Laa an der Thaya

Weinviertels Grenze, April 2022

Laa an der Thaya ist eine Stadt mit über 6000 Einwohnern im nördlichen Weinviertel in Niederösterreich, unmittelbar an der Grenze zu Tschechien (bzw. Mähren) gelegen. Laa liegt in der Nähe der im 19. Jahrhundert regulierten Thaya und wird dadurch nicht direkt von ihr durchflossen. Lediglich der künstlich angelegte Thayamühlbach-Kanal durchquert die Stadt.

 Laa an der Thaya, April 2022

Anlässlich des 50-Jahre-Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. wurde in den Jahren 1898 bis 1899 ein Neues Rathaus errichtet, das heute in der typischen Form eines damaligen Jahrhundertwendebaues platzbeherrschend wirkt. Das Gebäude wurde nach den Plänen des Wiener Architekten und Stadtbaumeisters Peter Paul Prang im Stil des Historismus erbaut und spiegelt Laas Aufstieg zu einem politischen und wirtschaftlichen Zentrum der Region wider.

 Laa an der Thaya, April 2022

Der Stadtplatz hat seine Struktur aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts beibehalten und ist im Verhältnis 2 : 1 angelegt ( ca. 240 m zu ca. 120 m ). Er diente der Aufnahme von Heeren und der Bevölkerung aus der Umgebung in Kriegszeiten.

 Laa an der Thaya, April 2022

Das Rathaus wurde aus Anlass des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. in den Jahren 1898 bis 1899 mit einem Kostenaufwand von 140.000 Kronen nach den Plänen des Wiener Architekten und Stadtbaumeisters Paul Prang im Stil des Historismus erbaut.

 Laa an der Thaya, April 2022

Die beiden Figuren neben dem Balkon - Bauer mit Sichel und Garbe, Bäuerin mit Spinnrocken und Bienenkorb - symbolisieren die ursprünglich rein bäuerliche Struktur dieser Stadt. In Dachhöhe befindet sich auf dem Turm das Wappen der Stadt Laa an der Thaya. Im Rathaus sind das Stadtamt mit den Ratssälen, die Erste Bank Laa, das Standesamt und das Vermessungsamt sowie im 3. Stock der Grundsteuereinhebungsverband und der GAUL Laa/Thaya untergebracht.

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In unmittelbarer Nähe des neuen Rathauses befindet sich die Mariensäule oder Pestsäule aus dem Jahre 1680. Im der Bevölkerung besser als Mariensäule bekannt, befindet sich schräg gegenüber des Rathauses. Errichtet wurde sie im Jahre 1680 zum Dank, dass Laa und der Nachbarort Hanfthal von der Pest verschont blieben.

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Gegenüber dem Alten Rathaus befindet sich die Rolandsäule (Pranger-Hansl), eine Pranger-Säule aus dem Jahre 1575. Die Rolandsäule, auch "Prangerhansl" genannt, steht im Nordwesten des Hauptplatzes. Sie ist ein interessantes Denkmal der mittelalterlichen Gerichtsbarkeit und Zeichen des Marktrechtes. Der Unterbau der Säule stammt aus der Frührenaissance, die Figur des Roland aus dem Jahre 1575.

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Altes Rathaus
Dieses Bauwerk dürfte aus der Mitte des 13. Jh. stammen und steht in der Mitte der Westseite des Stadtplatzes. Bauelemente der Romanik, der Gotik und der Renaissance vereinigen sich hier zu einem Denkmal von Jahrhunderten, wobei die Elemente aus Gotik und Renaissance kaum mehr auszunehmen sind, die Fassade stammt im wesentlichen aus dem 19. Jahrhundert. Im Laubengang des Alten Rathauses kann man gut erkennen, dass die Plätze und Straßen der Stadt Laa in früher Zeit um gut zwei Meter tiefer lagen als jetzt. Es beherbergt zur Zeit das Weinlokal WeinStein, die Städtische Bücherei und das Südmährermuseum.

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Laa leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort "La" ab, was Lache, Sumpfwiese bedeutet. Die Stadt liegt im Mündungsgebiet der Pulkau in die Thaya. Die Möglichkeit, die Thayaarme hier günstig überqueren zu können war wichtig für die Anlage der jahrtausende alten Siedlung im umkämpften Grenzland.
Beim Alten Rathaus für dessen Bau Kalksteine vom Buchberg bei Mailberg (ca. 20 km entfernt) verwendet wurden sieht man eindrucksvoll, daß im Laufe der Jahrhunderte der Boden der Stadt aufgeschüttet wurde.

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Die Pfarrkirche zum Heiligen Vitus in Laa zählt zu den größten noch erhaltenen spätromanisch - frühgotischen Kirchenbauten in Niederösterreich.
Sie wurde zwischen 1240 und 1300 errichtet, wahrscheinlich auf dem Platz eines kleineren romanischen Vorgängerbaues, der vermutlich nach 1100 geweiht wurde, aber noch keine Pfarrrechte besaß. Die Kirche war Bestandteil einer dörflichen Siedlung im Bereich des heutigen Markt- und Kirchenplatzes, deren Anlage im 11. Jahrhundert erfolgt sein dürfte. Die Kirche wurde 1466 und 1795 nach Schäden umgebaut.

Die Pfarrkirche der Stadt Laa an der Thaya ist dem Heiligen Vitus geweiht. Der Heilige Vitus, oder auch
Veit genannt, ist einer der vierzehn Nothelfer. Er starb als Jugendlicher ca. 304 in der Zeit der Verfolgung unter Kaiser Diokletian im südlichen Italien. Er gilt als Fürsprecher bei Krämpfen, Epilepsie, Tollwut, Veitstanz, Bettnässen und Schlangenbiss. Der Heilige Vitus ist Schutzheilger der Apotheker, Gastwirte, Bierbrauer, Winzer, Kupferschmiede, Tänzer und Schauspieler, der Sachsen, der Jugend, der Haustiere und Schutzpatron von Böhmen, Prag, Mönchengladbach, Ellwangen, Höxter und Sizilien. Sein Gedenktag ist der 15. Juni.

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Der nach Osten, dem Ort des werdenden Tages und des aufgehenden Lichtes (Christus ist das Licht!), gerichtete Bau zeigt in seinem Grundriss noch rein romanische Struktur in der Form eines Kreuzes. Die dreischiffige Pfeilerbasilika besteht aus einem Hauptschiff, im Osten von einer Rundapsis abgeschlossen, und zwei niedrigeren Seitenschiffen. Beim Betrachten der Kirche ist zu bedenken, dass das ursprüngliche Niveau des Bauwerkes um etwa 1,5 Meter tiefer lag.

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Das Marienbild im rechten Seitenschiff ist eine Kopie eines Gemäldes von Lukas Cranach dem Älteren und wurde 1690 nach Laa gebracht. Es zierte die Mariahilfkapelle, die bis 1783 an der Stelle der heutigen Sakristei stand. Das Original, geschaffen nach 1537, befindet sich im Hochaltar des Innsbrucker Doms.
Vor dem Altar liegt der Grabstein von Pfarrer Schiffer von Schifferstern.

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Die Kanzel am vorderen linken Pfeiler wurde 1756 durch eine testamentarische Stiftung des im selben Jahr verstorbenen Pfarrers Schiffer von Schifferstern von Paul Oswald erschaffen. An den beiden Seiten sitzen Engel mit den Symbolen der Evangelisten. In vergoldeten an drei Seiten angebrachten Relieffeldern sind die Enthauptung des Holofernes, die Bekehrung des Paulus und die Bergpredigt dargestellt. Der durch eine Taube dargestellte Heilige Geist ziert die Unterseite des Baldachins. Die beiden Engel obenauf halten das Wappen Schiffer von Schifferstern in den Händen.

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Dem aufmerksamen Beobachter wird aufgefallen sein, dass die Kirche auf zwölf Säulen ruht. Diese symbolisieren die zwölf Stämme Israels, oder neutestamentlich gesehen die zwölf Apostel: die sechs Säulen in der Mitte, die beiden Bündelpfeiler vorne und die eingemauerten Pfeiler am westlichen Ende.
Im Vierungsquadrat kreuzen sich Langschiff und Querschiff. Am vorderen Ende des Mittelgangs erheben sich die zwei romanischen Bündelpfeiler mit Mittel- und Eckdiensten, die auf der linken Seite von Knospenkapitellen, auf der rechten von Blattwerkkapitellen bekrönt sind. Am rechten Bündelpfeiler berührt durch seinen schlichten, affektlosen Ausdruck ein spätromanisches Kruzifix.

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Der barocke Hochaltar des Bildhauers Ignaz Lengelacher wurde 1745 geweiht. Er stellt in plastisch-räumlicher Darstellung das Martyrium des heiligen Veit, begleitet von zwei überlebensgroßen Figuren seiner Zieheltern, dar. Über dem Altar findet sich das Wappen des Stifters Joseph Anton Schiffer von Schifferstern.

 Laa an der Thaya, April 2022

Der barocke Hochaltar gehört zu den seltenen Beispielen eines plastisch und räumlich gestalteten Hochaltarbildes. Dieses Werk stammt von dem in Nikolsburg beheimateten Bildhauer und Baumeister Ignaz Lengelacher und wurde 1745 geweiht. Es stellt das Martyrium des Hl. Vitus dar, der im Kessel gesotten wurde. Als überlebensgroße Figuren begleiten die Zieheltern des Heiligen, Modestus und Crescentia, diese Darstellung zu beiden Seiten. Als krönender Schmuck über dem Altar wurde das Wappen des Stifters, des Laaer Pfarrers und Domherren von Laibach Joseph Anton Schiffer von Schifferstern, angebracht.

 Laa an der Thaya, April 2022

Der Legende zufolge wurde der Sohn des heidnischen Senators Hylas in Mazzara von seiner Amme Crescentia und seinem Erzieher Modestus bekehrt. Als sein Vater davon erfuhr, wollte er seinen Sohn vom Glauben ab- und später umbringen, Veit aber blieb standhaft und floh mit Crescentia und Modestus nach Lukanien, wo ihnen ein Adler Brot brachte und er allerlei Wunder wirkte. Als Kaiser Diokletian von dem Jungen hörte, holte er ihn nach Rom, weil Veit seinen Sohn, der von einem bösen Geist befallen war, heilen sollte. Obwohl ihm dies gelang, sollte er seinen Glauben aufgeben und den heidnischen Göttern opfern. Als Veit sich weigerte, wurde er vor die Löwen geworfen, damit diese ihn zerfetzten. Die Löwen aber legten sich vor ihm nieder und taten ihm nichts. Schließlich wurde Veit zusammen mit Modestus und Crescentia in siedendes Öl geworfen.

 Laa an der Thaya, April 2022

Der Gesamtumfang der heutigen Stadtpfarrkirche beträgt 189 Meter, die Länge 61 Meter, die Breite 30 Meter. Die Firsthöhe misst 21 Meter, die Mauern sind durchschnittlich etwas über 1½ Meter dick. Der Turm, den man erst um 1400 der Westfassade vorgesetzt hat, erreicht eine Höhe von 53 Metern. Auffällig ist das Fehlen der Seitenapsiden; auch die ursprünglich geplanten Westtürme sind nicht mehr ausgebaut worden. Eine Überlieferung besagt, dass 1442-1450 Aeneas Piccolomini, später Papst Pius II die Pfarre innegehabt habe.

 Laa an der Thaya, April 2022  Laa an der Thaya, April 2022

Ein Blick zurück offenbart die reichgestaltete Orgelempore. Die Musikempore wurde um 1600 über einer Stichkappentonne errichtet und bildet gleichzeitig das Bindeglied zwischen den beiden Kapellen. Im Jahr 1728 wurde die vom in Freising in Schlesien geborenen Orgelbauer Christoph Anton Birnkraut gestaltete Orgel fertig gestellt. Das Instrument wurde in damals modernstem Stil hergestellt. Die Orgel hat die Zeiten überdauert und wird als eines der hervorragenden Instrumente aus der Barockzeit gelobt. 1978 wurde sie durch die Firma Riedl aus Linz erneuert und in der ursprünglichen Form wiederhergestellt. Im originalen Barockgehäuse befindet sich nun ein völlig neues Spielwerk. Sie ist eine mechanische Schleifladenorgel aufgeteilt in Hauptwerk, Rückpositiv und Pedalwerk und verfügt über 25 Register mit etwa 1600 Orgelpfeifen.

 Laa an der Thaya, April 2022

Die Orgel mit reichem Akanthusschnittwerk ist ein Werk von Christoph Pürner aus dem Jahr 1728. Im Jahr 1978 wurde von dem oberösterreichischen Orgelbauer Bruno Riedl ein neues Werk mit 25 Registern in das bestehende Gehäuse eingebaut.

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Die Anbetungskapelle
Bevor wir nun das Gotteshaus wieder verlassen, lädt die Anbetungskapelle zum Gebet ein. Die nördliche der beiden Seitenkapellen scheint durch die Mauerstärke - sie beträgt hier zwischen 2,3 und 2,7 Meter - vom restlichen Kirchenbau differenziert. Sie öffnet sich durch einen steingerahmten Spitzbogen zum Seitenschiff. Durch zwei tief einschneidende Trichterfenster wird der quadratische Raum belichtet. Nach oben wird die schmucklose Kapelle durch ein Kreuzgratgewölbe begrenzt. Der westlichste Teil wurde geschlossen und der tragende Pfeiler in das Wandgefüge gänzlich integriert.

Im Jahr 2009 kam im Pfarrgemeinderat die Anregung, in der Pfarrkirche die Möglichkeit zur „ständigen Anbetung“ zu schaffen. Ziel dieses Projekts war es, Menschen zu ermutigen, die persönliche Beziehung zu Christus zu vertiefen. Die Grundidee „Begegnung mit Gott“ am Beispiel von Mose und dem brennenden Dornbusch stehen im Mittelpunkt der, von Mag. Heinz Ebner, gestalteten Anbetungskapelle.
Die beiden Glasfenster zeigen im Grundprinzip den brennenden Dornbusch. Beim Eintreten sieht man sogleich gegenüber das westliche Fenster, das an die Begegnung Mose mit Gott, der sich als der „Ich bin da“ zu erkennen gibt, erinnert.

 Laa an der Thaya, April 2022

Der Tabernakel hat in geschlossenem Zustand eine tiefdunkelrote zylindrische Form und ist blickdicht. Wenn er
geöffnet wird, werden die beiden Türschalen links und rechts nach hinten gedreht. Auf einem Schmelzglas-Zylindersockel steht in der Mitte, überdacht von einer mattierten Glasscheibe, die Monstranz.

Die als Hintergrundfläche für die Monstranz dienende Tabernakel-Rückwand samt Innenflächen der zur Seite geöffneten Türen ist ebenfalls in der Formsprache des Themas „brennender Dornbusch".

Kirchenbesucher sind eingeladen den Tabernakel selbständig zu öffnen und wieder zu schließen!

 Laa an der Thaya, April 2022

Das gotische Vesperbild auf der Säule links von der Anbetungskappelle stammt aus der Zeit um 1400: die Pieta, die Darstellung Marias als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam ihres Sohnes, dem vom Kreuz abgenommenen Leichnam Jesu Christi.

 Laa an der Thaya, April 2022

An der südlichen Seitenschiffwand wurde das Fragment des romanischen Südportals, ein schön profilierter Bogen mit diamentiertem Außenband, freigelegt. An derselben Mauer ist unterhalb des Hauptfensters ein heute niedrig liegendes gotisches Steingewände zu beobachten, das als Lichtnische für den damals umliegenden Friedhof der Kirche diente.

Pieta an der Außenseite des südlichen Querschiffes: Der Schmerzensmutter geweiht, 1928

 Laa an der Thaya, April 2022

Die Pest-/Dreifaltigkeitssäule von Laa ist in ihrer Konzeption und künstlerischen Ausfertigung an der Pestsäule am Wiener Graben orientiert. Sowohl der Aufbau als auch das Motiv der 9 Chöre der Engel ist von dort übernommen, aber eigenständig umgestaltet. Pfarrer Dr. Bernhard J. Brüll als Auftraggeber dieser Repräsentativsäule wollte offenbar mit dem Wiener Hof wetteifern. Die dreistufige Basis hat dreieckigen Querschnitt mit gekappten Ecken und nach innen geschwungenen Seiten und wird von einer Balustrade eingefasst, darin steht der dreiseitige Basisblock mit gleichem Querschnitt. Auf ihm sitzt als Basis für die Wolkenpyramide der reich ornamentierte dreiseitige Mittelblock mit drei Medaillons, die Wolkenpyramide wird von Putten umschwebt, auf ihr lastet der Wolkenthron, auf dem Gott Vater und zu seiner Rechten Gott Sohn mit dem Kreuz sitzen.

 Laa an der Thaya, April 2022

Die römisch-katholische Pfarrkirche Laa an der Thaya steht am Kirchenplatz in der Stadt Laa an der Thaya in Niederösterreich. Die Stadtpfarrkirche hl. Veit gehört zum Dekanat Laa-Gaubitsch in der Erzdiözese Wien. Die Kirche steht unter Denkmalschutz und gilt als eine der größten spätromanischen Kirchenbauten in Niederösterreich.

Der markante Turm prägt das unverwechselbare Erscheinungsbild des Laaer Gotteshauses. Dem viereckigen Unterbau ist ein achteckiger Turmoberbau aus spätgotischer Zeit aufgesetzt. Die Vierzahl erinnert an diese Welt (vier Himmelsrichtungen). Die Zahl acht erinnert an das ewige Leben (achter Tag als Tag der Auferstehung Jesu).

 Laa an der Thaya, April 2022

Die Stadt Laa an der Thaya eröffnete am 6. September 2014 feierlich die Freiluftgalerie Laa an der Thaya. Entlang des Thermenweges zwischen dem Thermenhotel und dem Marktplatz bzw. Stadtplatz stehen insgesamt 28 Kunstwerke hochkarätiger österreichischer und internationaler Künstler, die hier - ganz bewusst im öffentlichen Raum und für alle Menschen zugänglich - ihre Arbeiten präsentieren.

Giovanni Rindler

 Laa an der Thaya, April 2022

Czeslaw Podlesny, Der Weitblickende

 Laa an der Thaya, April 2022

Andreas Mathes, Der Anstoß

 Laa an der Thaya, April 2022

Thermenweg über den Thayamühlbach mit Blickrichtung Zentrum

 Laa an der Thaya, April 2022

Thayamühlbach

 Laa an der Thaya, April 2022

Schubertdenkmal im Schubertpark: Franz Schubert, 1797 - 1828
Anlässlich des 100. Todestages errichtet vom Gesang- u. Musikverein Laa a.d. Thaya unter mithilfe öffentlicher Körperschaften und der gesamten Bevölkerung.

 Laa an der Thaya, April 2022

Thermenweg über den Thayamühlbach mit Blickrichtung Schubertpark

 Laa an der Thaya, April 2022

Der Pfarrschüttkasten geht auf ein Wohnhaus zurück, das um 1530 für einen Benefiziaten erbaut wurde. Dieser Priester hatte als Messleser für die Stiftung Sancti Leopoldi des Laaer Bürgers Hanns Canzler aus dem Jahr 1506 freies Wohnrecht in diesem „Benefiziatenhaus“. Nach einem Brand 1775, der das Gebäude schwer beschädigte, wurde es nicht mehr für Wohnzwecke, sondern als Schüttkasten der Pfarre genützt. Als Kaiser Josef II. die Leopoldi-Stiftung aufhob, kaufte Pfarrer Faulhuber das Gebäude und sein Nachfolger ließ es 1839 endgültig zu einem Schüttkasten umgestalten. Alle Zwischenmauern und Gewölbe wurden entfernt und die heute noch bestehende Holzkonstruktion eingebaut. Im 20. Jh. war das Gebäude an einen örtlichen Fruchthändler verpachtet und von diesem als Körnerschüttkasten genützt. Der ab ca. 1980 funktionslos gewordene Schüttkasten sollte schließlich abgerissen werden. Der „Verein zur Förderung der Erneuerung von Laa“ bemühte sich, das kulturhistorisch wertvolle Objekt zu erhalten und zu revitalisieren. Nach Abschluss dieser Arbeiten im Jahr 2007 dient das Haus nun als Veranstaltungsort, als Dokumentationszentrum für die Laaer Geschichte und als Ausgangspunkt für Stadtführungen...und ist zum Zeitpunkt meines Besuchs leider geschlossen.

 Laa an der Thaya, April 2022

Prof. Günther Frank, Weh' dem der gläubig, 2014

 Laa an der Thaya, April 2022

Renate Polzer, Mikado

 Laa an der Thaya, April 2022

Kriegerdenkmal am Stiftungsplatz

 Laa an der Thaya, April 2022

Die Brauerei Hubertus Bräu ist eine Privatbrauerei in Laa an der Thaya in Niederösterreich. Das Braurecht dieser Bierbrauerei stammt bereits von 1454. Damit zählt die Brauerei zu den ältesten in Österreich. Das ursprüngliche Braurecht erhielt die Stadt Laa durch den Herzog von Österreich, Ladislaus Postumus. Dafür mussten ihm die Bürger der Stadt zu den Feiertagen jeweils ein Fass Bier liefern. Das Braurecht wurde von der Stadt bis 1847 verpachtet. Als die Brauerei in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte, versuchte die Stadt, die Brauerei zu verkaufen. Da sich keine anderen Käufer fanden, kaufte der damalige Bürgermeister von Laa, Anton Kühtreiber, sowohl das Braurecht als auch die Brauerei. Seitdem führt die Familie in sechster Generation die Brautradition.

 Laa an der Thaya, April 2022

Die landesfürstliche Stadt Laa wurde im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts vom Babenberger Herzog Leopold VI. gegründet. Sie wurde in regelmäBiger Rechteckform mit einer Seitenlänge von 600 zu 400 m angelegt. Innerhalb ihrer Mauern befanden sich vier Plätze, wobei vor allem der Burganger als Sammelplatz für Heerzüge diente.
Laa war als militärisches Bollwerk gegen Norden gedacht und daher mit einer mächtigen, aus Kalkbruchsteinen errichteten Stadtmauer von 2 km Gesamtlänge umgeben, die eine Basisbreite von etwa 2 m und eine Höhe von 10 m hatte. Später wurden bei Ausbesserungsarbeiten auch Ziegel verwendet. In halber Höhe befanden sich große Schießscharten.

Außerhalb der Mauer war im Zwinger zumindest an der am meisten gefährdeten Nordseite ein ca. 4 m tiefer, keilförmiger Graben angelegt, davor ein Erdwall aufgeschüttet, auf dem eine Holzpalisade als erster Schutzschild für die Stadt diente. Die drei Stadttore, deren Lage durch die alten Wegverläufe vorgegeben war, überragten die Mauer, hatten einen mit Zinnen versehenen Vorbau und mächtige Tore, die jeweils am Abend von den Torwärtern geschlossen wurden.

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An den beiden Nordecken der Stadt befanden sich die Burg mit dem mächtigen Vierkantturm und der ,Reckturm". Beide sind bis heute in ursprünglicher Höhe erhalten geblieben. Die Ost- und Westseite waren von sumpfigem Gelände umgeben und konnten einem Feind daher kaum als Aufmarschgebiet für eine Belagerung dienen. Daher gab es an den südlichen Ecken auch keine Türme. Auf der Nordseite befand sich das "Böhmertor", an der Südwestecke das "Brüdertor" und auf der Südseite das "Staatzertor". An der Süd-und Ostseite floss ein Thayaarm
vorbei - heute der idyllische Mühlbach , an der West- und Nordseite ein künstlicher "Wehrgraben". Diese
Wasserläufe erschwerten zusätzlich einen Angriff.

Obwohl die Stadt also gut befestigt war, wurde sie doch einige Male erobert. Allerdings wurden nie die Mauern gebrochen, sondern die jeweiligen Besatzungen ließen sich überrumpeln oder übergaben die Stadt nach Verhandlungen. Als Böhmen habsburgisch wurde, verlor Laa seine militärische Bedeutung und die Befestigungsanlagen ihren Zweck. Sie verfielen langsam, und da die Stadt verarmte, wurden sie nicht mehr erneuert.

Im 19. Jh. erlebte Laa einen wirtschaftlichen Aufschwung, wurde modernisiert und über die mittelalterlichen Stadtgrenzen hinaus erweitert. Dabei waren die hohen Mauern und die Tore hinderlich, und so wurden sie ab 1850 abgebrochen. Mit den Steinen pflasterte man Straßen und Plätze in Laa. Heute findet man noch Reste der Stadtmauer beim Pfarrhof, bei der Burg, beim Reckturm und beim Bürgerspital. Die Burg und der Reckturm geben eine gute Vorstellung von der einstigen Mächtigkeit der Befestigungsanlage.

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Der Aufstieg auf den Butterfass-Turm (Münzautomat, EUR 2,-) erfolgt über 155 Stufen (vom Burginnenhof bis zur Aussichtsplattform). Insgesamt verfügt der Turm über 4 Plattformen, wobei sich die Aussichtsplattform auf ca. 26 Meter Höhe befindet. Beim Turm-Aufstieg misst die Durchgangsbreite an der engsten Stelle ca. 50 cm und die Durchgangshöhe an der niedrigsten Stelle ca. 150 cm.

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Chronik der Laaer Burg

Um 1150 Erste urkundliche Erwähnung der Siedlung Laa
1207 Gründung der Stadt Laa durch Herzog Leopold VI., dem Glorreichen
1230 - 1260 Ausbau der Stadtbefestigung und Burg
1408 Eroberung der Stadt und Burg durch Sokol von Lamberg, genannt Schekel
Ab 1414 Erneuerung und Ausbau der Burg unter dem Pfleger Niklas Sebekh von Sebenstein
Um 1500 Spätgotischer Ausbau der Burg und Errichtung des Südwestturmes ("Butterfassturm")
1486 Belagerung und Einnahme der Stadt und der Burg durch König Mattias Corvinus
1571/72 Umfassende Baureparatur der Burg durch die Stadtbürgerschaft
1578 Graf Hans Trautson bekommt die Burg als Erblehen übertragen
1810 ewirbt Michael Hengelmüller die Burg und lässt den "Butterfassturm" im Stil der Romantik ausgestalten
1837 Verkauf der Burg an Marquis Friedrich August von Piatti, in den folgenden Jahren Errichtung von Kleinhäusern auf dem Areal des Schlossgartens Richtung Stadtmühle
1874 Ankauf der Burg durch den Laaer Bürger und späteren Bürgermeister Anton Kühtreiber
1888 Der Iglauer Druckereibesitzer Emanuel Rippl erwirbt die Burg und lässt an der Westseite ein Wohngebäude errichten
1904 lässt Alois Lumerding den Südtrakt renovieren und Wohnungen einbauen
1906 erwirbt der Wiener Rechnungsrat Heinrich Gröblinger die Burg und stellt in ihren Räumen seine reichhaltige Kunstsammlung aus.
1931 nach Gröblingers Tod kam die Burg an seine zweite Frau Maria Gröblinger, die sie nach ihrer Heirat ihrem Mann Nikolaus Muttar überschreiben ließ
1939 nach der Flucht Muttars vor der NSDAP wurde die Burg als Deutsches Eigentum verwaltet
1953 erhielt Maria Gröblinger-Muttar die Burg durch Rückstellungsverfahren zurück und verkaufte sie an den Laaer Landwirt Albrecht Hofer
2007 erwarb die Stadt Laa die Burg von Andreas Hofer, Albrechts Sohn
2017 Teilrenovierung des Butterfassturmes und der Aussichtsplattrorm
2018 Eröffnung des renovierten Innenhofes und des Butterfassturmes

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Nachdem die Burg Laa über viele hunderte Jahre lang landesfürstliches Erblehen der Grafschaft Trautson gewesen war, wurde sie Ende des 18. Jhdt. an Michael Hengelmüller verkauft und erhielt damit erstmals einen bürgerlichen Besitzer. Er machte die zu diesem Zeitpunkt ziemlich herabgekommene Burg zu seinem Wohnsitz und ließ sie dafür im damaligen Geschmack ausgestalten. Es war die Zeit der Romantik, in der man für das Mittelalter schwärmte und das Rittertum verklärte. Es galt als modern Burgen zu bewohnen oder zumindest eine Ruine im Park zu haben. Viele ließen solche künstlich errichten, wie zum Beispiel die Hanselburg in Loosdorf, andere wiederum renovierten welche so, wie sie sich das Mittelalter vorstellten. Auch Hengelmüller dürfte zu diesen
Schwärmern gehört haben, er ließ insbesondere den Rundturm (= Butterfassturm) ausbauen und ein großes Fenster zur Stadt hin ausbrechen.

Damals entstanden auch die zeittypischen Wandmalereien im Turm:
Das erste Geschoß wurde mit großformatig gemalten Steinquadern als Kerker dargestellt, an den Wänden sieht man einige Schriftfelder mit Phantasieinschriften. Vergleichbares findet sich nur in der Franzensburg in Laxenburg.
Das zweite Geschoß ist malerisch als bürgerlicher Wohnsalon im Geschmack des Biedermeier Stils ausgestaltet. Die Bilder zeigen eine Land karte, bei den Fenstern Vorhänge mit Schabraken, die Scheinarchitektur der gotisch-anmutenden Spitzbogensäulchen ist typisch für das Biedermeier.
Auch das dritte GeschoB zeigt diese gemalte Salonatmosphäre im Geschmack des Biedermeier-Stils.
Im vierten Geschoß sind nur noch Fragmente der ursprünglich sehr hell gehaltenen Wandmalerei und vermittelten wohl die Illusion eines luftigen Pavillons.

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Ausblick vom Butterfassturm auf das Zentrum von Laa/Thaya

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Immer wieder taucht auch eine Sage rund um die Burg Laa auf:
Herr Hagen von Drachenstein trieb als Raubritter im Neckartal sein Unwesen. Seine gutherzige Frau litt unter seiner Herrschsucht, und als sie ihm eine Tochter schenkte, war er sehr unzufrieden, denn für ihn zählte nur ein Sohn. Als das Mädchen Siegtraut zu einer lieblichen Jungfrau herangewachsen war, verliebte sich der arme junge Ritter Harmann von Wolfsegg in sie. Er verdingte sich daher unter einem anderen Namen bei dem Raubritter, der an ihm gefallen fand, da er tapfer, geradlinig und tüchtig war.
Da der Vater natürlich einer Verbindung nicht zustimmte, flohen die beiden. Nach langer Irrfahrt kamen sie in die Burg Laa, die ein Herr von Kornberg innehatte. Dieser nahm sie freundlich auf und Hartmann bewährte sich als tüchtiger Ritter. So lebten er, seine Frau und das inzwischen geborene Töchterlein Sieglinde glücklich und zufrieden hier in der Laaer Ebene, aber der Rachezorn des grausamen Hagen von Drachenstein holte sie ein. Er zog mit einer groben Schar vor die Burg Laa und verlangte die Auslieferung der Flüchtigen. Natürlich wurde das Begehren abgewiesen und daher die Festung belagert.
Schließlich wagten die Eingeschlossenen einen letzten verzweifelten Kampf, den aber der böse Hagen gewann. Hartmann floh mit Frau und Kind in den runden Butterfassturm. Auch diesen erstürmte der Wüchterich. Man hörte schon die stürmenden Sprünge des Drachensteiners über die letzten Turmstufen. Jammervoll schaute Siegtraut auf ihren Mann. Dieser aber umarmte sie und das Kind, küsste beide noch zum Abschied und stürzt sich mit ihnen aus dem Turmzimmer in die gähnende Tiefe.
Angesichts dieses Unglückes, das er angerichtet hatte, kam der alte Drachensteiner zur Besinnung und bereute seine Hartherzigkeit. Natürlich waren die drei aber gar nicht tot, der sumpfige Laaer Burggraben hatte ihren Fall gemildert und sie waren ohne gröberen Schaden geblieben. Dem glücklichen Ende stand nun nichts mehr entgegen: Der alte Drachensteiner wurde gütig und angesichts seiner lieben Enkelin ganz weichherzig. Alle vergaben einander und Graf Hagen zog mit seinen Mannen zurück in das Rheinland. In Laa blieb lange Jahre das Geschlecht derer von Wolfsegg. Die Zeit verging. Hartmann und seine Nachfahren machten Laa zu einer blühenden Grenzstadt, welche dem Kaiser als eine allzeit getreue Festung verblieb.
Die Sage der Burg Laa an der Thaya, Abschrift durch Karl Kohlhauser aus der Sammlung von Leopold Czech

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Ausblick auf den Friedhof Laa an der Thaya und die Russische Orthodoxe Kirche  des  Erzengels Michael im Sowjetischen Soldatenfriedhof

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"Ybbs und Enns, Stein und Krems, Brünn und Prag, Wien und Laa, Cölln am Rhein seindt der schönen Städte neun“ heißt es in einem Spruch - authentisch in der Weinviertler ui-Mundart zitiert -, der schon im 18. Jh. als ‚uralt’ galt.
Laa wurde am Beginn des 13. Jh. von den Babenbergern als wichtige Grenzfeste ausgebaut, mit einer mächtigen Mauer umgeben und bekam das Stadtrecht. Die Stadtmauer war 2200 Meter lang, bis zu neun Meter hoch und an der Basis zwei Meter stark. Durch sie führten drei heute nicht mehr vorhandene Tore in die Stadt.

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Übliche Darstellung des Heiligen Johannes Nepomuk: Auf einem hochquaderförmigen Podest, das unten und oben mit ausladendem Profil und Gesimse geziert ist, steht unterlebensgroß der Heilige in Priestergewand (Talar, Chorrock, Almutia und Birett) und hält mit der linken Hand das Kreuz, das er mit seinem rechten Arm umfasst. Die Darstellung strahlt Ruhe und priesterliche Würde aus, sein Gesicht ist dem Betrachter zugewandt, um diesen ebenso zur Betrachtung des Kreuzes einzuladen. Podest und Figur sind aus Zogelsdorfer Kalksandstein gehauen. Der Standort des Denkmals ist die südwestliche Seite der Brücke über den Thaya-Mühlbach vor dem ehemaligen Staatzertor (Südtor) der Stadt.

Laut der im Pfarrarchiv erhaltenen Stiftungsurkunde und dem Schriftverkehr des Pfarrers mit dem Wiener erzbischöflichen Konsistorium (Kirchenbehörde) wurde diese Statue von dem angesehenen Laaer Bürger und Ratsherrn Johann Sebastian Brauner und seiner Frau Brigitta im Frühjahr 1728 aus besonderer Verehrung des Heiligen und weil sie 'schon zum verschidenen mahlen in ihren Geburden etwas unglikhlich gewesen' errichtet. Es ist also eine Privatstiftung einer Bürgerfamilie, deren Vorfahren schon 1679 ein Denkmal für einen im Ausland verstorbenen Angehörigen errichten ließen (>Braunerkreuz). Der Bildhauer dieser Statue ist nicht bekannt. Stilistisch kann sie weder dem zu dieser Zeit in Nikolsburg schaffenden Ignaz Lengelacher noch dem in Laa mehrfach vertretenen Wiener Bildhauer Rochus Michael Mayrhofer zugeordnet werden.

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Laa besitzt seit 1869 Anschluss an die als Ostbahn (nördliche Linie) bezeichnete Eisenbahnstrecke nach Wien, welche im Jahr 2006 elektrifiziert wurde. Dies brachte eine Fahrzeitverkürzung sowie Direktverbindungen in die Bundeshauptstadt. Von Wien nach Laa verkehrt die Linie S2.

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röm.-kath. Pfarrkirche St. Josef am Kellerhügel (Weinbergkirche)

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Filialkirche St. Josef am Kellerhügel

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Filialkirche St. Josef am Kellerhügel

 Laa an der Thaya, April 2022

Orgelbauer: Orgelbau Pfaff, Baujahr: 1976
Geschichte der Orgel: 1976 in Krankenhauskapelle "Vincentinum"/Konstanz
2018 umgesetzt nach Laa a. d. Thaya durch Orgelbau Pieringer

 Laa an der Thaya, April 2022

Die Kirche des Erzengels Michael in Laa an der Thaya wurde zum Gedenken an die sowjetischen Soldaten, die im Großen Vaterländischen Krieg gefallen sind, auf Initiative und mit Mitteln des Enkels eines gefallenen Rotarmisten gebaut. Dieser ruht hier in einem Massengrab.

Unter den in Laa an der Thaya Begrabenen befindet sich nämlich der Großvater des bekannten russischen Unternehmers Oleg Deripaska begraben. Timofej war erst 27 Jahre alt. Panzersoldat, Gardeunterleutnant, er fiel im April 1945.

 Laa an der Thaya, April 2022

Die Kapelle in der Weinviertler Grenzstadt wurde im Verhältnis 1:2 nach dem Modell der Mariä-Schutz-und Fürbitten-Kirche an der Nerl bei Wladimir (Russland) erbaut. Die orthodoxe Kirche aus hellem Sandstein zählt zu den UNESCO-Welterbestätten und ist für ihre harmonischen Proportionen bekannt. Die Grundfläche beträgt 13 mal 14 Meter.

 Laa an der Thaya, April 2022

Der russische Geschäftsmann Oleg Deripaska ließ das 17 Meter hohe Bauwerk für seinen im Zweiten Weltkrieg gefallenen, am Russenfriedhof begrabenen Großvater errichten. Steinmetze in Russland fertigen die einzelnen Elemente an, die schließlich ins Weinviertel transportiert und in Laa an der Thaya zusammengesetzt werden.

Oleg Deripaska ließ die Kirche für seinen im Zweiten Weltkrieg gefallenen Großvater errichten. Dieser war Mitglied der Roten Armee und starb im Frühjahr 1945 bei den Kämpfen nahe Laa an der Thaya. Am 7. Mai 1945 räumten die Deutschen die Stadt, am 8. Mai 1945 kam die sowjetische Armee nach Laa an der Thaya.
Deripaskas Großvater wurde zuerst in Fallbach, einem Nachbarort von Laa, bestattet und später nach Laa an der Thaya in die sowjetische Grabanlage umgebettet. In Österreich gibt es 227 Grabanlagen, in denen sowjetische Soldaten beerdigt sind, in Russland 183 deutsche Soldatenfriedhöfe.

 Laa an der Thaya, April 2022

Die Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche an der Nerl (russisch Церковь Покрова на Нерли, Zerkow Pokrowa na Nerli, Pokrow-Kirche an der Nerl) ist eine orthodoxe Kirche und eines der bedeutendsten Denkmäler der altrussischen Baukunst. Die kleine Kreuzkuppelkirche ist berühmt für die Harmonie ihrer Proportionen. Sie ist dem Feiertag „Mariä Schutz und Fürbitte“ (Pokrow) gewidmet, einem der im Volk beliebtesten Feste der Russisch-Orthodoxen Kirche, das am 14. Oktober begangen wird.

 Laa an der Thaya, April 2022

Die Zugsverbindung nach Hevlín (Höflein) und Brünn ist seit 1945, dem Ende des Zweiten Weltkriegs, unterbrochen. Es fehlen 2 km Gleis nach Tschechien und es gibt Planungen, diese Verbindung wieder aufzubauen. Die 1873 eröffnete Bahnverbindung nach Zellerndorf zur Bahnstrecke Wien–Znojmo, die Pulkautalbahn, wurde 1988 für den Personenverkehr eingestellt und hat heute nur noch für den Güterverkehr Bedeutung.

 Laa an der Thaya, April 2022



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Ton mag, kann sich gerne dieses Video antun: