Hannover

in Niedersachsen, September 2024

Hannover ist seit 1946 die Hauptstadt des Landes Niedersachsen. Der Ort wurde 1150 erstmals erwähnt und erhielt 1241 das Stadtrecht. Hannover war ab 1636 welfische Residenzstadt, ab 1692 Residenz des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg und ab 1814 Hauptstadt des Königreichs Hannover. Von 1714 bis 1837 bestand die Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover, wonach Hannovers Monarchen auch gleichzeitig die Könige Großbritanniens waren. Nach der Annexion des Königreiches Hannover durch Preußen wurde Hannover ab 1866 Provinzhauptstadt.

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Das Ernst-August-Denkmal ist ein Reiterstandbild zu Ehren des Landesherrn des ehemaligen Königreichs Hannover, König Ernst August. Es wurde 1861 von Albert Wolff geschaffen und auf dem Ernst-August-Platz vor dem hannoverschen Hauptbahnhof errichtet. Das Denkmal zeigt König Ernst August I. in Husarenuniform auf seinem Leibpferd Ibrahim. Das bronzene Reiterstandbild steht auf einem Sockel aus rötlich-braunem Granit des Brockenmassivs im Harz, der seitlich folgende Inschrift aufweist: „DEM LANDESVATER / SEIN TREUES VOLK“ sowie am Bronzefuß „Geb. 5. Juni 1771. König 20. Juni 1837. Gest 18 Novbr 1851. Errichtet 21. September 1861“.

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Niki-de-Saint-Phalle-Promenade in der Bahnhofstraße

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Staatsoper Hannover - Imposantes historisches Gebäude, in dem Opern, Konzerte und Ballettaufführungen stattfinden.

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Leibniz-Statue vor der Deutsche Bank Filiale

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Ruine der Aegidienkirche - Markanter Kirchenbau (12. Jh.) und Kriegsdenkmal mit hoch aufragendem Glockenturm und Open-Air-Innenraum.

AUS DER GESCHICHTE DER ST. AEGIDIENKIRCHE
UM 1160 WURDE HIER MIT DEM BAU EINER ROMANISCHEN PFEILERBASILIKA BEGONNEN/1347 FOLGTE DER BAU EINER GOTISCHEN HALLENKIRCHE/1703 BIS 1711 WURDE DER TURM DURCH SUDFELD VICK NEU GEBAUT 1825 BIS 1827 BAUTE GEORG LUDWIG LAVES DAS INNERE DER KIRCHE UM/IN DER SCHRECKENSNACHT VOM 8.AUF DEN 9. OKTOBER 1943 WURDE DIE KIRCHE BIS AUF DIE UMFASSUNGSMAUERN DURCH BOMBEN ZERSTÖRT/AM 27. OKTOBER 1951 WURDE DIE RUINE ALS GEDENKSTÄTTE FÜR DIE OPFER DER KRIEGE UND DER GEWALT EINGEWEIHT/AM 6. APRIL 1958 ERKLANG ZUM ERSTEN MAL DAS GLOCKENSPIEL/

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DOROTHEE VON WINDHEIM: SCHATTENLINIE” (1993) -
DIE KÜNSTLERIN HÄLT IN EINER WEISSEN LINIE AUS CARRARA-STEINEN DEN SCHATTEN FEST. DEN DIE SÜDFASSADE DER GEDENKSTÄTTE ST. AEGIDIEN BEI EINEM BESTIMMTEN SONNENSTAND WIRET. EIN SYMBOL FÜR DIE NAGE VON TOD UND LEBEN, VON LICHT UND SCHATTEN AN DIESEM BESONDEREN ORT DER ERINNERUNG.

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RATHAUS DER LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
ERBAUT ALS NEUES RATHAUS, AUF 6026 BUCHENPFÄHLEN, NACH PLÄNEN VON HERMANN EGGERT UND GUSTAV HALMHUBER IN DEN JAHREN 1901-1913

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Ernst Moritz Geyger (1861-1941): BOGENSCHÜTZE, 1918

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Neues Rathaus Hannover - Schlossartiges Rathaus mit großer Kuppel, die per Aufzug erreichbar ist, mit Berg- & Stadtblick sowie Bistro.

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Das Neue Rathaus in Hannover ist das Rathaus der niedersächsischen Landeshauptstadt und Hauptsitz der hannoverschen Stadtverwaltung unter ihrem Oberbürgermeister. Der wilhelminische, schlossähnliche Prachtbau in eklektizistischem Stil wurde von 1901 bis 1913 errichtet. Im Erdgeschoss der Rathaushalle finden sich heute vier Stadtmodelle von Hannover, die die Entwicklung der Innenstadt darstellen. Sie zeigen das Stadtbild in der Barockzeit (1689), der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg (1939), nach den Kriegszerstörungen (1945) sowie im heutigen Zustand. Leider war der Zugang zur Hallenmitte abgesperrt.

Die „Zentralhalle“ mit der Festtreppe von Gustav Halmhuber

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Das Rathaus mit einer Höhe von 97,73 Metern, einer Länge von etwa 129 Metern und einer Breite von rund 67 Metern wurde nach Plänen des Architekten Hermann Eggert auf 6026 Buchenpfählen errichtet. Die Haupthalle des Rathauses hat eine Länge von 30 Metern, eine Breite von 21 Metern und eine Höhe von über 30 Metern. Das Baumaterial, Hartsandstein, kam aus Mehler Steinbrüchen.

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Der Auftrag zum Bau des Gebäudes wurde dem Unternehmer Max Küster erteilt, der wenige Jahre zuvor 1897 in das Bürgervorsteher-Kollegium gewählt worden war und damit selber in jenem Gremium saß, das über die Auftragsvergabe zu entscheiden hatte. Während der Bauarbeiten wurde der Architekt Eggert auf Grund von Differenzen um die Gestaltung des Rathausinneren abgelöst. Der Innenausbau wurde dann überwiegend von Gustav Halmhuber durchgeführt, der Elemente des Jugendstils einbrachte. Unter den zahlreichen am Bau beteiligten Künstlern war die Bildhauerin Elsbeth Rommel die einzige Frau, die bezahlte Werke realisieren konnte.

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Die Höhe der Rathauskuppel mit ihrer Aussichtsplattform beträgt knapp 100 Meter (97,73 m). Einzigartig in Europa ist der Kuppelaufzug, der einen bogenförmigen (parabelförmig der Kuppel folgend) Fahrverlauf aufweist. Er wird oft fälschlicherweise als Schrägaufzug bezeichnet und mit denen im Eiffelturm verglichen, die dort aber nur schräg fahren, ohne die Neigung zu wechseln. Seit seiner Erneuerung wird er bei der Stadtverwaltung und in den Medien auch als Bogenaufzug oder Bogenfahrstuhl bezeichnet. In einem Winkel von bis zu 17° steigt er in dem Schacht 50 Meter zur Kuppelgalerie, von wo bei guter Sicht der Harz gesehen werden kann. Dabei versetzt sich der Aufzug horizontal um über 8 Meter.

Ausblick Richtung Norden: Platz der Menschenrechte, Friedrichswall, Ruine der Aegidienkirche, Marktkirche Hannover, VW-Tower (Spitzname Telemoritz)

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Maschpark mit Maschteich, dahinter der Maschsee und Heinz von Heiden Arena

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Innenhof Ostseite

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Für die malerische Ausgestaltung des noch zur Zeit des deutschen Kaiserreichs erbauten Rathauses beauftragte Stadtdirektor Heinrich Tramm den Schweizer Maler Ferdinand Hodler. Sein Monumentalgemälde Einmütigkeit von 1913 hat sich in dem ursprünglich als gemeinsamer Sitzungssaal der Gremien (Magistrat und Bürgervorsteher, deren fast spiegelgleicher Saal auf der Westseite im Krieg zerstört wurde) genutzten Raum, dem heutigen „Hodler-Saal“, trotz seinerzeit zahlreicher Anfeindungen erhalten.

„Einmütigkeit“: Dietrich Arnsborg auf erhöhtem Podest lässt die Bürger 1533 auf die Lehre der Reformation schwören; Gemälde von Ferdinand Hodler im Auftrag von Heinrich Tramm, 1913, „Hodler-Saal“

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Südseite Neues Rathaus Hannover

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Neues Rathaus Hannover mit Maschteich

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Nordseite Neues Rathaus Hannover

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Wangenheimpalais - Seit 1957 Sitz des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums

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Denkmal der Göttinger Sieben - Symbol für Mut und Freiheit
Auf dem Platz neben dem Plenarsaalgebäude — dem Platz der Göttinger Sieben — steht ein in Bronze gegossenes Denkmal, das ein historisches Ereignis hervorhebt: Die "Protestation" der "Göttinger Sieben" im Jahre 1837. Das Denkmal erinnert an den Mut von sieben Göttinger Hochschulprofessoren, unerschrocken für Freiheit und persönliche Überzeugungen einzutreten.

König Ernst August hatte in Hannover gerade erst die Regierung übernommen. Eine seiner ersten Amtshandlungen: Die Aussetzung des Staatsgrundgesetzes von 1833, in dem erstmals demokratische Rechte für bestimmte Bürgerschichten festgeschrieben waren. Die Ständeversammlung wurde aufgelöst, die Staatsdiener vom Verfassungseid entbunden. Darin sahen sieben Göttinger Professoren einen klaren Rechtsbruch, denn der König hatte bei seinem Amtsantritt den Bestand der Landesverfassung garantiert. Sie fühlten sich weiterhin an ihren Eid gebunden und entschlossen sich, gegen die Maßnahmen vorzugehen – unter anderem in Form einer schriftlichen Erklärung.

Die "Protestation des Gewissens" trägt die Unterschriften des Juristen Wilhelm Eduard Albrecht, des Historikers und Staatsrechtlers Friedrich Christoph Dahlmann, des Orientalisten Heinrich Ewald, des Literaturhistorikers Georg Gottfried Gervinus, der Germanisten Jacob und Wilhelm Grimm und des Physikers Wilhelm Weber. König Ernst August fasste diese mutige Tat als offenen und erklärten Widerstand auf. Alle sieben Professoren wurden ihrer Ämter enthoben. Dahlmann, Jacob Grimm und Gervinus wurden zudem aus dem Land gewiesen, da sie sich zur öffentlichen Weitergabe der "Protestation" bekannt hatten.

Die "Göttinger Sieben" sind noch heute Vorbilder für den persönlichen Mut, Rechtsüberzeugungen um der Freiheit willen zu verteidigen. Der Niedersächsische Landtag erinnert darum mit dem Denkmal nicht nur an ein bedeutendes Ereignis der Verfassungsgeschichte, sondern bekennt sich damit zugleich zu den darin zum Ausdruck kommenden Bürgertugenden als tragende Grundlagen des Gemeinwesens. In diesem Sinne ist das Denkmal ein "Denkmal für Zivilcourage".

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Leinstraße 25 Hannover: denkmalgeschütztes Eckgebäude 1891- 1892 von Riesle & Rühling als Teil des Doppelhauses

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 Der Niedersächsische Landtag ist im Leineschloss untergebracht, einer klassizistischen Schlossanlage, die den Königen von Hannover bis 1866 als Residenz diente. Es befindet sich in der hannoverschen Altstadt am Hannah-Arendt-Platz.

Vorderseite Leineschloss mit dem prägenden Portikus (Säulenvorbau)

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Das Alte Rathaus war das erste Rathaus der Stadt Hannover. Es befindet sich in der Altstadt und ist der älteste Profanbau der Stadt. Die ältesten Gebäudeteile am Marktplatz und an der Marktstraße bilden zusammen mit der Marktkirche die südlichste Gebäudegruppe der Norddeutschen Backsteingotik.

Der 1964 rekonstruierte Schaugiebel von 1453–55 an der Köbelingerstraße mit der Gerichtslaube von 1490

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Der Rat tagte nach Errichtung des neuen Gebäudes in einem Festsaal im 1. Stock. Darunter befand sich im Erdgeschoss ein Saal, in dem eingeführte Waren eingelagert waren und der später als Ratskeller diente. Das durch Aufschüttungen erhöhte Bodenniveau hatte den Saal zum Keller werden lassen. 1863 verließ die Stadtverwaltung das Alte Rathaus und zog in das Wangenheimpalais. Erst 1913 wurde das in diesem Jahr fertiggestellte Neue Rathaus Sitz der Stadtverwaltung.

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Der Hase-Brunnen, auch Marktbrunnen genannt, ist ein im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts von den Bürgern der Stadt Hannover gestifteter Brunnen. Laut der Stiftungs-Urkunde beteiligten sich 113 Spender an der Finanzierung des Baus, der städtebaulich als Zierbrunnen den historischen Marktplatz bereichern und als auch als Denkmal dienen sollte: Die Anlage erinnert seitdem an das durch den Architekten Conrad Wilhelm Hase wiederhergestellte Alte Rathaus, das Hase später in mittelalterlichen Bauformen zu Karmarschstraße hin erweiterte.

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Hase-Brunnen: Das Mädchen mit dem Fisch vor dem Turm der Markt­kirche

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Die evangelisch-lutherische Marktkirche St. Georgii et Jacobi ist die älteste der drei Pfarrkirchen in der Altstadt von Hannover (die beiden anderen sind Aegidienkirche und Kreuzkirche). Die Hallenkirche mit ihrem 97 Meter hohen Turm gehört zu den Wahrzeichen Hannovers.

Länge der Kirche (einschließlich Turm): 61,50 m / Gesamtbreite: 26,60 m
Höhe des Turms: 97,26 m (mit Wetterhahn genau 98 m) / Breite des Mittelschiffs: 8 m, der Seitenschiffe je 5,40.

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Das Retabel des Hochaltars war ursprünglich ein Doppelflügelaltar. Der Altar, entstanden um 1480, wurde 1663 beim Einbau des (von Johann Duve gestifteten) Barockaltars in die Aegidienkirche verbracht. Von dort gelangte er 1856 bei der Renovierung der Aegidienkirche ins Welfenmuseum, blieb deshalb im Zweiten Weltkrieg (bis auf die äußeren Flügel) unzerstört und befindet sich seit 1952 wieder in der Marktkirche.

Bei geöffneten Flügeln ist in 21 aus Lindenholz geschnitzten Szenen die Passion Jesu nach graphischen Vorbildern Martin Schongauers zu betrachten. Am unteren Rand befinden sich Medaillons der Prophetenköpfe, dabei fällt als „kulturhistorisches Kuriosum“ (U. Müller) der Erzvater Jakob mit Brille (vierter von links) auf.

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2008 wurde die sog. Chorensemble-Orgel auf der Turmempore eingeweiht, erbaut durch Eule Orgelbau Bautzen. Die Orgel hat 15 Register (darunter zwei Transmissionen) auf zwei Manualwerken und Pedal, und ist in Anlehnung an französische Chororgeln des 19. Jahrhunderts disponiert. Das Instrument hat mechanische Spieltrakturen und elektrische Registertrakturen.

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Die heutige große Orgel befindet sich an der Rückwand des südlichen Seitenschiffs der Marktkirche. Sie geht zurück auf ein Instrument, das in den Jahren 1953–1954 von den Orgelbaufirmen Emil Hammer Orgelbau (Hannover) und Rudolf von Beckerath Orgelbau (Hamburg) mit 61 Registern auf vier Manualen und Pedal erbaut wurde. Der von Dieter Oesterlen entworfene Orgelprospekt mit seinen geschwungenen Linien im Nierentisch-Design steht unter Denkmalschutz.

In den Jahren 2007 bis 2009 wurde das Instrument durch Orgelbau Goll (Luzern) im Oesterlen-Prospekt und unter Wiederverwendung von ca. 50 % des Pfeifenmaterials technisch und klanglich neu gebaut. Die Hauptorgel hat heute 64 Register, darunter 39 Register, die teilweise oder ganz aus dem Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel bestehen. Die Spieltrakturen sind mechanisch. Das Instrument verfügt über eine doppelte (mechanische und elektrische) Registertraktur.

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NORD/LB am Friedrichswall

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Das kinetische Objekt von Hein Sinken (* 1914 in Aachen – † 1987) wurde im Rahmen des »Straßenkunstprogramms« am Standort Osterstraße/Karmarschstraße platziert und ist ein Paradebeispiel für eine partizipatorische, bürgernahe Kunst der 1970er Jahre, als die Zauberformel der Kulturpolitik »Kultur für alle« hieß. Nicht zuletzt ist die Arbeit, die zum Handeln verführen soll, bis heute gerade auch bei Kindern beliebt. Sie hat sich ihre spielerische, aber klare Funktionalität bewahrt, bleibt in ihren physikalischen und geometrischen Grundlagen nachvollziehbar. Trotz ihrer kompakten Dichte und der fast meditativen Trägheit ihrer Bewegungen, die oft schon durch einen Windstoß ausgelöst werden, weist sie formal über sich hinaus und korrespondiert mit den umgebenden Stadträumen.

Anemokinetisches Objekt III

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Le Hallebardier (Alexander Calder, 1971) am Kurt-Schwitters-Platz,
dahinter die Fackelträger-Säule am Maschsee

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Putte auf dem Fisch, von Hermann Scheuernstuhl geschaffene Fischreiter-Putto am Maschsee

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Die Fackelträger-Säule in Hannover ist eine denkmalgeschützte Stele mit der Figur eines Fackelträgers. Standort ist das Nordufer des Maschsees, an dem nach Kurt Schwitters benannten Kurt-Schwitters-Platz im hannoverschen Stadtteil Südstadt.

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TECHNISCHE UNIVERSITÄT
AN STELLE DES ABGEBROCHENEN SCHLOSSES MONTBRILLIANT BEGANN 1857 HEINRICH TRAMM DIESEN BAU ALS KÖNIGLICHE WINTERRESIDENZ. ER BLIEB UNVOLLENDET UND WURDE 1879 VON HERMANN HUNAEUS ALS TECHNISCHE HOCHSCHULE, DAS FRÜHERE POLYTECHNIKUM, FERTIGGESTELLT

Das Hauptgebäude der Leibniz Universität ist das ursprünglich als neuer Regierungssitz des Königreichs Hannover geplante Welfenschloss. Mit der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen im Jahre 1866 war es funktionslos geworden und wurde bis 1879 für die damalige Technische Hochschule umgebaut.

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Gottfried Wilhelm Leibniz war 40 Jahre seines Lebens und Schaffens mit Hannover verbunden. Er hat entscheidende Beiträge auf allen Gebieten der Wissenschaft seiner Zeit geliefert. Seine Universalität und Ausstrahlung sind für die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover Ansporn und Verpflichtung zugleich. Am 1. Juli 2006 wurde die Universität Hannover in Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover umbenannt. Ihre Vorläufer, die 1831 gegründete Höhere Gewerbeschule, die Polytechnische Schule (seit 1847) und die Technische Hochschule (seit 1879), hatten trotz herausragender Erfolge noch nicht jene universelle, disziplinäre Breite erreicht, welche die Leibniz Universität heute ausmacht. Ab 1921 existierten drei Fakultäten: Mathematik und Naturwissenschaften, Bauwesen und Maschinenwesen. 1968 erfolgten die Einrichtung der Geistes- und Staatswissenschaftlichen Fakultät und die Umbenennung in Technische Universität. 1973 wurde eine Rechtswissenschaftliche Fakultät eingerichtet, 1974 folgte die Einrichtung einer Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, 1978 die Integration der Pädagogischen Hochschule sowie die Umbenennung in Universität Hannover.

Am Besuchstag 20. September 2024 war gerade Hannoversches Mathematikturnier

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Die Große Kaskade liegt am Anfang der östlichen Parterreachse. Auch heute noch im Originalzustand von 1676 erhalten, ist es das älteste Bauwerk dieser Art im Großen Garten. Die vier Wasserschleier mit den insgesamt 24 Stufen sind vom französischen Fontänenmeister Marinus Cadart dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend mit Muscheln, Tropfsteinen und Plastiken verziert. Von der oberen Brüstung blicken steinerne Skulpturen, allesamt griechische Götter, auf das Große Parterre.

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Herrenhäuser Gärten - Weitläufiger Ziergarten aus dem 17. Jh. mit einer der größten Fontänen Europas sowie einer Freilichtbühne.

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Die Herrenhäuser Gärten in Hannover bestehen aus dem Großen Garten, dem Berggarten, dem Georgengarten und dem Welfengarten. Der Große Garten in Herrenhausen zählt zu den bedeutendsten Barockgärten in Europa und ist das historische Kernstück der Herrenhäuser Gärten. Der gleichfalls in Herrenhausen gelegene Berggarten entwickelte sich von einem Gemüse- und Anzuchtgarten zu einem botanischen Garten.

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Schloss Herrenhausen | Kongresszentrum

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Der Niederdeutsche Rosengarten ist die Nachbildung eines der bereits im 16. Jahrhundert hoch geschätzten „Liebesgärten“. Die alte, auf die antike Literatur zurückgehende Verbindung von Garten und Erotik wird besonders in der mittelalterlichen höfischen Dichtung aufgegriffen. Darin spielt die Rose als Inbegriff weltlicher Schönheit und als Blume der Venus eine zentrale Rolle.

Kieswege gliedern den Rosengarten in mit Beetrosen bepflanzte Quadrate, deren Ecken von Buchs-Würfeln betont werden. Die durch Hochstammrosen herausgehobene Mitte ist in Kreise aufgelöst. Das duftende „Liebesterrain“ wird von einem niedrigen Lattenwerk eingezäunt. An den Ecken laden vier von Kletterrosen berankte Pavillons zum Verweilen und Träumen ein. Insgesamt etwa 650 Rosen sind hier versammelt, auch die Herrenhäuser Sorten "Kurfürstin Sophie" und "King George".

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Ende des 17. Jahrhunderts legten die welfischen Kurfürsten vor den Toren der Stadt Hannover eine Sommerresidenz an und machten Herrenhausen zu einem kulturellen Anziehungspunkt in Europa. Der zirka 50 Hektar große Barockgarten ist nahezu unverändert als Zeugnis seiner Zeit erhalten geblieben.

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Eine der Hauptattraktionen des Großen Gartens und unumstrittener Mittelpunkt des "Nouveau Jardin" ist die Große Fontäne. Sie wurde bereits um 1700 erbaut und schleuderte nach anfänglichen Problemen mit der Wasserzufuhr erstmals 1720 ihr Wasser 36 Meter hoch. Nachdem die Technik weiter verbessert wurde, erreichte der Strahl 1856 schon 56 Meter und kann heute bei Windstille bis 72 Metern hoch springen. Das Wasser der Großen Fontäne wird durch einen 4 Millimeter breiten, kreisförmigen Schlitz gepresst und erreicht dabei eine maximale Geschwindigkeit von 140 Stundenkilometern. Da der Wasserstrahl hohl ist, schießt die Fontäne stündlich nur rund 500 Kubikmeter Wasser in die Höhe.

Für die große Fontäne lieferte Leibniz 1696 den weitsichtigen Entwurf, den er selber nicht realisieren konnte, auf den sich aber englische Ingenieure beim Bau von 1718-1720 stützten.

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Sophiendenkmal - Zum Gedenken an Kurfürstin Sophie wurde vom Künstler Friedrich Wilhelm Engelhard zwischen 1865 und 1878 ein Standbild aus Carrara Marmor geschaffen, das sie sitzend auf einem Stuhl darstellt. Das Denkmal steht am Ende der östlichen Parterreachse. Kurfürstin Sophie, deren große Leidenschaft der Garten war, erlag hier 83-jährig am 8. Juni 1714 auf einem ihrer täglichen Spaziergänge einem Herzschlag.

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Glockenbrunnen, Herrenhäuser Gärten (1937)

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Merkure & Psyche

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Der Neptunbrunnen in Hannover ist ein Springbrunnen im Großen Garten von Herrenhausen. Das wasserspeiende barocke Skulpturen-Ensemble mit dem römischen Wassergott Neptun findet sich dort im Orangerieparterre zwischen dem Goldenen Tor und dem Galeriegebäude.

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Der Berggarten liegt nördlich des Großen Gartens auf der anderen Seite der Herrenhäuser Straße. Er ist einer der ältesten botanischen Gärten in Deutschland. Der Garten wurde 1666 von Herzog Johann Friedrich als Küchengarten für den Gemüseanbau angelegt. Zusammen mit dem Großen Garten, dem Georgengarten und dem Welfengarten gehört er zu den Herrenhäuser Gärten.

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Mausoleum und Eichenhain
Der Eichenhain umrahmt die Grabstätte der hannoverschen Königsfamilie. Das Mausoleum ist ein Spätwerk des Hofbaumeisters Laves. Es gilt als Gegenstück zum Mausoleum in Berlin Charlottenburg, welches Baumeister Schinkel für Königin Luise, die Schwester der hannoverschen Königin Friederike, erbaute. Mit der Gestaltung des Gartenareals beauftragte König Ernst August 1843 seinen Hofbauinspektor Wendland. Überliefert ist die Weisung: „Pflanzen Sie aber die Bäume so groß wie möglich, und nehmen Sie die Bäume, wo Sie welche finden!"

In einer für 1844/45 spektakulären Großbaumverpflanzung gelangten 36 Stiel-Eichen (Quercus robur) aus dem nördlich gelegenen Forst Cananohe nach Herrenhausen. Die 13 bis 15 Meter hohen Bäume, deren Wurzelballen schon im Winter zuvor umstochen wurden, kamen auf einem eigens dafür konstruierten Wagen, unter der Zugkraft von 16 Pferden, an ihr Ziel. Auf der vorbestimmten Fahrtroute mussten Bäume gestutzt und Brücken verstärkt werden, um die kostbare Fracht unbeschädigt an den Bestimmungsort zu bringen. Im Frühjahr blühen Schneestolz (Chionodoxa luciliae) und Zwerg-Narzissen (Narcissus nanus) unter den Baumkronen des Eichenhains. Die Herzogengräber vor dem Mausoleum werden saisonal mit Zwiebelpflanzen sowie Ein- und Zweijährigen bepflanzt.

Das Welfenmausoleum in Hannover ist eine denkmalgeschützte Grablege zahlreicher Persönlichkeiten aus dem Adelsgeschlecht der Welfen. Standort des Mausoleums ist der Berggarten im Stadtteil Herrenhausen.

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Kurfürstin Sophie wandelte den Berggarten in einen Garten für exotische Gewächse um, wofür 1686 ein Gewächshaus entstand. Neben der Zucht exotischer Gewächse diente der Garten als Experimentierfeld für die Anzucht südländischer Pflanzen. Dieses Experiment scheiterte zwar bei der Reiszucht, gelang aber mit der Zucht von Tabak und Maulbeerbäumen. So wurden ab 1706 die Seidenraupen der Königlichen Seidenraupenmanufaktur in Hameln mit Herrenhäuser Maulbeerbaumblättern ernährt. Langfristig lohnte sich diese Zucht jedoch nicht.

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Im Kakteenhaus wachsen Pflanzen der Trockengebiete, vor allem Kakteen und andere Sukkulenten. Das Klima schwankt zwischen heißen Sommern (24-30°C) und kühler Trockenzeit (ca. 12 °C) im Winter. Die Pflanzen amerikanischer Trockengebiete (links und Mitte) sind geographisch angeordnet, die Pflanzen der Alten Welt (vorwiegend Afrika) sind auf der rechten Seite nach Verwandtschaft gegliedert. Grüne Etiketten kennzeichnen ausgewählte Nutzpflanzen. Sonderthemen werden in den Vitrinen präsentiert.

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Schmuckhof - Die geometrisch angelegten Beete des Schmuckhofs werden zwei Mal im Jahr neu gestaltet. Dabei ist das Farbkonzept auf das traditionelle „Welfengelb" des Bibliothekspavillons abgestimmt. Lange Blütezeit, strukturreiche Belaubung, hohe Standfestigkeit, Krankheitsresistenz und gutes Regenerationsvermögen sind die wichtigsten Auswahlkriterien für die in der eigenen Gärtnerei kultivierten Sorten. Die Winterbepflanzung mit dem Blühschwerpunkt März bis Mai zeigt eine Kombination aus Stauden und Zweijährigen, deren Blattstrukturen im Winter die Fläche beleben.

Frühblüher wie Balkan-Windröschen (Anemone blanda), Kaiserkronen (Fritillaria imperialis) und viele Tulpensorten sorgen zusammen mit Einjährigem Silberblatt (Lunaria annua), Goldlack (Erysimum), Stiefmütterchen (Viola) und Vergissmeinnicht (Myosotis) für ein fulminantes Farbspektakel. Von Mai bis Mitte Oktober gibt die Sommerbepflanzung ein farben- und formenreiches Bild ab. Besonders markant wirken das Indische Blumenrohr (Canna), der Neuseeländer Flachs (Phormium) und das Afrikanische Lampenputzergras (Pennisetum setaceum 'Rubrum'). Kübelpflanzen wie Duftpelargonien, Hibiscus und Wandelröschen (Lantana) tragen zum prächtigen Gesamteindruck bei.

Bibliothekspavillon am Berggarten

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Im Kakteenhaus wachsen Pflanzen der Trockengebiete, vor allem Kakteen und andere Sukkulenten. Das Klima schwankt zwischen heißen Sommern (24-30 °C) und kühler Trockenzeit (ca. 12 °C) im Winter.
Das Tropenhaus beherbergt vorwiegend Pflanzen der tropischen Tieflandgebiete. Entsprechend hoch sind Temperatur (24-30 °C) und Luftfeuchtigkeit (70-100%). Entdecken Sie die Vielfalt pflanzlicher Anpassungen an diesen Lebensraum: z.B. Tropenbäume, Lianen und Epiphyten (Aufsitzerpflanzen), Luft- und Stelzwurzeln.
Grüne Etiketten kennzeichnen ausgewählte Nutzpflanzen.
Das Orchideenhaus präsentiert eine Auswahl von bis zu 800 blühenden Orchideen aus der Orchideensammlung des Berggartens. Mit 3.000 Arten und 1.000 Sorten und Hybriden ist sie eine der größten Orchideensammlungen der Welt. Die Bepflanzung des Hauses stammt vorwiegend aus den Subtropen und tropischen Hochlagen. Entsprechend moderat ist die Temperatur auf etwa 20 °C eingestellt.

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Skulptur Bogenschütze, Klaus-Bahlsen-Brunnen, Neues Rathaus Hannover

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Neues Rathaus Hannover spiegelt sich im Maschteich

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Die Niki-de-Saint-Phalle-Promenade ist eine Einkaufspromenade in der Innenstadt von Hannover, im Stadtteil Mitte. Auf ganzer Länge ist die Passage weitgehend nach oben geöffnet und im unterirdischen Bereich mit Durchbrüchen und Treppen nach oben zum Hauptbahnhof und zur ebenerdigen Fußgängerzone geöffnet, so dass der Tunnelcharakter weitgehend vermieden wurde. An der etwa 650 Meter langen Ladenpassage liegen viele, meist kleine, Geschäfte sowie Mode- und Imbissläden. Sie entstand in den 1970er-Jahren beim unterirdischen Stadtbahnbau und hieß ursprünglich Passerelle bis zu ihrer Umbenennung im Jahr 2002 zu Ehren der Künstlerin Niki de Saint Phalle.

Die Einkaufspromenade in der Minus-1-Ebene im Bereich der Bahnhofstraße, im Hintergrund der Hauptbahnhof

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Hannover Hauptbahnhof ist der größte Personenbahnhof der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover und steht mit täglich etwa 280.000 Reisenden hinter Hamburg, Frankfurt (Main), München, Köln und Berlin auf Platz sechs der meistfrequentierten Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn. Das Empfangsgebäude von 1879 wurde durch Hubert Stier im Stil der Neorenaissance entworfen. Es war ein symmetrisches Gebäude mit einer Haupthalle und zwei Seitenflügeln, die jeweils durch ein Eckgebäude abgeschlossen waren.

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: