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Die Theresianische Militärakademie (kurz TherMilAk,
lateinisch Alma Mater Theresiana, englisch Theresian Military Academy)
ist die einzige Ausbildungsstätte für Truppenoffiziere des
österreichischen Bundesheeres. Sie befindet sich in der Burg in Wiener
Neustadt (Niederösterreich).
Die Burg in Wiener Neustadt ist eine im 12. Jahrhundert als Festung
errichtete Burganlage. Sie war im 15. Jahrhundert Residenz Friedrich
III. und Geburtsort seines Sohnes Kaiser Maximilian I., der dort nach
seinem Tod 1519 auch beigesetzt wurde. Seit 1752 ist die Burg Heimat
der Theresianischen Militärakademie.

Mit ihrer über 800 Jahre langen Geschichte zeugt die Burg von Wiener
Neustadt von vielen historischen Ereignissen aus der Geschichte
Österreichs. Errichtet als Festung, stieg sie auf zur Kaiserresidenz.
Sie ist die Geburtsstätte von Kaiser Maximilian I. und birgt auch
dessen Grab. Seit 1752 ist die Burg Heimat der ältesten Militärakademie
der Welt.
THERESIANISCHE MILITÄRAKADEMIE
IMP CAES. JOSEPHUS II. P.F.A.P.F
ET.M.THERESIA. AVG. AVGVSTLET CASTRORVM. MATER. AEDES. HASCE
SPELEXERCITVVM.AVSTR.DEDICATAS HOCCE. NOVO, OPERE INLVSTRAND. CVRAVERE.
CI) I)CC LXXVII.

Gründung der Stadt Wiener Neustadt
Durch die Georgenberger Handfeste – ein Erbschaftsvertrag - war das
Herzogtum Steiermark im Jahr 1192 an die Babenberger gefallen. Diese
beabsichtigten mit der Errichtung einer befestigten Stadt die
gemeinsame Grenze der beiden Herzogtümer gegen das ungarische
Königreich zu sichern. Das Lösegeld, das Herzog Leopold V. für den
englischen König Richard Löwenherz erhalten hatte, brachte das
notwendige Kapital, um die Neustadt (Nova Civitas) zu bauen. Der
Namenszusatz „Wiener“ setzte sich zur besseren Unterscheidung zu
anderen Neugründungen erst im 17. Jahrhundert durch. Der Beschluss zur
Stadtgründung wurde auf einem Taiding (einer Versammlung der
Ministerialen) in Fischau im Jahr 1194 gefasst. Durch Verleihung
wichtiger Privilegien gedieh die neue Stadt ausgezeichnet. Schon um das
Jahr 1200 wurde mit dem Bau der spätromanischen Pfarrkirche „Zu unserer
Lieben Frau“, dem heutigen Wiener Neustädter Dom, begonnen.
BURG MIT ST. GEORGS-KATHEDRALE
13. bzw. 15. Jh., Langjährige Residenz Kaiser Friedrichs III. Seit 1752 Militärakademie

BABENBERGERBURG, 12. JAHRHUNDERT
KAISERLICHE BURG, RESIDENZ FRIEDRICH III. 1440 - 1493
ST. GEORGSKIRCHE, HOFBAUMEISTER PETER V.PUSICA 1440 - 1460
MIT WAPPENWAND PETER V. PUSICA 1453
GLASGEMÄLDE 1479
GRABSTÄTTE MAXIMILIAN I. DES LETZTEN RITTERS 1519
THERESIANISCHE MILITÄRAKADEMIE 1752-1918, 1934-1938
WIEDER AUFBAU 1946-1959
MILITARAKADEMIE SEIT 1958

Errichtung der Burg
In der Zeit der Regentschaft Herzog Friedrich II., der Streitbare,
(1230 - 1246) wurde an der Südost-Ecke der Stadt eine Zitadelle mit
vier Türmen errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung dieser
Befestigungsanlage erfolgt im Jahr 1260. Die Erdbeben in den Jahren
1348 und 1356 zerstören die Babenberger-Burg. Leopold III. von Habsburg
lässt eine neue Burg errichten. Der noch erhaltene Schlußstein im
ehemaligen Kapellengewölbe im Oststrakt zeigt die Jahreszahl 1379.
Ihre Blütezeit erleben die Stadt Wiener Neustadt und die Burg im 15.
Jahrhundert, als sie Kaiser Friedrich III. viele Jahrzehnte hindurch
als Residenz diente. In dieser Zeit entstanden auch die heutige
St.-Georgs-Kathedrale und die Wappenwand. Die Burg sah im Wesentlichen
schon damals aus wie heute, hatte allerdings vier Ecktürme. 1529
entstanden an der Burg durch die Türkenbelagerung schwere Schäden. 1608
und 1616 verwüsteten Brände die Burg.

Neue Bestimmung
Am 14. Dezember 1751 wurde die Burg ihrer heutigen Bestimmung
zugeführt. Kaiserin Maria Theresia bestimmte die Burg als Ort für das
von ihr gegründete "adelige Kadettenhaus". Dieses war vorgesehen für
200 Offizierskadetten, davon 100 Adelige und 100 Söhne von verdienten
Offizieren. Nach Adaptierungsarbeiten konnten am 1. November 1752 die
ersten 191 Zöglinge in die neue Ausbildungsstätte einziehen. 1768 wurde
die Burg durch ein Erdbeben schwer beschädigt. Sie wurde dann nach den
Plänen des Baumeisters Nikolaus Pacassi den Bedürfnissen einer
zeitgemäßen Ausbildungsstätte entsprechend umgebaut.

Zerstörung im 2. Weltkrieg
Der Zustand der Burg blieb von 1777 bis 1945 praktisch unverändert. Es
wurden nur unbedeutende Adaptierungen, An- und Umbauten und
Verbesserungen vorgenommen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die
Burg allerdings durch Bomben, Brände und Plünderungen völlig zerstört.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 kam
es in Wiener Neustadt zu einer Konzentration kriegswichtiger Industrie.
Die „Wiener Neustädter Flugzeugwerke“ lieferten 1940 bereits ein
Viertel der Gesamtproduktion der Messerschmitt Bf 109 - Jagdflugzeuge,
und in den Anlagen der etablierten ehemaligen Wiener Neustädter
Lokomotivfabrik „Rax-Werke“ wurden nicht nur Lokomotivtender gebaut,
sondern hier ist 1943 auch mit der Montage von V2-Raketen begonnen
worden. All dies führte dazu, dass Wiener Neustadt im Zweiten Weltkrieg
nahezu vollständig durch Bomben zerstört wurde: Rund 50.000 Bomben
legten die Stadt und die Burg in Schutt und Asche. Im Zuge der Kämpfe
um die Stadt Wiener Neustadt Anfang April 1945 geriet die Burg in Brand
und brannte fast restlos aus - übrig blieb eine Ruine.
Beim Wiederaufbau in den Jahren 1946 bis 1959 wurde die historische
Form wiederhergestellt. Soweit möglich wurden die alten Mauern
belassen, die Raumaufteilung im Inneren wurde natürlich durch
Einziehung von Zwischenwänden und -decken ebenso wie die
Innenausstattung den modernen Gegebenheiten angepasst. Im Dezember 1958
konnte die Militärakademie den Ausbildungsbetrieb in der Burg wieder
aufnehmen.

Mit der Wappenwand an der
Außenseite der St. Georgs-Kathedrale wollte Friedrich III. seine
Abstammung von historischen bzw. biblischen Personen belegen. Neben 14
"echten" Wappen finden sich deshalb dort auch 88 Fantasiewappen von
erfundenen Vorfahren.
Die Wappenwand wurde gleichzeitig mit der dahinterliegenden
St.-Georgs-Kathedrale von Baumeister Peter von Pusica zwischen 1440 und
1453 in der Art eines gotischen Flügelaltars (Rückwand -
"Altarretabel") errichtet. Das Material der Wappenwand ist gelblicher,
feinkörniger Sandstein, der an Glätte und Dauerhaftigkeit dem Marmor
nahekommt. Am Fuß der Wappenwand verläuft die alte Königsgalerie. Sie
verband ursprünglich die kaiserlichen Gemächer, die durch die
St.-Georgs-Kathedrale getrennt waren, miteinander. Die Wappenwand hat
alle Wirren von Kriegen und Erdbeben nahezu unbeschadet überstanden und
zeigt sich dem Besucher heute im Originalzustand.
Die Wappen haben keinerlei heraldische und historische Bedeutung.
Friedrich III. wollte offenbar demonstrieren, welch glorreiche,
jahrtausende alte Vergangenheit Österreich besitzt, um damit seinen
Ruhm als Regent dieses Landes zu vermehren. Die 88 Wappen der Wand sind
Phantasieprodukte, die größtenteils der "Österreichischen Chronik von
den 95 Herrschaften" von Leopold von Wien entnommen wurden. Diese
Chronik stellt eine phantastische Genealogie des Hauses Österreich dar.
In diesem Werk wird eine märchenhafte Geschichte über Österreichs
Urzeit erzählt und mit Wappen jener Regentenreihe belegt, welche damals
in Österreich geherrscht haben soll. Für dieses "Ur-Österreich" wurden
die abenteuerlichsten Namen erfunden, wie Judeisapta, Aratim, Sauritz,
Sannas, Pannas, usw. Auch heidnische und jüdische Regenten wurden als
Vorfahren des Hauses Österreich genannt. Dadurch konnte der Titel
"Königs von Jerusalem" hergeleitet werden.
In den Nischen im oberen Teil der Wappenwand stehen die Statuen von
drei weiblichen Heiligen: Links, die Heilige Barabara, in der Mitte die
Kirschenmadonna und rechts die Heilige Katharina
Katharina bildet zusammen mit Margaretha und Barbara die Gruppe der
"Drei heiligen Madln" oder der "Drei heiligen Jungfrauen". Die heilige
Margaretha wird dabei oft durch die heilige Maria, Mutter Gottes,
ersetzt.
Hl. Barbara: Die Heilige trägt
ihr Attribut, den Turm, in der rechten Hand. Der Legende nach wollte
ihr Vater sie mit einem heidnischen Prinzen vermählen. Barbara, dem
christlichen Glauben zugetan, verweigerte diese Verbindung und wurde
daraufhin ohne Nahrung in einen Turm geworfen. Engel des Herren nährten
sie während der Zeit der Gefangenschaft mit der Eucharistie.
Freigelassen verweigerte sie abermals die Heirat. Ihr Vater zog
daraufhin das Schwert und schlug ihr den Kopf ab. Augenblicklich wurde
der Vater von einem Blitz erschlagen. Von diesem Blitz leiten alle
Berufe, die mit Feuer und Blitz zu tun haben, die Heilige Barbara als
ihre Patronin ab, so auch Artilleristen, Pioniere und Bergleute.
Kirschenmadonna: So genannt,
weil das Jesuskind einen Korb mit Kirschen in der Hand hält. Kirschen
sind Früchte des Paradieses und stehen auch als Symbol für den
Sündenfall. Im Zusammenhang mit dem Jesuskind stehen Kirschen aber für
gute Werke. Die Muttergottes im Zentrum dieser Dreiergruppe weist auf
das ursprüngliche Marienpatronat der Kirche hin. Das Original der
Statue datiert aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Sie wurde in den
1930er Jahren durch eine Kopie ersetzt und entging so der Zerstörung.
Hl. Katharina von Alexandrien:
Die Heiligenstatue hat als Attribute ein Körbchen in der rechten und
einen runden Gegenstand in der linken Hand. Der Legende nach war
Katharina eine gebildete Königstochter, die im 4. Jahrhundert in
Ägypten lebte. Da sie die Philosophen von ihrem Glauben überzeugen
konnte, wurden jene auf den Scheiterhaufen verbrannt und Katharina in
den Kerker geworfen. Aufs Rad gebunden, errettete sie der Herr, und als
sie von ihrem Glauben nicht abließ, wurde sie enthauptet.

In Sandstein gehauen ist Friedrich in Lebensgröße dargestellt, umgeben
von den 14 Wappen der österreichischen Erblande. Zu sehen sind die
Wappen der Steiermark, von Neuösterreich (Bindenschild), Kärnten,
Altösterreich (Fünfadler-Wappen), Burgau, Portenau, Tirol, Krain, der
Windisch-Mark, von Oberösterreich, Kiburg, Habsburg, dem Elsass und
Pfyrt.
Obwohl schon Kaiser, wollte er sich hier als Regent von Österreich
verewigen und trägt daher nicht die Kaiserkrone, sondern den
österreichischen Herzogshut mit einem Bügel und einfachen Zinken. In
seiner Rechten das Zepter, die Linke hat er auf den Knauf eines
Schwerts gestützt. Das Gesicht ist bartlos, das Haupthaar fällt in
üppigen Strähnen auf die Schulter. An der letzten Schiene seines
Waffenrockes ist ein kleiner Schild mit einem kreuzförmigen
Plattnerzeichen, um die Schulter trägt er einen Mantel mit
beachtenswertem Faltenwurf.

AEIOU
„Alles Erdreich ist Österreich untertan“ oder „Austria erit in orbe
ultima“ - so haben es die meisten von uns in der Schule gelernt - und
diese „Lösungen“ sind wohl falsch. Eigentlich ist es nur die Reihe der
fünf Vokale des lateinischen Alphabets: A.E.I.O.U. Der Habsburger
Friedrich III. wählte die Buchstaben zu seinem Besitzzeichen.
Zahlreiche Bauten sind damit versehen. Friedrich III. schuf damit aber
auch ein Rätsel, das die Menschen bis heute beschäftigt.
Friedrich III. (1415-–1493) war der römisch-deutsche König mit der
längsten Regierungszeit (1440–-1493) und der letzte in Rom gekrönte
Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Bereits in seiner Zeit als in
der Grazer Burg residierender steirischer Herzog, begann Friedrich, die
Buchstabenfolge A.E.I.O.U. zu verwenden. Der Schriftzug wurde erstmals
für 1437 nachgewiesen. Bis heute prangen diese Buchstaben nicht nur auf
der Grazer Burg, sondern zieren viele historische Gebäude in ehemals
habsburgisch beherrschten Gebieten Mitteleuropas. Allein in Wiener
Neustadt, der von Friedrich III. zu seiner kaiserlichen Residenz
bestimmten Stadt, ist die Devise nicht weniger als 57 Mal auf Gebäuden
und Gegenständen nachgewiesen.
Die Frage, was mit A.E.I.O.U. gemeint ist, ist fast so alt wie dessen
Verwendung durch Friedrich III. selbst. Über die Jahrhunderte
entstanden rund 300 unterschiedliche Interpretationen. Generationen von
Historikern forschten zum Ursprung.
Der deutsche Historiker Konstantin Moritz Langmaier meint des Rätsels
Lösung gefunden zu haben. Langmaier greift auf eine der ältesten,
allerdings wenig bekannten überlieferten Varianten zurück: A.E.I.O.U.
steht demzufolge für Amor Electis Iniustis Ordinor Ultor
Das Kürzel besteht aus den Initialen von fünf Worten, welche in einen
längeren lateinischen Satz zur Legitimation eingebettet sind:
En, amor electis, iniustis ordinor ultor; sic Fridericus ego mea iura rego.
(Seht, ich bin) geliebt von den
Erwählten, den Ungerechten (bin ich) zum Bestrafer eingesetzt, so
regiere ich, Friedrich, durch meine Rechte.
Friedrich verwendete diesen Satz bereits in jungen Jahren als Herzog
der Steiermark zur Herrschaftslegitimation. Mit seinem Aufstieg zum
Senior des gesamten „Hauses Österreich“ und in weiterer Folge zum
Herrscher des Reiches fand das A.E.I.O.U. Verbreitung weit über
Friedrichs anfängliches Herrschaftsgebiet hinaus.

Die katastrophale Situation der österreichischen Armee während des
österreichischen Erbfolgekrieges hatte Maria Theresia bald davon
überzeugt, dass nur eine totale Reform des Militärwesens einen Wandel
zu Österreichs Gunsten herbeiführen könne. Einen Wandel, der nicht
zuletzt darin bestehen musste, dass das auf einer Art des adeligen
Kriegsunternehmertums beruhende Inhabersystem weitgehend zurückgedrängt
und das Heerwesen verstaatlicht wurde.
Zur Heranbildung der Offiziere sollte die Errichtung einer allgemeinen
militärischen Lehranstalt dienen. Am 14. Dezember 1751 erging die
entsprechende Bekanntmachung durch den Hofkriegsrat an die
Landesgeneralkommanden. Darin wurde mitgeteilt, dass die Kaiserin mit
„allerhöchster Entschließung geruht habe, die Errichtung einer
Militärakademie in der landesfürstlichen Burg in der Wiener Neustadt
anzuordnen“. Dieser Tag gilt als der Gründungstag der Theresianischen
Militärakademie und wird daher alljährlich mit dem „Stiftungsfest“
feierlich gewürdigt. Die Theresianische Militärakademie ist somit die
älteste aktive, durchgängig der Offiziersausbildung gewidmete
Militärakademie der Welt.

Die St.-Georgs-Kathedrale ist als Burgkapelle der Wiener Neustädter
Burg dem Patrozinium des Hl. Georgs unterstellt. Sie dient heute als
Kathedrale der österreichischen Militärdiözese sowie als Kirche der
Theresianischen Militärakademie (MilAk).
Die St.-Georgs-Kathedrale ist eine spätgotische, dreischiffige
Hallenkirche und wurde von 1440 bis 1460 von Peter von Pusica erbaut.
Acht 90 cm starke Säulen tragen die Decke. An den Schlusssteinen des
Gewölbes sind die Wappenschilde des Hauses Österreich angebracht.
Infolge der eigentümlichen Anlage der Kirche über der Haupteinfahrt der
Burg fehlen das Querschiff und das Presbyterium.
Neben der Funktion als Gottesdienst- und Andachtsraum für den
kaiserlichen Hof sollte die Kirche auch als Mausoleum für Friedrich
III. und seine Angehörigen dienen. Hier wollte der Kaiser mit seiner
Gemahlin, Eleonore von Portugal, begraben liegen. Hierher wollte er
vermutlich auch den Leichnam seines Vaters bringen lassen. Das so groß
gedachte Denkmal wurde jedoch nie zu Ende gebracht und nie seiner
Bestimmung zugeführt

Die Kirche hieß ursprünglich Marien- oder Frauenkapelle. Erst als
Friedrich III. 1479 den von ihm 1468 in Millstatt gegründeten
Georgsritterorden nach Wr. Neustadt verlegte und Papst Sixtus IV. Wr.
Neustadt zum Bistum erhob, erhielt sie den Namen Georgskirche.
Am Fuße des zentralen Buntglasfensters findet sich deshalb ein
Standbild des heiligen Georg, aus Bronze gegossen. Im Jahr 1948 wurde
die Statue von einem Buntmetallsammler gestohlen und in 14 Teile
zerschlagen. Es gelang aber, die Bruchstücke sicherzustellen und die
Statue zu restaurieren. Dabei wurden jedoch das linke und rechte Bein
vertauscht.

Die dreischiffige Kirche verfügt über keine Apsis und hat eine Länge
von 32,15 Meter, eine Breite von 18,80 Meter und eine Höhe von 15,01
Meter. Den Kirchenboden verkleidet Untersberger Marmor. Das flache
spätgotische Deckengewölbe wird durch 8 runde Säulen getragen, die über
13 Meter hoch sind. Das Mittelschiff ist als Sternrippengewölbe, die
Seitenschiffe als Kreuzrippengewölbe gestaltet. Eine Galerie umgibt auf
drei Seiten den Innenraum, im Altarraum geht diese in je ein Oratorium
über. Diese Galerie wird durch Kragsteine getragen, die durch doppelte,
ineinandergreifende Bögen miteinander verbunden sind. Verziert wird
diese Galerie durch eine große Anzahl an Wappen, die aus einer Vorlage
aus Grünbergs „Österreichischer Chronik“ entlehnt wurden. Es liegt auch
ein Bezug zur Genealogie mit der Wappenwand nahe. Die 55 Wappen
verteilen sich auf die Südseite mit 21 Wappen, auf der Westseite sind
19 Wappen und der Nordseite 15 Wappen. Das linke, vom Kaiser benutzte
Oratorium ist reicher ausgestaltet als das rechte.
Ein Bindenschild mit dem kaiserlichen Doppeladler und dem
habsburgischen Löwen findet sich über der Empore. Die Kirche hat neun
Fenster, drei an der östlichen Altarseite, drei an der Westseite, zwei
an der Nordseite und ein Fenster an der Südseite, letzteres wurde aber
durch den Bau des Westtraktes der Burg in den Jahren 1769 bis 1777
verdeckt. Einzig von den östlichen Fenstern sind die schönen
Glasgemälde geblieben, die anderen Fenster sind mit blauem Antikglas
gefüllt.
Die heutige Orgel ist die insgesamt vierte Orgel in der
Geschichte dieser Kirche und stammt von Johann Marcellinus Kauffmann
aus dem Jahr 1951. Sie verfügt über 23 Register auf zwei Manualen und
Pedal. Die Gesamtzahl der klingenden Pfeifen beträgt 1519, eine
Referenz zum Todesjahr Kaiser Maximilians I.

Die Glasfenster sind ebenfalls eine Arbeit aus dem 15. Jahrhundert. Die
ursprünglichen Fenster (von 1479) wurden jedoch 1485 bei der Belagerung
durch Matthias Corvinus und 1494 und 1496 durch Feuersbrünste teilweise
zerstört. Bei der Wiederherstellung in den Jahren 1500 bis 1520 durch
den Niederländer Joris van Delft wurden allerdings einige Veränderungen
vorgenommen, sodass nunmehr auf den Fenstern zwar öfter Friedrichs
AEIOU, er selbst aber nicht mehr aufscheint. Früher waren auch die
Seiten- und Rückfenster mit Glasmalerei versehen, sie wurden jedoch
später unter dem Akademiekommandanten Graf Kinsky durch normales Glas
ersetzt, um die Kirche heller zu machen und die Kadetten, die bei der
täglichen Frühmesse zu schlafen pflegten, besser überwachen zu können.
Während des 2. Weltkrieges waren die Glasfenster gut verpackt im alten
Salzbergwerk bei Hallein verwahrt und überstanden die Kriegswirren
unbeschadet.
Das mittlere Fenster ist 7,59 Meter hoch und 2,53 Meter breit. Der
Mittelteil dieses Glasfensters zeigt unter der Darstellung der Taufe im
Jordan von links nach rechts Philipp den Schönen, König von Kastilien
(Sohn von Maximilian und Maria von Burgund), Kaiser Maximilian I.,
dessen zweite Gemahlin Bianca Maria Sforza von Mailand, neben ihr die
erste Gemahlin Maria von Burgund und – etwas kleiner dargestellt – die
Tochter Margarethe, Statthalterin in den Niederlanden. Der über König
Philipp dargestellte Apostel Andreas – der Schutzpatron des Ordens vom
Goldenen Vlies weist auf Habsburg und Burgund hin. Zu ihren Füßen sind
das Wappen Spaniens, der kaiserliche Doppeladler sowie die Wappen der
Sforza und Burgunds dargestellt.

Im Jahre 1945 wurde die Kirche fast völlig zerstört, der Wiederaufbau
erfolgte mit Sandstein aus St. Margarethen und Loretto im Burgenland.
Die einzige Säule, die im Original erhalten blieb, ist die vorderste
rechte Säule. Im Zuge der Rekonstruktion konnte auch ein Fresko aus der
Zeit Friedrichs III. freigelegt werden. Dieses zeigt in neun Bildern
Szenen aus dem Leben Jesu Christi. Die Darstellungen zeigen Parallelen
zu den Miniaturen im Andachtsbuch dieses Kaisers.

Die beiden seitlichen Fenster sind 1,89 Meter breit und zeigen
Darstellungen von Heiligen in jeweils 18 Feldern, die vermutlich einen
Bezug zu den Reliquien des friderizianischen Reliquienschreines haben.
Weibliche Heilige werden im Allgemeinen im rechten Fenster und
männliche im linken Fenster dargestellt, allerdings finden sich im
rechten Fenster in der zweiten Reihe von oben männliche Heilige. Die
Verarbeitung der Glasscheiben und die Maltechnik, sowie die
Schreibweise der Jahreszahl "1479" unter dem Eigentumszeichen
A.E.I.O.U. im rechten Fenster oben – das Jahr der Übergabe der Kirche
an den St.-Georgs-Ritterorden, weisen auf eine Herstellung im 16.
Jahrhundert hin.
In seinem letzten Willen regelt Kaiser Maximilian I. haarklein, wie mit
seinem Leichnam zu verfahren sei. Man solle ihm die Zähne ausschlagen,
das Haar abrasieren, ihn mit Ruten geißeln und mit Kalk beschmieren.
Und er möge in der Georgskirche in Wiener Neustadt begraben werden. Dem
Tode nahe, übt sich Maximilian I., der sein ganzes Leben als einen
einzigen Triumphzug inszeniert hat, in tiefster Demut. Dabei entsteht
in Innsbruck ein Grabmal für ihn, wie es die Welt noch nicht gesehen
hat. Jahrelang hat der Kaiser an den „Schwarzen Mandern" arbeiten
lassen, die seinen prächtigen Sarkophag bewachen sollen - lebensgroße
Bronzefiguren seiner echten und mythischen Vorfahren, von König Artus
bis Dietrich von Bern.
Aber Innsbruck wendet sich vom todkranken Kaiser ab: Als er im
Spätherbst 1518 dort Station machen will, lassen ihn die Innsbrucker
Wirte auf der Straße stehen. Zu lange hat er seine Rechnungen nicht
bezahlt. Verbittert zieht Maximilian weiter nach Osten. Der Tod sitzt
schon neben ihm in der Sänfte und holt ihn schließlich im Jänner 1519
in der Burg zu Wels. Drei Wochen später wird Kaiser Maximilian seinem
letzten Willen gemäß unter dem Hochaltar der Georgskirche zu Wiener
Neustadt beigesetzt.
Die hartherzigen Tiroler bleiben auf ihrem halbfertigen Kaisergrabmal
sitzen. Mehr als vierhundert Jahre lang scheinen sie sich damit
abzufinden. 1945 aber, als die Georgskirche nach dem Zweiten Weltkrieg
zerstört war, wittern sie ihre Chance. Es gehe doch nicht an, dass die
Gebeine des Kaisers unter Trümmern liegen, schreiben sie nach Wien und
bieten großzügig Asyl im Prunkgrab der Innsbrucker Hofkirche, bewacht
von den „Schwarzen Mandern". Als die Neustädter zögern, stellt die
Tiroler Landesregierung der hungernden Stadt tausend Rinderhälften im
Tausch gegen den mageren Leichnam des Kaisers in Aussicht. Die
Neustädter aber beißen lieber die Zähne zusammen, als den fetten Köder
zu schlucken. Sie betten ihren Kaiser ins schlichte Neukloster um,
bauen die Georgskirche wieder auf und bestatten Maximilian schließlich
im Jahre 1950 wieder unter dem Hochaltar. Und so bleibt alles, wie es
Kaiser Maximilian schon vor fünfhundert Jahren geregelt hat: Die
Innsbrucker haben das schönere Grab, die Neustädter aber haben die
Leich'.

Im mittleren Kirchenschiff steht der von Kaiser Friedrich III. gestiftete Reliquienschrein.
Dieser dürfte um das Jahr 1480 entstanden sein. Er ist mit den Wappen
der habsburgischen Besitzungen in der Zeit Kaiser Friedrichs Ill.
geschmückt und birgt Reliquien, die zum Teil aus dem Besitz der
Habsburger, zum Teil aus Erwerbungen durch Friedrich Ill. stammten. Die
Bodenplatte des Schreines zeigt in vierzehn Tafeln Heilige, die wohl in
Bezug zu den Reliquien stehen. Die Tafel in der Mitte zeigt das
Monogramm Kaiser Friedrichs III.
Im Jahr 1779 wurde beim Umbau der Kirche unter dem Oberdirektor der
Militärakademie, Franz Josef Graf Kinsky, der Schrein abgebrochen, in
drei Teile zerlegt und ins nahe Neukloster verbracht. Erst im Jahr 1989
wurden der Reliquienschrein restauriert und wieder an seinem
ursprünglichen Platz aufgestellt.

Unmittelbar daneben befindet sich der zwölfeckige Taufstein aus Adneter
Rotscheck, ein Werk aus dem 15. Jahrhundert, der vermutlich zur Taufe
von Maximilian I. im Jahr 1459 benutzt wurde.

Das vom Altenburger Kunsthistoriker Andreas Gamerith 2018 gestaltete Flügelretabel
ist der Versuch einer Rekonstruktion des früheren Retabels, welches der
Barockisierung zum Opfer gefallen war. Bezogen auf die im Mittelfenster
dargestellte Szene der Taufe Jesu Christi im Jordan zeigt die
Festtagsseite des Schreins die Verklärung Jesu Christi. Die Flügel der
Festtagsseite zeigen das Wappen Maximilians I: Österreich und Burgund
auf dem römischen Doppeladler.
Die Sonntagsseite zeigt die Soldaten unter dem Kreuz Jesu Christi und
nimmt besonderen Bezug auf die hier ausgebildeten Offiziere und ihre
Anleitung zu Schutz und Hilfe, nicht zu blindem Gehorsam oder
Grausamkeit.
Die Wochentagsseite zeigt Mose und Elija als Repräsentanten von Gesetz
und Prophetie im Alten Testament, auch hier mit Blick auf angehende
Offiziere, die ihren Weg zwischen gesetzlichen Grundlagen und
eigenverantwortlichem Handeln finden müssen.
Dem Retabel aufgesetzt findet sich ein Standbild des Hl. Georg aus
Bronze, eine Arbeit aus dem 15. Jahrhundert, angeblich vom Hofgießer
Maximilian I.

Außer dem Grabmal Maximilian I. befindet sich noch
eine Gruft in der Georgskirche. Vorne im rechten Seitenschiff wurde
1683 der Chorbischof von Köln, Propst Wolfgang Georg, ein Bruder der
Kaiserin Eleonore (Gattin Leopold I.) beigesetzt. Er war auf der
Rückreise von Rom hier verstorben. Die Deckplatte seiner Gruft trägt
die Inschrift: "Sag mir, stummer Stein, wessen Gebeine du birgst?
Blicke um dich und lies rechts den Namen im Erz!"

1752 bis heute - Eine kurze Chronik der ältesten noch bestehenden Militärakademie der Welt
14. Dezember 1751: Kaiserliche Entschließung Maria Theresias über die Gründung einer Militärakademie in Wiener Neustadt.
1752: Auftrag an den ersten Oberdirektor General-Feldzeugmeister Graf
Daun: „Mach Er mir tüchtige Officirs und rechtschaffene Männer darauß!"
11. November 1752: Kadettenhaus in Wiener Neustadt mit 191 Zöglingen (zwei Kompanien) eröffnet
1755: erste Ausmusterung
1785-1805: Oberdirektor Generalmajor Graf Kinsky, Reformer des Ausbildungswesens. Führung der Akademie im Geiste der Aufklärung
1794-1797: Francesca Scanagatta absolviert die Militärakademie unerkannt als erster weiblicher Kadett.
ab 1919: Die Burg zu Wiener Neustadt wird eine zivile Schule. Die Offiziersausbildung übersiedelt an die Heeresschule in Enns.
29. August 1934: Rückkehr des Akademikerbataillons an die Burg
September 1938 - Mai 1945: Die Burg wird zu einer Kriegsschule der Deutschen Wehrmacht.
16. März 1945: Die Burg brennt nach einem Bombenangriff vollkommen aus.
1946 - 1958: Wiederaufbau der Burg. Die Offiziersausbildung findet in dieser Zeit in Enns statt.
14. Dezember 1958: Feierliche Wiedereröffnung der Militärakademie an der Burg zu Wiener Neustadt
Jänner 1998: Anerkennung der Ausbildung als Fachhochschul-Studiengang
Ausmusterung 2003: Die ersten vier Frauen schließen die Ausbildung an der Militärakademie positiv ab.
Jänner 2010: Anerkennung des Bachelor-Studienganges
bis September 2018: Ausmusterung von knapp 14.000 Leutnanten, von denen etwa 13.000 namentlich dokumentiert sind.

Letzte Ruhestätte Maximilian I.
Am 12. Jänner 1519 starb Maximilian I., Herr der Habsburgischen
Erblande und römisch-deutscher Kaiser, auf der Reise von Innsbruck zum
Landtag nach Linz in der Burg von Wels. Wie andere Könige und Kaiser
des Mittelalters inszenierte Maximilian seinen Tod. Nachdem er bereits
seit vier Jahren auf Reisen stets seinen Sarg mitgeführt hatte,
präsentierte er sich nun als außergewöhnlich demütiger und mit Schuld
beladener Sünder und Büßer. Er ordnete an, nach seinem Tod nicht
einbalsamiert zu werden, sondern verfügte stattdessen, dass sein
Leichnam gegeißelt werde und dass seine Haare geschoren und die Zähne
ausgebrochen werden.
Sieben Stufen führen zum ursprünglichen Hauptaltar. Unter diesen Stufen
wurde seinem Testament gemäß Kaiser Maximilian I. im Jahr 1519 als
Büßer, aber im Ornat des St.-Georgs-Ritterordens beigesetzt.
Maximilian I. wurde getreu dem Testament in seiner Taufkirche, der
St.-Georgs-Kapelle der Burg in Wiener Neustadt, unter den Stufen des
damaligen gotischen Hochaltars beigesetzt. Gemäß seinem Wunsch so, dass
der Priester auf seine Brust treten soll, wenn er zum Altar geht.
Maximilians Plan zur Bildung eines Triumphzuges seiner Ahnen mit
zahlreichen Bronzefiguren, deren Herstellung er zu Lebzeiten in Auftrag
gegeben hatte, wurde nicht realisiert. Erst sein Enkel Ferdinand I.
ließ diese in der in der 1553 bis 1563 eigens dafür erbauten Hofkirche
in Innsbruck aufstellen, welche die Tiroler nach den bronzenen
Trauergästen des leeren Grabes „Schwarz-Mander-Kirche“ nennen.

Unter dem Altar der St. Georgs Kathedrale ist eine Reliquie des Hl. Leopold von Österreich eingelassen. Leopold III., Markgraf von Österreich,
genannt „der Fromme“, „der Milde“, der „Freigebige“, 1075 geboren,
wurde von Bischof Altmann von Passau erzogen. 1105 heiratete er Agnes,
die Tochter Kaiser Heinrichs IV. Die Bischöfe Otto von Freising und
Konrad II. von Salzburg entstammten dieser Ehe. In seiner mehr als
vierzigjährigen Regierungszeit hat Leopold, mitten in einer wirren
Zeit, die Grundlagen für die künftige Größe Österreichs geschaffen. Er
stiftete das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz bei Wien, das
Chorherrenstift Klosterneuburg und die Benediktinerabtei
Klein-Mariazell. Leopold war ein Mann des Glaubens und des Gebets, aber
auch ein Herrscher, der zu regieren verstand. Er starb auf der Jagd am
15. November 1136.

Stundenbuch der Maria von Burgund (1457-1482)
Von 1477 bis zu ihrem Tod 1482 war Maximilian I. mit der Herzogin Maria
von Burgund verheiratet. Das Stundenbuch der Maria von Burgund, der
Tochter Karls des Kühnen, kennzeichnet den letzten Höhepunkt der
Buchmalerei - zu einer Zeit, in der es bereits gedruckte Bücher gab;
doch gerade in dieser Epoche entstanden wertvolle Codices, und zwar
besonders in den Niederlanden und in Frankreich Dieses Stundenbuch, das
durch die Pracht seiner Miniaturen und Randleisten ein Abbild des
burgundischen Hofes ist, erhielt Maria von ihrer Stiefmutter Margarete
von York als Geschenk.

Am 28. Mai 1967 wurde die Georgs-Kirche zur Tochterkirche der
Lateranbasilika - der "Mutter aller Kirchen" - erhoben. Durch die
Inbesitznahme durch Militärbischof Kostelecky am 1. Juli 1987 wurde sie
schließlich zur Kathedrale für den österreichischen Militärbischof.

Kaiser Maximilian I. und seine Familie (von Bernhard Strigel)
Kaiser Maximilian I., Sohn Kaiser Friedrichs III. von Habsburg (1459-1519)
König Philipp I. von Spanien, Sohn Maximilians und Marias (1478-1506)
Maria von Burgund, Ehefrau Maximilians, Tochter Karls des Kühnen (1457-1482)
Kaiser Ferdinand I., Enkel Maximilians (1503-1564)
Kaiser Karl V., Enkel Maximilians (1500-1558)
König Ludwig II. von Ungarn, Böhmen und Kroatien, Schwiegerenkel Maximilians (1506-1526)

Historisch nicht belegt, aber dennoch Ausbildungsleitlinie bis heute,
ist der Auftrag, den Maria Theresia dem Feldzeugmeister Leopold Joseph
Graf von und zu Daun, dem ersten Kommandanten, erteilte „Mach er
tüchtige Offiziere und rechtschaffene Männer daraus!“.
Was Maria Theresia von Feldzeugmeister Graf Daun, dem ersten
Kommandanten ihrer Militärakademie, forderte, war unerhört: eine
Ausbildung für Offiziere! Bis dato war es nämlich gang und gäbe
gewesen, dass sich Hinz und Kunz ungeachtet ihrer militärischen
Fähigkeiten einen Offiziersposten kaufen konnten - ein Schacher mit
verheerenden Folgen! Über die Gründung der Theresianischen
Militärakademie.
Diese Preußen unter ihrem König Friedrich II. sind einfach nicht zu
knacken. Unmittelbar nach Maria Theresias Thronbesteigung sind sie in
die Lande der Erzherzogin eingefallen und schlagen die österreichischen
Truppen bei jeder Gelegenheit. Schon bald erkennt die junge
Herrscherin, warum ihre Männer den gut gedrillten Preußen so
hoffnungslos unterlegen sind: Es gibt schlicht keine einheitliche
Ausbildung. „Ein jeder machte ein anderes Manöver im Marsch, im
Exercitio und in allem; einer schoß geschwind, der andere langsam, die
nämlichen Wort und Befehle wurden bei einem also, bei dem anderen
wiederum anders ausgedeutet ...", schreibt sie äußerst ungnädig über
ihre verlotterte Armee. Als Frau der Tat erteilt sie ihrem
Feldzeugmeis-ter Graf Daun den Auftrag, endlich ein Regelwerk für das
Heer zu erstellen. Was dieser denn auch tut. 1749 wird es
veröffentlicht, und Maria Theresia legt es allen ihren Offizieren ans
Herz. Aber Daun ist völlig klar, dass es mit dem Publizieren von
Vorschriften nicht getan ist, sie müssen auch gelehrt und verinnerlicht
werden. „Bei dem gemeinen Kriegsmanne kommt es auf eine tapfere Faust
... an, bei den Befehlshabern hingegen erfordert das Kriegswesen mehr
einen tüchtigen Kopf als einen starken Arm. Eine vorhergängige Theorie
ist erforderlich, wenn man sich zu wichtigen Kriegsverrichtungen fähig
finden soll."
Diese Ansichten Dauns sind für die damalige Zeit geradezu revolutionär,
bei der energischen jungen Herrscherin aber stoßen sie auf offene
Ohren. 1752 gründet Maria Theresia in der Burg zu Wiener Neustadt die
heute älteste noch bestehende Militärakademie der Welt: „Ihre Majestät
haben, in Erwegung, dass der Staat durch die Waffen beschützet werden
solle, den allergnädigsten Entschluss gefasset, eine eigene adeliche
Militar-Academie zu errichten, in welcher die Jugend die Grund-Regeln
der Kriegskunst, die damit verknüpften Exercitien, nötige Sprachen und
Wissenschaften erlernen soll." In der Praxis sieht das so aus: fünf Uhr
Tagwache, sechs Uhr Andacht in der Kirche. Morgens körperliche,
vormittags und nachmittags geistige Ausbildung. Dazu gehören etwa
Religion, Artillerielehre, Befestigungswesen, sowie Französisch,
Italienisch und Tschechisch. Das körperliche Programm beinhaltet unter
anderem Exerzieren mit und ohne Waffe, Reiten und Pferdeputzen. Am 11.
November 1752 treten 191 Kadetten diese Ausbildung an. Gegliedert sind
sie in zwei Kompanien eine für die Söhne von Adeligen, eine für die
Sprösslinge verdienter Offiziere, darunter auch Bürgerliche. Knapp fünf
Jahre später, in der Schlacht von Kolin, sind die ersten von ihnen
schon ausgebildete Offiziere und tragen unter Führung ihres
Akademiekommandanten Graf Daun dazu bei, dem Preußenkönig Friedrich II.
die erste Niederlage gegen österreichische Truppen beizubringen.

Stiftungsurkunde von Zöglingsplätzen, Kaiser Leopold II., 1791
Urkunde zur Erhöhung der Anzahl der Zöglinge, Kaiser Josef II., 1786, Reproduktion

Denkwürdig ist, dass das Gebäude seit 1752 – mit Ausnahme des
Zeitraumes März 1940 – Juni 1942 und nach der beinahe vollständigen
Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges – durchgängig die
Militärakademie beherbergte, wogegen die 1741 gegründete Royal Military
Academy Woolwich 1939 geschlossen wurde. Die Royal Military Academy
Sandhurst, gegründet 1947, setzt nur in ideeller Hinsicht die Tradition
ihrer Vorgängerakademie fort. In Wiener Neustadt wurden dagegen seit
1752 fast durchgängig pro Jahr je 100 Adelige und 100 Bürgerliche
aufgenommen. Auch die Offiziere der Österreich-Ungarischen Armee wurden
bis 1918 hier ausgebildet.

Am 11. November 1752 wurde mit 191 Offiziersanwärtern der
Ausbildungsbetrieb aufgenommen. Die Zöglinge bildeten das „adelige
Cadeten-Corps“. Die Anstalt selbst erhielt die Bezeichnung „Adeliges
Cadetenhaus“. Die Bezeichnung als „Academie“ erfolgte erst ab 1765,
nachdem auf der Fassade des Uhrturms im Osttrakt der Burg eine
Marmortafel mit einer Inschrift zur Erinnerung an die Gründung
angebracht wurde, in der das Wort „Academiam“ vorkam.
Bereits 1771 erschien ein vom Lokaldirektor Feldmarschallleutnant
Johann Georg Carl Freiherr von Hannig ausgearbeiteter geregelter
Studienplan und 1775 das von Maria Theresia sanktionierte
Akademie-Reglement. Die Ausbildungszeit betrug damals elf Jahre und
wurde schrittweise auf drei Jahre verkürzt. Der berühmte steirische
Erzherzog Johann von Österreich war 44 Jahre (von 1805 bis 1849)
Oberdirektor der Theresianischen Militärakademie.

Bekanntmachung der Errichtung der Militärakademie in Wiener Neustade und einer Vorschule zu dieser in Wien, 1752
Uniformen der Kadetten von 1752 bis heute

Der Militär-Maria-Theresien-Orden
ist einer der ältesten Militär-Orden überhaupt. Als Stiftungstag gilt
der 18. Juni 1757 - der Tag des Sieges des Feldmarschall Graf Daun über
Friedrich II. von Preußen in der Schlacht bei Kolin.
Maria Theresia hegte die Absicht durch einen Anreiz ihre Offiziere zum
tatkräftigen Handeln anzuspornen. Der Ausbruch des Siebenjährigen
Krieges lenkte die Gedanken in Richtung eines militärischen
Verdienstordens und im Frühjahr 1757 wurde mit den Ausarbeitungen der
Satzungen begonnen. Der ruhmvolle Sieg des kaiserlichen Heeres in der
Schlacht bei Kolin bildete für die Herrscherin den geeigneten Anlass
den Orden tatsächlich ins Leben zu rufen, worüber sie in einem mit 22.
Juni 1757 datierten Schreiben an Leopold Graf Daun informierte und ihm
das Großkreuz verlieh. Gleichzeitig wurde auch dem Herzog Karl
ALexander von Lothringen, dem Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres
und Schwager Maria Theresias, das Großkreuz verliehen. Als erster
Großmeister des Ordens wurde Kaiser Franz I. bestimmt und mit den
finalen Ausarbeitungen der Ordensstatuten beauftragt.
Als "unverbrüchliche" Grundregel galt die Bestimmung, dass nur
besonders hervorragende Waffentaten und Führungsleistungen ordenswürdig
waren. Abstammung, Religion, erlittene Verwundungen oder vieljährige
Dienstleistungen waren für die Ordenswürdigkeit unmaßgeblich. Die
Zugehörigkeit zum Orden war äußerlich erkennbar durch das Tragen eines
Ordenszeichens. Dieses bestand aus einem goldenen, weiß geschmelzten
achteckigen Kreuz. Die Vorderseite zeigt einen aufgelegten roten
Mittelschild, der von einem Querbalken durchzogen wird. Diesen
Mittelschild umgibt ein weiß geschmelzter Reifen mit dem
Ordenswahlspruch „Fortitudini“ („Der Tapferkeit“). Die Rückseite des
Mittelschildes zeigt die Initialen MTF (Maria Theresia und Franz),
umgeben von einem grünen Lorbeerkranz.
Ursprünglich gab es zwei verschiedene Ausführungen:
Das Großkreuz - Für Armee-Oberkommandanten, Armee- oder Flottenkommandanten, Kommandanten eines sehr wichtigen Waffenplatzes.
Das Ritter- oder Kleinkreuz - Kleiner als das Großkreuz, für jeden Offizier.
Darüber hinaus schuf Josef II. 1765 eine Zwischenklasse:
Das Kommandeurkreuz - Für
Korps- und Divisionskommandanten, Kommandanten eines bedeutenden
Waffenplatzes, Generalstabs-, Artillerie- und Genie-Chefs des
Armee-Kommandos.

1957 erhielt die Theresianische Militärakademie ein Abzeichen. Der
damalige Akademiekommandant, Oberst Josef Heck, wollte jedoch noch ein
weiteres verbindendes Zeichen. Erstmals sollen im Jahre 1898,
anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs I.,
Akademieringe zur Verleihung
gelangt worden sein. Der Tradition aus der Zeit der k. u. k.
Theresianischen Militärakademie folgend, beauftragte Oberst Heck daher
seinen Adjutanten mit dem Entwurf zu einem Akademiering.
Als Stiftungstag des wiedereingeführten Akademieringes gilt der 18.
Juni 1957, der 200-jährige Gedenktag der Gründung des
Militär-Maria-Theresien-Ordens. Erstmals wurde dieser Ring im Zuge der
Ausmusterung im Jahr 1957 verliehen. Im Ring-Oval zeigt er das 1957
geschaffene Wappen der Militärakademie. Es gibt ihn in zwei
Ausfertigungen: In Gold und in Silber. In Silber erhalten ihn alle
Absolventen der Militärakademie am Tag ihrer Ausmusterung, In Gold wird
er an den Jahrgangsersten sowie an den Akademiekommandanten,
Lehroffiziere und Personen, die sich um die Militärakademie verdient
gemacht haben, überreicht.
Akademiering in Gold, Akademieschlüssel

Die TherMilAk dient mehreren Funktionen: der Heranbildung zur
Truppenoffiziersausbildung geeigneter Maturanten, der
Truppenoffiziersausbildung, der Offiziersweiterbildung, der
fächerübergreifenden Ausbildungskooperation sowie verschiedenen
Repräsentationszwecken des Bundesheeres und der Stadt Wiener Neustadt.

Durch die Georgenberger Handfeste war das Herzogtum Steiermark im Jahr
1192 an die Babenberger gefallen. Diese beabsichtigten mit der
Errichtung einer befestigten Stadt die Grenze gegen das ungarische
Königreich zu sichern. Das Lösegeld, das Herzog Leopold V. für den
englischen König Richard Löwenherz erhalten hatte, brachte das
notwendige Kapital, um die „neue Stadt“ (Nova Civitas) zu bauen. Der
Namenszusatz „Wiener“ setzte sich zur besseren Unterscheidung zu
anderen Neugründungen erst im 17. Jahrhundert durch.
In der Zeit der Regentschaft Herzog Friedrichs II., des Streitbaren,
(1230–1246) wurde an der Südost-Ecke der Stadt eine Zitadelle mit vier
Türmen errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung dieser
Befestigungsanlage erfolgt im Jahr 1260. Die Erdbeben in den Jahren
1348 und 1356 zerstörten die Babenberger-Burg. Reste der Mauern dieser
Burg sind noch heute in den Kellergewölben zu sehen. Leopold III. von
Habsburg ließ die Burg neu errichten. Der noch erhaltene Schlussstein
im ehemaligen Kapellengewölbe im Osttrakt zeigt die Jahreszahl 1379.
Ihre Blütezeit erlebten die Stadt Wiener Neustadt und die Burg im 15.
Jahrhundert, als sie Kaiser Friedrich III. viele Jahrzehnte hindurch
als Residenz diente. In dieser Zeit entstanden auch die heutige
St.-Georgs-Kathedrale und die Wappenwand. Die Burg sah im Wesentlichen
schon damals so aus wie heute, hatte allerdings vier Ecktürme. An
vielen Stellen findet man noch heute die Inschrift A.E.I.O.U., die auf
Friedrich III. zurückgeht.
Unter Kaiser Maximilian I. verlor die Burg den Status einer dauernden
Residenz und es wurde nur eine Eremitage des Kaisers geschaffen. In der
St. Georgs-Kapelle wurde Kaiser Maximilian I. im Jahr 1519 begraben.
1521 zog sich Erzherzog Ferdinand, der spätere Kaiser Ferdinand I.,
wegen der Widerstände der protestantischen Stande auf die Burg zurück.
In der Folge kam es aber zur Verhaftung der Wiener Stadtregierung, die
auf Grund des Wiener Neustädter Blutgerichtes hier hingerichtet wurden.
Auch andere bekannte Persönlichkeiten waren im als Staatsgefängnis
adaptierten Burgturm, dem Rákócziturm, inhaftiert, wie beispielsweise
Franz Rákóczi oder Graf Peter Zrin. 1529 entstanden an der Burg durch
die Türkenbelagerung schwere Schäden, 1608 und 1616 wurde sie durch
Brände verwüstet.

Am 14. Dezember 1751 wurde die Burg ihrer heutigen Bestimmung
zugeführt. Kaiserin Maria Theresia bestimmte sie als Ort für das von
ihr gegründete „adelige Kadettenhaus“. Dieses war vorgesehen für die
Ausbildung von bis zu 200 Offizierskadetten. Dazu mussten zahlreiche
Umbauten durchgeführt werden. Diese führte der Wiener Baumeister
Matthias Gerl durch. Das „Adelige Kadettenhaus“ nahm am 11. November
1752 den Betrieb auf.
1768 wurde die Burg durch ein Erdbeben schwer beschädigt. Sie wurde
dann nach den Plänen des Baumeisters Nikolaus Pacassi wiederaufgebaut
und den Bedürfnissen einer zeitgemäßen Ausbildungsstätte entsprechend
angepasst. Drei der vier Türme mussten abgetragen werden. Im Osttrakt
wurden neue Kaiserzimmer eingerichtet. An Stelle der
Gottleichnamskapelle wurde die Haupttreppe eingezogen. Ebenso wurde das
prächtige Westportal geschaffen. Von 1777 bis 1945 blieb der Zustand
der Burg praktisch unverändert.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde die Burg durch
Fliegerbomben, Brände und Plünderungen fast vollkommen zerstört. Die
übrig gebliebene Ruine wurde beim Wiederaufbau in den Jahren 1946 bis
1959 in ihrer historischen Form wiederhergestellt. Soweit dies im
Bereich des möglichen lag, wurden die historischen Grundmauern
belassen, die Raumaufteilung im Inneren wurde jedoch zeitgemäß
angepasst. So konnte die Militärakademie im Jahr 1958 ihren Betrieb
wieder aufnehmen. Die Burg, die immer in landesfürstlichem Besitz
stand, ist heute im Eigentum der Republik Österreich.

Reiterstand Erzherzog Karl von Österreich-Teschen (1771-1847)
Beispiel für die Bedeutung von Feldzeichen
Historische Fahnen der Militärakademie

MACH ER TÜCHTIGE OFFIZIERE UND RECHTSCHAFFENE MÄNNER DARAUS!
MARIA THERESIA, 1752
Aula Academica

AUSMUSTERUNGEN
1755-1918 10.966 LEUTNANTE DER KUK ARMEE
1923-1933 477 LEUTNANTE UND FÄHNRICHE
1934-1938 509 LEUTNANTE UND OBERFÄHNRICHE
1956 49 LEUTNANTE UND FÄHNRICHE
1957 306 LEUTNANTE UND FÄHNRICHE
1959 162 LEUTNANTE UND FÄHNRICHE
1961 91 LEUTNANTE UND FAHNRICHE
1962 54 LEUTNANTE
1963 79 LEUTNANTE
1964 92 LEUTNANTE
1965 71 LEUTNANTE
1966 110 LEUTNANTE - JHG. LISSA
1967 90 LEUTNANTE - JHG. ISONZO
1968 51 LEUTNANTE - JHG. PRINZ EUGEN
1969 52 LEUTNANTE - JHG. RADETZKY
1970 53 LEUTNANTE-JHG. MALBORGHET
1971 77 LEUTNANTE - JHG. SCHWARZENBERG
1972 47 LEUTNANTE - JHG. PAYER-WEYPRECHT
1973 52 LEUTNANTE - JHG. STARHEMBERG
1974 25 LEUTNANTE - JHG. KHEVENHÜLLER
1975 29 LEUTNANTE - JHG. CONRAD
1976 36 LEUTNANTE - JHG. ANDREAS HOFER
1977 74 LEUTNANTE - JHG. TEGETTHOFF

1978 102 LEUTNANTE - JHG. FLITSCH TOLMEIN
1979 123 LEUTNANTE - JHG. PASUBIO
1980 130 LEUTNANTE - JHO. MONTECUCCOLI
1981 118 LEUTNANTE - JHG. ERZHERZOG JOHANN
1982 117 LEUTNANTE - JHG. LAUDON
1983 115 LEUTNANTE - JHG. ERZHERZOG KARL
1984 123 LEUTNANTE JHG. DAUN
1985 114 LEUTNANTE - JHG. COL DI LANA
1986 110 LEUTNANTE - JHG. MAJOR TROYER
1987 101 LEUTNANTE - JHG. PREDIL
1988 89 LEUTNANTE - JHG. ORTLER
1989 89 LEUTNANTE-JHG. RODAKOWSKI
1990 98 LEUTNANTE - JHG. BANFIELD
1991 81 LEUTNANTE JHG. MONTENUOVO
1992 82 LEUTNANTE - JHG. NOVARA
1993 61 LEUTNANTE - JHG. KOLIN
1994 64 LEUTNANTE - JHG. KINSKY
1995 67 LEUTNANTE - JHG. KAISER MAXIMILIAN I.
1996 75 LEUTNANTE - JHG. WELLINGTON
1997 81 LEUTNANTE - JHG. RITTER VON TRAPP
1998 72 LEUTNANTE - JHG. ADMIRAL VON STERNECK
2000 80 LEUTNANTE JHG. MONTE PIANO
2001 82 LEUTNANTE JHG. FÜRST von LIECHTENSTEIN
2002 82 LEUTNANTE - JHG SACHSEN-COBURG
2003 82 LEUTNANTE - JHG. HADIK
2004 82 LEUTNANTE - JHG. KAISERJÄGER

2005 67 LEUTNANTE - Jg. O'DONELL
2006 85 LEUTNANTE - Jg. GRAF SALM
2007 66 LEUTNANTE - Jg. FÜRST ESTERHAZY
2008 83 LEUTNANTE - Jg. COLLOREDO-MANSFELD
2009 69 LEUTNANTE - Jg. ERZHERZOG ALBRECHT
2010 71 LEUTNANTE - Jg. NOVAK von ARIENTI
2011 64 LEUTNANTE - Jg. RITTER von LEHMANN
2011 59 LEUTNANTE - Jg. FREIHERR von LEHAR
2012 56 LEUTNANTE - Jg. Hptm Hermann KIRCHNER
2013 62 LEUTNANTE - Jg. HACKHER zu HART
2014 49 LEUTNANTE - Jg. Freiherr v. TRAUTTENBERG
2015 32 LEUTNANTE - Jg. Freiherr v. WALDSTÄTTEN
2016 21 LEUTNANTE - Jg. GRAF v. WEISSENWOLFF
2017 21 LEUTNANTE - Jg. FÜRST zu LÖWENSTEIN
2018 22 LEUTNANTE - Jg. ABENSPERG und TRAUN
2019 30 LEUTNANTE - Jg. Freiherr v. REISCHACH
2020 52 LEUTNANTE - Jg. Hptm NEUSSER
2021 64 LEUTNANTE - Jg. DRAGONERREGIMENT 7
2022 75 LEUTNANTE - Jg. Frh. LENK v. WOLFSBERG

The sound of torpedos: Dass ein Trapp nicht nur hervorragend singen
kann, sondern auch außerordentlich tapfer ist, bewies der
Linienschiffsleutnant Georg Ritter von Trapp: Er wagte das Unerhörte, traf voll ins Schwarze und bekam dafür den Militär-Maria-Theresien-Orden verliehen.
27. April 1915. Mitternacht über der Straße von Otranto. Vor dem
tiefstehenden Mond zeichnen sich scharf die Schornsteine und
Geschütztürme des französischen Panzerkreuzers Léon Gambetta ab.
Linienschiffsleutnant Georg Ritter von Trapp tritt vom Sehrohr zurück.
»Angriff!«, befiehlt er. Seine Augen sind gerötet - nicht vom
Beobachten, sondern von den Auspuffgasen, die vom undichten Motor in
den Innenraum des U-Bootes treiben. Zwei seiner Maschinisten sind
bereits ohnmächtig von den giftigen Dämpfen. Trapps Boot, die
hoffnungslos veraltete U 5, ist der reinste Seelenverkäufer. Dennoch
wagen der Kapitän und seine Männer das Unerhörte: den ersten
U-Boot-Nachtangriff in der Adria. Bis auf vierhundert Meter pirschen
sie sich an den fünfzig Mal so großen Kreuzer heran und feuern ihre
Torpedos ab. Neun Minuten später sinkt die Léon Gambetta.
Dafür wird Georg Ritter von Trapp mit dem Militär-Maria-Theresien-Orden
ausgezeichnet. Sein spektakulärer Nachtangriff entspricht genau den
Kriterien des Ordens, der vergeben wird „für aus eigener Initiative
unternommene, erfolgreiche... Waffentaten, die ein Offizier von Ehre
hätte ohne Tadel auch unterlassen können."
Maria Theresia stiftete den Orden 1757 anlässlich der Schlacht von Kolin, wo die österreichischen
Truppen dem Preußenkönig Friedrich II. eine schwere Niederlage
beigebracht hatten. „Fortitudini" lautet die Inschrift am Ordenskreuz:
„der Tapferkeit". Insgesamt wurde der Orden 1240-mal verliehen. Noch
heute ziert das schlichte, weiße Kreuz das Wappen der Militärakademie,
und die schneidigen Theresienritter sind Vorbilder für Generationen von
Fähnrichen. Der Ausmusterungsjahrgang 1997 ist nach Georg Ritter von
Trapp benannt, was bei amerikanischen Kadetten manchmal für
Verwunderung sorgt, denn in den USA ist Trapp nicht als grimmiger
U-Boot-Kommandant bekannt, sondern als Kapitän der Trapp Family
Singers, die durch das Musical „The Sound Of Music" unsterblich wurden.

GROSSES RENAISSANCEPORTAL DES EHEM. KAISERLICHEN ZEUGHAUSES
Errichten 1524. Der Renaissancebau wurde 1954 abgetragen, nur die Portale blieben erhalten.

HL. GEORG
DEM ANDENKEN SEINES EHRENMITGLIEDES DIPL. ING. FRANZ LANG (1887-1963)
DER SICH UM DEN DENKMALSCHUTZ IN WR. NEUSTADT UND UM DAS ÖSTERR.
BAUWESEN UNVERGESSENE VERDIENSTE ERWORBEN HAT. GEWIDMET VON WIENER
NEUSTÄDTER DENKMALSCHUTZVEREIN 1966

Der Wiener Neustädter Wasserturm steht in Wiener Neustadt auf dem
Südtiroler Platz. Der Wasserturm gilt als weithin sichtbares
Wahrzeichen der Stadt, gilt weiters als ein bedeutendes
Industriedenkmal und war ehemals Teil der
Kaiser-Franz-Josephs-Wasserleitung. Der Wasserturm, eines der
bedeutenden Wahrzeichen von Wiener Neustadt, wurde am 13. Dezember 1910
nach den Plänen der Architekten Siegfried Theiss und Hans Jaksch
fertiggestellt in Betrieb genommen.

Höhe bis zur Dachspitze: 50 Meter
Höhe des Behälters: 40 Meter
Behälterinhalt: max. 750 Kubikmeter
Wasserdruck: 4 bar im gesamten Rohrnetz
Gewicht des befüllten Behälters und der
Stahlkonstruktion: ca. 1.000 Tonnen
Behälterdurchmesser: 12 Meter
Mauerstärke beim Eingang: 2,50 Meter
Außendurchmesser Gebäude: 17 Meter
Fundamenttiefe: 4,90 Meter
Fundamentstärke: 1,20 Meter

Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: