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Grimmenstein ist eine Marktgemeinde im Bezirk
Neunkirchen im Industrieviertel in Niederösterreich. Der Ort liegt in
der Region Bucklige Welt im Tal der Pitten. Der Bahnhof
Edlitz-Grimmenstein liegt an der Aspangbahn.
Die Filialkirche Grimmenstein steht im Zentrum der Marktgemeinde
Grimmenstein im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich. Die auf das
Patrozinium Josef der Arbeiter geweihte römisch-katholische
Filialkirche der Pfarrkirche Edlitz gehört zum Dekanat Kirchberg im
Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiözese Wien.
Die Filialkirche wurde 1959/1960 nach den Plänen des Architekten Johann
Petermair erbaut. Der Betonbau mit einem annähernd kreisförmigen
Grundriss unter einem Zeltdach mit einer innen offenen Dachkonstruktion
hat einen Nordturm.
Die Kirche St. Josef in Grimmenstein befindet sich am westlichen
Ortsrand von Grimmenstein und gehört zum Bereich der Pfarre St. Vitus
in Edlitz. Sie ist dem Hl. Josef dem Arbeiter geweiht und wird
ebenfalls von den Augustiner Chorherren aus Reichersberg betreut. Die
Ortschaft Grimmenstein hat ihren Namen vom Geschlecht der
„Grimmensteiner“, die schon vor dem Jahr 1200 drei Burgen am Kulmriegel
bewohnten; 1972 erfolgte die Erhebung zur Marktgemeinde.
Der Betonbau erhebt sich über einem annähernd kreisförmigen Grundriss
mit einer sich dem Bau anschmiegenden, breiten Vorhalle. Ein Turm über
quadratischem Grundriss steht an der N-Seite. Das Zeltdach hat eine im
Innenraum sichtbare, offene Dachkonstruktion. Die hohen in schmalen
Streifen beidseitig des Altares eingefügten farbigen Glasfenster wie
auch das Glasfenster an der W-Vorhalle wurden vom Künstler Prof. Mag.
Ernst Bauernfeind (1922-2008) gestaltet. Über dem Hochaltar in der
Apsis ist ein 6 Meter hohes Steinrelief befestigt, das vom akademischen
Bildhauer Prof. Franz Barwig d. J. (1903-1985) im Jahr 1963 geschaffen
wurde. Im Altartisch befinden sich sowohl Reliquien aus dem alten
Volksaltar (Hl. Concordius und Valeria), vom alten Hochaltar (Hl.
Gentianus und Clementia aus dem Reliquienschatz von St. Stephan in
Wien) sowie Reliquien der Heiligen Vitus und Augustinus und vom 2007
selig gesprochenen Franz Jägerstätter.
Beidseits des Altarbereiches sind hohe polychrome abstrakte Glasmalereien des Malers Ernst Bauernfeind.
Die Kirche wurde nach Plänen des Wiener Architekten Dr. Hans (Johann)
Petermair (1904-1984) in den Jahren 1959/1960 von Baumeister Ing.
Ferdinand Rainharter (1907-1964) aus Kirchschlag in der Buckligen Welt
errichtet. Der Baugrund stammt aus einer Schenkung an die Pfarre. Am 3.
(außen) und 4. (innen) Dezember 1960 erfolgten die Weihehandlungen für
die Kirche durch Bischof Dr. Franz Jachym.
Taufstein mit 15. Kreuzwegstation (Auferstehung), F. Jankowitsch, 2001 und Glasfenster, E. Bauernfeind, um 1960/61
Im Rahmen der Renovierung zum Diamantenen Jubiläum wurden 2020 ein
neuer Steinaltar und ein Taufbecken von Kardinal Schönborn eingeweiht,
beides gefertigt von Steinmetz Karl Danhel.
An der Altarwand zeigt ein Relief den hl. Josef als Zimmermann mit dem
jungen Jesus mit einer Zweimann-Blattsäge arbeitend – die Mutter Jesu
mittig im Hintergrund wirkt eher verzweifelt hinblickend – vom
Bildhauer Franz Barwig der Jüngere.
Kreuzwegstation mit hinterleuchteter Glasmalerei
Die 1975 aufgestellte Orgel aus der Orgelwerkstätte Adolf Donabaum
(Wien) musste 2010 abgetragen und durch ein neues Orgelprojekt ersetzt
werden. In der farbigen Malerei auf dem Orgelprospekt der neuen
Allgäuer Orgel wurde von der Künstlerin Christine Buchner das Thema der
Glasfenster aufgegriffen. Kardinal Christoph Schönborn weihte die Orgel
zum Goldenen Jubiläum der Kirche am 5. Dezember 2010 ein.
Die Orgel von Christoph Allgäuer wurde im Jahr 2010 von Kardinal Christoph Schönborn geweiht.
Blick zur Allgäuer Orgel, Malerei von C. Buchner, 2010
Die „St. Georgs-Glocke“, Spende eines Pfarrmitglieds, wurde 1960
geweiht. 1991 wurden zum 30-Jahr-Jubiläum 3 weitere Glocken zum
„Salve-Regina-Geläute“ von Kardinal Hans Herman Groer eingeweiht. Ein
Kreuzweg mit 15 Stationen war 2001 zum 40-jährigen Jubiläum der Kirche
von Prof. Florian Jakowitsch (1923-2020) gestaltet worden. Von diesem
befindet sich nur noch das 15., das Auferstehungsbild, in der Kirche.
Die 14 seit 2017 in der Kirche installierten farbenfrohen,
hinterleuchteten Glasbilder stammen aus der ehemaligen, inzwischen
abgebrochenen Krankenhauskapelle des Landesklinikums Baden.
Im Altertum lag Grimmenstein im Gebiet Teil der Provinz Noricum. Noch
bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das heutige Grimmenstein „Am
Treitl“ genannt. Dieser Name bezieht sich auf den Umstand, dass der
Pittenfluss zum Warentransport verwendet wurde. Treiteln bedeutet „ein
Floß oder ein Schiff flussaufwärts ziehen“; der am Flussufer getretene
Weg der ziehenden Menschen oder Tiere heißt „Treitelweg“.
Nachdem die Revolution von 1848/49 die Bauernbefreiung und das Ende der
Erbuntertänigkeit gebracht hatte, wurde 1850 der Grundbesitz rund um
den Kulmriegel an die ortsansässigen Bauern aufgeteilt. Dies gilt als
eigentliche Gründung der Gemeinde Grimmenstein. Ende des 19.
Jahrhunderts brachten die Eröffnung der Aspangbahn und der
Nestlé-Kindernahrungsmittelfabrik (die erste Filiale außerhalb der
Schweiz) sowie die Errichtung des Post- und Telegraphenamtes
wirtschaftlichen Aufschwung.
Die Bucklige Welt ist eine Landschaft primär im Südosten von
Niederösterreich beim Dreiländereck von Niederösterreich, Burgenland
und der Steiermark und sekundär auch zusätzlich kleine angrenzende
Teile der beiden benachbarten Bundesländer miteinbeziehend. Durch ihre
Topografie ist diese Landschaft auch als Land der 1000 Hügel bekannt.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: