Chisinau

Hauptstadt am Rande Europas, Oktober 2018

Kennen Sie alle europäischen Hauptstädte?
Das englischsprachige Reiseportal 'U City Guides' hat eine Top-10-Liste der 'UGLIEST CITIES in the World' erstellt und präsentiert darin die scheußlichsten Städte weltweit.
Auf Rang 6 ist als einzige europäische Stadt Kischinau genannt.

Für mich kann es keine bessere Werbebotschaft geben, um mich für die Hauptstadt von Moldawien anzufixen.

Das 'Stadttor von Chisinau' (Poriile Chisinaului) im Bezirk Botanica ist ein sozialistischer Betonkomplex vom Ende der 1970er Jahre am Bulevardul Dacia, der Einfahrt vom Flughafen ins Stadtzentrum. Dieses Wahrzeichen ist schon von der Anflugschneise gut zu erkennen und kann getrost als Stadtsymbol bezeichnet werden.

Das 'Tor von Kisinev' wird von zwei monströsen Plattenbauten gebildet, welche ein überdimensioniertes Stadttor darstellen sollen. Einst war es als Fortschrittssymbol gedacht und sollte die Ankommenden in der Stadt Willkommen heißen. Doch an der Bausubstanz nagt unerbittlich der Zahn der Zeit. Je näher man dem Tor kommt, desto deutlicher wird das Ausmaß der Schäden.

Die Republik Moldau oder Republik Moldova (allgemeinsprachlich auch Moldawien) ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Er grenzt im Westen an den EU-Staat Rumänien. Im Norden, Osten und Süden wird die Republik Moldau vollständig von der Ukraine umschlossen, so dass kein direkter Zugang zum stellenweise nur zwei Kilometer entfernten Schwarzen Meer besteht.

Historisch gehörte das Territorium seit der Gründung des Fürstentums Moldau zu diesem Staat, ab 1812 zum Russischen Kaiserreich, nach dem Ersten Weltkrieg großteils zu Rumänien, nach dem Zweiten Weltkrieg zur Sowjetunion. Als eigenständiger Staat existiert die Republik Moldau erst seit 1991, als sich die Moldauische SSR während der Auflösung der Sowjetunion für unabhängig erklärte. Die politische Entwicklung des Landes wird seit dieser Zeit durch den Transnistrien-Konflikt wesentlich behindert.

Ich zitiere die sicherlich höchst kompetente Redaktion des erwähnten Reiseportals:
'Die Hauptstadt von Moldau ist ein Schandfleck. Es ist eine Industriestadt, die sich hauptsächlich aus sehr hässlichen Apartmenthäusern im sowjetischen Stil zusammensetzt, von denen die meisten verfallen (und auch nicht sehr sauber) sind. Es gibt viele unattraktive Städte der Sowjetzeit in Osteuropa, aber wir erwarten mehr von einer Hauptstadt.'

Das klingt für mich nach perfektem Marketingsprech auf Lockprospekten!

Das Land Moldau ist 34.000 km² groß und hat etwa 3,5 Millionen Einwohner. Diese sprechen Rumänisch und Russisch.
Die Weltsprache Englisch wird entweder gut (selten) oder gar nicht (meistens) verstanden.

Der Zustand des Straßenbelages ist in Ordnung, die Gehsteigsituation ist manchmal abenteuerlich und erinnert mich mit den sowjetischen Plattenbauten entfernt an die usbekische Hauptstadt Tashkent.

Die Kirche Teodora de la Sihla (Biserica Sfanta Teodora de la Sihla) in der Strada Alexandr Puskin ist eine Kathedrale byzantinischen Stils von Alexander Bernardazzi und wurde 1895 fertiggestellt.

Aleksander Osipovich Bernardazzi (1831-1907) war ein russischer Architekt (schweizer Herkunft), der vor allem durch seine Arbeiten in Odessa und Chisinau bekannt wurde.

Portal vom Orgelsaalgebäude (Sala cu Orga) am Stefan cel Mare si Sfant Boulevard.
Zu sowjetischen Zeiten beherbergte das Gebäude das Regionalbüro der UdSSR Staatsbank. Die Entscheidung, daraus einen Konzertsaal zu machen, wurde vom damaligen Führer der moldauischen Sozialistischen Sowjetrepublik, Ivan Bodiul, getroffen. Seine Tochter, Svetlana Bodiul, war eine versierte Organistin, die das Moskauer Konservatorium absolviert hatte und lange von einem anständigen Ort für klassische Musik in ihrer Heimatstadt geträumt hatte.

Der Wiederaufbau begann 1975 und dauerte bis 1978 unter der Leitung des Architekten Y.L. Leonchenko. Das erste Konzert fand am 16. September 1978 statt.

Das Rathaus (Primaria Municipiului Chisinau) ist ein historisches und architektonisches Monument, das im gotischen Stil errichtet wurde. Ursprünglich für die Duma im Jahre 1901 erbaut, wurde das Gebäude im Zweiten Weltkrieg fast zerstört. Es wurde in der Nachkriegszeit basierend auf erhaltenen Bildern und Bauplänen wieder aufgebaut.
Der Architekt war auch hier Alexandru Bernardazzi.

Das Rathausgebäude, ein architektonisches Wahrzeichen in der Innenstadt, liegt majestätisch an der Ecke des Stefan cel Mare Boulevards und der Strada Vlaicu Parcalab.

Das Gebäude besitzt eine elegante Fassade mit Rundbogenfenstern, die von dreieckigen Giebeln verziert sind. Die Wände, die in einem schwachen Beige- und Weißton gehalten sind, werden durch einen eleganten Glockenturm an der Spitze wunderbar ergänzt. Das Rathaus ist reich verziert mit mittelalterlichen gotischen und Renaissance-Dekorationen, die einen starken Einfluss des italienischen Dekorationsstils zeigen.

Stefan III. cel Mare oder Stefan der Große (1433-1504) war ein moldauischer Woiwode. Er gehörte zu den bedeutendsten Herrschern der Vorläuferstaaten des heutigen Rumänien, denen heute rumänische Nationalität zugeschrieben wird. Stefan cel Mare ist die zentrale Figur in der Erinnerungskultur der moldauischen Bevölkerung und wurde zu allen Zeiten und von verschiedenen Seiten als Symbolfigur für die jeweilige Identitätspolitik genutzt.

Sein Denkmal markiert den Haupteingang zum sieben Hektar großen Historischen Stadtpark (Gradina Publica Stefan cel Mare si Sfint).

Das Regierungsgebäude der Nationalversammlung (Guvernul Republicii Moldova).

Das Regierungsgebäude in Chisinau (Casa Guvernului din Chisinau) befindet sich am Großen Nationalversammlungsplatz und der Stefan cel Mare Avenue. Es wurde von Semyon Fridlin im Jahr 1964 am Victory Square (jetzt PMAN) und entlang der Lenin Avenue (heute Stefan Cel Mare Avenue) entworfen. Es war früher der Sitz des Ministerrates der moldauischen SSR. Das Gebäude ist eine 6-stöckige Stahlbetonkonstruktion, die mit weißem Stein ausgekleidet ist und die Form eines russischen Buchstaben (übersetzt auf P) hat. Über dem Haupteingang des Gebäudes befindet sich die Inschrift 'Guvernul Republicii Moldova' (Die Regierung der Republik Moldau) sowie das Wappen der Republik Moldau und die Flagge der Republik Moldau.

Der Triumphbogen (eigentlich Heiliger Bogen, rumänisch: Portile Sfinte, auch Arcul de Triumf oder Arcul Biruintei), ist ein Denkmal im Bezirk Buiucani, dem historischen Zentrum der moldauischen Hauptstadt.

Es ist ein klassisches, quadratisches Stück Architektur mit kunstvoll verzierten korinthischen Säulen und einer schönen Uhr an der Seite, die alle fünfzehn Minuten läutet. Es ist 13 Meter hoch und klar in zwei Ebenen unterteilt. Die untere Ebene besteht aus vier robusten Pylonen, die mit klassischen korinthischen Säulen verziert sind und der Struktur ihren königlichen Look verleihen.

Bei meiner Recherche vor Antritt zu diesem Reiseziel wurde von einem Autor dieses Objekt als einzige Sehenswürdigkeit der Stadt bezeichnet. Hm, schau ma mal...

Der Triumphbogen befindet sich im Parcul Catedralei am Bulevardul Stefan cel Mare Si Sfint gegenüber dem Gebäude der Nationalversammlung. Er liegt auf einer Achse zur Kathedrale der Geburt des Herrn, bildet also ein vorgelagertes Tor zum Kirchengebäude.

Die Kathedrale der Geburt des Herrn (Catedrala Nasterea Domnului) wurde in den Jahren 1830-1836 als wichtigster Kirchenbau der Stadt auf Initiative des Metropoliten von Bessarabien Gavril Banulescu-Bodoni erbaut. Nach anfänglichen Plänen des 1831 verstorbenen Peter Speeth übernahm der Architekt Avraam Melnikov - einer der besten Architekten des russischen Reiches dieser Zeit - die Bauausführung. Die Kathedrale wurde am 13. Oktober 1838 geweiht.

Zwischen Triumphbogen und der Kathedrale befindet sich der Glockenturm.
Hier steht man am Kathedralenplatz und dem Stadtwäldchen.
Das Bauwerk stellt die exakte Nachbildung des ursprünglichen Glockenturms dar, der 1830 errichtet wurde (im selben Jahr wie die Kathedrale), jedoch in den 1960er Jahren abgerissen wurde. 1998 wurde er mit einigen Glocken wiedererrichtet.

Die Kathedrale der Geburt des Herrn (Catedrala Nasterea Domnului) ist der Metropolitansitz der Moldauisch-Orthodoxen Kirche. Sie ist im Stil des russischen Klassizismus aus Stein und Ziegel erbaut. An den vier Außenwänden befinden sich jeweils Säulengänge. Streng klassizistische Formen mit dorischen Säulen prägen die vier identischen Außenseiten. Und leider wurde sie gerade renoviert.

Mal eine gute Idee, um die Unart der Liebesschlösser gezielt zu kanalisieren.

Um auch internationale Touristen anzuziehen, kann in zahlreichen Geschäften nebem dem moldauischen Leu in gleich sechs weiteren Währungen bezahlt werden: US-Dollar (USD), Euro (EUR), russischer Rubel (RUB), rumänische Leu (RON), ukrainische Hrywnja (UAH) und britische Pfund (GBP).

Natürlich muss man für diesen Komfort mit teils abenteuerlichen Wechselkursen (5 % Schwankung) rechnen.

In der Strada Puskin 11 hat das Nationale Olympische und Sportkomitee der Republik Moldau seinen Sitz.

Der Palast der Republik (Palatul Republicii) wird angepriesen als einer der prächtigsten Paläste in der Republik Moldau.
Er befindet sich im Herzen der Hauptstadt in der Maria Cebotari-Straße 16.

Genutzt wird der Bau für Theater und Konzertsäle. Republica Moldova este patria mea = Republik Moldau ist meine Heimat.

Nationalmuseum für Völkerkunde und Naturgeschichte (Muzeul National de Etnografie si Istorie Naturala)
Das heute noch genutzte Museumsgebäude wurde von 1903-1905 erbaut. Seit seiner Gründung entwickelte sich das Museum zu einem wichtigen wissenschaftlichen und kulturellen Zentrum, das nicht nur im Russischen Reich, sondern auch in anderen europäischen Ländern einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangte.

Der einzig verbliebene Wasserturm an der Kreuzung Strada Mitropolit Gavriil Banulescu-Bodoni und Strada Alexei Mateevici.

Und das Schmuckstück gegenüber ist die weißrussische Botschaft (Ambasada Republicii Belarus).

Hinter dem Stadtsee 'Lacul Valea Morilor' im Park 'Parcul Valea Morilor' geht gerade der Mond unter.
Die Parkfläche beträgt 114 Hektar mit einem See von 34 Hektar. Eine Ringstraße mit rund 2,5 km wurde um den See herum gebaut.

Die beeindruckende Treppenanlage Scara Cascadelor im Parcul Valea Morilor.
Die Wasserfalltreppe des Parks besteht aus 218 Stufen und ist damit länger als die berühmte Treppe von Potemkin in Odessa (mit 200 Stufen).

Valea Morilor Park ist ein Park im Buiucani-Sektor. Es wurde 1950 auf Initiative von Leonid Brezhnev gegründet und hieß ursprünglich 'Central Leninist Comsomol Culture and Leisure Park'. Der Park liegt am Ufer des Valea Morilor See und befindet sich auf einem abwechslungsreichen Gelände mit 4 Eingängen.

Anfang Februar 2015 wurden die Scara Cascadelor und die Rotonda im Valea Morilor Park renoviert, um ihren ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.

Jenseits vom See 'Lacul Valea Morilor' befindet sich die 'Vladimir Lenin Hall of Fame'.

Francisk Skorina (Francysk Skaryna, 1486-1541) gilt heute als 'Erster Drucker Weißrusslands'. Durch seine Bibelübersetzungen in die regionale Variante des Slawischen leistete er einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung des ostslawischen volkssprachlichen Schrifttums im Allgemeinen und der weißrussischen Sprache im Besonderen.

Und diese Denkmal steht genau vor der belarussischen Botschaft. Zufall? Ich denke nicht.

Weil im Hotelzimmer eh keiner auf mich wartet, marschiere ich noch rüber zum Heldenpark mit dem Ewigen Feuer.

Zwei Wachsoldaten sind so nett und gehen mir aus dem Bild. Trotzdem will ich bei Tageslicht nochmals herkommen.

Versteckt in der Parallelstraße, hinter den Häuserreihen des Boulevards, findet der eigentliche Konsum statt. Die Piata Centrala ist der größte und meist frequentierte Lebensmittel-, Trödel und Klamottenmarkt Moldaus. Der Eingang zum Marktgeschehen wird von einem grünen Eingangstor überspannt.

Hier herrscht teilweise dichtes Gedränge in den engen Marktgassen. Das Gemüse wird dafür schön und ordentlich gestapelt.

An anderer Stelle gibt es Kekse, Kuchen und Brot.

Während der Lebensmittelmarkt einen guten Eindruck macht, wandelt es sich bei den Drogerie- und Haushaltswaren zu einem Ramschmarkt.

In einer eigenen Halle sind die Fleischwarenfachverkäuferinnen am stapeln und wiegen.

Die Währung nennt sich Moldauischer Leu (MDL) und hat im Oktober 2018 einen Wechselkurs von 1 EUR = 19,6 MDL.

Den günstigsten Espresso gibt es am Bordsteinfenster um übersichtliche 10 Leu.

Stefan der Große hat die ganze Nacht sein Kreuz gehalten und grüßt mit der Morgensonne.

Die bronzene Statue wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Bukarest für 4 Millionen Lei gegossen. Es sollte das Denkmal des russischen Zaren Alexander II. ersetzen, das 1918 von den rumänischen Behörden abgerissen wurde.

Wenige Tage vor der sowjetischen Besetzung Bessarabiens 1940 war es nach Vaslui im Osten Rumäniens verfrachtet worden und 1942 nach Chisinau zurückgekehrt. Danach wurde das Denkmal 1944 erneut nach Rumänien geschickt. Nach langer Zeit, 1989, wurde es an seinem ursprünglichen Standort in Chisinau restauriert.

Am Sonntag um 7 Uhr früh ist im Historischen Stadtpark nicht allzu viel los. Reinigungstrupps sind jedoch unterwegs und pflegen die Anlage.

Stefan cel Mare, der Große und Heilige, ist der unangefochtene Nationalheld Nummer eins. Er ist der Cousin von Vlad III. Tepes Draculea.

Doch trotz der engen Verwandtschaft zu 'Dracula' besaß Stefan Menschlichkeit. Etwas militärisches Glück dazu verhalf ihm dies ab 1457 zu einer langen Regierungszeit. Als Folge ist in so ziemlich jedem Ort Moldawiens ein Stefan cel Mare-Denkmal zu finden und ziert sein Abbild die Vorderseite des Moldauischen Leu.

Das Regierungsgebäude der Nationalversammlung (Guvernul Republicii Moldova) im Morgenlicht.

Die Flaggen den Europäischen Union, Republik Moldau und der Stadt Chisinau sind vielfach am Bulevardul Stefan cel Mare si Sfint zu sehen.
Im Gegensatz zu Rumänien ist Moldau nicht in der EU, es wurde jedoch 2014 ein wirtschaftliches und politisches Assoziierungsabkommen zwischen der Republik Moldau und der EU geschlossen.
Der ungelöste/eingefrorene Transnistrien-Konflikt verhindert einen Beitritt in die Europäische Union, als auch zur Eurasischen Wirtschaftsunion nachhaltig.

Es ist Sonntag, kurz vor 8 Uhr, und die Vorbereitungen zum 'Hramul Chisinaului' sind nahezu abgeschlossen. Da das Konzert zum Streetfestival erst abends beginnt, fahre ich raus aus der Stadt zum bestbesuchten Touristenort Moldaus ins Landeszentrum.

Vor seiner Unabhängigkeit Anfang der 1990er Jahre war die Republik Moldau eine der wohlhabendsten Sowjetrepubliken. Seit 1992 hat sich infolge des ungelösten Transnistrien-Konflikts die wirtschaftliche Lage drastisch verschlechtert.
Manche Beobachter gehen auch davon aus, dass die Eliten auf beiden Seiten nicht an einer Konfliktlösung interessiert sind, sondern am Erhalt des Status quo, der beiden Seiten Einnahmequellen erschließt.

Die Republik Moldau ist einer der ärmsten Staaten Europas, nach dem BIP pro Kopf das wirtschaftsschwächste Land in Europa. Ein Viertel der Bevölkerung ist daher ins Ausland abgewandert; von dort überweisen diese Emigranten Geld in die Republik Moldau, das in der Summe mehr ausmacht als dessen BIP.

Die anlässlich des 'Tag der Stadt' (Hramul Chisinaului) organisierten Veranstaltungen finden im öffentlichen Garten 'Stefan cel Mare si Sfant', auf dem Platz der Kathedrale und auf dem Platz der Großen Nationalversammlung statt.

Nationaltheater (Teatrul National 'Mihai Eminescu') am Stefan cel Mare si Sfant Boulevard. Das heutige Gebäude wurde 1954 erbaut und zählt zu den wertvollsten Baudenkmälern der Stadt. Entworfen von dem renommierten Architekten Galadjeva, verfügt es über eine großartige neoklassizistische Fassade, die ihm einen zeitlosen Reiz verleiht.

Um sich am Busbahnhof zurecht zu finden, bedarf es eines gewissen Orientierungssinns. Versteckt ist das Gelände hinter dem zentralen Markt (= viele Menschen), wo die Straßen mit Passagieren (= viele Menschen) und Kleinbussen (= viele Fahrzeuge) verstopft sind.

Zusätzlich kommt als Herausforderung dazu, dass an der zentralen Langstreckenbusstation (Autogara Chisinau Centru) zwischen Auslandsfahrten - zB nach Transnistrien und Ukraine - und Inlandsfahrten örtlich unterschieden wird.

Hinter diesen kleinen Fensterchen sind die Ticketschalter für die Minibusse. Die einfache Fahrt nach Trebujeni kostet 26,40 Leu, also etwa EUR 1,30 für die 56 km.

In diesen 22-Sitzern ist das Bezahlsystem auch ungewöhnlich. Die meisten Leute haben kein Ticket gekauft oder steigen irgendwo auf der Strecke zu (Handzeichen am Straßenrand genügt) und bezahlen die 26 Leu an den Fahrer WÄHREND der fährt oder beim Aussteigen. Auch Wechselgeld rausgeben ist dem Fahrer fahrend möglich, wird vom einem Passagier zum nächsten nach hinten weitergereicht und jede Fahrt mit diesen Minibussen war überbelegt. Die Stunde Fahrtzeit stehend zu verbringen ist dem Fahrgast zumutbar. Kleine Kinder werden schon mal von fremden Leuten auf den Schoß genommen, um den Raum optimal zu nutzen.
Man fühlt sich wie in einer großen Familie, wo alle aufeinander Rücksicht nehmen und für eine angenehme Zweckgemeinschaft sorgen. Einfach toll!

Ein Problem für mich war die Enge der Sitzreihen. Die Vorderlehne ist derart knapp, dass meine Knie ständig daran scheuern und meine Füße entweder verkeilt in der Luft baumeln müssen oder unter den eigenen Sitz gefaltet sind. Da kommt mir ein Economy-Flug dagegen wie Business-Class vor.

Warum habe ich mir die 70minütige Fahrt nach Trebujeni überhaupt angetan?
Orheiul Vechi (Alt-Orhei, wörtlich 'das alte Orhei') ist ein archäologischer Fundort, ein historisches Siedlungsgebiet, ein kulturelles und ein landschaftliches Schutzgebiet südöstlich der Stadt Orhei im Zentrum der Republik Moldau. Die Gegend ist seit der Steinzeit besiedelt und stellt mit der Kombination aus spätmittelalterlichen Ausgrabungen, einem Ende des 17. Jahrhunderts gegründeten orthodoxen Höhlenkloster und der besonderen Landschaft im Flusstal des Raut die bekannteste Sehenswürdigkeit des Landes dar.

Wenige Meter oberhalb des Glockenturms steht ein steinernes Kreuz aus dem 18. Jahrhundert, dem im Volksglauben eine heilende und wunscherfüllende Wirkung zugesprochen wird. Im Zweifelsfall sorgen doch solche Relikte für Fruchtbarkeit, also lasse ich lieber die Finger davon.

Archäologische Funde verweisen auf eine Besiedelung des Gebietes seit der Altsteinzeit, die auf etwa 500.000 bis 100.000 v. Chr. datiert wird. Der älteste bekannte Lagerplatz in der Jungsteinzeit wird auf 30.000 bis 20.000 v. Chr. datiert.

Die ältesten archäologischen Spuren auf dem Butuceni-Hügel stammen aus der Cucuteni-Kultur (5. bis 4. Jahrtausend v. Chr.). Reste der Saharna-Coiza-Kultur wurden im Bereich der heutigen Kirche auf der Hügelspitze gefunden. Zwischen etwa 500 und 300 v. Chr. hatten Geten dort eine stark befestigte Siedlung angelegt.

Das Kloster 'Manastirea Orheiul Vechi'.

Am höchsten Punkt des Hügels im Bereich der verschwundenen geto-dakischen Festung ist eine Marienkirche (Biserica Sfanta Maria) im neorussischen Stil erbaut worden.

Der Glockenturm der Marienkirche (Biserica Sfanta Maria) ist im unteren Geschoss quadratisch und darüber achteckig.

Die sorgfältig renovierte Kirche ist von einer gepflegten Gartenanlage, Nebengebäuden und einer Klostermauer umgeben

Das kirchliche Zeltdach wird von einer Zwiebelkuppel bekrönt.

Der Butuceni-Hügel gilt nach Jahrhunderte alter Tradition bis heute als heiliger Ort. Das vermutlich um 1675 gegründete Höhlenkloster (Manastirea Pestera) zieht die meisten Besucher auf dem Gebiet von Orheiul Vechi an. Zu dem Höhlenkomplex, der sich etwa 50 Meter über dem Fluss in der Felswand befindet, gehören eine Kapelle und mehrere angrenzende Mönchsklausen. Der Zugang erfolgt von oben durch einen Tunnel, der 1820 gegraben wurde, als das Höhlenkloster die Funktion einer Gemeindekirche übernahm. Der Eintritt ist kostenfrei.

Die Kapelle 'Cerkiev Pestere' im Höhlenkloster (Biserica rupestra Orheii Vechi)

Im Hauptraum vom Höhlenkloster (Biserica rupestra Orheii Vechi), geschätzte 30 m² groß.

Ein Durchgang mündet auf einen Balkon in der Felswand, von dem sich ein Ausblick über den Fluss Raut bietet. Auf diesem ungesicherten Felsvorsprung schieben sich die Besucher aneinander vorbei - in Mitteleuropa völlig undenkbar.

Das Ziel ist hier Münzen in kleinste Felsritzen zu stopfen. Jeder darf jetzt raten, wozu das gut sein soll.

Am nahegelegenen Friedhof ist zu sehen, wie die Lebenden mit ihren Vorfahren umgehen.

Nicht ganz durchdacht hatte ich die Transportorganisation meiner selbst. Um 9:37 Uhr hat mich der Minibus hier abgeladen, um 10:25 Uhr war ich durch und hatte alles gesehen. Der nächste Bus zurück kommt um 15:00 Uhr. Was zum Geier mache ich hier nun über 4 Stunden?
Am Sammelplatz (Bushaltestelle zu sagen wäre übertrieben) gibt es ... nichts.
Keine Sitzgelegenheit, kein Klo, keine Labestation.

Eine Werbung weist auf den Touristenkomplex Vila Etnica hin, wo es auch das Restaurant La Butuc gibt.
Es bietet gute, hochpreisige Küche - für Touristen halt - und für Vorspeise, Hauptspeise und Getränk muss ich das Doppelte als in Chisinau bezahlen: EUR 9,30.

Ich treffe dort eine Amerikanerin, die mit dem Taxi gekommen ist. Sie erzählt, dass sie den Mercedes samt Fahrer für den ganzen Tag egal wohin gebucht hat - um 100 Leu = 5 EUR!
Ich werde diese Option für zukünftige Reisen im Hinterkopf behalten...

Am Butuceni-Hügel mit Blick nach Westen. Links die Marienkirche von 1904. Rechts der Brücke über den Raut hinter Bäumen versteckt das Hotel 'The Visitors Center'.

Der Raut ist ein rechter Nebenfluss des Dnister und hat eine Länge von 286 km.
Er durchfließt die Moldau in südöstlicher Richtung und mündet schließlich gegenüber von Dubasari in den Dnister.

Gerade rechtzeitig komme ich nach einer weiteren kniewetzenden Busfahrt in die Hauptstadt Chisinau zurück. Jeden zweiten Sonntag im Oktober findet auf der Promenade von Stefan cel Mare das Stadtfest mit einem großen Festival statt.

Der Tag der Stadt Chisinau ist ein großes Volksfest, bei dem auf der Bühne vor dem Gebäude der Großen Nationalversammlung Künstler, Sinfonieorchester und Volksmusiker auftreten.

Jeweils am 14. Oktober feiern die Einwohner Chisinaus den Geburtstag der Stadt mit einem großen Umzug und diversen kleinen Ständen und Attraktionen im autofreien Stadtzentrum.

Typisch moldauische Tanzgewohnheit: An den Händen genommen und im Kreis gedreht, kleine Pause zum Füße heben und Becken schwenken, weiter kreisen. Kommen mehr Leute dazu - jeder darf mitmachen - bildet sich ein größerer Kreis außenrum. Gerne auch ein dritter.

Und der Name der Stadt, der bei uns als 'Tschisinau' ausgesprochen wird, so dort aber unbekannt klingt, wird vor Ort als 'Kischinou' phonetisiert. Nicht unwesentlich, wenn man ein Rückfahrtticket braucht.:-]

Am Abend fand am Großen Nationalversammlungsplatzes eine Show mit der Teilnahme von Künstlern und Musikgruppen statt.

Delegationen aus allen fünf Stadtteilen waren mit Abschnitten am Gelände und traditionell gekleideten Tanz- und Gesangsgruppen vertreten.

Das etwa 120 km² große Stadtgebiet ist in fünf Stadtbezirke (Sector) unterteilt: Centru, Riscani, Botanica, Ciocana und Buiucani.

Mit Weihnachtsdekoration kann man ja nicht früh genug beginnen. Warum also nicht Mitte Oktober?

Im Herzen von Chisinau, eingerahmt vom Cathedral Park und dem Regierungsgebäude, ist der Platz der Großen Nationalversammlung der zentralste Ort der Stadt.
Heute ist es nicht nur ein historisch wichtiger Treffpunkt, sondern auch ein beliebter Ort für Konzerte und öffentliche Feiern.

Ein Wochenende vor dem Stadtfest ist übrigens immer das alljährliche Weinfest, das ebenso bekannt und beliebt ist. Falls wer sowas gerne trinkt...

Jeder Sektor verfügt über einen bestimmten Bereich des Stefan cel Mare Boulevards, um tagsüber kulturelle und unterhaltsame Aktivitäten zu organisieren.

Auch in diesem Land haben Mädchen die Angewohnheit den Barren vor dem Kopf zu haben und vorallem sich selbst zu fotografieren. Manche wollen das auch von mir.

Auch hier werden die leuchtenden Propellerdinger mit Gummiband verkauft, nach denen Kinder betteln und Väter sich auf die Finger schnalzen. Vielfach werden die von den Kleinen in der Menschenmenge in die Luft geschossen, um dann anderen Erwachsenen auf den Kopf zu fallen.
Ich konnte nicht eine einzige verärgerte Reaktion oder böses Wort eines Getroffenen miterleben.

Mit Polizeischutz fahren plötzlich die Biker von Moldova auf.

Das Puplikum ist erfreut und wirft sich in Pose.

Um vom Trubel etwas Abstand zu gewinnen, schaue ich beim Glockenturm und der Kathedrale vorbei.

Bei der Verköstigung sollte auch für jeden was dabei sein.

Auf der Bühne treten regionale Superstars wie Lia Taburcean, Zdob si Zdub, Prut, Connect-R und Adrian Ursu auf, die mir bis dahin gänzlich unbekannt waren.

Stefan Relu Mihalache, bekannt unter seinem Pseudonym Connect-R, ist ein rumänischer Hip-Hop- und Popmusiker und vertrat die Republik Moldau beim Eurovision Song Contest 2006.

Leider hat mich die Kamera in der Hand am Mittanzen gehindert. Ohne Anfassen geht's halt nicht.

Festkonzert auf dem Platz der Großen Nationalversammlung

Die Musikgruppe 'Zdob si Zdub' hat die Republik Moldau in den Jahren 2005 und 2011 beim Eurovision Song Contest vertreten.

Bei der Gedenkstätte 'Ewigkeit' (Complexul Memorial 'Eternitate') steht das Riffle Monument, eine Pyramide die aus fünf stilisierten Gewehren gebildet wird.

Darunter brennt die 'Ewige Flamme'. Gewidmet ist die Gedenkstätte den Soldaten der Roten Armee, welche bei der Großoffensive 'Operation Jassy-Kischinew' während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben gaben.

Der Heldenpark 'Ewigkeit' (Complexul Memorial 'Eternitate').

Gedenktafel 1941. Für mich sieht es aus, als ob eine Frau an ihrer Achsel riecht und ein Mann sich am Rücken kratzt.

Am Soldatenfriedhof

Chisinauer Friedhofsglocke

Es gibt zwar wieder zwei Soldaten, die den Heldenpark bewachen, ansonsten bleibt der Touristenzustrom überschaubar.

1992 wurde eine zweite Gedenkstätte für die Opfer des Transnistrien-Konflikts ergänzt. (Monumentul Eroilor Cazuti in Conflictul de pe Nistru)

Der Heldenpark geht direkt in den Zentralfriedhof (Cimitirul Central din Chisinau) der Stadt über und nennt sich hier Armenischer Friedhof.

Der armenische Friedhofs ist eine große, parkähnliche Anlage. Teilweise sind die Gräber stark verwildert. Die meisten Gräber sind von niedrigen Gartenzäunen umgeben. Und zum Verweilen an den Gräbern sind Tischlein und Sitzbänke aufgestellt.

Der Friedhof ist geschätzte 5 ha groß. Trotzdem ist ein Begräbnis inzwischen nur noch verdienstvollen Persönlichkeiten und ihren engsten Verwandten vorbehalten. Wer hier beerdigt werden darf, entscheiden die Behörden. Auf Schautafeln am Eingang ist verzeichnet, wo welche Berühmtheit ihre letzte Ruhestätte hat.

Der Chisinau-Wasserturm (Turnul de apa) ist ein architektonisches Monument in der Mitropolit Banulescu-Bodoni-Straße und wurde Ende des 19. Jahrhunderts nach einem Projekt von Alexander Bernadazzi erbaut. Es war ein Hauptteil des städtischen Wassersystems. Die obere Etage wurde aus Holz gebaut und durch ein Erdbeben zerstört. Es wurde zwischen 1980 und 1983 wieder aufgebaut. Die Höhe des Turms beträgt 22 Meter.

Der Turm wird jetzt als kostenpflichtige (10 Leu) Aussichtsplattform und Museum (Muzeul orasului Chisinau) genutzt.

Die weißrussische Botschaft (Ambasada Republicii Belarus) von oben. Von hier aus konnte ich Passanten mit Kameras beobachten, die vom Wachpersonal am Fotografieren des Gebäudes gehindert wurden.

Heutzutage beherbergt das erneuerte Gebäude das Historische Museum von Chisinau.

Panorama in den Süden: Links ist das US-Kulturzentrum 'Centrul American de Resurse' (ARC), rechts ist der Valea Morilor Park (Parcul Valea Morilor) mit seinem Teich.

Die Öffis werden vom Autobus dominiert, dessen Preispolitik angenehm überschaubar ist. Die Fahrt pro Bus kostet 2 Leu (EUR 0,1), also auch für die 14 km vom Flughafen mit der Linie 30.

Das funktioniert so, dass zuerst einmal eingestiegen wird. Jeder Bus ist mit einem Fahrer UND einem Conduktor ausgestattet. Irgendwann auf der Strecke kommt der/die Conduktor beim Passagier vorbei - egal wie voll der Bus ist! - und kassiert die 2 Leu ab. Dafür bekommt man im Gegenzug eine briefmarkengroße Bestätigung. Muss man die Buslinie wechseln um ans Ziel zu kommen, geht der Spaß von vorne los.

Vom Wasserturm sieht man auch gut in die benachbarte Universität 'Universitatea de Stat din Moldova'.

Im zentralen Park von Stefan dem Großen 'Gradina Publica Stefan cel Mare Si Sfant' gibt es eine Allee der Schriftsteller 'Aleea Scriitorilor'.

Einen zentralen Platz bekam das Denkmal 'Monumentul Alexandr Puskin' für Alexander Sergejewitsch Puschkin (1799-1837), ein russischer Nationaldichter und Begründer der modernen russischen Literatur.
Er war von 1820 bis 1823 als Übersetzer nach Kischinjow verbannt - die Stadt genoss am Rande des Russischen Reichs und als Strafversetzungslager für Unzufriedene und Aufmüpfige keinen guten Ruf.

Alexander Puschkin schrieb hier in Chisinau eines seiner besten Gedichte, "Zigeuner". Nahe der Innenstadt ist das Puschkin-Haus und Museum zu besichtigen. 1823 begann Puschkin sein bedeutendstes Werk, das Versepos Eugen Onegin.

Mihai Eminescu (1850-1889) gilt als der bedeutendste rumänische Dichter des 19. Jahrhunderts. Sein Werk setzte Maßstäbe für die Entwicklung der modernen rumänischen Hochsprache. Nach ihm ist das Nationaltheater in Chisinau benannt.

Nationalpalast (Palatul National 'Nicolae Sulac') in der Strada Alexandr Puskin.
Nicolae Sulac (1936-2003) war ein Musiker in Chisinau und wurde vom Präsidenten der Republik Moldau für außergewöhnliche Verdienste mit dem Orden der Republik (Ordinul Republicii) ausgezeichnet.

Diesen Orden der höchsten Ordnung hat eine gewisse Angela Dorothea Merkel auch schon erhalten.

Die Front vom nationalen Kunstmuseum (Muzeul National de Arta al Moldovei, MNAM).

Fassadendetail vom Theater Licurici (Teatrul Licurici).

Eine erneute Umdeutung Stefan cel Mares fand durch den von 2001 bis 2009 amtierenden Präsidenten der Kommunistischen Partei der Republik Moldau Vladimir Voronin statt. Stefan der Große wurde zu einem rein moldauischen Helden umstilisiert, indem ihm seine gesamtrumänische Bedeutung entzogen wurde. Stefan, hieß es jetzt von offizieller Stelle, sei schließlich Fürst der Moldau gewesen, und einen rumänischen Staat habe es damals noch gar nicht gegeben, sondern dieser sei erst 350 Jahre nach seinem Tod entstanden.

Inwieweit die Initiative Erfolg hat, lässt sich nicht belegen. Interessant ist aber, wie bewusst die offiziellen Stellen in Chisinau mit der Symbolik Stefans zum Zweck der Identitätsstiftung einer moldauischen Nation umgehen: beispielsweise findet sich sein Konterfei auf der Vorderseite der aktuellen moldauischen Banknoten. So wird ersichtlich, dass Stefan cel Mare nicht nur ein spätmittelalterlicher Fürst war, sondern der zentrale Erinnerungsort im kollektiven Gedächtnis der moldauischen Nation ist.

Erbaut wurde der Triumphbogen im Jahr 1840 anlässlich des russischen Sieges im Russisch-Türkischen Krieg von 1828/1829. In Moskau war aus diesem Anlass bereits 1836 ein Triumphbogen errichtet worden. Im Triumphbogen befindet sich eine Glocke mit einem Gewicht von 6,4 Tonnen, die aus erbeuteten türkischen Kanonen gegossen wurde. Das Bauwerk hat eine Gesamthöhe von 13 Metern.

Die Kathedrale im Stadtbezirk Buiucani liegt auf einer Achse mit dem wenig später errichteten Triumphbogen, der ein vorgelagertes Tor zum Kirchengebäude bildet. Bei der Kirche befindet sich der Parcul Catedralei, der 'Kathedralenpark'.

Die im Durchmesser 13 Meter große Mittelkuppel besitzt weder Gold noch Glitzer, sondern ist im ebenfalls schlichten Schwarz gehalten. Allein die zentrale Lage und das parkähnliche Stadtwäldchen haben die Kathedrale wie auch das gesamte Bauwerksensemble zum Wahrzeichen der Stadt gemacht.

Der Flughafen Chisinau International Airport (KIV) ist der internationale Verkehrsflughafen der moldauischen Hauptstadt und befindet sich etwa 14 km südlich der Innenstadt. Er dient als Basis für Air Moldova und Fly One und ist außerdem wichtiges Drehkreuz für Wizz Air.

Pro Jahr werden etwa 3 Millionen Passagiere bei 20.000 Flugbewegungen befördert. Demnächst soll eine zweite Start- und Landebahn ausgebaut werden. Für die Verbindung VIE-KIV genügt jedenfalls eine kleinere Bombardier Canadair Regional Jet CRJ900. Meine Crew ist schon da.

FAZIT: Chisinau ist alles andere als scheußlich, architektonisch erinnert es manchmal an Tashkent.
Preis-Leistung tadellos. Leute, Kirchen, Kultur fabelhaft.

Wer so eine Liste wie eingangs erwähnt aufstellt, sollte sich erst mal Norilsk ansehen.

Das Stadtfest war jedenfalls eine riesige Party: Die Organisation gut, die Musik noch besser, die Stimmung sensationell.


PS: Rumänische Sonderzeichen, die ich in ASCII nicht darstellen konnte, wurden auf 7bit formiert.




Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun:


Musik; Lia Taburcean - Cand Eu Iubesc, Lia Taburcean - La nunta asta



Und ein paar Eindrücke vom Stadtfest sind hier zu sehen:


Hramul Chisinaului 2018 - Day of the town Chisinau, 14. October 2018