Karlsruhe

die Fächerstadt, August 2022

Karlsruhe ist eine Stadt im südwestdeutschen Bundesland Baden-Württemberg. In der Stadtmitte befindet sich das im 18. Jahrhundert errichtete Schloss Karlsruhe, von dessen Turm aus der fächerförmige Stadtgrundriss zu erkennen ist. Zum Schloss gehört auch das Badische Landesmuseum mit Ausstellungsstücken von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart. In einer ehemaligen Munitionsfabrik ist das große ZKM Zentrum für Kunst und Medien mit seinen Video-, Audio- und interaktiven Installationen untergebracht.

Die Schlosslichtspiele sind ein jährlich stattfindendes Festival, das Lichtkunst auf dem Karlsruher Schloss zeigt.

 Karlsruhe, August 2022

Das ZKM (Zentrum für Kunst und Medien) ist ein Museum für neue Medien & zeitgenössische Kunst mit Video-, Audio- & interaktiven Installationen. Davor befindet sich der Platz der Menschenrechte und der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof. Hier ist auch die Skulptur „The morning line“ (2007) platziert.

 Karlsruhe, August 2022

Die monumentale Klanginstallation entstand in enger Zusammenarbeit des britischen Künstlers Matthew Ritchie mit Architekten und Sounddesignern. The Morning Line wurde 2013 dem ZKM von der Stiftung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary dauerhaft überlassen. Damit besitzt Karlsruhe im öffentlichen Raum ein interaktives Kunstwerk von internationalem Rang. Eine Stahlkonstruktion ca. 6x10x6 m, die aus amorphen Formen besteht, trägt Lautsprecher und Subwoofer. Durch eine bewegungsempfindliche Software reagiert die Installation akustisch auf Veränderungen im Besucherstrom.

Ich war alleine dort und habe übrigens nix gehört.

 Karlsruhe, August 2022

Die Medieninstallation STREAMERS – a COVID Sculpture von Benoît Maubrey ist eine interaktive Klangskulptur, erbaut aus recycelten Lautsprechern, Musiktruhen, Röhrenradios, Computertastaturen und Leiterplatten. Die sieben Meter hohe Skulptur ist auf dem Friedrichsplatz zu sehen und zu hören und kann über einen Video-Livestream, durch einen Anruf oder eine Twitternachricht von jedem beliebigen Ort der Welt erreicht und aktiviert werden. Personen direkt am Platz können das Kunstwerk per Bluetooth oder durch plug'n play bespielen. Die Installation ist architektonisch an die Wiener Pestsäule von 1679 angelehnt.

 Karlsruhe, August 2022

Der Friedrichsplatz ist ein zentraler Platz in der Innenstadt von Karlsruhe. Im Jahre 1730 wurde mit dem Bau einer ersten Garten- und Parkanlage im Stil eines englischen Gartens auf dem Gebiet des heutigen Friedrichsplatzes begonnen. Diese Parkanlage bestand bis in die 1870er Jahre und wurde nach dem Erbprinzen Ludwig Erbprinzengarten genannt.

Beim Friedrichsplatz ist der Turm der Kirche St. Stephan zu sehen.

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Die Pfarrkirche St. Stephan ist ein klassizistischer römisch-katholischer Kirchenbau in Karlsruhe von Friedrich Weinbrenner.

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Bereits 1807 schenkte der Großherzog Karl Friedrich der katholischen Gemeinde das Grundstück der späteren Kirche und überließ der Gemeinde einen Teil aus dem Nachlass der Markgräfin Maria Viktoria Pauline von Arenberg.  Die Kirche wurde nach Vorgaben von Großherzog Karl Friedrich von Baden und den Plänen des Architekten Friedrich Weinbrenner in den Jahren 1808 bis 1814 erbaut.

 Karlsruhe, August 2022

Die Kirche hat die Form einer kreuzförmigen Rundkirche mit vier gleich großen Kreuzarmen, einem Kirchturm und einer Säulenhalle am südlich gelegenen Hauptportal. Sie ist eine der bedeutendsten klassizistischen Kuppelkirchen Südwestdeutschlands. Die Kirche wurde bei einem Luftangriff 1944 schwer beschädigt und 1951 bis 1955 wieder aufgebaut.

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Die heutige große Orgel geht zurück auf ein Instrument, das 1959 von der Orgelbaufirma Johannes Klais (Bonn) erbaut worden war. Aus Kostengründen wurde zunächst nicht das Gesamtkonzept der Orgel realisiert, so dass das Schleifladeninstrument im Laufe der Zeit mehrfach erweitert und tiefgreifend umgebaut wurde. Im Zuge der Renovierung der Kirche wurde die Orgel im Jahre 2012 durch die Erbauerfirma umfassend reorganisiert. Die Orgel hat heute 63 Register verteilt auf vier Manualwerke und Pedal, und 27 weitere Register im Auxiliarwerk. Die Spieltrakturen sind mechanisch-elektrisch, die Registertrakturen sind elektrisch.[

 Karlsruhe, August 2022

Der markante, das Stadtbild prägende Kuppelbau erhebt sich über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes und birgt in seinem Innern das von Hans Morinck (1555–1616) geschaffene Dreifaltigkeitsrelief, ein von Emil Wachter gefertigtes Gobelin-Triptychon, welches u. a. das Stephanusmartyrium veranschaulicht, sowie ein von Marie Ellenrieder (1791–1863) stammendes Hochaltargemälde. Das Gehäuse für den Hochaltar basierte bis 1882 auf einem Entwurf des Architekten Karl Joseph Berckmüller.

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Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe ist ein großes Naturkundemuseum von 1785 mit Ausstellungen zu Wildtieren, Fossilien, Mineralien und mehr.

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Entlang der Erbprinzenstraße gelangt man zum Rondellplatz. In diesem Kreisverkehr steht die Verfassungssäule - Großherzog-Karl-Denkmal. Dahinter das Markgräfliche Palais.

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Der Marktplatz ist der bedeutendste Platz in Karlsruhe und bildet mit der Pyramide, dem Rathaus der Stadtkirche und dem Großherzog-Ludwig-Brunnen das Stadtzentrum der Fächerstadt.

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Der Ludwigsbrunnen ist ein Innenstadt-Brunnen, welcher auf dem Marktplatz zwischen Rathaus und evangelischer Stadtkirche steht und Trinkwasser spendet. Auf dem Brunnen steht eine Statue des Großherzogs Ludwig I. von Baden. Der ursprüngliche Brunnen wurde 1822 von Friedrich Weinbrenner entworfen und 1824 anlässlich der Eröffnung der 4,5 km langen Resisdenzwasserleitung, in der Trinkwasser von Durlach nach Karlsruhe gepumpt wurde, eingeweiht. Die Statue stammt von Aloys Raufer und wurde 1833 auf dem Brunnen mit Blickrichtung zum Karlsruher Schloss aufgestellt.

 Karlsruhe, August 2022

Das Karlsruher Rathaus befindet sich am Marktplatz, gegenüber der Evangelischen Stadtkirche. Es ist der Amtssitz des Oberbürgermeisters. Das heutige Rathaus wurde von 1805 bis 1825 nach Plänen von Friedrich Weinbrenner erbaut. Von 1812 bis 1906/1907 war auch die „Leihhaus- und Ersparniß-Kasse“ im Rathaus untergebracht, der Vorläufer der späteren Sparkasse Karlsruhe.

 Karlsruhe, August 2022

Im Rathaus am Marktplatz befindet sich ein computergesteuertes Glockenspiel, welches seit Dezember 1981 in Betrieb ist. Es besteht aus 42 Bronzeglocken, davon wiegt die größte (g1) 600 kg, die kleinste (C5) 17 kg. Es wurde in der Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei hergestellt.

 Karlsruhe, August 2022

Die Pyramide steht direkt auf dem Marktplatz zwischen Rathaus und Stadtkirche und ist das Wahrzeichen von Karlsruhe. Unter der Pyramide befindet sich die Gruft der 1807 abgerissenen Konkordienkirche, in der der Gründer und Namensgeber der Stadt, Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679-1738), bestattet ist. Das oberirdische Innere der Pyramide ist nicht mit dem Gewölbe mit dem Sarkophag des Markgrafen verbunden.

 Karlsruhe, August 2022

1823-1825 wurde die provisorische Holzpyramide auf Befehl von Großherzog Ludwig I. von Baden durch die Steinpyramide ersetzt. Seit dem steht die regelmäßige Pyramide auf einem leicht steigenden Unterbau mit quadratischem Grundriss. Umgeben ist sie von 16 Steinpfosten, die mit Eisenketten verbunden sind. Die glatten Seitenflächen haben kreuzförmige Lüftungsöffnungen und goldene Letter an zwei Seiten:

'Markgraf Carl Wilhelm geb. zu Durlach am 18. Jan. 1679 starb am 12 May 1738 und wurde an der Stelle dieses Denkmahls in der Kirche Der Eintracht begraben'

'Markgraf Carl Wilhelm legte den ersten Grundstein zu seinem neuen Wohnsitz und dieser Stadt am 17. Juny 1715.'

 Karlsruhe, August 2022

Mit der südlichen Stadterweiterung unter Großherzog Karl Friedrich von Baden (1728-1811) gestaltete der Stadtbaumeister Friedrich Weinbrenner den Marktplatz, als Teil der „Via Triumphalis“, um. Dazu mußte die Konkordienkirche in deren Krypta sich das Grab des Stadtgründers Markgraf Karl Wilhelm (1679-1738) befand, 1807 dem klassizistischen Platzensemble weichen. Die Krypta wurde erhalten und 1823 unter Großherzog Ludwig I. (1763-1830) mit Weinbrenners Sandsteinpyramide überbaut.

Die Pyramide hat eine Höhe von 6,81 Meter, wobei ihre Seitenkanten 8,04 Meter und die Basiskanten der quadratischen Grundfläche 6,05 Meter lang sind.

Die Evangelische Stadtkirche wurde nach Plänen des berühmten Karlsruher Architekten Friedrich Weinbrenner (1766 - 1826) als Kathedralkirche des Landes Baden nach Weisungen von Großherzog Karl Friedrich (1746 - 1811) erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 8. Juni 1807, die Einweihung der Kirche am 2. Juni 1816 (Pfingsten). Weinbrenner gestaltete die Kirche nach dem Vorbild eines griechischen Tempels, auf einen Glockenturm bestand der Großherzog höchstpersönlich. Die Vorhalle mit sechs korinthischen Säulen nimmt Bezug auf den Mittelrisalit des (gegenüberliegenden) Rathauses.

Und sie teilt leider das Schicksal vieler evangelischer Kirchen - sie ist leider geschlossen.

 Karlsruhe, August 2022

Die 'Kleine Kirche' steht nicht unweit vom Marktplatz entfernt und ist die älteste noch bestehende Kirche in Karlsruhe. Sie wurde 1773-76 von Wilhelm Jeremias Müller als reformierte Kirche erbaut, 1944 schwer beschädigt und 1949 wieder eingeweiht. In ihr hängt die alte Glocke der Schloßkirche aus dem Jahre 1717. Ursprünglich war sie Gotteshaus für die kleine reformierte Gemeinde der Fächerstadt. Dann wird sie Garnisonskirche für die Soldaten des Großherzogs.

Nach meinem Gerüttle an der Kirchentüre wird mir tatsächlich von innen geöffent ... nur um mir mitzuteilen, dass das Gotteshaus derzeit geschlossen ist.

 Karlsruhe, August 2022

Brunnenfigur Wasserschöpfender Knabe von Konrad Taucher (1905) vor der Kleinen Kirche in Karlsruhe

 Karlsruhe, August 2022

Der „Platz der Grund­rech­te“ – ursprüng­lich ein Ge­schenk zum 50-jährigen Bestehen des Bundes­ver­fas­sungs­ge­richts – macht ein sperriges Thema erlebbar: Was bedeuten Recht und Gerech­tig­keit für das Individuum, was für unsere Demokra­tie? ­Die direkte Parti­zi­pa­tion und Mitau­to­ren­schaft der Öf­fent­lich­keit sind ein wesent­li­ches Merkmal der Arbeiten von Jochen Gerz. Er lädt das Publikum im öffent­li­chen Raum ein, diesen mit ihren Stimmen und Beiträgen als Kunst neu zu for­mu­lie­ren und so reale Demokratie herzu­stel­len.

 Karlsruhe, August 2022

Das Großherzog-Karl-Friedrich-Denkmal steht auf dem Karlsruher Schlossplatz. In der rechten Hand hält der Großherzog die Urkunde vom 23. Juli 1783 zur Aufhebung der Leibeigenschaft in Baden. Auf dem Sockel befindet sich das großherzogliche Wappen von 1807 bis 1830. Die vier weiblichen Figuren an jeder Ecke des Sockels stellen Altbaden, das Land an Main und Neckar, hinten links den Schwarzwald und rechts die Landschaft am Bodensee dar.

Das Denkmal trägt vorne die Inschrift 'CARL FRIEDRICH   GROSHERZOG  VON  BADEN'

Großherzog Leopold ließ 1844 auf dem Schlossplatz für Großherzog Karl Friedrich von Baden ein Denkmal von Bildhauer Ludwig Schwanthaler errichten. Am 22. November 1844 wurde es enthüllt. Vor dem Denkmal fand 1933 die Bücherverbrennung statt: „Vor dem Karl-Friedrich-Denkmal ist ein Scheiterhaufen errichtet.“ (Der Führer vom 18. Juni 1933) Das Denkmal wurde 1967 im Rahmen der Bundesgartenschau in zentraler Achse in Richtung Süden versetzt und mit Blick auf die Stadt gedreht. Bei der Sanierung des Schlossplatzes 2011/12 wurde das Denkmal abermals umgebaut, es ist seitdem von Wasser umgeben.

 Karlsruhe, August 2022

Der Schlossplatz mit dem Großherzog-Karl-Friedrich-Denkmal und den Najaden-Brunnen liegt direkt im Zentrum von Karlsruhe vor dem Schlosshof des Karlsruher Schlosses. Begrenzt wird er im Westen durch das Bundesverfassungsgericht und den Botanischen Garten, im Osten durch das KIT (Wirtschaftswissenschafts-Bauten, Rechenzentrum). In Richtung Süden öffnet sich der Schlossplatz der Innenstadt, mit allen südlichen Strahlen des berühmten Karlsruher Fächers. Dort befinden sich unter anderem das Finanzamt und das Café Multi Kulti. Im Badischen Landesmuseum gibt es vom Schloss und dem Schlossplatz ein anschauliches Modell aus der Gründerzeit Karlsruhes.

 Karlsruhe, August 2022

 Das Karlsruher Schloss ist das Zentrum des Karlsruher Fächers. Es wurde zwischen 1715 und 1718 im Auftrag des Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach errichtet und war bis 1918 Residenzschloss des jeweils regierenden Landesherrn (Markgrafen, später Großherzogs, von Baden). Vor dem Schloss liegt der Schlossplatz. Direkt hinter dem Schloss beginnt der Schlossgarten. Das Schloss samt Platz und Garten gehört nicht der Stadt Karlsruhe, sondern dem Land Baden-Württemberg. Es beherbergt das Badische Landesmuseum und das Schlosscafé.

Vom Schlossturm aus bietet sich ein sehr guter Blick in den Karlsruher Fächer. Um diesen erleben zu können, sind  158 Stufen im Schlossturm zu überwinden. Und vorher EUR 4,- Eintritt zu bezahlen.

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Das Badische Landesmuseum ist das kulturhistorische Museum in Baden-Württemberg. Die neurenovierte Sammlungsausstellung präsentiert lebendig und anschaulich Kunst und historische Lebenswelten von der Ur- und Frühgeschichte bis ins 21. Jahrhundert. Interaktive Bereiche in der Ausstellung und ein abwechslungsreiches Begleitprogramm laden Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein, Geschichte hautnah und mit allen Sinnen zu erfahren.

 Karlsruhe, August 2022

Architekt des zwischen 1715 und 1718 gebauten Schlosses war der Ingenieur-Leutnant Jakob Friedrich von Batzendorf, Bauleiter war Heinrich Schwartz aus Hamburg. Die Außenmauern sowie der Schlossturm, der zu jener Zeit ein Novum darstellte, wurden aus Stein erbaut, der Innenausbau wurde aus Kostengründen aus Holz errichtet.

 Karlsruhe, August 2022

Der Karlsruher Fächer ist ein städteplanerisches Merkmal der Fächerstadt Karlsruhe. Sie ist eine der letzten großen Stadtgründungen, die auf dem Reißbrett entworfen wurden. Der Karlsruher Schlossturms bildet das Zentrum, von dem die „Schlossstrahlen“ wegführen. Er kann bestiegen werden.

 Karlsruhe, August 2022

Am 17. Juni 1715 legte Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach den Grundstein für seine neue Residenz. Der Grundriss der neuen Schlossanlage zeigt einen Zirkel in einem „Sonnenfächer“ von 32 Strahlen, die von zwei Kreisen durchschnitten werden. Vom Zentrum, dem Schlossturm aus gesehen, bilden die neun südlichen Strahlen Gassen der neuen Stadt. Die nördlichen 23 „Schlossstralen“ wurden zu Alleen in einer Parkanlage und führen in den Wald. Wichtige Gebäude wie z.B. das „Opera Haus“ oder die „Marställe“ wurden in der Verlängerung der Schlossflügel errichtet.

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Die badischen Markgrafschaften
Die Markgrafen von Baden gingen aus dem Geschlecht der Zähringer hervor. Ihr Stammvater war Hermann I., Graf im Breisgau (gest. 1074), dessen gleichnamiger Sohn (gest. 1130) erstmals als Markgraf von Baden erwähnt wurde. Bernhard I. von Baden (1364-1431) gilt als Begründer des badischen Territorialstaates.

Das aufstrebende, reichspolitisch engagierte badische Haus versuchte durch hochfürstliche Heiraten (Anjou, Habsburg, Wittelsbach), durch die Besetzung hoher kirchlicher Ämter (Trier) und militärischer Ränge in der Kaiserlichen Armee sich mehr Gewicht im Reich zu verschaffen.

 Karlsruhe, August 2022

Diesem Anspruch stand die geringe Größe des Territoriums gegenüber. Auch die erfolgreichen Bemühungen von Markgraf Christoph I. (1478- 1527), seinen Besitz zu mehren und zusammenzufügen, wurden durch die Landesteilungen von 1515 bzw. 1535 wieder zunichte gemacht. Damit begann eine wechselhafte Weiterentwicklung, Streitereien, Rechtshändel und kriegerische Auseinandersetzungen bestimmten zum Teil den Umgang der Landesteile untereinander. Der häufige Wechsel von Vormundschaftsregierungen und Regenten im Verein mit einer langandauernden Unentschiedenheit in der Religionspolitik wirkten sich ebenfalls nachteilig aus.

Von dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und den Erbfolgekriegen am Ende des 17. Jahrhunderts waren die badischen Markgrafschaften in besonderem Maße betroffen, Städte und Dörfer wurden zerstört und die Bevölkerung wurde um bis zu Zweidrittel dezimiert.
Erst um 1700 macht sich eine deutliche Konsolidierung bemerkbar; neue Residenzen in Rastatt und Karlsruhe künden von einem neuen Zeitalter. Im Jahre 1771 wurden die beiden badischen Markgrafschaften nach 236 Jahren der Trennung wieder zusammengeführt.

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Eine Epoche geht zu Ende: Das Schloss unter Friedrich II. und Hilda
Friedrich II. wurde erst im Jahr 1907 Großherzog. Auch nach der Regierungsübernahme blieb er mit seiner Frau, der Großherzogin Hilda, in dem für sie erbauten erbgroßherzoglichen Palais an der Kriegsstraße wohnen (heute Bundesgerichtshof). Das Schloss nutzte er nur als Regierungssitz und zu offiziellen Empfängen.
Die Innenausstattung ließ das neue Großherzogspaar weitestgehend unverändert.

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Friedrichs Mutter, Großherzogswitwe Luise, lebte nach dem Tod ihres Mannes entgegen der Etikette weiterhin im Karlsruher Schloss. Üblich wäre der Umzug in einen Witwensitz gewesen. Als Grund für seine Entscheidung führte Friedrich II. unter anderem die Beliebtheit Luises bei den Karlsruhern an. Im November 1918 dankte Friedrich II. ab. Zusammen mit seiner Frau und seiner Mutter verließ er das Karlsruher Schloss für immer und bezog das großherzogliche Palais in Freiburg. Hilda erlebte während des Zweiten Weltkrieges noch die Zerstörung sowohl des Freiburger Palais als auch des Karlsruher Schlosses. Sie starb 1952 in Badenweiler.

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Ehemaliges Mühlburger Tor ist ein Eingang zum Schlossgarten.

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Botanischer Garten Karlsruhe ist ein städtischer botanischer Garten aus dem frühen 19. Jh. mit großen, historischen Gewächshäusern.

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Der Botanische Garten Karlsruhe befindet sich in Karlsruhe am Rande des Schlossgartens westlich des Karlsruher Schlosses. Die historischen Bauten Orangerie, Gewächshäuser, Wintergarten und Kunsthalle sowie das moderne Gebäude des Bundesverfassungsgerichts schirmen ihn gegen den Trubel der Stadt ab.

 Karlsruhe, August 2022

Heute ist der Botanische Garten als eine grüne Oase mitten in der Stadt Karlsruhe für Besucher geöffnet. Er zählt zu den landeseigenen Monumenten und wird von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut. Über die Geschichte des Botanischen Gartens kann man sich ausführlich in einer Ausstellung im Torbogengebäude informieren.

 Karlsruhe, August 2022

Der Karlsruher Schlossgarten, auch Schlosspark genannt, ist ein nördlich des Schlosses gelegener Landschaftspark im Zentrum von Karlsruhe. Er stellt eine Erweiterung des Schlossgeländes nach Norden dar, dient der Bevölkerung als Naherholungsgebiet und wird regelmäßig für Veranstaltungen genutzt.

 Karlsruhe, August 2022

Der Schlossgarten liegt beim Mittelpunkt des strahlenförmigen Karlsruher Stadtgrundrisses an der Nordseite des Schlosses auf ehemaligem Gebiet des Hardtwaldes, der sich nördlich an den Garten anschließt. Er ist Teil des Landschaftsschutzgebiets (LSG) Nördliche Hardt, das bis an die Stadtgrenze reicht und im benachbarten Landkreis Karlsruhe ins LSG Hardtwald nördlich von Karlsruhe übergeht. Damit beginnt unmittelbar beim Karlsruher Stadtzentrum ein 15 Kilometer langes geschütztes Park- und Waldgebiet.

 Karlsruhe, August 2022

Der große Teil des Schlossgartens ist als englischer Landschaftsgarten angelegt. Es finden sich große Wiesenflächen und zahlreiche Baumgruppen, ein See sowie eine 2,7 Kilometer lange Schlossgartenbahn.
Bei meinem Besuch wurde gerade ein Bierfest vorbereitet.

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Der Hirschbrunnen ist ein Innenstadt-Brunnen im Fasanengarten, wurde zwischen 1863 und 1865 als Springbrunnen angelegt und durch das Gartenbauamt 1966 zur Bundesgartenschau umgebaut.

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Laufrad einer Pelton-Turbine in der Engesserstraße beim Institut für Wasser und Gewässerentwicklung (IWG) - Fachbereich Wasserbau und Wasserwirtschaft.

Universität Fridericiana
Laufrad einer Peltonturbine, Kraftwerk Glorenza - Bozen / Italien
Leistung 23900 kW
Gefälle 586 m
Durchfluss 4,75 m³/s
Drehzahl 500 U/min
Laufraddurchmesser 1950 mm
Laufradaußendurchmesser 2500 mm
Gewicht 7,5 t
Baujahr 1971
Geschenk der Firma EDISON S.p.A., Settore Energia Elettrica Mailand / Italien, 1998

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Hochschulsport KIT Halle 3 AKK vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) der Universität Karlsruhe in der Engesserstraße

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Beim Durlacher Tor / KIT-Campus Süd das nächste Highlight:
Die St.-Bernhardus-Kirche wurde in den Jahren 1896-1901 nach Plänen des Architekten Max Meckel gebaut. Die Oststadt entstand, ausgehend vom Durlacher-Tor-Platz, seit 1885.

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Die Kirche St. Bernhard ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im neugotischen Stil in Karlsruhe, in der Oststadt am Durlacher Tor. Der Bau mit seinem 86 m hohen, zur Innenstadt ausgerichteten Kirchturm (dem höchsten der Stadt) bildet den weithin sichtbaren baulichen Abschluss der Kaiserstraße im Osten. Die Kirche korrespondiert dabei stadtmorphologisch mit der Christuskirche am Mühlburger Tor im Westen der Stadt. St. Bernhard wird als bedeutender neugotischer Sakralbau im ehemaligen Großherzogtum Baden betrachtet.

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Der Kirchenbau wurde als dritte katholische Pfarrkirche der Stadt von 1893 bis 1901 nach den Plänen des erzbischöflichen Bauinspektors Max Meckel errichtet. Zuvor hatte Großherzog Friedrich I. ein über 5200 m2 großes Grundstück des Hofküchengartens als Bauplatz für die dritte Pfarrkirche der Stadt ausgewiesen. Auf einer Aufschüttung wurde 1893 der Grundstein gelegt. Der aus rotem Sandstein errichtete Sakralbau spiegelt zum einen das Bemühen des Großherzogs Friedrich I. von Baden um konfessionellen Ausgleich wider, indem er der im 19. Jahrhundert gestiegenen Bedeutung des Katholizismus im traditionell protestantischen Landesteil von Baden (Linie Baden-Durlach) in der Landeshauptstadt Ausdruck verleiht.

Zu den Ausstattungsstücken der Kirche gehört der 1905 vollendete Hochaltar mit Kreuzigungsgruppe.

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Die dreischiffige Basilika weist einen kreuzförmigen Grundriss auf und zitiert den architektonischen Formenschatz der Gotik, namentlich der zwischen 1235 und 1283 erbauten Deutschordenskirche St. Elisabeth in Marburg. Als Einturmfassade orientiert er sich zudem am Freiburger Münster.

Die Orgelbauwerkstatt Mühleisen in Leonberg baute 2018 eine neue Orgel mit 47 Registern (zusätzlich 9 transmittierte und extendierte Stimmen) auf drei Manualwerken und Pedal.

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Kirchenpatron ist der Selige Bernhard II. Markgraf von Baden (1428-1458).

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Franziskus-Altar (1905), linker Seitenaltar (Marienaltar, 1921-26) und Hochaltar der Bernharduskirche

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Hochaltar, rechter Seitenaltar (Herz-Jesu-Altar, 1927) und Bernhardaltar (1298) der Bernharduskirche

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Das Taufbecken von 1901 ist der Ort, an dem in der Kirche das Sakrament der Taufe gespendet wird. Durch die Taufe werden Kinder wie Erwachsene in die Gemeinschaft der Glaubenden aufgenommen. Das Taufbecken erinnert, wie die Weihwasserbecken an den Eingängen der Kirche, an die eigene Taufe und die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Christen.

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Die neugotische Bernharduskirche wurde 1902 eingeweiht. Das denkmalgeschützte Bauwerk entstand an einer markanten Stelle im Stadtbild von Karlsruhe. Architektonisch ist St. Bernhard eine der bedeutendsten neugotischen Kirchenbauten in Baden, geplant von einem der fähigsten Mittelalter-Architekten seiner Zeit, Max Meckel (1847-1910).

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Schloss Gottesaue ist ein mehrfach zerstörtes und wiederaufgebautes Renaissance-Schloss in der Karlsruher Oststadt auf dem Areal einer ehemaligen Benediktinerabtei. Es ist heute Sitz der Hochschule für Musik Karlsruhe.

Den Dreißigjährigen Krieg hatte das Schloss mehr oder weniger schadlos überstanden, aber 1689 wurde es im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch Brand zerstört. Das dritte Geschoss wurde nun abgetragen, die ausgebrannten Räume wurden notdürftig repariert und das Gebäude diente dem Kammergut wieder als Nutzraum. Durch einen nicht rechtzeitig bemerkten Brand in der Nachbarschaft wurden die verbliebenen Reste des Schlosses 1735 ein zweites Mal zerstört. Von 1982 bis 1989 wurde das Schloss unter sichtbarer Einbeziehung vorhandener Reste rekonstruiert. In seiner äußeren Gestalt entspricht das Bauwerk heute weitgehend dem Renaissance-Schloss aus dem 16. Jahrhundert.

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Die Schlosslichtspiele sind eine mehrwöchige Veranstaltung am Karlsruher Schloss, die erstmals zum 300. Karlsruher Stadtgeburtstag im Jahr 2015 stattfanden. Veranstalter ist die Karlsruhe Event GmbH unter künstlerischer Leitung des ZKM. Der Eintritt ist frei.

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Erstmals zum 300. Karlsruher Stadtgeburtstag im Jahr 2015 finden – seither jährlich – am Schloss die Schlosslichtspiele statt.

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Motto 2022: "music4life"
Die diesjährigen SCHLOSSLICHTSPIELE sind der Musik als Ausdrucksquelle der Freude am Leben gewidmet. Ein Motto, das sich aus dem thematischen Schwerpunkt der Biophilie und damit der Liebe zum Leben des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ableitet.

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Musik ist eine der zentralen, von Menschen geschaffenen, Ausdrucksquelle für die Freude am Leben. In den Kalahari-Wüsten wie auf den Baumwollfeldern hat Musik unerträgliche Lebensumstände erträglicher gemacht. Von Walzer bis Rock’n’Roll ist Musik auch Ausdruck eines Exzesses an Lebensfreude. Musik wird Religion. Deswegen gibt es auch so viel wunderbare kirchliche Musik, von den psalmodischen Gesängen, die oft wochenlang in den Klöstern der Zisterziensermönche ununterbrochen in Schichten gesungen werden, bis zu Johann Sebastian Bach. Musik ist gewissermaßen Religion für die Ohren.

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Während des Veranstaltungszeitraums werden jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit auf der Südfassade des Karlsruher Schlosses aufwendige Klang- und Bildprojektionen von renommierten Künstlern und Künstlergruppen in Szene gesetzt, die Bezug auf die Fassade, das Gebäude und die Stadt nehmen. Die Schlossfassade hat eine Projektionsfläche von 170 × 17 Metern.

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Und ja, das 'Light Festival Karlsruhe' findet bei jedem Wetter statt. Bei meinem Abendbesuch hat es zweimal heftig geregnet.  

 Karlsruhe, August 2022

 Karlsruhe, August 2022

Rund eine Viertelmillion Menschen kamen im Sommer 2022 nach Karlsruhe zum SCHLOSSLICHTSPIELE Light Festival. Sei es, um Projection Mapping auf der Schlossfassade zu erleben – so hat sich diese unter dem Motto „music4life“ spektakulär in eine Jukebox verwandelt – aber auch um Medienkunst und Lichtinstallationen in der City zu genießen.

 Karlsruhe, August 2022

 Karlsruhe, August 2022

 Karlsruhe, August 2022



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun:



Ein Zusammenschnitt der Schlosslichtspiele Karlsruhe, Lichtkunst-Festival, 26. August 2022: