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Sarajevo (deutsch auch Sarajewo) ist Hauptstadt und
Regierungssitz von Bosnien und Herzegowina, der Föderation Bosnien und
Herzegowina (Federacija Bosne i Hercegovine, FBiH) und des Kantons
Sarajevo. Im Großraum Sarajevo leben etwa 555.000 Einwohner
(Zensus 2013). Aufgrund der Einwohnerzahl sowie der wirtschaftlichen
und politischen Bedeutung ist Sarajevo die einzige bosnische Metropole.
Als historische Last zählt die Ermordung des Tronfolgers Franz
Ferdinand im Jahr 1914 und damit der Anlass zum Ersten Weltkrieg, die
Olympischen Winterspiele von 1984 und der dreijährige Bosnienkrieg
1992-1995.
* * *
Die Trebević-Seilbahn
(serbokroatisch Требевићка жичара Trebevićka žičara) ist eine
Gondelbahn, die von der Innenstadt von Sarajevo auf die Hänge des
Hausberges Trebević führt. Die 1959 eröffnete Seilbahn wurde während
des Bosnienkrieges 1992–1995 zerstört, 2017 wieder aufgebaut und 2018
erneut in Betrieb genommen. Eine besondere Rolle spielte die Seilbahn
während der Olympischen Winterspiele 1984, da sie den Zugang von der
Stadt zu den Wettkampfstätten am Trebević erleichterte. Die 2,1
Kilometer lange Strecke führt von der Basisstation im Sarajevoer
Stadtteil Bistrik (583 m) zur Bergstation „Ramo Biber“ in der Nähe der
olympischen Bobbahn auf dem Gipfel Vidikovac (1160 m) am Hang des
Trebević. Die Fahrpreise sind abenteuerlich: Einheimische zahlen 6 KM,
Touristen werden um stolze 30 KM erleichtert. Ziemlich frech sowas.
Die neue Seilbahn verfügt über 33 Kabinen mit Platz für jeweils zehn
Fahrgäste, was einer Kapazität von 1200 Fahrgästen pro Stunde
entspricht. Im Unterschied zur alten Seilbahn, die zwölf Minuten für
die Strecke von der Basisstation bis zum Vidikovac benötigte, schafft
die neue Seilbahn die Strecke in sieben Minuten und 15 Sekunden.
Die Olympia Bob- und Rodelbahn Trebević (bosnisch Olimpijska staza za
bob i sankanje Trebević) war eine Kunsteisbahn am Nordhang des Berges
Trebević am südlichen Stadtrand der bosnischen Hauptstadt Sarajevo. Die
Bahn war bei den Olympischen Winterspielen 1984 Austragungsort für die
Wettbewerbe im Rennrodeln und Bobfahren. Die Bahn ist von der
Bergstation der Trebević-Seilbahn zu Fuß in wenigen Minuten zu
erreichen.
Als 1977 die Olympischen Winterspiele 1984 nach Sarajevo vergeben
wurden, musste eine Bob- und Rodelbahn erbaut werden. Nach den
Olympischen Winterspielen wurde die Strecke bis zum Beginn des
Bosnienkrieges 1991 für Weltcup-Rennen genutzt. Während des Krieges
wurde die Bahn stark beschädigt. Im Zuge der Belagerung von Sarajevo
wurde die hoch über der Stadt gelegene Bahn von bosnisch-serbischen
Truppen als Artillerieposition genutzt. Nach Kriegsende war die
Umgebung der Bobbahn noch bis in die 2000er Jahre vermint. Dennoch
wurde die Bahn selbst u. a. für Graffiti und Radfahren genutzt.
Die Belagerung der Stadt Sarajevo durch die Armee der bosnischen Serben
(VRS), Einheiten der verbliebenen jugoslawischen Bundesarmee und
Paramilitärs war eines der zentralen Ereignisse im Bosnienkrieg. Sie
folgte der Unabhängigkeitserklärung des Staates Bosnien und Herzegowina
mit seiner Hauptstadt Sarajevo von Jugoslawien. Sie begann mit der
Einnahme des internationalen Flughafens im Vorort Ilidža durch die
Jugoslawische Volksarmee in der Nacht vom 4. auf den 5. April 1992 und
endete am 29. Februar 1996 durch das Eingreifen westlicher Staaten. Sie
war mit 1.425 Tagen die längste Belagerung im 20. Jahrhundert. Die
Luftbrücke, die zur Versorgung von Hunderttausenden eingeschlossenen
Menschen aufrechterhalten wurde, dauerte länger als die Berliner
Luftbrücke.
Unweit des Zielbereiches befindet sich die Ruine des Observatoriums
Bistrik kula. Das Observatorium Bistrik kula oberhalb von Sarajevo war
die einzige Sternwarte auf dem Gebiet von Bosnien und Herzegowina und
ist heute eine Ruine. Es befindet sich auf der Bergkuppe Bistrik Kula
(1004 m) am Hang des Trebević südlich von Sarajevo auf dem Gelände
einer ehemaligen Festung.
Auf dem österreichisch-ungarischen Fort Draguljac wurde in den 1960er
Jahren durch die astronomische Gesellschaft Orion das Observatorium
errichtet. In den frühen achtziger Jahren wurde die Anlage durch einen
acht Meter hohen neuen Turm erweitert. Das Observatorium war bis zu
seiner Zerstörung im Bosnienkrieg eine wichtige Touristenattraktion und
wurde bis heute nicht wieder aufgebaut. Seit ihrer Zerstörung gibt es
keine ernsthaften astronomischen Forschungsinstrumente mehr im Land,
obwohl das Interesse daran in der jüngeren Generation groß ist. Die
Anlage liegt direkt neben dem Zielbereich der Bob- und Rodelbahn der
Olympischen Winterspiele von 1984 an einem beliebten Wanderweg von
Sarajevo zum Berg Trebević. Nur 180 Meter westlich verläuft die
innerbosnische Entitätenlinie zur Republika Srpska. Die markanten
Gebäudereste in der Spornlage sind eine weithin sichtbare Landmarke.
Aufgrund dieser strategisch wichtigen Lage war die Position im Krieg
hart umkämpft.
Von der Ruine des Observatoriums Bistrik kula kann man über Sarajevo
bis zum Hum TV Turm im Park šume Hum und noch weiter sehen.
Ein komplettes bosnisches Kaffeeset heißt kahveni takum und enthält
eine tabla (Kupfertablett) mit einer džezva (Kupferkanne mit einem
Griff), šećerluk (ein Behälter für Zucker und Süßigkeiten) und fildžani
(Tassen).
Früher gab es einen Unterschied zwischen fildžan für Männer und für
Frauen. Männer tranken immer stärkeren Kaffee mehrmals am Tag, so dass
ihr fildžan kleiner war. Der fildžan für Frauen war etwas größer, und
die Frauen tranken leichteren Kaffe (sie fügten etwas Milch hinzu).
Bei der Zubereitung von Kaffee wird auch šerbetnjak (ein Behälter zum
Kochen von Wasser) benötigt. Der gemahlene Kaffee wird zuerst in eine
Dzezva gegeben und dann wird etwas gekochtes Wasser hinzugefügt, jedoch
nicht bis zum Rand. Dann wird der Inhalt der Kanne gründlich gemischt,
wonach die Kanne wieder auf die Hitze gebracht wird, damit der Kaffee
aufsteigt, aber nicht überkocht. Der Kaffee wird dann „runtergehen“,
wonach er in den fildzan gegossen wird. Zucker und rahatluk werden
getrennt serviert und nach Wünsch hinzugefügt. In den traditionellen
Cafés wird Kaffee mit einem Glas Wasser serviert.
Sebilj - Holzbrunnen in der Form eines kunstvoll verzierten Kiosks aus
dem 18. Jahrhundert.
Der Sebilj ist ein öffentlicher Brunnen in Form eines Kiosks in der
Mitte des Baščaršija genannten Marktplatzes in der Altstadt. Der Sebilj
in Sarajevo wurde 1891 nach dem Entwurf von Alexander Wittek oder Josip
Vančas errichtet. Der ehemalige Brunnen ist bekannt für die ständige
Umlagerung von Tauben. Alte Männer verkaufen hier Taubenfutter. Ein
Sprichwort sagt, dass jeder Reisende, der aus diesem Brunnen trinkt,
irgendwann Sarajevo wieder bereisen wird.
Beim Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 wurden der Thronfolger
Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Gemahlin
Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg, bei ihrem Besuch in Sarajevo von
Gavrilo Princip, einem Mitglied der serbisch-nationalistischen Bewegung
Mlada Bosna (Junges Bosnien), ermordet. Das von der serbischen
Geheimgesellschaft Schwarze Hand geplante Attentat in der bosnischen
Hauptstadt löste die Julikrise aus, die schließlich zum Ersten
Weltkrieg führte.
In Titos Jugoslawien wurden Princip und die Mlada-Bosna-Bewegung als
„junge Kämpfer für die Freiheit und Unabhängigkeit der jugoslawischen
Völker“ verehrt und mit einem kleinen Museum in Sarajevo bedacht. Die
Lateinerbrücke wurde in Gavrilo-Princip-Brücke umbenannt. An der
Stelle, an der Princip während des Attentates gestanden haben soll,
errichtete man eine Steinplatte mit Fußabdrücken, die während des
Bosnienkrieges in den 1990er-Jahren zerstört wurde. 1977 wurde eine
Gedenktafel errichtet, die Princip als Nationalhelden darstellt. Nach
dem Bosnienkrieg in den 1990er-Jahren wurde die Princip-Brücke wieder
in Lateinerbrücke umbenannt. Am Ort des Attentates befindet sich heute
eine Gedenktafel mit einer neutralen Inschrift in bosnischer und
englischer Sprache.
Sarajevo Museum 1878 – 1918 (Muzej Sarajevo 1878–1918) - Kompaktes
Museum zu historischen Ereignissen in Sarajevo zur Zeit der
österreichisch-ungarischen Monarchie - an der Lateinerbrücke (Latinska
Ćuprija)
Der Tašlihan war eine der größten Herbergen aus der osmanischen Zeit in
Sarajevo in Bosnien und Herzegowina. Am 3. November 2004 wurden die
erhaltenen Überreste zum nationalen Denkmal erklärt. Der Han,
eigentlich eine Karawanserei, befand sich am Westende des Basarviertels
Baščaršija direkt neben dem Gazi-Husrev-Beg-Bezistan und südlich der
Ferhadija-Moschee. Seine Eingangsfront an der Südseite befand sich in
der heutigen Straße Zelenih beretki, die Westseite an der Straße
Vladislava Skarića. An dieser Straßenecke steht heute das Hotel
„Europe“, das zuvor „Evropa“ hieß.
Multikulturni čovjek - Die
Statue des „Multikulturellen Mannes“ auf dem Trg Oslobođenja – Alija
Izetbegović ist ein eindrucksvolles Symbol für Sarajevos reiche
kulturelle Vielfalt. Diese Bronzeskulptur, ein Geschenk Italiens aus
dem Jahr 1997, zeigt einen Mann mit einem Globus, umgeben von Tauben,
die Einheit und Frieden symbolisieren. Inmitten der vielfältigen
religiösen Wahrzeichen der Stadt steht sie als Zeugnis für Sarajevos
Engagement für Multikulturalität und Koexistenz.
Mariä-Geburt-Kathedrale (Saborna Crkva Rođenja Presvete Bogorodice) -
Große Kirche aus den 1860er-Jahren mit prachtvollem Innenraum mit
Buntglasfenstern und zahlreichen Porträts.
Die Markale (auch Gradska
tržnica Markale, seltener Tržna hala) ist eine Markthalle aus der
österreichisch-ungarischen Zeit. Heute gilt die Markale zudem als eines
der bedeutendsten Bauwerke der Neorenaissance in Bosnien und
Herzegowina. Bei der Bodenkonstruktion wurde erstmals bei einem
Bauprojekt in Sarajevo Stahl verwendet.
Obwohl das Gebäude bis heute als Markthalle dient, in der frische Waren
angeboten werden, wurde es dennoch besonders im Zusammenhang mit den
Markale-Massakern bekannt. Während das erste – der Granatbeschuss des
„Pijaca Markale“ am 5. Februar 1994 mit 68 Toten – als Angriff auf
Zivilisten in einer UN-Schutzzone weltweit für Aufsehen sorgte, war es
der zweite Granatbeschuss am 28. August 1995 mit 37 Toten, der die
Nordseite der „Gradska tržnica Markale“ betraf, der fast noch höheren
Symbolwert für die Stadt erreichte. Während der erste Anschlag
lediglich zur Rückzugsforderung durch den UN-Sicherheitsrat führte,
resultierte der zweite Anschlag im aktiven Eingreifen der NATO in der
Operation Deliberate Force, der zum schnellen Ende des Bosnienkrieges
führte.
Ewige Flamme (Vječna vatra) - Kleine Gedenkstätte für die Opfer des
Zweiten Weltkriegs mit ewiger Flamme und Inschrift.
Die Ewige Flamme oder das
Ewige Feuer (Serbokroatisch: Vječna vatra, Вјечна ватра) ist ein
Denkmal für die militärischen und zivilen Opfer des Zweiten Weltkriegs
in Sarajevo, Bosnien und Herzegovina. Der entsprechende Gedenktag wurde
am 6. April 1946 eingesetzt, dem ersten Jahrestag der Befreiung
Sarajevos von der mehrjährigen Besatzung durch den NS-Staat und den
faschistischen Unabhängigen Staat Kroatien. Das Denkmal wurde von dem
Architekten Juraj Neidhardt entworfen und befindet sich im ehemaligen
Gebäude der Landesbank im Zentrum von Sarajevo an der Kreuzung der
Straßen Mula Mustafa Bašeskije, Titova und Ferhadija.
Die Miljacka
(serbisch-kyrillisch Миљацка) ist ein 36 Kilometer langer Fluss in
Bosnien und Herzegowina. Er fließt durch die Hauptstadt Sarajevo und
wird aufgrund seiner häufig rotbraunen Färbung auch Roter Fluss
genannt. Die Farbe lässt auf einen hohen Anteil an Roterde schließen,
die sich häufig in Dolinen ansammelt und als äußerst fruchtbar gilt.
Festina lente ist eine
Fußgängerbrücke, die mitten in der Stadt über den Fluss Miljacka führt.
Die Brücke ist 38 Meter lang und weist eine ungewöhnliche Form auf. Sie
wurde mit einem Looping in der Mitte entworfen, die es ihren Passanten
nahe legt, langsamer zu werden und die Aussicht zu genießen. Das
Konzept für diese einzigartige Brücke wurde von drei
Universitätsstudenten entworfen, die an der Akademie der Schönen Künste
in Sarajevo eingeschrieben waren.
Universität Sarajevo -Juristische Fakultät (Univerzitet u Sarajevu –
Pravni fakultet)
Südseite vom Nationaltheater Sarajevo
(Narodno pozorište Sarajevo (NPS))
Die Geschichte des Nationaltheaters Sarajevo ist eng mit der Geschichte
von Bosnien und Herzegowina verbunden. Seine Ursprünge reichen zurück
bis ins späte 19. Jahrhundert, als die Region unter dem Einfluss der
Österreich-Ungarischen Monarchie bedeutende kulturelle Wandlungen
erlebte. Ursprünglich als gesellschaftliches Zentrum gedacht, wurde das
Gebäude von dem tschechischen Architekten Karel Pařík entworfen, dessen
Vision die architektonische Landschaft Sarajevos prägte. Am 17.
November 1919 öffnete das Theater offiziell seine Türen und begann
seine Reise als kultureller Eckpfeiler.
Das Nationaltheater Sarajevo ist ein Meisterwerk der
Neorenaissance-Architektur, gekennzeichnet durch seine symmetrische
Fassade und eleganten Säulen. Das Design des Gebäudes spiegelt eine
harmonische Mischung aus klassischen und modernen Elementen wider und
bietet Architekturbegeisterten einen visuellen Genuss. Die südliche
Fassade mit ihrem großen Eingang und den kunstvollen Details zeigt die
künstlerische Meisterschaft ihrer Schöpfer.
Gazi Husrev-Bey Moschee (Gazi
Husrev-begova džamija) - Die größte Moschee des Landes aus dem Jahr
1532 und eines der wichtigsten osmanischen Bauwerke auf dem Balkan -
mit dem 45 m hohen Minarett.
Glockenturm (Sahat-kula) -
Bekannter, restaurierter Uhrturm aus dem 17. Jh. mit vergoldetem
Zifferblatt, das Mondphasen und muslimische Gebetszeiten anzeigt. Der
Uhrturm wurde mit Mitteln des Gazi-Husrev-Beyakufs erbaut. Das genaue
Datum seiner Erbauung ist nicht bekannt, da er in keinem der drei
Vakufnamas des Gazi-Husrev-Beys erwähnt wird. Die früheste Erwähnung
des Turms findet sich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in
einem Werk des türkischen Geographen Evliya Çelebi. Mit 30 Metern Höhe
ist der Uhrturm in Sarajevo der höchste der 21 Uhrtürme, die während
der osmanischen Zeit in Bosnien und Herzegowina errichtet wurden (von
denen 19 noch erhalten sind). Die Uhr auf dem Uhrturm zeigt die Zeit „a
la turca“ an, wobei das neue Datum gemäß dem Mondkalender mit
Sonnenuntergang beginnt. Da die Tage ungleich lang sind, muss die Uhr
ständig angepasst werden. Dies ist die Aufgabe eines Beamten, des
sogenannten Muvekit, der den Mondkalender erstellt und die täglichen
Gebetszeiten festlegt. Das heutige Uhrwerk wurde 1875 in London
gekauft. Bei seiner Installation wurde die Spitze des Uhrturms
umgestaltet, um sicherzustellen, dass die Zifferblätter gut sichtbar
waren.
Leider war (mir) der Besuch weder im Glockenturm, noch in der Moschee
möglich oder gestattet.
Der Uhrturm von Sarajevo (bosnisch: Sarajevska sahat-kula) befindet
sich neben der Gazi-Husrev-Beg-Moschee und ist mit einer Höhe von 30
Metern der höchste der 21 Uhrtürme des Landes. Der Turm wurde 2006 zum
Nationaldenkmal von Bosnien und Herzegowina erklärt. Die Uhr zeigt die
Mondzeit an, wobei die Zeiger 12 Uhr zum Zeitpunkt des
Sonnenuntergangs, der Zeit des muslimischen Maghrib-Gebets, anzeigen.
Ein Wärter, der sogenannte „Muvakkit“ („Zeitnehmer“), stellt die
Uhrzeit der Uhr einmal wöchentlich manuell ein.
Der Glockenturm wurde erstmals
Anfang des 17. Jahrhunderts in einem Werk des osmanischen Geographen
Catib Čelebija (Chatib Chalabiya) erwähnt. Der Glockenturm brannte 1697
bei einem Überfall Eugens von Savoyen auf Sarajevo nieder und wurde 30
Jahre später repariert. 1831 brannte er erneut nieder und wurde 1834
wieder instand gesetzt. Sein oberer Teil wurde 1875 durch den Einbau
eines neuen Uhrwerks ergänzt, das die Zentrale des Gazi Husrev Beg Waqf
in London erworben hatte.
Das Uhrwerk treibt vier Zifferblätter an, die jeweils auf eine Seite
der Umwelt zeigen. Die deutliche Erhöhung des Glockenturms ermöglichte
eine gute Sichtbarkeit der Zifferblätter. Die Uhr zeigt die Mondzeit
an, was bedeutet, dass ein Tag mit dem astronomischen Sonnenuntergang
endet und gemäß diesem Kalender genau zu diesem Zeitpunkt ein neuer Tag
beginnt. Da sich die Tageslänge, einschließlich der
Sonnenuntergangszeit, ständig ändert, muss das Uhrwerk regelmäßig
eingestellt werden. Es ist die Aufgabe eines Muwaqqit, auf Grundlage
der genauen Bestimmung des Sonnenuntergangszeitpunkts die notwendigen
Anpassungen an der Uhr vorzunehmen und die richtige Zeit einzustellen.
Bei Sonnenuntergang sollte der Uhrturm 12 Uhr anzeigen.
Der Gazi-Husrev-Beg-Bezistan
(bosnisch Gazi Husrev-begov bezistan), auch „Alter Bezistan“ (bosnisch
Stari bezistan) und „Großer Bezistan“ (bosnisch Veliki bezistan)
genannt, ist eine der am besten erhaltenen Markthallen der osmanischen
Zeit in Südosteuropa. Er befindet sich in der Altstadt von Sarajevo in
Bosnien und Herzegowina und wurde am 5. September 2006 zum nationalen
Denkmal erklärt.
Die Geschichte der Markthallen (bosnisch bezistan) und Herbergen
Sarajevos war im 16. Jahrhundert eng miteinander verbunden. So
entstanden nicht nur der Brusa Bezistan und der Morića Han zeitgleich
im Jahr 1551, sondern schon zuvor der Gazi-Husrev-Beg-Bezistan und der
Tašlihan parallel. Diese beiden Bauten verschmolzen fast zu einer
Einheit, da sie direkt aneinander grenzten und sich einen südlichen
Vorbau teilten. Während der schmalrechteckige und langgezogene Bezistan
eine Bauzeit von 14 Jahren aufweist, dauerte die Erbauung des
quadratischen Tašlihan lediglich von 1540 bis 1543 an.
Das Bauwerk ist 19,5 Meter breit, aber 109 Meter lang, weshalb er auch
Dugi bezistan (deutsch Langer Bezistan) genannt wird. Entlang der
Gazi-Husrev-Beg-Straße (bosnisch ul. Gazi Husrev-begova) ziehen sich
die Geschäfte, von denen jedes östliche eine eigene mit einer
Fensterfront verschlossene, rundbogige Arkade mit eigener Hausnummer
besitzt, wohingegen die östlichen Geschäfte fensterlos blieben bzw.
später vermauert wurden. Ein mittlerer Durchgang, der von Norden nach
Süden führt und durch hoch liegende Fenster nur schwach erhellt wird,
erschließt innen diese östlichen und westlichen Seitengewölbe, so dass
die Läden diesen Gang auch zur Präsentation ihrer Waren nutzen können.
Um die Räumlichkeiten aufzuhellen, ist permanente elektrische
Beleuchtung notwendig. Heutzutage handelt es sich um feste Läden, wie
man sie aus jedem Einkaufszentrum kennt.
Nikola Tesla, bekannt für seine
Entwicklung von Wechselstromsystemen, war ein außergewöhnlicher
Wissenschaftler, Erfinder, technologisches Wunderkind und Pionier der
Elektrotechnik. Obwohl er einer der bedeutendsten Erfinder des 20.
Jahrhunderts ist – ein Wegbereiter, dessen bahnbrechende Innovationen
die Technologie bis heute beeinflussen –, wird Teslas Werk nicht
ausreichend gewürdigt.
Nikola Tesla wurde am 10. Juli 1856 im kroatischen Lika geboren,
verbrachte aber fast sein gesamtes Leben in Amerika. Er absolvierte die
Oberstufe der Technischen Schule in Graz und begann seine erste
Anstellung als Hilfsingenieur in Maribor. Er arbeitete in der gesamten
Region Europa und absolvierte ein College in Paris. Ab 1884 arbeitete
er für kurze Zeit am Edison-Labor in New York. Tesla ist bekannt für
die Entdeckung des Mehrphasenstroms, der drahtlosen Energieübertragung
und der Funksignale. Obwohl er zu Lebzeiten nicht die Anerkennung
erhielt, die er verdiente, wird sein Name heute respektiert. Es wurden
viele Bücher über ihn geschrieben und zahlreiche Dokumentationen über
ihn gedreht. Nikola Tesla starb am 7. Januar 1943 im Alter von 87
Jahren in New York.
Die Skulptur von Nikola Tesla ist ein Werk des Bildhauers Damir Šabić,
der sie dank der Initiative und Idee der Tesla-Kneipenbesitzer-Brüder
Stojnić schuf. Tesla Pub an der Ecke Muvekita und Zelenih beretki.
Die Mariä-Geburt-Kathedrale in
Sarajevo ist der Heiligen Mutter Gottes geweiht und ist eine der
größten orthodoxen Kirchen auf dem Balkan. Der Grundstein wurde am 15.
Juni 1863 gelegt, das Gebäude 1868 fertiggestellt und der Glockenturm
1872 fertiggestellt. Die Kirche wurde am 2. August 1872 geweiht. Vom
Grundriss her gehört die Kathedrale zum Typ einer dreischiffigen Kirche
mit Vorplatz, Mittelschiff und Altarraum. Architektonisch wurde sie im
neoklassizistischen Stil erbaut, mit rechteckigem Grundriss und zwei
neobyzantinischen Kuppeln, halbrunden Apsiden und einem großen
Barockturm.
Der Entwurf der Kathedrale in Sarajevo stammt von Andrija Damjanov
(1813–1878), einem berühmten mazedonischen Baumeister und Ikonenmaler
aus Veles. Er und seine Familie erbauten viele monumentale Kirchen in
Mazedonien, Serbien und Bosnien und Herzegowina, die sie selbst
entwarfen, mit Wandmalereien ausmalten und die Holzschnitzereien
anfertigten. In Bosnien und Herzegowina wurden die Kirche in Čajniče,
die Kathedrale in Sarajevo und die Kathedrale in Mostar erbaut.
Die Ikonostase war ein Geschenk der russischen Zarenfamilie. Die
vergoldete Ikonostase mit ihren 69 Ikonen wurde 1869 von russischen
Handwerkern im berühmten Dreifaltigkeitskloster des Heiligen Sergius
bei St. Petersburg angefertigt. Die Kirchenausstattung – die Ikonen,
das Kirchenschiff, das Grab Christi und andere Holzgegenstände – waren
ein Geschenk wohlhabender Familien aus Sarajevo. Die im Krieg von 1992
bis 1995 entstandenen Schäden an der Kathedrale wurden 1998 und 1999
behoben. Die Kommission zur Erhaltung nationaler Denkmäler hat
beschlossen, die Kathedrale (Kirche der Heiligen Mutter Gottes) in
Sarajevo als historisches Denkmal zum Nationaldenkmal von Bosnien und
Herzegowina zu erklären.
Die Mariä-Geburt-Kathedrale, auch Kathedrale zur Geburt der
Allerheiligsten Gottesmutter (serbokroatisch: Саборна Црква Рођења
Пресвете Богородице, Saborna Crkva Rođenja Presvete Bogorodice) in
Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, ist eine der
größten orthodoxen Kirchen auf der Balkanhalbinsel.
Sie ist die Kathedrale der Metropolie Dabrobosnien der
Serbisch-orthodoxen Kirche. Die Mariä-Geburt-Kathedrale steht im
Stadtzentrum von Sarajevo, unweit der römisch-katholischen
Herz-Jesu-Kathedrale. Erbaut wurde sie von 1859 bis 1874. Die
Kathedrale ist der Geburt der Allerheiligsten Gottesmutter Maria, der
Mutter Jesu gewidmet.
Die Kathedrale ist eine dreischiffige Basilika mit den für orthodoxe
Kirchengebäude typischen fünf Kuppeln auf dem Dach, die für Christus
und die vier Evangelisten stehen. Der Grundriss bildet ein
langgestrecktes griechisches Kreuz. Die Kathedrale wurde aus Stein
gebaut, das Dach mit Blei gedeckt. Die Kathedrale besitzt sechs Türen.
Der Boden besteht aus Marmorplatten. Dreistufig aufgebaut sind der
Altar und dessen Vorraum.
Die Ikonen auf der Ikonostase wurden vergoldet, Metropolit Sava
Kosanović hatte diese Ikonen 1873 aus Russland mitgebracht. Entlang der
Wände stehen hölzerne Bänke für Alte und Schwache. An der rechten Säule
befindet sich der Metropolitenthron, links davon steht der vergoldete
Altartisch. Hinter dem Altartisch erhebt sich eine ebenfalls vergoldete
Kanzel, auf der ein goldenes Buch liegt, aus dem der Priester das
Evangelium verkündigt. Außerdem ist dort der Platz des goldenen
Kelches. Die Kathedrale besitzt acht Kuppeln, fünf große – je eine für
Christus und die vier Evangelisten – und drei kleine Kuppeln als Symbol
der Trinität stehen über dem Altar.
Entlang der Wände befinden sich jeweils zwei Fensterreihen. Die
Kathedrale ist 37 Meter lang und 22,50 Meter breit. Die Höhe der Wände
beträgt 15,5 Meter, die der Hauptkuppel 34 Meter und die der
Nebenkuppeln 20 Meter. Der Kirchturm, im barocken Stil erbaut, ist 45 m
hoch. Die Kathedrale war Motiv vieler Gemälde verschiedener Künstler,
darunter des serbischen Künstlers Paja Jovanović.
Das Erzbistum Sarajevo wurde 1881 gegründet. Der erste Erzbischof war
Josip Stadler. Die Herz-Jesu-Kathedrale,
deren Bau fünf Jahre dauerte, wurde 1889 eröffnet. Sie wurde von Josip
Vancaš (1859–1932) als dreischiffige Kirche im eklektischen Stil
entworfen, wobei neugotische Elemente vorherrschen.
Die Herz-Jesu-Statue am oberen Portalrand ist ein Werk des Wiener
Bildhauers A. Hausmann. Das Relief am Tympanon des Hauptportals und die
Pietà mit zwei Engeln am Tympanon des Portals in der Sakristei
entstanden nach einem Entwurf von A. M. Seitz. Die Türme der Kathedrale
beherbergen sechs Glocken aus der Samasse-Werkstatt in Ljubljana. Papst
Pius XI. stiftete die große Glocke. Leider war der Kirchenraum
versperrt.
Denkmal für Papst Johannes Paul II. (Spomenik papi Jovanu Pavlu II)
Statue von Papst Johannes Paul II., um auf die Schrecken des bosnischen
Bürgerkriegs aufmerksam zu machen und den Papst zu ehren, der hart
daran gearbeitet hat, den Krieg zu beenden und den Frieden zu wahren.
Vancaš entwarf die Buntglasfenster, die Kanzel und die Altäre: den dem
Herzen Jesu und anderen Heiligen gewidmeten Hauptaltar, den Altar der
Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria, ein Geschenk von
Kaiser Franz Joseph, und den den Heiligen Kyrill und Method geweihten
Altar. Die Statuen auf den Altären und die Reliefs in der Kirche
stammen vom Bildhauer Dragan Morak, die Steinmetzarbeiten und
Holzdekorationen von Ivan Novotny. Die Reliefs auf den fünf Tafeln der
Kanzelbrüstung mit Figuren von Jesus und den Evangelisten wurden vom
Wiener Bildhauer Franz Erler modelliert. Die Orgel wurde im Stil des
19. Jahrhunderts mit klassizistischer Klanggestaltung gefertigt. Die
Zeichnungen für die Wandmalereien stammen von Alberto de Rohden.
Die Gräber von Erzbischof Josip Stadler (1843–1918) und seinem
Nachfolger Marko Alaupović befinden sich im Boden der Kirche am
östlichen Ende. Die Kommission zur Erhaltung nationaler Denkmäler hat
beschlossen, das
historische Gebäude der Herz-Jesu-Kathedrale in Sarajevo zum
Nationaldenkmal Bosnien-Herzegowinas zu erklären.
Rathaus (Vijećnica) - Prächtiges, Ende des 19. Jh. erbautes
Nationalmonument mit offiziellen Regierungsveranstaltungen und
Konzerten.
Die Vijećnica (serbokroatisch-kyrillisch Вијећница) in Sarajevo ist als
ehemaliges Rathaus sowie Sitz der Nationalbibliothek von Bosnien und
Herzegowina eines der bekanntesten Gebäude der Stadt
Kathedrale Herz Jesu (Katedrala Srca Isusova) und Denkmal für Papst
Johannes Paul II.
Multikulturni čovjek am Trg Oslobođenja - Alija Izetbegović und
Mariä-Geburt-Kathedrale (Saborna Crkva Rođenja Presvete Bogorodice)
Kriegsdenkmal Ewige Flamme
(Vječna vatra)
Das Nationaltheater Sarajevo
(bosnisch Narodno pozorište Sarajevo) befindet sich an dem nach Susan
Sontag benannten Theaterplatz (bosnisch Pozorišni trg – Susan Sontag).
Der breitgelagerte Neorenaissancebau verteilt seine 13 Achsen der
Südseite symmetrisch auf je drei Achsen an den etwas niedrigen
Eckbereichen. Zwei durch Überhöhung und Dreiecksgiebel betonte Achsen
fassen die mittleren fünf Achsen ein. Die Nordseite, die dem Platz
zugewandt ist, verzichtet auf diese Einfassung, wodurch der dortige
Haupteingang mehr zur Wirkung kommt. Diesem fünfachsigen Portikus ist
hier eine Vorhalle angefügt worden, zu der Treppen hinaufführen. Diese
an einen Arkadengang erinnernde Lösung, bei der Säulen und die
gleichhohen fünf Bögen der Fassade diesen Eindruck erwecken, findet
sich auch an der Südseite, an der vier Säulen einen schmalen Balkon
stützen. Hinter diesem schmalen Balkon findet sich dort ein echter
Arkadengang. Die heutige Eingangsgestaltung der Nordseite ist ein
Produkt des Umbaus aus der Zeit um 1920 und degradierte den
ursprünglichen Haupteingang der Südseite zum Personaleingang.
Nationaltheater Sarajevo Nordseite
Brücke Festina lente über die Miljacka zur Akademie der Künste in
Sarajevo (bosnisch: Akademija likovnih umjetnosti Sarajevo)
Die Čobanija-Brücke (bosnisch: Čobanija most) ist eine eiserne
Fußgängerbrücke in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, die den Fluss
Miljacka überspannt. Sie wurde 1887 während der
österreichisch-ungarischen Herrschaft erbaut und ersetzte eine frühere
Holzbrücke aus dem 16. Jahrhundert. Die Brücke verbindet die
Kulovića-Straße am rechten Ufer mit der Čobanija-Straße am linken Ufer
und befindet sich in der Nähe bedeutender Sehenswürdigkeiten wie dem
Nationaltheater und dem Hauptpostamt.
Der Tašlihan war eine der
größten Herbergen aus der osmanischen Zeit in Sarajevo. Man geht davon
aus, dass die Bezeichnung Tašlihan sich aus den Worten „Stein“ und
„Herberge“ zusammensetzt. Beide Wörter stammen aus der türkischen
Sprache und finden sich in dieser Kombination (türkisch Taşlıhan) auch
in anderen Orten. Anfangs hieß das Gebäude schlicht
„Gazi-Husref-Beg-Karawanserei“. Die Unterscheidung zwischen Han
(einfaches Gasthaus) und Karawanserei (ohne eigene Küche, kostenlose
Unterkunft) wurde ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in
Sarajevo nicht mehr getroffen.
Fundamentrest des Tašlihan
Wie jede typische Karawanserei bestand der Tašlihan aus einem
gepflasterten Innenhof, der von den vier Gebäudeflügeln umstellt war.
Er wies aber zwei Besonderheiten innerhalb Sarajevos auf: Zum einen
befand sich im Innenhof eine kleine Moschee, zum anderen war sein
Vordach mit dutzenden Kuppeln verziert worden, wohingegen die anderen
Dächer durch kleine Schornsteine geprägt wurden. Das bebaute Areal war
47 Meter lang und 47 Meter breit. Um die Unterbringung von Pferden und
Menschen zu gewährleisten, gab es Stallungen im Erdgeschoss und
Unterkünfte im Obergeschoss. Den Hof konnte man nur über einen
gewölbten Zugang an der Südseite betreten. Ähnlich wie beim
benachbarten Gazi-Husref-Beg-Bezistan war dieser etwas aus der
Dachlandschaft herausgehoben. Der Arkadengang dieses Vorbaus ging
offenbar nahtlos in den Süd-Vorbau des Bezistans über.
Fußgängerbrücke durch die Reste des Tašlihan
Die Ćumurija-Brücke (Ćumurija
most) ist eine der ältesten Brücken am Fluss Miljacka von 1565. Ihren
Namen erhielt sie wahrscheinlich von der Kohle, die in der Nähe der
Brücke gelagert und von den Schmieden in Baščaršija verwendet wurde.
Die Brücke verbindet At Mejdan auf der linken Seite und die
Ajas-Pascha-Moschee - das heutige Central Hotel - auf der rechten Seite
des Flusses Miljacka. Die Brücke wurde mehrmals repariert, ihre
Eisenkonstruktion wurde 1886 eingebaut.
Die Ecke Zelenih beretki und Obala Kulina bana, also jene Stelle, an
der Gavrilo Princip Erzherzog Franz Ferdinand, den Erben des
österreichisch-ungarischen Throns, ermordete. Dies führte zur
Kriegserklärung an Serbien und zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
Die Baščaršija ist ein Basar
und das historische Stadtzentrum der bosnischen Hauptstadt Sarajevo.
Sie wurde im 15. Jahrhundert angelegt, als Isa-Beg Ishaković die
osmanische Stadt unterhalb der Siedlung Vratnik gründete. Das Wort
Baščaršija stammt aus dem Türkischen. Baš bedeutet so viel wie „Haupt“
oder „primär“, während čaršija das türkische Wort für Basar oder
„Markt“ ist. Baščaršija ist offiziell nur der Name des zentralen
Platzes der osmanischen Altstadt, wird aber umgangssprachlich für das
gesamte osmanische Marktviertel verwendet.
Die Baščaršija liegt nördlich des Flusses Miljacka und gehört heute zur
Stadtgemeinde Stari Grad. In der Baščaršija befinden sich viele
wichtige historische Bauwerke, wie zum Beispiel die
Gazi-Husrev-Beg-Moschee oder die Sahat Kula (Uhrturm). Heutzutage ist
die Baščaršija die Hauptattraktion für Touristen in Sarajevo.
Die Gazi-Husrev-Beg-Moschee
ist die monumentalste Moschee aus der osmanischen Zeit und eines der
schönsten Beispiele islamischer Architektur in Bosnien und Herzegowina.
Die Moschee wurde von Gazi Husrev Beg erbaut und von Ajam Asir Ali
entworfen, dem damaligen Chefarchitekten des Osmanischen Reiches. Über
dem Eingang zur Moschee wurde anlässlich ihrer Erbauung ein Epigramm in
eine Steintafel eingraviert. Die Zahlenwerte der arabischen Buchstaben
im letzten Vers (Chronogramm) geben das Jahr an, in dem die Moschee
erbaut wurde, nämlich 938 nach dem Hijri-Kalender (Mondkalender) bzw.
1530/1531 nach dem Gregorianischen Kalender (Sonnenkalender). Der
zentrale Raum der Moschee, der 13 m breit und lang ist, wird von einer
26 m hohen Kuppel überwölbt. Der zentrale Raum erstreckt sich links und
rechts in Tatimas (Seitenräume). Beide sind quadratisch, 6,5 m breit
und lang und verfügen über separate Eingänge. Der vordere Teil wird von
Marmorsäulen dominiert, die die Bögen des Portikus der Moschee tragen.
Die Bögen unterteilen den Portikus in fünf rechteckige, gewölbte Räume.
Vom 45 m hohen Minarett ertönt fünfmal täglich die Stimme eines
Muezzins, der die Gläubigen zum Gebet ruft – eine Tradition, die seit
der Erbauung der Moschee besteht.
Mitten im Moscheehof, im Schatten alter Kastanienbäume, erhebt sich ein
anmutiger Marmorbrunnen, dessen Dach auf acht durch Bögen verbundenen
Holzpfosten ruht. Der Shadirwan
(Brunnen) ist nicht nur dekorativ, sondern erfüllt auch einen
praktischen Zweck: Sein Wasser kann für Waschungen (rituelles Waschen
von Gesicht, Armen und Füßen vor dem Betreten der Moschee zum Gebet)
verwendet werden. Der ursprüngliche Shadirwan wurde 1530 aus bosnischem
Stein erbaut. Damals wurde er mit Wasser aus der Crnilo-Quelle
gespeist, die sieben Kilometer entfernt im Donje Biosko liegt. Das
Wasser dieser Quelle wurde über ein System aus gebrannten Tonrohren
durch Sarajevo verteilt. Dieser alte Schadirwan wurde 1772 nach dem
Originalmodell vollständig rekonstruiert. Aufgrund der kalten Winter in
Sarajevo und des häufigen Frosts wurde der rekonstruierte Schadirwan
schwer beschädigt, sodass 1893 ein neuer aus Marmor von der
dalmatinischen Insel Brač errichtet wurde. Die drei beschädigten Tröge
des alten Schadirwan sind neben dem Eingang zum Hof der
Gazi-Husrev-Beg-Moschee auf der Westseite zu sehen. Architektonisch ist
der heutige Schadirwan identisch mit dem vor der Ulu-Moschee in Bursa.
Während des letzten Wiederaufbaus (1893) wurde der Schadirwan an das
moderne Wassersystem angeschlossen.
Während der Aggression auf Sarajevo (1992–1995) wurde das Holzdach so
stark beschädigt, dass es nicht wiederhergestellt werden konnte. Daher
wurde 1997 ein neues Dach errichtet, das mit dem alten identisch ist.
Unter dem Holzdach wurde ein kalligrafisch geschriebenes Zitat aus dem
Koran angebracht, dessen Übersetzung wie folgt lautet: „Und aus Wasser haben wir alles Lebendige
erschaffen!“ Im Jahr 2002 wurde der Schadirwan vollständig
restauriert. Er wurde auseinandergenommen und die Wasserleitungen
ersetzt, da die meisten Rohre beim heftigen Beschuss der
Gazi-Husrev-Beg-Moschee beschädigt worden waren.
Mitten auf der für den Straßenverkehr gesperrten Baščaršija befindet
sich der Sebilj, ein öffentlicher Brunnen. Im Hintergrund die
Baščaršija Moschee (Baščaršijska džamija).
Rathaus (Vijećnica)
Besser kann man den #hashtag nicht platzieren.
Bei mildem Wetter macht so eine Nachttour richtig Spaß. Die Stunden
zuvor war es eher durchwachsen.
Nachdem es am nächsten Morgen noch heftig geschüttet hat, geht es die
80 Meter (!) vom Quartier zum Vijećnica. Das Gebäude kann besichtigt
werden und die 10 KM (5 Euro) Eintritt sind moderat gesetzt.
Das Gebäude wurde dann 1892–1894 nach Plänen des österreichischen
Architekten Alexander Wittek als Rathaus erbaut. Wittek nutzte für die
Planung zahlreicher Details am Rathausbau entsprechende Vorbilder aus
seinen Studien in Ägypten von der im 14. Jahrhundert errichteten
Sultan-Hasan-Moschee sowie von der aus dem 15. Jahrhundert stammenden
Grabmoschee des Kait-Bay, beide in Kairo.
Das Gebäude gilt als eines der bedeutendsten Beispiele des sogenannten
pseudo-maurischen Stils. Der österreich-ungarische Erzherzog und
Thronfolger Franz Ferdinand besuchte das Rathaus von Sarajevo am 28.
Juni 1914 zwischen dem ersten auf ihn gerichteten Attentat, das
scheiterte, und dem zweiten, tödlichen Attentat. Seit 1947 wird das
Gebäude als National- und Universitätsbibliothek (Nacionalna i
Universitetska Biblioteka Bosne i Hercegovine) genutzt.
Das Atrium, in dem wir uns
befinden, ist der zentrale Raum des Rathauses und befindet sich im
zentralen Teil des Gebäudes. Es hat die Form eines regelmäßigen
Sechsecks, dessen innerer Mantel von Steinsäulen und Bögen getragen
wird. Die gesamte Höhe des Saals erstreckt sich über zwei Stockwerke,
die durch die Dachkonstruktion, die Galerie und die Hauptkuppel
miteinander verbunden sind. Der Galerieraum über dem Saal ist mit der
Grundstruktur, den Bögen und Kuppeln aus Ziegeln verbunden. Stein als
Grundmaterial wurde sowohl als konstruktives als auch als dekoratives
Element verwendet. Insgesamt kamen zehn Steinarten mit
unterschiedlicher ästhetischer und optischer Wirkung zum Einsatz. Der
Saal ist reich mit Reliefornamenten aus Gips verziert, die über
Eisenkonsolen mit der Glasmalerei verbunden sind.
Das Glasfenster über uns hat einen Durchmesser von 11,5 Metern und
besteht aus einer Stahlkonstruktion, auf der 829 handdekorierte
Buntglasstücke angeordnet sind. Über den Buntglasfenstern befindet sich
eine Kuppel aus Panzerglas, die die Buntglasfenster schützt und
gleichzeitig die Hauptquelle für natürliches Licht im Saal ist. Heute
wird dieser Raum hauptsächlich für Ausstellungen, Konzerte, Empfänge
und andere festliche Anlässe genutzt. 2014 traten hier die berühmten
Wiener Philharmoniker anlässlich des 100. Jahrestages des Attentats von
Sarajevo und des Beginns des ersten bewussten Krieges auf.
Vom Saal aus besteht eine Verbindung zu den Räumen im Erdgeschoss, und
die Galerie wird durch die zentrale Treppe aus massiven weißen
Marmorblöcken mit reich verzierten Steingeländern und Ecksäulen
verbunden. Die Wandflächen der Haupttreppe sind horizontal in zwei
Teile geteilt, die durch ein profiliertes Gesims getrennt sind. Der
untere Teil der Wandfläche, der der Treppe folgt und im ersten Stock
endet, ist mit bemalten Keramikfliesen in Imitation verziert. Die
Mittelwand über der Treppe ziert ein spektakuläres Buntglasfenster, das
von halbrunden Säulen mit reich verzierten Kapitellen flankiert wird.
Bei genauer Betrachtung der Wanddekoration rechts vom Fenster fällt das
Originalfragment, die sogenannte Blendarkade oder der dekorative Bogen
in der Mitte der Wand, auf, das von den Architekten, die die
Restaurierung leiteten, als Beweis für eine authentische Restaurierung
in seinem ursprünglichen Zustand erhalten und konserviert wurde. Wand-
und Deckenflächen im Inneren des gesamten Gebäudes wurden von Künstlern
aus Bosnien und Herzegowina sorgfältig bemalt. Die Bemalung dauerte
während der Rekonstruktion zwei Jahre.
Monumentale Treppe
Der Zeremoniensaal ist der
repräsentativste Raum im Rathaus von Sarajevo. Im Laufe seiner
Geschichte war dieser wunderschöne Salon stets der wichtigste Raum des
Gebäudes, in dem die Bürgermeister von Sarajevo Empfänge für hohe
Beamte und Delegationen organisierten, die Sarajevo besuchten. Im Laufe
seiner Geschichte wurde dieser Salon zwischen 1910 und 1914 auch für
Sitzungen des bosnisch-herzegowinischen Parlaments genutzt. Besonders
hervorzuheben ist, dass am 28. Juni 1914, dem Tag des Attentats von
Sarajevo, ein Empfang für Franz Ferdinand und seine Frau Sofia
stattfand. Nach dem Zweiten Weltkrieg übergab die damalige Regierung
das Rathausgebäude der National- und Universitätsbibliothek, und bis
1992 dienten die Räumlichkeiten als Hauptunterrichtsraum bzw. Lesesaal
für Studenten. Nach der Restaurierung erhielt der Salon seine
ursprüngliche Funktion zurück und wird heute hauptsächlich für Empfänge
der Stadtverwaltung sowie für andere festliche Anlässe genutzt. Die
Wände dieses Raumes sind vergoldet, d. h. mit Goldstaub überzogene
Stuckverzierungen. Fast alle Oberflächen in diesem Saal sind von Hand
dekorativ bemalt.
Gedenkraum Franz und Sophie
Erzherzog Franz Ferdinand, der zukünftige Thronfolger
Österreich-Ungarns, war glücklich mit Sophie Chotek von Chotkowa
verheiratet, doch ihre Liebe war von Anfang an tragisch. Geboren in
einer tschechischen Familie des niederen Adels, arbeitete sie als
Hofdame von Erzherzogin Isabella, als Franz sie zum ersten Mal sah.
Kaiser Franz Joseph erlaubte ihm unter großen Schwierigkeiten, Sofia
unter demütigenden Bedingungen zu heiraten. Sofia durfte weder Königin
werden noch in der Öffentlichkeit neben ihrem Mann auftreten, wenn
dieser im Auftrag des Kaiserreichs handelte. Ihre Kinder hatten kein
Anrecht auf den Thron, und sie wurde am Hof wie ein Wesen der unteren
Klasse behandelt. Trotz der Verachtung lebte das Paar mit seinen drei
Kindern ein idyllisches und glückliches Leben.
Die Ankunft in Sarajevo hatte für Franz Ferdinand eine besondere
Bedeutung. Der Erzherzog kam nach Sarajevo, um die Monarchie zu
besuchen und an Militärübungen in der Umgebung der Stadt teilzunehmen.
Der romantische Franz wollte vor allem seinen vierzehnten Hochzeitstag
mit seiner Frau Sofia in Sarajevo feiern. Es war eine seltene
Gelegenheit, gemeinsam Auto zu fahren, und eine Gelegenheit, bei der
Sofia gleichberechtigt sein konnte. Erzherzog Franz Ferdinand und seine
Frau Sofija Chotek wurden zum Hauptziel der Geheimorganisation Schwarze
Hand. Sie wurden am 28. Juni 1914 von Gavrilo Princip nur wenige
hundert Meter vom Rathaus entfernt ermordet. Dieses Attentat entzündete
den Funken des Ersten Weltkriegs, dessen erste von über fünfzehn
Millionen Opfern Franz und Sofia waren.
Eine Nachbildung eines Autos, in dem Franz Ferdinand und Sofia am Tag
des Attentats, dem 28. Juni 1914, fuhren. Das Original ist ein
Doppelphaeton (28/32 PS) von Gräf & Stift und im
Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ausgestellt.
Der Stadtratssaal wurde von
1896 bis 1949 hauptsächlich für Stadtratssitzungen genutzt. Nach der
Renovierung und Wiedereröffnung des Rathauses finden hier die
ordentlichen und außerordentlichen Sitzungen des Stadtrats statt. Der
Saal verfügt über 64 Sitzplätze für Ratsmitglieder und andere
Mitglieder der Stadtverwaltung, 8 Sitzplätze für Journalisten sowie
einen Tisch für den Vorsitzenden und einen Redner. Hier sitzen der
Vorsitzende, zwei Assistenten und der Generalsekretär, die die Sitzung
leiten.
Die Stühle sind auf einer Holzkonstruktion mit Klappmechanismus
aufgebaut. Der Tisch des Vorsitzenden und das Rednerpult sind
handgefertigt aus Eiche. Die Wände sind mit einem massiven dekorativen
Eichensockel verkleidet, dessen Details der Originaldokumentation
entnommen sind. In den Ecken des Saals, nahe der Oberkante der Wände,
sind dekorative Elemente aus Gips zu sehen. Diese dienen nicht nur der
Dekoration, sondern verbessern durch ihre Öffnungen auch die
Raumakustik. Links oben an der Wand ist ein Originalfragment der
Wanddekoration zu sehen, das als Beweis für die Echtheit der
Restaurierung erhalten geblieben ist. Der Raum wird auch für Seminare,
Konferenzen und andere Vorträge genutzt.
Die obersten Etagen werden als Ausstellungsräume genutzt.
Bilder von Franz Kafka und Nikola Tesla mit Holzbooten voller Schuhe.
Blick von oben in den Zeremoniensaal.
Hm, was uns der Künstler hier wohl sagen möchte?
DAS INFORMATIONSZENTRUM SARAJEVO ZUM INTERNATIONALEN STRAFTRIBUNAL FÜR
DAS EHEMALIGE JUGOSLAWIEN
Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien
(ICTY) ist ein Gericht der Vereinten Nationen, das sich mit
Kriegsverbrechen befasst, die während der Balkankonflikte in den 1990er
Jahren verübt wurden. Seit seiner Gründung 1993 hat er das humanitäre
Völkerrecht nachhaltig verändert und Opfern die Möglichkeit gegeben,
über die Schrecken, die sie erlebt und erfahren haben, zu sprechen.
Mit seinen richtungsweisenden Entscheidungen zu Völkermord,
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit hat das
Tribunal gezeigt, dass die hohe Position einer Person diese nicht
länger vor Strafverfolgung schützen kann.
Das Hauptziel des ICTY ist es, diejenigen vor Gericht zu stellen, die
die Hauptverantwortung für entsetzliche Taten wie Mord, Folter,
Vergewaltigung, Versklavung, Zerstörung von Eigentum und andere im
Statut des Tribunals aufgeführte Verbrechen tragen. Indem der ICTY die
Täter vor Gericht stellt, will er zukünftige Verbrechen verhindern und
Tausenden von Opfern und ihren Familien Gerechtigkeit widerfahren
lassen und so zu einem dauerhaften Frieden im ehemaligen Jugoslawien
beitragen.
Der ICTY mit Sitz in Den Haag (Niederlande) hat über 160 Personen
angeklagt. Zu den Angeklagten gehören Staatsoberhäupter,
Premierminister, Generalstabschefs, Innenminister und viele weitere
hochrangige und mittelrangige politische, militärische und polizeiliche
Führungspersönlichkeiten verschiedener Parteien des
Jugoslawienkonflikts. Die Anklagepunkte betreffen Verbrechen, die
zwischen 1991 und 2001 an Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen
in Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, dem Kosovo und der
ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien begangen wurden.
Das Rathaus, das größte und repräsentativste Gebäude Sarajevos aus der
Zeit der österreichisch-ungarischen Herrschaft, wurde eigens als Sitz
der Stadtverwaltung errichtet. Karel Pařík wurde 1891 mit der
Ausarbeitung des ersten Entwurfs beauftragt, trat jedoch aufgrund von
Einwänden des Ministers Baron Benjamin Kallay von dem Projekt zurück.
Alexander Wittek, der von 1892 bis 1893 an dem Projekt arbeitete,
erkrankte und starb 1894 in Graz. Die Arbeiten wurden von Ćiril M.
Iveković vollendet. Das Gebäude wurde im Geiste des Historismus mit
ausgeprägten Elementen des neomaurischen Stils erbaut, der in der
islamischen Kunst Spaniens und Nordafrikas präsent ist.
Der Bau des Rathauses begann 1892 und wurde 1894 abgeschlossen. Der Bau
wurde aus Mitteln der Bürger Sarajevos in Höhe von 984.000 Kronen
finanziert, die Möbelkosten beliefen sich auf 32.000 Kronen. Die
feierliche Eröffnung fand am 20. April 1896 statt, als das Gebäude der
Stadtverwaltung übergeben wurde. Diese nutzte es bis 1949, als es der
National- und Universitätsbibliothek übergeben wurde. In der Nacht vom
25. auf den 26. August 1992 wurde das Rathaus von schwerer Artillerie
getroffen, brannte nieder und stürzte ein. Die Bausubstanz und die
Bestände der National- und Universitätsbibliothek wurden schwer
beschädigt. Es war unmöglich, den Großteil der Bücher vor den Flammen
zu retten.
Ist Vijećnica den Eintritt wert? Unbedingt! Mit Weitwinkel!
Denkmal für die ermordeten Kinder des belagerten Sarajevo 1992–1995
Auch nach über 40 Jahren wird man an die Olympischen Winterspiele von
1984 erinnert.
Staatspräsidium von Bosnien-Herzegowina (Predsjedništvo Bosne i
Hercegovine)
Das Präsidentengebäude befindet sich in einem historischen Gebäude im
Zentrum von Sarajevo. Dieses Gebäude ist ein Gebäude im
Neorenaissance-Stil aus der österreichisch-ungarischen Zeit und ein
wichtiges Symbol der Geschichte Bosnien und Herzegowinas.
Bosnischer König Tvrtko I.
Kotromanić (1338-1391)
Tvrtko I., seit seiner Königskrönung 1377 Stjepan Tvrtko I. (bzw.
Stefan/Stepan in den Landessprachen), aus dem Haus Kotromanić, war von
1354 bis 1377 der Ban von Bosnien sowie von 1377 bis 1391 der erste
König des mittelalterlichen bosnischen Staates. Als Nachfolger von
Stjepan II. Kotromanić gelang es ihm, das Land vom Königreich Ungarn zu
lösen und das neu errichtete Königreich Bosnien zu regieren. Unter
seiner Herrschaft wurde Bosnien zum mächtigsten Staat auf der
westlichen Balkanhalbinsel, zu dem auch weite Teile Kroatiens, Serbiens
und Dalmatiens gehörten.
Avaz Twist Tower - Wolkenkratzer mit Firmenbüros, Kaffeebar im 35.
Stock und Aussichtsplattform mit Panoramablick im 36. Stock.
Der Avaz Twist Tower ist ein
Bürohochhaus im Sarajevoer Geschäftsviertel Marijin Dvor in
unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Sarajevo und das höchste Gebäude in
Bosnien und Herzegowina und ganz Südosteuropas außerhalb von Istanbul.
Es ist der Hauptsitz des bosnischen Zeitungsverlags Avaz. Das Gebäude
wurde von 2006 bis 2009 erbaut. Architekt ist Faruk Kapidžić.
Hervorstechendstes Merkmal des Avaz Twist Tower ist seine verdrehte
Glasfassade. Er ist 142 Meter hoch und besitzt 40 Stockwerke
(Untergeschoss, Erdgeschoss, 38 Obergeschosse). Mit einer Antenne von
30 Metern erreicht das Gebäude eine Gesamthöhe von 172 Metern. In der
31. Etage in 100 Metern Höhe befindet sich ein Restaurant („Superb
Gastro – Elite Club 31“) mit einer Terrasse. In der 35. Etage ist ein
öffentlich zugängliches Café („Caffe 35“) und in der 36. Etage eine
Aussichtsterrasse.
Ausblick vom Avaz Twist Tower auf den Bahnhof Sarajevo
Ausblick vom Avaz Twist Tower in Richtung Innenstadt
Der Bahnhof Sarajevo ist der
Hauptbahnhof der bosnisch-herzegowinischen Hauptstadt Sarajevo und
gehört zum Paneuropäischen Verkehrskorridor 5c. Der Bahnhof bildet mit
fünf Bahnsteiggleisen einen wichtigen Verkehrsknoten innerhalb des
Kantons Sarajevo. Der Sarajevoer Bahnhof befindet sich im westlich der
Altstadt gelegenen Stadtteil Novo Sarajevo. Westlich des
Empfangsgebäudes am Bahnhofsplatz (Trg žrtava genocida u Srebrenici)
befindet sich auch der Busbahnhof.
Der Bahnhof Sarajevo ist Knotenpunkt der beiden bedeutendsten
Eisenbahnstrecken Bosnien und Herzegowinas. Die Bahnstrecke
Sarajevo–Ploče über Konjic, Mostar und Čapljina ist eine
elektrifizierte, eingleisige Hauptverkehrsroute im nationalen
Fernverkehr, die für 70 km/h (ŽFBH) bzw. 100 km/h (HŽ) ausgebaut ist
und zum Paneuropäischen Verkehrskorridor 5c gehört. In Sarajevo geht
der Fernverkehr für Personen auf die ebenfalls elektrifizierte und
teils zweigleisige Bahnstrecke über Zenica nach Doboj über, die mit bis
zu 70 km/h befahren werden kann.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun:
Sarajevo Abandoned Bobsled Track, Sarajevska Gondola to Trebević &
Observatorium Bistrik kula, May
2025
Flug Wien - Sarajevo, VIE - SJJ, OS757, Mai 2025: