagen der Uferpfähle, die mit Balken und Faschinenflechtwerk gehalten wurden und für die Uferbefestigung sorgten. Die Bezeichnung stammt aus dem Niederdeutschen und ist in anderer Form – wie beispielsweise im ursprünglicheren Schlagde – für ähnliche Uferbereiche im gesamten norddeutschen Raum verbreitet. 1250 wurde dieser Bereich erstmals als slait urkundlich erwähnt, später auch als slagte und als slacht bezeichnet.

 Bremen, September 2024

Der Bremer Hauptbahnhof ist als Durchgangsbahnhof in Nordwest-Südost-Richtung angelegt und besitzt neun Bahnsteiggleise, von denen sich sieben innerhalb der Bahnhofshalle befinden. Außerdem führen zwei Durchfahrtsgleise für den Güterverkehr durch die Halle. Auf der Südseite der Gleise steht das Empfangsgebäude. Es wurde mehrfach umgebaut, ist aber im Prinzip erhalten geblieben. Die Bildhauerarbeiten der Fassade stammen von Diedrich Samuel Kropp und Carl Dopmeyer. Die Allegorien auf den Eckpfeilern sollen Industrie und Handel, in den Mauerbögen Eisenbahnverkehr und Schifffahrt symbolisieren. Über dem Hauptportal sind drei Reliefs zu sehen.

 Bremen, September 2024

In der Empfangshalle über dem Tunneleingang ist ein Wandmosaik eingearbeitet, das 1957 als Werbefläche für die Bremer Zigarettenfabrik Martin Brinkmann AG angebracht wurde – eine Gegenleistung für die Finanzierung weiterer Renovierungen. Gefertigt durch die Steingutfabrik Grünstadt, war es seit den 1960er Jahren durch eine Werbung der Klöckner Stahlwerke Bremen verdeckt und wurde bei den Renovierungsarbeiten wieder freigelegt, so dass der Bahnhof mit bildlicher Kunst aus verschiedenen Epochen glänzt.

 Bremen, September 2024



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: