Theodor Kery WP 2/3, A-2491 Neufeld/L.
+43/2624/54014 - office@websteiner.com
Die römisch-katholische Pfarrkirche hl. Josef in Ober-Grafendorf ist im Mostviertel im niederösterreichischen Bezirk St. Pölten. Das Hochaltarbild wurde 1750 von Daniel Gran gemalt und stammt aus der ehemaligen Karmeliterinnenkirche (Prandtauerkirche) in St. Pölten.

Das Langhaus der gotischen Pfeilerbasilika ist vierjochig ausgeführt,
wobei sich das Mittelschiff in niedrigen Spitzbogenarkaden zu den
Seitenschiffen öffnet. Über dem südlichen Seitenschiff finden sich
Obergadenfenster aus dem 18. Jahrhundert, während an der Nordseite
dieser Bereich durch die später ergänzte Empore eingenommen wird.

Über dem zweijochigen Chor mit 5/8-Schluss spannt sich ein
Kreuzrippengewölbe, das etwas niedriger als das Langhaus ausgeführt
ist. Die Spitzbogenfenster sind vermauert. Über dem sehr einfachen
Chorgestühl finden sich zu beiden Seiten des Chors große Leinwandbilder
im Presbyterium, die 1856 von Franz Josef Dobiaschofsky geschaffen
wurden und die Gleichnisse vom verlorenen Sohn und dem barmherzigen
Samariter darstellen.
Der Hochaltar aus rotem Türnitzer Marmor stammt aus der ehemaligen
Karmeliterinnenkirche (Prandtauerkirche) in St. Pölten und wurde 1785
hier aufgestellt. Seither ist der hl. Josef Kirchenpatron (vorher
Mariäheimsuchung). Statuen am Hochaltar: Hl. Joachim und hl. Anna,
seitlich Die heiligen Bischöfe Augustinus und Nikolaus. Sehr wertvoll
ist auch das schöne Speisgitter. Das Hochaltarbild wurde 1750 von
Daniel Gran gemalt.

Die heute dem hl. Josef geweihte Pfarrkirche hat ihren Ursprung in der
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie wurde mit hoher
Wahrscheinlichkeit über einem älteren Vorgängerbau erbaut, zumal die
Pfarre bereits um 1250 errichtet wurde. Umfangreichere bauliche
Veränderungen fanden in den Jahren 1738–1756 statt, wobei insbesondere
der südliche Nebenchor zur Sakristei umfunktioniert wurde, während der
Turm seine heutige Höhe erhielt und mit einem schlanken,
ausschwingenden Polygonalhelm versehen wurde. Schließlich wurde das
nördliche Seitenschiff 1880 durch den Einbau einer Empore um ein
Stockwerk erhöht.

Im nördlichen Nebenchor mit ebenfalls vermauerten Spitzbogenfenstern befindet sich eine Marienstatue auf einem einfachen Altar.

Gründung der Pfarre gegen das Ende des zwölften Jahrhunderts. Bau Der
jetzigen Kirche spätestens um 1400. Der älteste Teil ist die Sakristei.
1566-1620: Evangelische Pfarrer. 1626-1784: Dem Chorherrnstift St
Pölten angegliedert. Seit 1626 wirkten24 Pfarrer in Grafendorf.
1734-1764 Pfarrer Aquilin Jacker. Unter ihm wurde die Kirche renoviert.
1756 erhielt der Turm seinen derzeitigen Helm. 1786 wurde Parrer
Joachim Weißkopf von Kaiser Josef II. als Kommendatarabt in das Stift
Zwettl berufen. 1809 erfolgte die Plünderung durch die Franzosen. 1880
Anbau des Oratoriums über dem nördlichen Seitenschiff. 1955
Generalrenovierung des Kircheninneren. 1905 Einbau einer
Warmluftheizung.

Statuen im Hauptschiff rechts Johannes der Täufer und Stephanus.
Sämtliche Statuen stammen aus der Werkstätte des St. Pöltner Bildhauers
Peter Widerin.

Statuen im Hauptschiff links: Hl. Leopold und Johann v. Nepomuk

Statuen am Herz-Jesu-Altar: Hl. Donatus und hl. Florian.

Der Hochaltar war ursprünglich ein Seitenaltar der Klosterkirche der
Karmelitinnen von St. Pölten (heutige Prandtauerkirche), die 1782 in
der josephinischen Ära profaniert wurde. Auf diesem Wege kam die
vergleichsweise kleine Pfarre Ober-Grafendorf zu einem Altarbild des
bedeutenden Barockmalers Daniel Gran. Es zeigt den hl. Josef und stammt
aus dem Jahr 1750. Flankiert wird das Altarbild von Statuen der hll.
Joachim und Anna, die von dem Bildhauer Peter Widerin 1742 geschaffen
wurden.

Grabsteine der Fridauer Schloßherren:
Im südlichen Seitenschiff rückwärts: Stephan Feuchter gestorb. 1438, im
nördlichen Seitenschiff rückwärts: Reinprecht von Sinzendorf, der
Begründer Der Fridauer Linie seines Geschlechts, gestorben 1521; beim
Marienaltar. Johann Karl von Sinzendorf. +1075; beim Herz-Jesu-Altar:
Die Gattin Johann Karls. +1675.
Das schönste Grabmal das sich Pilgram v. Sinzendorf schon zu Lebzeiten
setzen ließ, befindet sich in der Seitenkapelle. Pilgram war Der zweite
Sinzendorfer auf Schloß Fridau, + 1579


Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: