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Die Pfarrkirche Orth an der Donau steht östlich vom Schloss Orth in der Marktgemeinde Orth an der Donau im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich. Die dem Erzengel Michael geweihte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Marchfeld im Vikariat Unter dem Manhartsberg in der Erzdiözese Wien.
Eine Kirche wurde urkundlich im 9. Jahrhundert genannt. Die Pfarre
wurde um 1100 vermutlich vom Bistum Regensburg gegründet. Die ehemalige
Wehrkirche war von einem ehemaligen Wehrkirchhof mit Wall und Graben
umgeben. Der im Kern mittelalterliche mächtige Kirchenbau mit einem
hohen Wehrturm wurde nach schweren Schäden im Türkenkrieg 1529 und
neuerlichen Aufbau 1568 und Türkenkrieg 1683 im Jahre 1689 unter dem
Grafen Strattmann mit Erhaltung des spätgotischen Kernbaues
barockisiert.
Der mächtige dem Langhaus vorgestellte Westturm zeigt eine
Ortbandgliederung und ein Kordongesims sowie Schießscharten, das
barocke Schallgeschoß hat Rundbogenfenster, der Zwiebelhelm ist aus dem
17. Jahrhundert und wurde 1782 erneuert. Das schlichte Langhaus unter
einem hohen Satteldach hat barocke Rundbogenfenster und barocke
Strebepfeiler. Der eingezogene Chor hat barocke Rundbogenfenster.
Nördlich ist ein zweigeschoßiger barocker Sakristeianbau aus der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts und daran anschließend eine weitere spätere
Sakristei.
Das Kircheninnere zeigt sich als dreijochiges Langhaus unter einem
Stichkappentonnengewölbe auf Pilastern. Die Triumphbogenwand zeigt eine
stuckierte Wappenkartusche der Grafen Strattmann von Putten gehalten
mit 1688. Die hölzerne Orgelempore auf Eisenstützen entstand in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der eingezogene einjochige Chor mit
einem Fünfachtelschluss hat ein Stichkappentonnengewölbe auf Pilastern.
Im Bereich des Sakristeidaches ist chorseitig ein vermauertes
spitzbogiges gotisches Fenster erhalten. Unter dem Chor befindet sich
ein Krypta mit einem südseitig im Bodenbereich vermauerten gotischen
Fenster.
Die Orgel baute Josef Loyp 1848 erweitert 1859 in einem
klassizistischen Gehäuse aus dem vierten Viertel des 18. Jahrhunderts.
Eine Glocke nennt Joachim Gross 1689.
Die barockisierenden Fresken im Langhaus mit Verherrlichung Mariens und
Engelsturz mit den Nothelfern im Langhaus und Auferstehung im Chor
malte Hans Alexander Brunner 1950.
Es gibt eine bemerkenswerte Kanzel aus dem Ende des 17. Jahrhunderts,
am Korb sind zwischen gedrehten Säulen Figuren Die vier Apostel.
Der schlichte in den Chorschluss einbezogene Hochaltar aus 1780 zeigt
über einer freistehenden Mensa das Hochaltarblatt hl. Michael von
Johann Nepomuk Höferl 1819, darüber das Auge Gottes, er trägt die
Konsolfiguren Peter und Paul und einen klassizistischen Tabernakel mit
adorierenden Engeln.
Die Wolkensäule mit bekrönender Figur der Maria Immaculata wird auf dem
wuchtigen Steinsockel von vier Heiligen- Rochus, Sebastian, Florian und
Augustinus- flankiert. Um den Sockel befindet sich eine Balustrade. Die
Säule wurde 1711 gestiftet.