Modellbahnmuseum Mariazellerbahn

Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Die Modellbahnanlage zeigt den Strecken­abschnitt der Mariazellerbahn von Lauben­bachmühle bis Erlaufklause. Die 13 Züge können von den Besucherinnen und Besuchern selbst gestartet werden. Weiters kann man die im Außenbereich aufgestellten Original-Fahrzeuge besichtigen sowie im Museumsshop Bücher, Modelle und Souvenirs kaufen.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Streckenabschnitt der Mariazellerbahn von Laubenbachmühle bis kurz nach Erlaufklause mit allen Bahnhöfen, Tunneln und Brückenbauten im Modellbahnmuseum Mariazellerbahn.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Die ca. 70 m² werden von neun Zügen befahren, die vom Besucher halbautomatisch in Betrieb gesetzt werden können.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Modellbahnanlage (Modell eines 30 km Abschnittes der Mariazellerbahn)

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Modellbahnmuseum „Mariazellerbahn" in Kirchberg an der Pielach
Der Streckenabschnitt der Bahnlinie von Laubenbachmühle bis kurz nach Erlaufklause wurde hier im Maßstab 1:87 mit allen Bahnhöfen, Tunnels und größeren Brücken nachgebaut. Die Landschaft wurde unter Berücksichtigung der räumlichen Verhältnisse angefertigt und umfasst über 20.000 Bäume und 50 m² Grasmatten.

Die 8 Züge können von den Gästen auch halbautomatisch in Betrieb gesetzt werden. Gebaut wurde die 70 m² große Anlage 1993 von Ernst Kainz, der damit 1996 in die ehemalige Kegelbahn des Gasthofes Hinteregger, heute Gh. Mahrer, übersiedelte. Nach seinem Tod übernahm die Gemeinde die Anlage und übergab sie im Februar 2002 dem neu gegründeten Museumsverein.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Die Geschichte der Mariazellerbahn
Am 25. Juli 1894 erteilte das Handelsministerium dem Bürgermeister Johann Lieblein von Kirchberg an der Pielach und Bürgermeister Dr. Hermann Ofner von St. Pölten die Bewilligung zur Durchführung der techni-schen Vorarbeiten für die Erbauung der Pielachtalbahn.
Am 6. Februar 1895 verhandelte und genehmigte der Nö. Landtag den Bau der schmalspurigen Lokalbahn St. Pölten - Laubenbachmühle. Das erste Teilstück sollte zunächst nur bis Kirchberg führen.
Am 21. November 1896 wurde in Kirchberg der erste Spatenstich zum Bau der Pielachtalbahn mit einem großen Fest im 'Gasthof zur Post', damals Bruno Potuschak, begangen.
Am 7. Juni 1898 um 12.30 Uhr fuhr der erste Probezug in Kirchberg ein. Er bestand aus einer Lok, fünf Waggons und drei offenen Güterwagen.
Am 2. Juli 1898 fand die Eröffnungsfahrt unter großer Anteilnahme der Prominenz und der Bevölkerung statt.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Am 4. Juli 1898 fuhr der erste Zug um 5 Uhr früh von Kirchberg an der Pielach nach St. Pölten.
Am 27. Jänner 1903 fasste der Nö. Landtag den Beschluss, die Pielachtalbahn bis Mariazell - Gußwerk zu verlängern.
Am 5. August 1905 wurde die Bahnstrecke Kirchberg an der Pielach - Laubenbachmühle eröffnet. Der Baubeginn war im Jahr 1904.
Am 2. Mai 1906 wurde der Gösingtunnel mit einer Gesamtlänge von 2.386 m fertig gestellt.
Am 2. Dezember 1906 wurde der Güterverkehr auf der Gesamtstrecke von St. Pölten bis Mariazell aufgenommen.
Am 2. Mai 1907 wurde der Personenverkehrs bis Mariazell aufgenommen.
Am 15. Juli 1907 wurde die Strecke Mariazell - Gußwerk offiziell eröffnet, die Gesamtstrecke wurde nun mit Dampf betrieben.
Die Bahnlinie hatte vorerst den Namen „Lokalbahn St. Pölten-Kirchberg-Mank", dann „Pielachtalbahn" und von nun an offiziell „Niederösterreichisch-Steirische Alpenbahn". Heute wird sie allgemein „Mariazellerbahn" genannt.
Da die Belastbarkeit der Bahnlinie immer größer wurde und die Grenzen der Leistungsfähigkeit schließlich erreicht waren, gab es nur einen Ausweg aus dieser schwierigen Lage u. z. die Elektrifizierung der Bahnlinie. Der Entschluss der Nö. Landesregierung, die Bahn auf elektrischen Betrieb umzustellen, erregte zunächst großes Aufsehen, wurde aber noch im selben Jahr beschlossen.
Am 24. September 1910 unternahm Kaiser Franz Josef 1. eine Eisenbahnfahrt nach Mariazell. Die kurze, aber sehr herzliche Kaiserhuldigung fand in der Station von Laubenbachmühle statt.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Am 7. Oktober 1911 erfolgte die Aufnahme des elektrischen Betriebes auf der gesamten Strecke der Mariazellerbahn. Elektrifizierung und Betriebsführung oblagen dem Landes-Elektrizitätswerk.
Während des Ersten Weltkrieges hatte die Heeresverwaltung 92 Waggons von der Mariazellerbahn abgezogen und zum Teil weit in die Ferne geschickt. Sie kamen nicht mehr zurück.
Im Jahr 1922 übernahmen die ÖBB die Betriebsführung, die Stromversorgung und Fahrleitungserhaltung wurden an die NEWAG übertragen.
In den 1930er Jahren wurde der Bahnbetrieb modernisiert, die Passagierzahlen waren nach wie vor beachtlich.
1934 kamen erstmals Diesellokomotiven zum Einsatz.
Im März 1945 wurden der Alpenbahnhof, der Eisbergtunnel und der St. Pöltner Hauptbahnhof durch Bombenschäden schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Noch im selben Jahr begann man mit dem Wiederaufbau. Die Geleise der Mariazellerbahn befanden sich ursprünglich vor dem Bahnhof St. Pölten auf Straßenniveau und wurden nun nach oben in den Hauptbahnhofbereich verlegt. Ab Februar 1946 war die Mariazellerbahn wieder befahrbar.
1954 bis 1960 begannen die ÖBB, die Mariazellerbahn zu modernisieren (Lokomotiven, Waggons...).
Am 8. Juli 1973 wurde das 75jährige Bestandsjubiläum der Pielachtalbahn unter großer Anteilnahme der Bevölkerung mit einem Festakt in Kirchberg gefeiert. In den kommenden Jahren erfolgte eine Begradigung der Bahnlinie mit dem Ziel, die bisherige Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h auf 60 km/h zu erhöhen.
Am 28. Mai 1988 wurde der Bahnbetrieb von Mariazell nach Gußwerk eingestellt.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

In den folgenden Jahren wurde auch der Güterverkehr (wie z.B. Holztransporte) größtenteils eingestellt.
Im Jahr 1996 fand die Eröffnung des Modellbahnmuseums statt, in dem eine originalgetreue Miniaturanlage der Mariazellerbahn aufgebaut wurde.
Am 28. Juni 1998 feierte die Mariazellerbahn ihr 100jähriges Jubiläum. Die Festansprache hielt unser Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll.
Ab dem Jahr 2000 und in den weiteren Jahren wurde es still um die Bahnlinie. Es gab sogar Überlegungen seitens der ÖBB, die Mariazellerbahn zu verkaufen bzw. den Betrieb einzustellen. Aber es kam erfreulicherweise anders. Die Gemeinden des Pielachtales setzten alle Hebel in Bewegung, um die Bahn zu erhalten und die Bemühungen waren nicht umsonst.
Am 12. Dezember 2010 übernahm das Land NÖ die Bahnlinie von den ÖBB. Der neue Eigentümer und Betreiber der Mariazellerbahn ist nun die NÖVOG (Nö. Verkehrsorganisationsgesellschaft). Weiters gab die Nö. Landesregierung den Vertragsabschluss für die Beschaffung von Neubaufahrzeugen mit dem Namen „Die Himmelstreppe" bei der Firma „Stadler Rail" bekannt.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Am 15. Mai 2011 fand ein Mariazellerbahnfest im Pielachtal statt. Ein Sonderzug fuhr von St. Pölten ab und hielt in allen FESTival-Stationen an der Strecke bis Laubenbachmühle.
Am 9. Oktober 2011 fanden Feierlichkeiten zu „100 Jahre Elektrifizierung der Bahnlinie" statt.
Am 28. Februar 2012 erfolgte die Vertragsunterzeichnung mit der NÖVOG betreffend die Vereinbarung mit den Gemeinden über die zukünftige Betreuung der Bahnhöfe an der Bahnlinie. Der Bahnhof Laubenbachmühle wurde zum neuen Bahnzentrum der Mariazellerbahn ausgebaut.
Am 16. Dezember 2012 wurden die neuen Waggons „die Himmelstreppe" bei einer Pressefahrt von Kirchberg nach Laubenbachmühle vorgestellt.
Am 16. November 2013 fand ein Tag der offenen Tür für „die Himmelstreppe" statt. Das Interesse der Bevölkerung an diesem Bahnfest war groß, etwa 4.000 Gäste besuchten die Veranstaltungen in Obergrafendorf und Kirchberg.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Die elektrisch betriebene Schmalspurbahn St. Pölten – Mariazell – Gußwerk führt durch das Pielachtal bis an den Fuß jenes Bergwalles der Niederösterr. Voralpen heran, der vom Ötscher zur Raxalpe streichend, die natürliche Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark bildet, und überwindet diesen Bergwall in kühner Linienführung. Auf ihrem Wege, besonders aber in jenem Teile desselben, wo die Strecke dem Berggebiete in harter Arbeit abgerungen werden mußte, läßt sie den Reisenden nicht nur eine Anzahl kühner Kunstbauten, sondern auch eine Reihe prächtiger Landschaftsbilder schauen, und dieser Teil hat der Bahnstrecke auch den schmückenden Beinamen „Niederösterreichisch-steirische Alpenbahn“ eingetragen.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Die Mariazellerbahn
1898: 2. Juli - Eröffnung und erste Zugfahrt auf der Pielachtal Bahn" bis Kirchberg - damals Endbahnhof
1905: 5 August - Eröffnung & Aufnahme des Fahrbetriebes bis Laubenbachmühle - Ende der Talstrecke
1907: 15. Juli - Eröffnung der Gesamtstrecke bis Mariazell und Gußwerk
1911: 7. Oktober. Umstellung vom Dampfbetrieb auf elektrischen Betrieb. Die Marizellerbahn ist die erste elektrifizierte Schmalspurbergbahn der Welt
1988: 29. September - Einstellung des Bahnbetriebes von Mariazell nach Gußwerk und schrittweiser Abbau des Güterverkehrs
1998: 31. Dezember - Einstellung des Güterverkehrs auf der Gesamtstrecke

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

2010: 12. Dezember - Übernahme der Mariazellerbahn durch das Land Niederösterreich.
Als Betreiber fungiert die NÖVOG. In den Folgejahren wurden 117 Mio. Euro in neue Zugsgarnituren, in das Betriebszentrum Laubenbachmühle und in die Erneuerung der Infrastruktur investiert.
2012: Inbetriebnahme der neuen Zugsgarnituren „Himmelstreppe" durch die NÖVOG (NÖ Verkehrsorganisations Ges.m.b.H.).
2016: Juni - Überstellung der Elektrolokomotive 1099.06 nach Kirchberg und Restaurierung der Lok durch den Verein „Modellbahnmuseum Mariazellerbahn".
2016: 29. Juni - Übergabe der E-Lok 1099.06 und des Sitzwagens 3110 (Kirchberg-Lok und Waggon) durch die NÖVOG als Dauerleihgabe an die Marktgemeinde Kirchberg an der Pielach & den Verein Modellbahnmuseum Mariazellerbahn

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

21. Nov. 1896 Baubeginn der Strecke St. Pölten Hbf – Kirchberg/Pielach unter Ing. Josef Fogowiz. Spurweite 760mm (Schmalspur).
7. Juni 1898 Erster Probezug in Kirchberg. Betrieb durch die NÖLB (Niederösterreichische Landesbahnen).
2. Juli 1898  Eröffnung des Teilstückes St. Pölten Hbf – Kirchberg/Pielach (31,3 km).  Als Dampflok kam die bewährte Reihe U („U“ für Unzmarkt/Murtalbahn) von der Lokomotivfabrik Krauss/Linz zum Einsatz (Reisegeschwindigkeit 25km/h).
ab 1903 Wegen der guten Auslastung für kleiner Züge wurden zusätzliche Dampftriebwagen der Firma Komarek eingesetzt (Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit auf 30 km/h
1904 Baubeginn des Abschnittes Kirchberg – Laubenbachmühle.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

5. Aug. 1905 Eröffnung dieses Streckenabschnittes (Gesamtlänge knapp 50 km).
 März 1905 Der Bau der sogenannten „Bergstrecke“ von Laubenbachmühle bis Gußwerk (Stmk.) wurde in Angriff genommen.
 17. Dez. 1906  Der erste Güterzug sollte in Mariazell eintreffen. Er kam jedoch infolge heftiger Schneefälle nur bis Winterbach.
 19. Dez 1906 Der erste Zug traf dann tatsächlich in Mariazell ein.
 15. Juli 1907 Die Gesamtstrecke bis Gußwerk wurde offiziell eröffnet.
 1906 Es wurden neue, stärkere Heißdampflokomotiven der Reihe Mh („M“ für Mariazell, „h“ für Heißdampf) in Dienst gestellt. Die Mh.6 ist heute liebevoll restauriert und ist für Sonderfahrten noch immer auf der Strecke im Einsatz.
 7. Okt. 1911 Aufnahme des elektrischen Betriebs auf der Gesamtstrecke von St. Pölten bis Gußwerk.  Dazu wurden 16 E- Loks (Baureihe 1099, E) angeschafft. Sie zählen zu den ersten Einphasen-Wechselstromloks. Sie sind die am längsten im Planbetrieb befindlichen E-Loks der Welt. Die Stromversorgung übernahm das zu diesem Zweck erbaute Wasserkraftwerk Wienerbruck (Stierwaschboden), ein Reserve-Dieselkraftwerk in St. Pölten (inzwischen aufgelassen). Zwei Unterwerke in Ober Grafendorf und Kirchberg speisten die Fahrspannung (Einphasenwechselstrom 6,5 kV, 25 Hz) in die Oberleitung ein.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

1923 Ein zweites Kraftwerk in Erlaufboden wurde in Betrieb genommen. In den 1960er-Jahren wurden die beiden Unterwerke durch je eines in Gösing und Rabenstein ersetzt. Da de Kraftwerke mehr Strom lieferten als von der Bahn benötigt, speisten sie schon damals ins Netz der EVN ein.
 15. Juli 1922 Übernahme des Betriebs durch die Österreichischen Bundesbahnen (damals noch BBÖ)
Ende der 50er  Umbau der E-Loks auf die heutige Form.
29. Sept. 1988  Einstellung des Gesamtverkehrs auf dem Abschnitt Mariazell – Gußwerk (Streckenlänge daher nurmehr 84,5 km) und des Güterverkehrs im Abschnitt Loich – Mariazell
1995 Der elektrische Triebwagen 4090/7090/6090 nimmt seinen Betrieb auf.
31. Dez. 1988 Einstellung des Güterverkehrs auf der Gesamtstrecke.
Mai 1995 Für den Personenverkehr auf der Talstrecke werden Dieseltriebwagen der Reihe 5090 eingesetzt (keine Toiletten!).  Nach der Auflassung der Waldviertelbahn und des Teilstückes der „Krumpe“ ab Ruprechtshofen verkehren auch Dieselloks der Reihe 2095 planmäßig auf der Mariazellerbahn-„Stammstrecke“.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

7. Okt 2001 Neunzigjähriges Jubiläum der Elektrifizierung.  Antrag auf Eintragung ins „Guinnessbuch der Rekorde“ für die Baureihe 1099 als älteste, noch im Planbetrieb befindliche E-Lok der Welt.
12. Dez 2010 Die NÖVOG (Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft) übernimmt mehrere Lokalbahnen in Niederösterreich. Darunter auch die Mariazellerbahn
3. Dez. 2011 Der Spatenstich für das neue Betriebszentrum in Laubenbachmühle erfolgt.
27. Okt. 2013 Die neuen Niederflurtriebwagen „Himmelstreppe“ übernehmen den Planverkehr auf der Mariazellerbahn. Die 1099er sind weiterhin am Nostalgiezug Ötscherbär im Einsatz
Juni 2014 Das neue Umformerwerk in Klangen wird in Betrieb genommen. Es ersetzt die Wasserkraftwerke Erlauf- und Stierwaschboden,.
Sommer 2015 Die Mariazellerbahn ist mit dem Betriebszentrum Laubenbachmühle ein zentraler Bestandteil der NÖ Landesausstellung „ötscher:reich“
3. Mai 2017 Spatenstich für das neue Betriebszentrum St. Pölten Alpenbahnhof. Hier soll künftig der Nostalgiewagenpark gewartet werden und die Büroräumlichekeiten der NÖVOG an einem Standort konzentriert werden.
3. Juli 2017 Auf der Mariazellerbahn werden 110 Jahre Bergstrecke gefeiert.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

B4iph/s 3110-9
Alles beginnt im Jahr 1908, als unser Waggon bei der Waggonfabrik Simmering produziert und als Ca/s 407 an die NÖLB geliefert wird. Damals hat der Waggon noch 13 Fenster (pro Seite), 10,7 Tonnen und 52 Sitzplätze. Während der Kriegswirren bleibt der Waggon auf der Mariazellerbahn stationiert und wird 1928 von den BBÖ (Bundesbahnen Österreichs) auf Cah/s 707 umnummeriert. Seinen ersten größeren Umbau hat der heutige 3110-9 im Jahr 1941. Dabei wird das Fahrzeug auf 7 Fenster (pro Seite) umgebaut und erhält einen Kasten aus Blech (davor war der Kasten, wie damals üblich, aus Holz!). Nachdem die BBÖ zur ÖBB wird, bekommen die Fahrzeuge auf der Mariazellerbahn ein neues Nummernschema und so im Jahr 1953 wird aus dem Cah/s 707 der C4iho/s 3210 (ab 1956 dann B4iho/s). Im Jahr 1962 heißt es dann, wie für fast alle Personenwagen und alle 1099er auf der Schmalspurbahn, ab in die Werkstatt zum Generalumbau. In diesem Jahr erhält der Waggon sein heutiges Aussehen, zumindest in technischer Hinsicht. Der Wagen wird, mit Ausnahme des Rahmens (Fahrgestell) komplett neu aufgebaut und zusätzlich wird durch das Einschweißen eines Trägerstückes der Waggon um 1 m verlängert. Außerdem wurde der Kasten mit 2,50 m etwas breiter ausgeführt Der nunmehr als B4iph/s 3110 bezeichnete Wagen hat zwar wieder 52 Sitzplätze aber 12,8 Tonnen und eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.

Im August 1991 erhält er sein aktuelles Aussehen, er wird Partenschaftswagen der Gemeinde Kirchberg an der Pielach. Eine letzte Umgestaltung bezüglich des Designs erhält der Wagen bei der Übernahme durch die NÖVOG, er verliert das ehemalige ÖBB-Logo, den sogenannten Pflatsch, und die Stellen an den Seitenwänden werden grün ausgebessert. Der Wagen war sogar über den letzten planmäßigen Betriebstag im Oktober 2013 hinaus auf der Mariazellerbahn im Einsatz, er wurde nämlich bei den Adventsonderzügen im Dezember 2013 auf die Strecke geschickt. Daraufhin stand der Wagen lange Zeit am Alpenbahnhof, später dann in Ober-Grafendorf. Am 19. Mai 2016 wurde er gemeinsam mit der 1099.06 nach Kirchberg überstellt. Heute steht der Wagen als Dauerleihgabe geschützt im Außenbereich des Modellbahnmuseums.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

Die E-Lok 1099 war von Beginn der Elektrifizierung im Jahre 1911 bis zum Einsatz der „Himmelstreppe" im Jahr 2012 also über 100 Jahre lang, auf der Mariazellerbahn im Einsatz und damit die weltweit am längsten in Betrieb befindliche E-Lok. Dank den Bemühungen des Modellbahnvereines und der Marktgemeinde Kirchberg an der Pielach konnte mit Unterstützung der NÖVOG die E-Lok 1099.06 mit dem Kirchberg-Waggon saniert und hier abgestellt werden. Die Bemalung des Waggons erfolgte damals von Malermeister Adolf Landerl aus Kirchberg an der Pielach.
Die beiden Fahrzeuge können somit der Nachwelt zur Erinnerung an eine glanzvolle Bahnvergangenheit und als kulturelles Erbe auf der Mariazellerbahn erhalten werden.

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023

 Modellbahnmuseum Mariazellerbahn, Kirchberg an der Pielach, Juli 2023



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: