Hermannshöhle

Kirchberg am Wechsel, August 2023

Die Hermannshöhle bei Kirchberg am Wechsel ist die größte Tropfsteinhöhle und das wichtigste Fledermaus-Winterquartier Niederösterreichs und auf guten, elektrisch beleuchteten Wegen als Schauhöhle zu besichtigen. Die Führung dauert ca. 1 Stunde.

 Hermannshöhle, Kirchberg am Wechsel, August 2023

Vom Parkplatz (auch für Busse) geht man ca. 5 Min. bis zum Höhleneingang. Dort wird man vom Höhlenführer empfangen. Die Führung selbst dauert inkl. Rückkehr bis zum Höhleneingang ca. 1 Std. 15 Min.

 Hermannshöhle, Kirchberg am Wechsel, August 2023

Das Klima der Hermannshöhle, ihre Lage in 600 m Seehöhe, ihre Größe und ihr komplizierter, abwechslungsreicher Bau bieten vielen Fledermausarten optimale Bedingungen für die Überwinterung. Dazu kommt, dass ihre geographische Lage am Ostalpenrand für viele Fledermäuse, die sich im Sommer in der Ungarischen Tiefebene aufhalten, ein nahes Winterquartier bietet.

Der Reichtum an Fledermäusen ist schon seit 1856 bekannt. Zählungen der überwinternden Fledermäuse gibt es seit 1945. 1985 wurden die Zählungen standardisiert indem die Zähltermine (Mitte November und Mitte März), die Zählstrecken und die Methodik festgelegt wurden.

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Die Artenvielfalt der überwinternden Fledermäuse ist ungewöhnlich groß. Mit 17 nachgewiesenen Arten ist die Hermannshöhle die artenreichste Fledermaushöhle Österreichs. Auch die Zahl der überwinternden Fledermäuse ist beeindruckend. Bisher war nur bekannt, dass maximal 880 Kleine Hufeisennasen hier überwintern, die Zahlen derjenigen Fledermausarten die sich tief in Spalten stecken konnte jedoch nicht erhoben werden.
Um einen genaueren Einblick in die Nutzung der Höhle durch Fledermäuse zu bekommen startete BatLife Österreich (www.batlife.at) gemeinsam mit der Firma ChiroTEC (www.chirotec.de) ein Forschungsprojekt. Diese wissenschaftliche Untersuchung wird von einem privaten Sponsor ermöglicht. Das Projekt wird in mehreren Abschnitten durchgeführt und dauert noch an.

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Die Hermannshöhle ist die größte Tropfsteinhöhle Niederösterreichs. Ihre Höhlengänge von insgesamt 4.430 m erstrecken sich labyrinthartig über 73 Höhenmeter in mehreren Etagen. Der Haupteingang erfolgt durch das „Windloch" in 627 m Seehöhe, der Ausstieg durch das „Taubenloch". Mitten in der Sonnenwelt der Wiesen und Almen des Wechselgebietes trifft man hier im Inneren des Eulenberges auf eine Welt der Dunkelheit und der Geheimnisse. In ihrer Schönheit und Ursprünglichkeit ist die Hermannshöhle es wert, mit ihren Schätzen, den Tropfsteingebilden, den Domen und Schluchten in all ihrer Formen- und Farbenvielfalt besucht und entdeckt zu werden - eine verborgene Welt, die erst durch die Beleuchtung sichtbar wird. Die Höhle ist ein wertvoller und empfindlicher Lebensraum unserer Landschaft. Sie ist auch die Heimat vieler Fledermausarten. Schon 1931 zum „Naturdenkmal" erklärt, ist die Hermannshöhle nach dem derzeit gültigen Höhlenschutzgesetz Niederösterreichs eine „besonders geschützte Höhle", die es mit allen Kräften zu erhalten gilt.

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Die Hermannshöhle ist die größte Tropfsteinhöhle und das wichtigstes Fledermaus-Winterquartier Niederösterreichs. Der Höhlenbesuch ist ein Naturerlebnis in einer nahen, jedoch so unbekannten Welt.
 Tropfsteine,  Fledermäuse,  Gesteinsformationen,  gesunde keimfreie Luft - All das ist leicht auf guten, elektrisch beleuchteten Wegen im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Unsere staatlich geprüften Höhlenführer bieten zusätzlich fachliches Hintergrundwissen.

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Eine Höhle ist ein natürlicher unterirdischer Hohlraum. Niederösterreich ist reich an solchen Naturhöhlen. Insgesamt wurden 4.082 Höhlen katastermäßig erfasst (Stand Juni 2007), die zum Teil unerwartet große Ausmaße besitzen.

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Zu den größten Höhlen Niederösterreichs zählen:
Ötscherhöhlensystem (Ötscher): 27.003 Meter Länge (Zusammenschluss aus Taubenloch 16.927 Meter und Geldloch 10.076 Meter)
Pfannloch (Ötscher): 5.287 Meter Länge
Lechnerweidhöhle (Dürrenstein): 5.252 Meter Länge
Trockenes Loch (Schwarzenbach/Pielach): 4.510 Meter Länge
Hermannshöhle (Kirchberg/Wechsel): 4.430 Meter Länge
Eisensteinhöhle (Bad Fischau): 2.341 Meter Länge

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Die meisten Höhlen Niederösterreichs haben sich in den Kalk- und Dolomitgesteinen der Kalkalpen gebildet und sind deshalb so genannte Karsthöhlen. In den Zentralalpen und in der Böhmischen Masse gibt es Kalkmarmor, der ebenfalls die Höhlenentstehung ermöglicht, wie das Beispiel der Hermannshöhle zeigt.

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Insgesamt 7 Höhlen Niederösterreichs sind als Schauhöhlen zu besichtigen:

Allander Tropfsteinhöhle (400 m Seehöhe)
Im großen Buchberg südlich von Alland im Wienerwald. Kleinräumige Tropfsteinhöhle
Einhornhöhle (580 m)
Im Hirnflitzstein, Hohe Wand bei Dreistetten.
Eisensteinhöhle (407 m)
Bei Bad Fischau. Schachthöhle mit Kristallbildungen, Thermalhöhle (+13 Grad C), Höhlenmuseum.
Hermannshöhle (627 m)
Im Eulenberg nordwestlich von Kirchberg/Wechsel. Labyrinthische Tropfsteinhöhle mit teilweise hohen Kluftgängen. Heimat vieler Fledermausarten.
Hochkarschacht (1.540 m)
Im Hochkar bei Göstling/Ybbs. Großräumige hochalpine Höhle mit Tropfsteinbildungen.
Nixhöhle (556 m)
Im Klammberg südlich von Frankenfels. Kluft- und Schichtfugenräume mit Bergmilch und Tropfsteinbildungen.
Ötschertropfsteinhöhle (710 m)
Im Rosskogel, Gaming, Nestelberg. Hallen und Gänge mit schönen Tropfsteinbildungen. Kleiner, unterirdischer See.

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Kalklösung
Regenwasser nimmt in der Luft und vor allem im Boden Kohlendioxyd (CO₂) auf und wird zur Kohlensäure (wie wir sie aus diversen Getränken kennen). Diese kann den Kalkstein lösen und transportieren. Wenn das Wasser verdunstet oder CO₂ entweicht, was in Höhlen eher der Fall ist, lagert sich der Kalk wieder ab und es bildet sich z.B. ein Tropfstein.

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Höhlenentstehung
Über viele hunderttausende Jahre dauerte es, bis die Hermannshöhle entstand - durch die langsame und beharrliche Arbeit des Wassers im Kalkmarmorgestein des Eulenberges. Das Kalkgestein weist kleinste Fugen auf, in die Wasser eindringen kann, dadurch unterirdisch Kalk löst und somit die Fugen zu Röhren und Gängen erweitert werden. Das Wasser kommt erst im Tal durch meist große Quellen wieder an die Oberfläche. Durch die Eintiefung des Tales fallen ältere, höher gelegene Höhlenteile trocken. Die Hermannshöhle stellt solch ein altes, nicht mehr vom Wasser durchflossenes Höhlenniveau dar. Das wasseraktive Niveau unter der Hermannshöhle ist noch nicht bekannt.

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Tropfsteinbildung
Durch eine Fuge dringt tropfenweise Wasser, das gelösten Kalk enthält, in einen Höhlenraum ein. Mit jedem Tropfen lagern sich winzige Kalkmengen ab. An der Decke wachsen so ein Sinterröhrchen und später ein Stalaktit nach unten, während am Boden ein Stalagmit nach oben wächst. Nach sehr langer Zeit können beide zu einer Tropfsteinsäule zusammen wachsen. Das Wachstum der Tropfsteine brauchte viele zehntausend Jahre und dauert bis heute an. Tropfsteine sind insofern auch versteinerte Klimakalender - ihre Schichtungen zeigen die Temperatur und Niederschlagshäufigkeit der jeweiligen Wachstumsperiode an. Die Formenvielfalt ist groß, Tropfsteine sind unwiederbringlich und brauchen besonderen Schutz. Sie scheinen auch nur in der dunklen Höhle lebendig - entfernt man sie von dort, werden sie unansehnlich und verlieren ihren Zauber.

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Geologie
Vor rund 240 Millionen Jahren lagerte sich Kalk in einem Meer ab, das die Gegend hier bedeckte. Im Zuge der Alpenbildung gelangte der Kalk rund 15 km tief in die Erdkruste, wo er unter großem Druck (5 Kilobar) und hoher Temperatur (400 Grad C) zu Marmor umgewandelt wurde. Dieser gelangte wieder an die Oberfläche und baut heute den Eulenberg auf. Kalkmarmor ist wasserlöslich und ermöglicht die Bildung von Karsthöhlen wie der Hermannshöhle. Er bildet hier eine isolierte Klippe, da das umliegende Gebiet aus nicht wasserlöslichen Schiefern und Gneisen aufgebaut ist.

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Entgegen dem verbreiteten Irrtum von Sauerstoffmangel in Naturhöhlen ist die Luftqualität hier sehr gut und gar Gesundheitsfördernd. Höhlen haben fast immer mehrere Tagöffnungen bzw. Eingänge, wobei aber viele für den Menschen nicht passierbar und somit unbekannt sind. Aufgrund von Temperatur- und Druckunterschieden kommt es zu einem permanenten Luftaustausch. In der Höhle passt sich die Lufttemperatur der Gesteinstemperatur (ca. 7 Grad C bei der Hermannshöhle) an und ist im Höhleninneren das ganze Jahr über konstant. In heißen Sommern erscheint sie uns angenehm kühl und in kalten Wintern warm.

Die Luftfeuchtigkeit erreicht nahezu 100%, lässt Staubpartikel und Keime absinken und reinigt die Luft. Diese für Personen mit Atemwegserkrankungen (Asthma, Allergien...) vorteilhaften Verhältnisse werden auch für therapeutische Zwecke (Speläotherapie) genutzt, wobei auch erfolgreiche Versuche in der Hermannshöhle durchgeführt wurden.

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Luftströmungen und Temperatur am Hauptweg der Hermannshöhle
Im Winter ist die Höhlenluft, die sich der Gesteinstemperatur von ca. 7 Grad C angleicht, relativ warm und strömt, wie bei einem Rauchfang, zum oberen Eingang (Taubenloch). Kalte Außenluft wird beim unteren Eingang angesaugt und im Inneren der Höhle erwärmt. Im Sommer sind die Verhältnisse umgekehrt und kalte Luft entströmt dem unteren Eingang (Windloch).

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TIERE brauchen organisches Material als Nahrung. In der Höhle ist dieses kaum vorhanden. „Echte" Höhlentiere, die ihr ganzes Leben in der Höhle verbringen, haben sich daher vollständig angepasst und leben als Meister der Genügsamkeit ständig in der lichtlosen Umgebung - Doppelschwänze, kleine Gliederfüßler, winzige Krebse, alle nur 1 bis 2 Millimeter groß, weiß (nicht pigmentiert) und für den Höhlenbesucher kaum sichtbar. Eher schon sieht man die „Höhlengäste".

Sie suchen die Höhle vor allem im Winter auf. In den eingangsnahen Bereichen kommen Höhlenheuschrecken, Weberknechte und Höhlenspinnen, Tausendfüßler, Fliegenarten und auch Schmetterlinge (Wegdornspanner und Zackeneule) vor. Die bekanntesten Höhlengäste der Hermannshöhle sind die Fledermäuse. Dank ihrer Orientierung durch Ultraschall finden sie sich in der absoluten Dunkelheit aller Höhlenteile zurecht. Schon in den ersten Berichten des 19. Jahrhunderts wird ihr zahlreiches Vorkommen erwähnt. In den letzten Jahren überwinterten 650 bis 700 Tiere in der Höhle. Sie halten 3 bis 4 Monate Winterruhe. In der Höhle finden sie als Insektenfresser kaum Nahrung, daher verlassen sie diese, sobald es draußen warm wird und es wieder Nahrung gibt. Hier in der noch intakten Natur des Wald- und Wiesenlandes des Wechselgebietes finden sie gute Lebensbedingungen. Sie wohnen in Sommerquartieren wie Schuppen, Scheunen und Dachböden. Die Weibchen sammeln sich in „Wochenstuben" auf Dachböden, um im Juni/Juli ihre Jungen zur Welt zu bringen.

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Die häufigste Art ist die Kleine Hufeisennase, es gibt auch einige Große Mausohren, die mehr als doppelt so groß sind. Insgesamt wurden 15 verschiedene Fledermausarten gefunden - die Hermannshöhle ist somit die an Fledermausarten reichste Höhle Europas. Gleichzeitig finden wir hier eines der größten Winterquartiere der Kleinen Hufeisennase (zum Schutz der Fledermäuse ist die Höhle im Winter gesperrt).

Fledermäuse haben große und vielfältige Bedeutung im Ökosystem, zählen zu den gefährdeten Tierarten und stehen unter strengem Naturschutz. Tun wir alles, um diese nützlichen Tiere zu schützen - sparen wir mit Insektiziden, erhalten wir ihnen Wohn- und Überwinterungsmöglichkeiten, stören wir sie nicht und lassen wir sie in Freiheit leben.

Weitere Tiere im Inneren sind Trauermücken, Buckenfliegen und Tausendfüßler. Für den kleinen Krebs Bathynella natans mit einer Größe von 1,5 mm ist das Grundwasser der Höhle der einzige Fundort in Österreich. Im Eingangsbereich der Höhle findet man Höhlenheuschrecken, Stechmücken, Spinnen und Weberknechte. An Schmetterlingen findet man dort den Wegdornspanner und die Zackeneule.

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PFLANZEN können ohne Licht nicht existieren, im dunklen Berginneren sterben eingetragene Samen bald ab. Nur im Bereich der elektrischen Lampen der Schauhöhle können sich Algen, grüne Moose und Farne als so genannte „Lampenflora" entwickeln.

PILZE benötigen für ihr Gedeihen ebenfalls ein organisches Substrat. Schimmel wächst auf Fledermauskot (Guano) und abgestorbenen Kleintieren. Auf Resten alter Holzeinbauten gedeihen verschiedene Pilzarten.

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Die Höhle wurde lange Zeit von den Einheimischen ängstlich gemieden. Um 1790 soll ein Hüterbub auf der Jagd nach Wildtauben in den Schlund des „Teufelslochs" gestürzt sein. Bauern retteten ihn und entdeckten weiterführende Höhlenräume. Der Eingang hieß von da an „Taubenloch".

1836 wagte der Reiseschriftsteller J.A. Krickel einen Abstieg in die Höhle und 1838 erschien der erste veröffentlichte Bericht darüber. Gar fantastische Vorstellungen hatte man von der Höhle. Bis ins 20. Jahrhundert noch vermutete man riesige unterirdische Gangsysteme, die bis zur Burg Kranichberg reichen sollten.

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Die Geschichte der Hermannshöhle ist vor allem verbunden mit dem Einsatz des Verwalters der Burg Feistritz, Hermann Steiger von Amstein. Ab 1843 erforschte und erschloss er die Höhle und erwarb, begeistert von iher Schönheit, Grundstücke um die Eingänge und das Recht auf die Höhle. 1844 zw. 1868 als Schauhöhle zugänglich gemacht, wurde sie 1845 nach ihm „Hermannshöhle" benannt.

Im Laufe der Zeit entdeckte und erforschte man weitere Höhlenteile, die Besitzer und Pächter wechselten, die Besucherzahlen stiegen. Touristen, aber auch Höhlenforscher und Zoologen suchten die Höhle ob ihrer Schönheit und der großen Zahl und Artenvielfalt der Fledermäuse auf.

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1940 fanden 2 Kirchberger Buben einen größeren Höhlenteil, der bis nahe an die Oberfläche reicht und nach dem 1937 verstorbenen Wiener Speläologen (Höhlenkundler) Univ.-Prof. Dr. G. Kyrle „Kyrlelabyrinth" benannt wurde. 1947/48 waren diese besonders tropfsteinreichen Höhlenteile Drehort des Höhlenfilms „Geheimnisvolle Tiefe" mit Ilse Werner und Paul Hubschmid. Der hierfür gesprengte kurze Zugangsstollen erschloss ab nun das Labyrinth.

1968 erwarb eine Gruppe von Höhlenforschern die Hermannshöhle und betreut diese seither als „Hermannshöhlen- Forschungs- und Erhaltungsverein". Weganlagen und Beleuchtung wurden ausgebaut, auch wurde die Höhle neu vermessen und präsentiert sich so den Besuchern heute in all ihrer Schönheit.

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Im Juni 2015 wurde der Höhleneingang beim Taubenloch abgesperrt und vier Öffnungen wurden mit so genannten Fledermauslichtschranken versehen. Dadurch ist es möglich, alle ein- und ausfliegenden Fledermäuse sekundengenau zeitlich zu erfassen. Erste Ergebnisse zeigten, dass im Zeitraum Mitte Juni 2015 bis Mitte Juni 2016 446.602 Ein- und Ausflüge registriert wurden. Der Gesamtüberwinterungsbestand 2015/2016 wurde mit etwas mehr als 2.500 Fledermäusen ermittelt.

Um die Artzugehörigkeit der ein- und ausfliegenden Fledermäuse zu ermitteln, wurde ab Mitte Juni 2016 mit dem Fotomonitoring begonnen. Dazu wurden die Einflugsöffnungen b und c mit Kameras ausgestattet, die über die Fledermauslichtschranken gesteuert werden. Die Fotos sind von höchster Qualität und ermöglichen eine Bestimmung entweder der Fledermausart oder in zwei Fällen – der Artengruppe. Es wurden etwas mehr als 125.000 Fotos ausgewertet, 9 Fledermausarten und 2 Artengruppen wurden ermittelt.

Ab Mitte Juni 2017 wurden 2 weitere Kameras bei der Öffnung d installiert. Somit war es möglich, sämtliche Öffnungen mit Kameras zu überwachen. Bis Juni 2018 wurden weitere 123.000 Fotos von Fledermäusen ausgewertet. Die Kleine Hufeisennase stellt den größten Bestand, gefolgt von der Fransenfledermaus. Der Bestand an „Winterschläfern“ liegt nach bisherigen Ermittlungen bei etwa 3.000 Fledermäusen.

Nun danken Sie dem lieben Gott
dass Ihnen nichts fiel auf den Kopf
und geben Sie aus Dankbarkeit
dem Führer eine Kleinigkeit.

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Die Hermannshöhle bietet mit ihren vielen verschiedenen Mikroklimaten optimale Voraussetzungen für das Überwintern vieler verschiedener Fledermausarten. Da das Höhlenklima immer der Durchschnittstemperatur der Höhlenumgebung entspricht, ist zu befürchten, dass die Klimaerwärmung zu einer Verschlechterung der Bedingungen für die eine oder andere Fledermausart führen könnte.

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In Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat BatLife Österreich (www.batlife.at) daher im Mai 2015 mit der Wiederholung eines von Heinrich Mrkos im Jahr 1987 durchgeführten fünfjährigen Temperaturmessprogramms in der Hermannshöhle begonnen. Gemeinsam mit H. Mrkos wurden 27 Temperaturlogger genau an denselben Positionen wie im ersten Messprogramm angebracht. Ein Vergleich der ersten und zweiten Messreihen wird über die Veränderung des Klimas in den einzelnen Höhlenteilen Auskunft geben.

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: