Sarajevo

Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, Mai 2025

Sarajevo (deutsch auch Sarajewo) ist Hauptstadt und Regierungssitz von Bosnien und Herzegowina, der Föderation Bosnien und Herzegowina (Federacija Bosne i Hercegovine, FBiH) und des Kantons Sarajevo. Im Großraum Sarajevo leben etwa 555.000 Einwohner (Zensus 2013). Aufgrund der Einwohnerzahl sowie der wirtschaftlichen und politischen Bedeutung ist Sarajevo die einzige bosnische Metropole.

Als historische Last zählt die Ermordung des Tronfolgers Franz Ferdinand im Jahr 1914 und damit der Anlass zum Ersten Weltkrieg, die Olympischen Winterspiele von 1984 und der dreijährige Bosnienkrieg 1992-1995.

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Die Trebević-Seilbahn (serbokroatisch Требевићка жичара Trebevićka žičara) ist eine Gondelbahn, die von der Innenstadt von Sarajevo auf die Hänge des Hausberges Trebević führt. Die 1959 eröffnete Seilbahn wurde während des Bosnienkrieges 1992–1995 zerstört, 2017 wieder aufgebaut und 2018 erneut in Betrieb genommen. Eine besondere Rolle spielte die Seilbahn während der Olympischen Winterspiele 1984, da sie den Zugang von der Stadt zu den Wettkampfstätten am Trebević erleichterte. Die 2,1 Kilometer lange Strecke führt von der Basisstation im Sarajevoer Stadtteil Bistrik (583 m) zur Bergstation „Ramo Biber“ in der Nähe der olympischen Bobbahn auf dem Gipfel Vidikovac (1160 m) am Hang des Trebević. Die Fahrpreise sind abenteuerlich: Einheimische zahlen 6 KM, Touristen werden um stolze 30 KM erleichtert. Ziemlich frech sowas.

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Die neue Seilbahn verfügt über 33 Kabinen mit Platz für jeweils zehn Fahrgäste, was einer Kapazität von 1200 Fahrgästen pro Stunde entspricht. Im Unterschied zur alten Seilbahn, die zwölf Minuten für die Strecke von der Basisstation bis zum Vidikovac benötigte, schafft die neue Seilbahn die Strecke in sieben Minuten und 15 Sekunden.

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Die Olympia Bob- und Rodelbahn Trebević (bosnisch Olimpijska staza za bob i sankanje Trebević) war eine Kunsteisbahn am Nordhang des Berges Trebević am südlichen Stadtrand der bosnischen Hauptstadt Sarajevo. Die Bahn war bei den Olympischen Winterspielen 1984 Austragungsort für die Wettbewerbe im Rennrodeln und Bobfahren. Die Bahn ist von der Bergstation der Trebević-Seilbahn zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen.

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Als 1977 die Olympischen Winterspiele 1984 nach Sarajevo vergeben wurden, musste eine Bob- und Rodelbahn erbaut werden. Nach den Olympischen Winterspielen wurde die Strecke bis zum Beginn des Bosnienkrieges 1991 für Weltcup-Rennen genutzt. Während des Krieges wurde die Bahn stark beschädigt. Im Zuge der Belagerung von Sarajevo wurde die hoch über der Stadt gelegene Bahn von bosnisch-serbischen Truppen als Artillerieposition genutzt. Nach Kriegsende war die Umgebung der Bobbahn noch bis in die 2000er Jahre vermint. Dennoch wurde die Bahn selbst u. a. für Graffiti und Radfahren genutzt.

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Die Belagerung der Stadt Sarajevo durch die Armee der bosnischen Serben (VRS), Einheiten der verbliebenen jugoslawischen Bundesarmee und Paramilitärs war eines der zentralen Ereignisse im Bosnienkrieg. Sie folgte der Unabhängigkeitserklärung des Staates Bosnien und Herzegowina mit seiner Hauptstadt Sarajevo von Jugoslawien. Sie begann mit der Einnahme des internationalen Flughafens im Vorort Ilidža durch die Jugoslawische Volksarmee in der Nacht vom 4. auf den 5. April 1992 und endete am 29. Februar 1996 durch das Eingreifen westlicher Staaten. Sie war mit 1.425 Tagen die längste Belagerung im 20. Jahrhundert. Die Luftbrücke, die zur Versorgung von Hunderttausenden eingeschlossenen Menschen aufrechterhalten wurde, dauerte länger als die Berliner Luftbrücke.

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Unweit des Zielbereiches befindet sich die Ruine des Observatoriums Bistrik kula. Das Observatorium Bistrik kula oberhalb von Sarajevo war die einzige Sternwarte auf dem Gebiet von Bosnien und Herzegowina und ist heute eine Ruine. Es befindet sich auf der Bergkuppe Bistrik Kula (1004 m) am Hang des Trebević südlich von Sarajevo auf dem Gelände einer ehemaligen Festung.

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Auf dem österreichisch-ungarischen Fort Draguljac wurde in den 1960er Jahren durch die astronomische Gesellschaft Orion das Observatorium errichtet. In den frühen achtziger Jahren wurde die Anlage durch einen acht Meter hohen neuen Turm erweitert. Das Observatorium war bis zu seiner Zerstörung im Bosnienkrieg eine wichtige Touristenattraktion und wurde bis heute nicht wieder aufgebaut. Seit ihrer Zerstörung gibt es keine ernsthaften astronomischen Forschungsinstrumente mehr im Land, obwohl das Interesse daran in der jüngeren Generation groß ist. Die Anlage liegt direkt neben dem Zielbereich der Bob- und Rodelbahn der Olympischen Winterspiele von 1984 an einem beliebten Wanderweg von Sarajevo zum Berg Trebević. Nur 180 Meter westlich verläuft die innerbosnische Entitätenlinie zur Republika Srpska. Die markanten Gebäudereste in der Spornlage sind eine weithin sichtbare Landmarke. Aufgrund dieser strategisch wichtigen Lage war die Position im Krieg hart umkämpft.

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Von der Ruine des Observatoriums Bistrik kula kann man über Sarajevo bis zum Hum TV Turm im Park šume Hum und noch weiter sehen.

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Ein komplettes bosnisches Kaffeeset heißt kahveni takum und enthält eine tabla (Kupfertablett) mit einer džezva (Kupferkanne mit einem Griff), šećerluk (ein Behälter für Zucker und Süßigkeiten) und fildžani (Tassen).
Früher gab es einen Unterschied zwischen fildžan für Männer und für Frauen. Männer tranken immer stärkeren Kaffee mehrmals am Tag, so dass ihr fildžan kleiner war. Der fildžan für Frauen war etwas größer, und die Frauen tranken leichteren Kaffe (sie fügten etwas Milch hinzu).

Bei der Zubereitung von Kaffee wird auch šerbetnjak (ein Behälter zum Kochen von Wasser) benötigt. Der gemahlene Kaffee wird zuerst in eine Dzezva gegeben und dann wird etwas gekochtes Wasser hinzugefügt, jedoch nicht bis zum Rand. Dann wird der Inhalt der Kanne gründlich gemischt, wonach die Kanne wieder auf die Hitze gebracht wird, damit der Kaffee aufsteigt, aber nicht überkocht. Der Kaffee wird dann „runtergehen“, wonach er in den fildzan gegossen wird. Zucker und rahatluk werden getrennt serviert und nach Wünsch hinzugefügt. In den traditionellen Cafés wird Kaffee mit einem Glas Wasser serviert.

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Sebilj - Holzbrunnen in der Form eines kunstvoll verzierten Kiosks aus dem 18. Jahrhundert.
Der Sebilj ist ein öffentlicher Brunnen in Form eines Kiosks in der Mitte des Baščaršija genannten Marktplatzes in der Altstadt. Der Sebilj in Sarajevo wurde 1891 nach dem Entwurf von Alexander Wittek oder Josip Vančas errichtet. Der ehemalige Brunnen ist bekannt für die ständige Umlagerung von Tauben. Alte Männer verkaufen hier Taubenfutter. Ein Sprichwort sagt, dass jeder Reisende, der aus diesem Brunnen trinkt, irgendwann Sarajevo wieder bereisen wird.

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Beim Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 wurden der Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg, bei ihrem Besuch in Sarajevo von Gavrilo Princip, einem Mitglied der serbisch-nationalistischen Bewegung Mlada Bosna (Junges Bosnien), ermordet. Das von der serbischen Geheimgesellschaft Schwarze Hand geplante Attentat in der bosnischen Hauptstadt löste die Julikrise aus, die schließlich zum Ersten Weltkrieg führte.

In Titos Jugoslawien wurden Princip und die Mlada-Bosna-Bewegung als „junge Kämpfer für die Freiheit und Unabhängigkeit der jugoslawischen Völker“ verehrt und mit einem kleinen Museum in Sarajevo bedacht. Die Lateinerbrücke wurde in Gavrilo-Princip-Brücke umbenannt. An der Stelle, an der Princip während des Attentates gestanden haben soll, errichtete man eine Steinplatte mit Fußabdrücken, die während des Bosnienkrieges in den 1990er-Jahren zerstört wurde. 1977 wurde eine Gedenktafel errichtet, die Princip als Nationalhelden darstellt. Nach dem Bosnienkrieg in den 1990er-Jahren wurde die Princip-Brücke wieder in Lateinerbrücke umbenannt. Am Ort des Attentates befindet sich heute eine Gedenktafel mit einer neutralen Inschrift in bosnischer und englischer Sprache.

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Sarajevo Museum 1878 – 1918 (Muzej Sarajevo 1878–1918) - Kompaktes Museum zu historischen Ereignissen in Sarajevo zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie - an der Lateinerbrücke (Latinska Ćuprija)

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Der Tašlihan war eine der größten Herbergen aus der osmanischen Zeit in Sarajevo in Bosnien und Herzegowina. Am 3. November 2004 wurden die erhaltenen Überreste zum nationalen Denkmal erklärt. Der Han, eigentlich eine Karawanserei, befand sich am Westende des Basarviertels Baščaršija direkt neben dem Gazi-Husrev-Beg-Bezistan und südlich der Ferhadija-Moschee. Seine Eingangsfront an der Südseite befand sich in der heutigen Straße Zelenih beretki, die Westseite an der Straße Vladislava Skarića. An dieser Straßenecke steht heute das Hotel „Europe“, das zuvor „Evropa“ hieß.

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Multikulturni čovjek - Die Statue des „Multikulturellen Mannes“ auf dem Trg Oslobođenja – Alija Izetbegović ist ein eindrucksvolles Symbol für Sarajevos reiche kulturelle Vielfalt. Diese Bronzeskulptur, ein Geschenk Italiens aus dem Jahr 1997, zeigt einen Mann mit einem Globus, umgeben von Tauben, die Einheit und Frieden symbolisieren. Inmitten der vielfältigen religiösen Wahrzeichen der Stadt steht sie als Zeugnis für Sarajevos Engagement für Multikulturalität und Koexistenz.

Mariä-Geburt-Kathedrale (Saborna Crkva Rođenja Presvete Bogorodice) - Große Kirche aus den 1860er-Jahren mit prachtvollem Innenraum mit Buntglasfenstern und zahlreichen Porträts.

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Die Markale (auch Gradska tržnica Markale, seltener Tržna hala) ist eine Markthalle aus der österreichisch-ungarischen Zeit. Heute gilt die Markale zudem als eines der bedeutendsten Bauwerke der Neorenaissance in Bosnien und Herzegowina. Bei der Bodenkonstruktion wurde erstmals bei einem Bauprojekt in Sarajevo Stahl verwendet.

Obwohl das Gebäude bis heute als Markthalle dient, in der frische Waren angeboten werden, wurde es dennoch besonders im Zusammenhang mit den Markale-Massakern bekannt. Während das erste – der Granatbeschuss des „Pijaca Markale“ am 5. Februar 1994 mit 68 Toten – als Angriff auf Zivilisten in einer UN-Schutzzone weltweit für Aufsehen sorgte, war es der zweite Granatbeschuss am 28. August 1995 mit 37 Toten, der die Nordseite der „Gradska tržnica Markale“ betraf, der fast noch höheren Symbolwert für die Stadt erreichte. Während der erste Anschlag lediglich zur Rückzugsforderung durch den UN-Sicherheitsrat führte, resultierte der zweite Anschlag im aktiven Eingreifen der NATO in der Operation Deliberate Force, der zum schnellen Ende des Bosnienkrieges führte.

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Ewige Flamme (Vječna vatra) - Kleine Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkriegs mit ewiger Flamme und Inschrift.

Die Ewige Flamme oder das Ewige Feuer (Serbokroatisch: Vječna vatra, Вјечна ватра) ist ein Denkmal für die militärischen und zivilen Opfer des Zweiten Weltkriegs in Sarajevo, Bosnien und Herzegovina. Der entsprechende Gedenktag wurde am 6. April 1946 eingesetzt, dem ersten Jahrestag der Befreiung Sarajevos von der mehrjährigen Besatzung durch den NS-Staat und den faschistischen Unabhängigen Staat Kroatien. Das Denkmal wurde von dem Architekten Juraj Neidhardt entworfen und befindet sich im ehemaligen Gebäude der Landesbank im Zentrum von Sarajevo an der Kreuzung der Straßen Mula Mustafa Bašeskije, Titova und Ferhadija.

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Die Miljacka (serbisch-kyrillisch Миљацка) ist ein 36 Kilometer langer Fluss in Bosnien und Herzegowina. Er fließt durch die Hauptstadt Sarajevo und wird aufgrund seiner häufig rotbraunen Färbung auch Roter Fluss genannt. Die Farbe lässt auf einen hohen Anteil an Roterde schließen, die sich häufig in Dolinen ansammelt und als äußerst fruchtbar gilt.

Festina lente ist eine Fußgängerbrücke, die mitten in der Stadt über den Fluss Miljacka führt. Die Brücke ist 38 Meter lang und weist eine ungewöhnliche Form auf. Sie wurde mit einem Looping in der Mitte entworfen, die es ihren Passanten nahe legt, langsamer zu werden und die Aussicht zu genießen. Das Konzept für diese einzigartige Brücke wurde von drei Universitätsstudenten entworfen, die an der Akademie der Schönen Künste in Sarajevo eingeschrieben waren.

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Universität Sarajevo -Juristische Fakultät (Univerzitet u Sarajevu – Pravni fakultet)

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Südseite vom Nationaltheater Sarajevo (Narodno pozorište Sarajevo (NPS))
Die Geschichte des Nationaltheaters Sarajevo ist eng mit der Geschichte von Bosnien und Herzegowina verbunden. Seine Ursprünge reichen zurück bis ins späte 19. Jahrhundert, als die Region unter dem Einfluss der Österreich-Ungarischen Monarchie bedeutende kulturelle Wandlungen erlebte. Ursprünglich als gesellschaftliches Zentrum gedacht, wurde das Gebäude von dem tschechischen Architekten Karel Pařík entworfen, dessen Vision die architektonische Landschaft Sarajevos prägte. Am 17. November 1919 öffnete das Theater offiziell seine Türen und begann seine Reise als kultureller Eckpfeiler.

Das Nationaltheater Sarajevo ist ein Meisterwerk der Neorenaissance-Architektur, gekennzeichnet durch seine symmetrische Fassade und eleganten Säulen. Das Design des Gebäudes spiegelt eine harmonische Mischung aus klassischen und modernen Elementen wider und bietet Architekturbegeisterten einen visuellen Genuss. Die südliche Fassade mit ihrem großen Eingang und den kunstvollen Details zeigt die künstlerische Meisterschaft ihrer Schöpfer.

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Gazi Husrev-Bey Moschee (Gazi Husrev-begova džamija) - Die größte Moschee des Landes aus dem Jahr 1532 und eines der wichtigsten osmanischen Bauwerke auf dem Balkan - mit dem 45 m hohen Minarett.

Glockenturm (Sahat-kula) - Bekannter, restaurierter Uhrturm aus dem 17. Jh. mit vergoldetem Zifferblatt, das Mondphasen und muslimische Gebetszeiten anzeigt. Der Uhrturm wurde mit Mitteln des Gazi-Husrev-Beyakufs erbaut. Das genaue Datum seiner Erbauung ist nicht bekannt, da er in keinem der drei Vakufnamas des Gazi-Husrev-Beys erwähnt wird. Die früheste Erwähnung des Turms findet sich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in einem Werk des türkischen Geographen Evliya Çelebi. Mit 30 Metern Höhe ist der Uhrturm in Sarajevo der höchste der 21 Uhrtürme, die während der osmanischen Zeit in Bosnien und Herzegowina errichtet wurden (von denen 19 noch erhalten sind). Die Uhr auf dem Uhrturm zeigt die Zeit „a la turca“ an, wobei das neue Datum gemäß dem Mondkalender mit Sonnenuntergang beginnt. Da die Tage ungleich lang sind, muss die Uhr ständig angepasst werden. Dies ist die Aufgabe eines Beamten, des sogenannten Muvekit, der den Mondkalender erstellt und die täglichen Gebetszeiten festlegt. Das heutige Uhrwerk wurde 1875 in London gekauft. Bei seiner Installation wurde die Spitze des Uhrturms umgestaltet, um sicherzustellen, dass die Zifferblätter gut sichtbar waren.

Leider war (mir) der Besuch weder im Glockenturm, noch in der Moschee möglich oder gestattet.

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Der Uhrturm von Sarajevo (bosnisch: Sarajevska sahat-kula) befindet sich neben der Gazi-Husrev-Beg-Moschee und ist mit einer Höhe von 30 Metern der höchste der 21 Uhrtürme des Landes. Der Turm wurde 2006 zum Nationaldenkmal von Bosnien und Herzegowina erklärt. Die Uhr zeigt die Mondzeit an, wobei die Zeiger 12 Uhr zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs, der Zeit des muslimischen Maghrib-Gebets, anzeigen. Ein Wärter, der sogenannte „Muvakkit“ („Zeitnehmer“), stellt die Uhrzeit der Uhr einmal wöchentlich manuell ein.

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Der Glockenturm wurde erstmals Anfang des 17. Jahrhunderts in einem Werk des osmanischen Geographen Catib Čelebija (Chatib Chalabiya) erwähnt. Der Glockenturm brannte 1697 bei einem Überfall Eugens von Savoyen auf Sarajevo nieder und wurde 30 Jahre später repariert. 1831 brannte er erneut nieder und wurde 1834 wieder instand gesetzt. Sein oberer Teil wurde 1875 durch den Einbau eines neuen Uhrwerks ergänzt, das die Zentrale des Gazi Husrev Beg Waqf in London erworben hatte.

Das Uhrwerk treibt vier Zifferblätter an, die jeweils auf eine Seite der Umwelt zeigen. Die deutliche Erhöhung des Glockenturms ermöglichte eine gute Sichtbarkeit der Zifferblätter. Die Uhr zeigt die Mondzeit an, was bedeutet, dass ein Tag mit dem astronomischen Sonnenuntergang endet und gemäß diesem Kalender genau zu diesem Zeitpunkt ein neuer Tag beginnt. Da sich die Tageslänge, einschließlich der Sonnenuntergangszeit, ständig ändert, muss das Uhrwerk regelmäßig eingestellt werden. Es ist die Aufgabe eines Muwaqqit, auf Grundlage der genauen Bestimmung des Sonnenuntergangszeitpunkts die notwendigen Anpassungen an der Uhr vorzunehmen und die richtige Zeit einzustellen. Bei Sonnenuntergang sollte der Uhrturm 12 Uhr anzeigen.

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Der Gazi-Husrev-Beg-Bezistan (bosnisch Gazi Husrev-begov bezistan), auch „Alter Bezistan“ (bosnisch Stari bezistan) und „Großer Bezistan“ (bosnisch Veliki bezistan) genannt, ist eine der am besten erhaltenen Markthallen der osmanischen Zeit in Südosteuropa. Er befindet sich in der Altstadt von Sarajevo in Bosnien und Herzegowina und wurde am 5. September 2006 zum nationalen Denkmal erklärt.

Die Geschichte der Markthallen (bosnisch bezistan) und Herbergen Sarajevos war im 16. Jahrhundert eng miteinander verbunden. So entstanden nicht nur der Brusa Bezistan und der Morića Han zeitgleich im Jahr 1551, sondern schon zuvor der Gazi-Husrev-Beg-Bezistan und der Tašlihan parallel. Diese beiden Bauten verschmolzen fast zu einer Einheit, da sie direkt aneinander grenzten und sich einen südlichen Vorbau teilten. Während der schmalrechteckige und langgezogene Bezistan eine Bauzeit von 14 Jahren aufweist, dauerte die Erbauung des quadratischen Tašlihan lediglich von 1540 bis 1543 an.

Das Bauwerk ist 19,5 Meter breit, aber 109 Meter lang, weshalb er auch Dugi bezistan (deutsch Langer Bezistan) genannt wird. Entlang der Gazi-Husrev-Beg-Straße (bosnisch ul. Gazi Husrev-begova) ziehen sich die Geschäfte, von denen jedes östliche eine eigene mit einer Fensterfront verschlossene, rundbogige Arkade mit eigener Hausnummer besitzt, wohingegen die östlichen Geschäfte fensterlos blieben bzw. später vermauert wurden. Ein mittlerer Durchgang, der von Norden nach Süden führt und durch hoch liegende Fenster nur schwach erhellt wird, erschließt innen diese östlichen und westlichen Seitengewölbe, so dass die Läden diesen Gang auch zur Präsentation ihrer Waren nutzen können. Um die Räumlichkeiten aufzuhellen, ist permanente elektrische Beleuchtung notwendig. Heutzutage handelt es sich um feste Läden, wie man sie aus jedem Einkaufszentrum kennt.

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Nikola Tesla, bekannt für seine Entwicklung von Wechselstromsystemen, war ein außergewöhnlicher Wissenschaftler, Erfinder, technologisches Wunderkind und Pionier der Elektrotechnik. Obwohl er einer der bedeutendsten Erfinder des 20. Jahrhunderts ist – ein Wegbereiter, dessen bahnbrechende Innovationen die Technologie bis heute beeinflussen –, wird Teslas Werk nicht ausreichend gewürdigt.

Nikola Tesla wurde am 10. Juli 1856 im kroatischen Lika geboren, verbrachte aber fast sein gesamtes Leben in Amerika. Er absolvierte die Oberstufe der Technischen Schule in Graz und begann seine erste Anstellung als Hilfsingenieur in Maribor. Er arbeitete in der gesamten Region Europa und absolvierte ein College in Paris. Ab 1884 arbeitete er für kurze Zeit am Edison-Labor in New York. Tesla ist bekannt für die Entdeckung des Mehrphasenstroms, der drahtlosen Energieübertragung und der Funksignale. Obwohl er zu Lebzeiten nicht die Anerkennung erhielt, die er verdiente, wird sein Name heute respektiert. Es wurden viele Bücher über ihn geschrieben und zahlreiche Dokumentationen über ihn gedreht. Nikola Tesla starb am 7. Januar 1943 im Alter von 87 Jahren in New York.

Die Skulptur von Nikola Tesla ist ein Werk des Bildhauers Damir Šabić, der sie dank der Initiative und Idee der Tesla-Kneipenbesitzer-Brüder Stojnić schuf. Tesla Pub an der Ecke Muvekita und Zelenih beretki.

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Die Mariä-Geburt-Kathedrale in Sarajevo ist der Heiligen Mutter Gottes geweiht und ist eine der größten orthodoxen Kirchen auf dem Balkan. Der Grundstein wurde am 15. Juni 1863 gelegt, das Gebäude 1868 fertiggestellt und der Glockenturm 1872 fertiggestellt. Die Kirche wurde am 2. August 1872 geweiht. Vom Grundriss her gehört die Kathedrale zum Typ einer dreischiffigen Kirche mit Vorplatz, Mittelschiff und Altarraum. Architektonisch wurde sie im neoklassizistischen Stil erbaut, mit rechteckigem Grundriss und zwei neobyzantinischen Kuppeln, halbrunden Apsiden und einem großen Barockturm.

Der Entwurf der Kathedrale in Sarajevo stammt von Andrija Damjanov (1813–1878), einem berühmten mazedonischen Baumeister und Ikonenmaler aus Veles. Er und seine Familie erbauten viele monumentale Kirchen in Mazedonien, Serbien und Bosnien und Herzegowina, die sie selbst entwarfen, mit Wandmalereien ausmalten und die Holzschnitzereien anfertigten. In Bosnien und Herzegowina wurden die Kirche in Čajniče, die Kathedrale in Sarajevo und die Kathedrale in Mostar erbaut.

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Die Ikonostase war ein Geschenk der russischen Zarenfamilie. Die vergoldete Ikonostase mit ihren 69 Ikonen wurde 1869 von russischen Handwerkern im berühmten Dreifaltigkeitskloster des Heiligen Sergius bei St. Petersburg angefertigt. Die Kirchenausstattung – die Ikonen, das Kirchenschiff, das Grab Christi und andere Holzgegenstände – waren ein Geschenk wohlhabender Familien aus Sarajevo. Die im Krieg von 1992 bis 1995 entstandenen Schäden an der Kathedrale wurden 1998 und 1999 behoben. Die Kommission zur Erhaltung nationaler Denkmäler hat beschlossen, die Kathedrale (Kirche der Heiligen Mutter Gottes) in Sarajevo als historisches Denkmal zum Nationaldenkmal von Bosnien und Herzegowina zu erklären.

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Die Mariä-Geburt-Kathedrale, auch Kathedrale zur Geburt der Allerheiligsten Gottesmutter (serbokroatisch: Саборна Црква Рођења Пресвете Богородице, Saborna Crkva Rođenja Presvete Bogorodice) in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, ist eine der größten orthodoxen Kirchen auf der Balkanhalbinsel.
Sie ist die Kathedrale der Metropolie Dabrobosnien der Serbisch-orthodoxen Kirche. Die Mariä-Geburt-Kathedrale steht im Stadtzentrum von Sarajevo, unweit der römisch-katholischen Herz-Jesu-Kathedrale. Erbaut wurde sie von 1859 bis 1874. Die Kathedrale ist der Geburt der Allerheiligsten Gottesmutter Maria, der Mutter Jesu gewidmet.

Die Kathedrale ist eine dreischiffige Basilika mit den für orthodoxe Kirchengebäude typischen fünf Kuppeln auf dem Dach, die für Christus und die vier Evangelisten stehen. Der Grundriss bildet ein langgestrecktes griechisches Kreuz. Die Kathedrale wurde aus Stein gebaut, das Dach mit Blei gedeckt. Die Kathedrale besitzt sechs Türen. Der Boden besteht aus Marmorplatten. Dreistufig aufgebaut sind der Altar und dessen Vorraum.

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Die Ikonen auf der Ikonostase wurden vergoldet, Metropolit Sava Kosanović hatte diese Ikonen 1873 aus Russland mitgebracht. Entlang der Wände stehen hölzerne Bänke für Alte und Schwache. An der rechten Säule befindet sich der Metropolitenthron, links davon steht der vergoldete Altartisch. Hinter dem Altartisch erhebt sich eine ebenfalls vergoldete Kanzel, auf der ein goldenes Buch liegt, aus dem der Priester das Evangelium verkündigt. Außerdem ist dort der Platz des goldenen Kelches. Die Kathedrale besitzt acht Kuppeln, fünf große – je eine für Christus und die vier Evangelisten – und drei kleine Kuppeln als Symbol der Trinität stehen über dem Altar.

Entlang der Wände befinden sich jeweils zwei Fensterreihen. Die Kathedrale ist 37 Meter lang und 22,50 Meter breit. Die Höhe der Wände beträgt 15,5 Meter, die der Hauptkuppel 34 Meter und die der Nebenkuppeln 20 Meter. Der Kirchturm, im barocken Stil erbaut, ist 45 m hoch. Die Kathedrale war Motiv vieler Gemälde verschiedener Künstler, darunter des serbischen Künstlers Paja Jovanović.

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Das Erzbistum Sarajevo wurde 1881 gegründet. Der erste Erzbischof war Josip Stadler. Die Herz-Jesu-Kathedrale, deren Bau fünf Jahre dauerte, wurde 1889 eröffnet. Sie wurde von Josip Vancaš (1859–1932) als dreischiffige Kirche im eklektischen Stil entworfen, wobei neugotische Elemente vorherrschen.

Die Herz-Jesu-Statue am oberen Portalrand ist ein Werk des Wiener Bildhauers A. Hausmann. Das Relief am Tympanon des Hauptportals und die Pietà mit zwei Engeln am Tympanon des Portals in der Sakristei entstanden nach einem Entwurf von A. M. Seitz. Die Türme der Kathedrale beherbergen sechs Glocken aus der Samasse-Werkstatt in Ljubljana. Papst Pius XI. stiftete die große Glocke. Leider war der Kirchenraum versperrt.

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Denkmal für Papst Johannes Paul II. (Spomenik papi Jovanu Pavlu II)
Statue von Papst Johannes Paul II., um auf die Schrecken des bosnischen Bürgerkriegs aufmerksam zu machen und den Papst zu ehren, der hart daran gearbeitet hat, den Krieg zu beenden und den Frieden zu wahren.

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Vancaš entwarf die Buntglasfenster, die Kanzel und die Altäre: den dem Herzen Jesu und anderen Heiligen gewidmeten Hauptaltar, den Altar der Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria, ein Geschenk von Kaiser Franz Joseph, und den den Heiligen Kyrill und Method geweihten Altar. Die Statuen auf den Altären und die Reliefs in der Kirche stammen vom Bildhauer Dragan Morak, die Steinmetzarbeiten und Holzdekorationen von Ivan Novotny. Die Reliefs auf den fünf Tafeln der Kanzelbrüstung mit Figuren von Jesus und den Evangelisten wurden vom Wiener Bildhauer Franz Erler modelliert. Die Orgel wurde im Stil des 19. Jahrhunderts mit klassizistischer Klanggestaltung gefertigt. Die Zeichnungen für die Wandmalereien stammen von Alberto de Rohden. Die Gräber von Erzbischof Josip Stadler (1843–1918) und seinem Nachfolger Marko Alaupović befinden sich im Boden der Kirche am östlichen Ende. Die Kommission zur Erhaltung nationaler Denkmäler hat beschlossen, das historische Gebäude der Herz-Jesu-Kathedrale in Sarajevo zum Nationaldenkmal Bosnien-Herzegowinas zu erklären.

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Rathaus (Vijećnica) - Prächtiges, Ende des 19. Jh. erbautes Nationalmonument mit offiziellen Regierungsveranstaltungen und Konzerten.

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Die Vijećnica (serbokroatisch-kyrillisch Вијећница) in Sarajevo ist als ehemaliges Rathaus sowie Sitz der Nationalbibliothek von Bosnien und Herzegowina eines der bekanntesten Gebäude der Stadt

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Kathedrale Herz Jesu (Katedrala Srca Isusova) und Denkmal für Papst Johannes Paul II.

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Multikulturni čovjek am Trg Oslobođenja - Alija Izetbegović und Mariä-Geburt-Kathedrale (Saborna Crkva Rođenja Presvete Bogorodice)

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Kriegsdenkmal Ewige Flamme (Vječna vatra)

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Das Nationaltheater Sarajevo (bosnisch Narodno pozorište Sarajevo) befindet sich an dem nach Susan Sontag benannten Theaterplatz (bosnisch Pozorišni trg – Susan Sontag). Der breitgelagerte Neorenaissancebau verteilt seine 13 Achsen der Südseite symmetrisch auf je drei Achsen an den etwas niedrigen Eckbereichen. Zwei durch Überhöhung und Dreiecksgiebel betonte Achsen fassen die mittleren fünf Achsen ein. Die Nordseite, die dem Platz zugewandt ist, verzichtet auf diese Einfassung, wodurch der dortige Haupteingang mehr zur Wirkung kommt. Diesem fünfachsigen Portikus ist hier eine Vorhalle angefügt worden, zu der Treppen hinaufführen. Diese an einen Arkadengang erinnernde Lösung, bei der Säulen und die gleichhohen fünf Bögen der Fassade diesen Eindruck erwecken, findet sich auch an der Südseite, an der vier Säulen einen schmalen Balkon stützen. Hinter diesem schmalen Balkon findet sich dort ein echter Arkadengang. Die heutige Eingangsgestaltung der Nordseite ist ein Produkt des Umbaus aus der Zeit um 1920 und degradierte den ursprünglichen Haupteingang der Südseite zum Personaleingang.

Nationaltheater Sarajevo Nordseite

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Brücke Festina lente über die Miljacka zur Akademie der Künste in Sarajevo (bosnisch: Akademija likovnih umjetnosti Sarajevo)

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Die Čobanija-Brücke (bosnisch: Čobanija most) ist eine eiserne Fußgängerbrücke in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, die den Fluss Miljacka überspannt. Sie wurde 1887 während der österreichisch-ungarischen Herrschaft erbaut und ersetzte eine frühere Holzbrücke aus dem 16. Jahrhundert. Die Brücke verbindet die Kulovića-Straße am rechten Ufer mit der Čobanija-Straße am linken Ufer und befindet sich in der Nähe bedeutender Sehenswürdigkeiten wie dem Nationaltheater und dem Hauptpostamt.

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Der Tašlihan war eine der größten Herbergen aus der osmanischen Zeit in Sarajevo. Man geht davon aus, dass die Bezeichnung Tašlihan sich aus den Worten „Stein“ und „Herberge“ zusammensetzt. Beide Wörter stammen aus der türkischen Sprache und finden sich in dieser Kombination (türkisch Taşlıhan) auch in anderen Orten. Anfangs hieß das Gebäude schlicht „Gazi-Husref-Beg-Karawanserei“. Die Unterscheidung zwischen Han (einfaches Gasthaus) und Karawanserei (ohne eigene Küche, kostenlose Unterkunft) wurde ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Sarajevo nicht mehr getroffen.

Fundamentrest des Tašlihan

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Wie jede typische Karawanserei bestand der Tašlihan aus einem gepflasterten Innenhof, der von den vier Gebäudeflügeln umstellt war. Er wies aber zwei Besonderheiten innerhalb Sarajevos auf: Zum einen befand sich im Innenhof eine kleine Moschee, zum anderen war sein Vordach mit dutzenden Kuppeln verziert worden, wohingegen die anderen Dächer durch kleine Schornsteine geprägt wurden. Das bebaute Areal war 47 Meter lang und 47 Meter breit. Um die Unterbringung von Pferden und Menschen zu gewährleisten, gab es Stallungen im Erdgeschoss und Unterkünfte im Obergeschoss. Den Hof konnte man nur über einen gewölbten Zugang an der Südseite betreten. Ähnlich wie beim benachbarten Gazi-Husref-Beg-Bezistan war dieser etwas aus der Dachlandschaft herausgehoben. Der Arkadengang dieses Vorbaus ging offenbar nahtlos in den Süd-Vorbau des Bezistans über.

Fußgängerbrücke durch die Reste des Tašlihan

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Die Ćumurija-Brücke (Ćumurija most) ist eine der ältesten Brücken am Fluss Miljacka von 1565. Ihren Namen erhielt sie wahrscheinlich von der Kohle, die in der Nähe der Brücke gelagert und von den Schmieden in Baščaršija verwendet wurde. Die Brücke verbindet At Mejdan auf der linken Seite und die Ajas-Pascha-Moschee - das heutige Central Hotel - auf der rechten Seite des Flusses Miljacka. Die Brücke wurde mehrmals repariert, ihre Eisenkonstruktion wurde 1886 eingebaut.

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Die Ecke Zelenih beretki und Obala Kulina bana, also jene Stelle, an der Gavrilo Princip Erzherzog Franz Ferdinand, den Erben des österreichisch-ungarischen Throns, ermordete. Dies führte zur Kriegserklärung an Serbien und zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

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Die Baščaršija ist ein Basar und das historische Stadtzentrum der bosnischen Hauptstadt Sarajevo. Sie wurde im 15. Jahrhundert angelegt, als Isa-Beg Ishaković die osmanische Stadt unterhalb der Siedlung Vratnik gründete. Das Wort Baščaršija stammt aus dem Türkischen. Baš bedeutet so viel wie „Haupt“ oder „primär“, während čaršija das türkische Wort für Basar oder „Markt“ ist. Baščaršija ist offiziell nur der Name des zentralen Platzes der osmanischen Altstadt, wird aber umgangssprachlich für das gesamte osmanische Marktviertel verwendet.

Die Baščaršija liegt nördlich des Flusses Miljacka und gehört heute zur Stadtgemeinde Stari Grad. In der Baščaršija befinden sich viele wichtige historische Bauwerke, wie zum Beispiel die Gazi-Husrev-Beg-Moschee oder die Sahat Kula (Uhrturm). Heutzutage ist die Baščaršija die Hauptattraktion für Touristen in Sarajevo.

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Die Gazi-Husrev-Beg-Moschee ist die monumentalste Moschee aus der osmanischen Zeit und eines der schönsten Beispiele islamischer Architektur in Bosnien und Herzegowina. Die Moschee wurde von Gazi Husrev Beg erbaut und von Ajam Asir Ali entworfen, dem damaligen Chefarchitekten des Osmanischen Reiches. Über dem Eingang zur Moschee wurde anlässlich ihrer Erbauung ein Epigramm in eine Steintafel eingraviert. Die Zahlenwerte der arabischen Buchstaben im letzten Vers (Chronogramm) geben das Jahr an, in dem die Moschee erbaut wurde, nämlich 938 nach dem Hijri-Kalender (Mondkalender) bzw. 1530/1531 nach dem Gregorianischen Kalender (Sonnenkalender). Der zentrale Raum der Moschee, der 13 m breit und lang ist, wird von einer 26 m hohen Kuppel überwölbt. Der zentrale Raum erstreckt sich links und rechts in Tatimas (Seitenräume). Beide sind quadratisch, 6,5 m breit und lang und verfügen über separate Eingänge. Der vordere Teil wird von Marmorsäulen dominiert, die die Bögen des Portikus der Moschee tragen. Die Bögen unterteilen den Portikus in fünf rechteckige, gewölbte Räume. Vom 45 m hohen Minarett ertönt fünfmal täglich die Stimme eines Muezzins, der die Gläubigen zum Gebet ruft – eine Tradition, die seit der Erbauung der Moschee besteht.

Mitten im Moscheehof, im Schatten alter Kastanienbäume, erhebt sich ein anmutiger Marmorbrunnen, dessen Dach auf acht durch Bögen verbundenen Holzpfosten ruht. Der Shadirwan (Brunnen) ist nicht nur dekorativ, sondern erfüllt auch einen praktischen Zweck: Sein Wasser kann für Waschungen (rituelles Waschen von Gesicht, Armen und Füßen vor dem Betreten der Moschee zum Gebet) verwendet werden. Der ursprüngliche Shadirwan wurde 1530 aus bosnischem Stein erbaut. Damals wurde er mit Wasser aus der Crnilo-Quelle gespeist, die sieben Kilometer entfernt im Donje Biosko liegt. Das Wasser dieser Quelle wurde über ein System aus gebrannten Tonrohren durch Sarajevo verteilt. Dieser alte Schadirwan wurde 1772 nach dem Originalmodell vollständig rekonstruiert. Aufgrund der kalten Winter in Sarajevo und des häufigen Frosts wurde der rekonstruierte Schadirwan schwer beschädigt, sodass 1893 ein neuer aus Marmor von der dalmatinischen Insel Brač errichtet wurde. Die drei beschädigten Tröge des alten Schadirwan sind neben dem Eingang zum Hof ​​der Gazi-Husrev-Beg-Moschee auf der Westseite zu sehen. Architektonisch ist der heutige Schadirwan identisch mit dem vor der Ulu-Moschee in Bursa. Während des letzten Wiederaufbaus (1893) wurde der Schadirwan an das moderne Wassersystem angeschlossen.

Während der Aggression auf Sarajevo (1992–1995) wurde das Holzdach so stark beschädigt, dass es nicht wiederhergestellt werden konnte. Daher wurde 1997 ein neues Dach errichtet, das mit dem alten identisch ist. Unter dem Holzdach wurde ein kalligrafisch geschriebenes Zitat aus dem Koran angebracht, dessen Übersetzung wie folgt lautet: „Und aus Wasser haben wir alles Lebendige erschaffen!“ Im Jahr 2002 wurde der Schadirwan vollständig restauriert. Er wurde auseinandergenommen und die Wasserleitungen ersetzt, da die meisten Rohre beim heftigen Beschuss der Gazi-Husrev-Beg-Moschee beschädigt worden waren.

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Mitten auf der für den Straßenverkehr gesperrten Baščaršija befindet sich der Sebilj, ein öffentlicher Brunnen. Im Hintergrund die Baščaršija Moschee (Baščaršijska džamija).

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Rathaus (Vijećnica)

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Besser kann man den #hashtag nicht platzieren.

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Bei mildem Wetter macht so eine Nachttour richtig Spaß. Die Stunden zuvor war es eher durchwachsen.

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Nachdem es am nächsten Morgen noch heftig geschüttet hat, geht es die 80 Meter (!) vom Quartier zum Vijećnica. Das Gebäude kann besichtigt werden und die 10 KM (5 Euro) Eintritt sind moderat gesetzt.

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Das Gebäude wurde dann 1892–1894 nach Plänen des österreichischen Architekten Alexander Wittek als Rathaus erbaut. Wittek nutzte für die Planung zahlreicher Details am Rathausbau entsprechende Vorbilder aus seinen Studien in Ägypten von der im 14. Jahrhundert errichteten Sultan-Hasan-Moschee sowie von der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Grabmoschee des Kait-Bay, beide in Kairo.

Das Gebäude gilt als eines der bedeutendsten Beispiele des sogenannten pseudo-maurischen Stils. Der österreich-ungarische Erzherzog und Thronfolger Franz Ferdinand besuchte das Rathaus von Sarajevo am 28. Juni 1914 zwischen dem ersten auf ihn gerichteten Attentat, das scheiterte, und dem zweiten, tödlichen Attentat. Seit 1947 wird das Gebäude als National- und Universitätsbibliothek (Nacionalna i Universitetska Biblioteka Bosne i Hercegovine) genutzt.

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Das Atrium, in dem wir uns befinden, ist der zentrale Raum des Rathauses und befindet sich im zentralen Teil des Gebäudes. Es hat die Form eines regelmäßigen Sechsecks, dessen innerer Mantel von Steinsäulen und Bögen getragen wird. Die gesamte Höhe des Saals erstreckt sich über zwei Stockwerke, die durch die Dachkonstruktion, die Galerie und die Hauptkuppel miteinander verbunden sind. Der Galerieraum über dem Saal ist mit der Grundstruktur, den Bögen und Kuppeln aus Ziegeln verbunden. Stein als Grundmaterial wurde sowohl als konstruktives als auch als dekoratives Element verwendet. Insgesamt kamen zehn Steinarten mit unterschiedlicher ästhetischer und optischer Wirkung zum Einsatz. Der Saal ist reich mit Reliefornamenten aus Gips verziert, die über Eisenkonsolen mit der Glasmalerei verbunden sind.

Das Glasfenster über uns hat einen Durchmesser von 11,5 Metern und besteht aus einer Stahlkonstruktion, auf der 829 handdekorierte Buntglasstücke angeordnet sind. Über den Buntglasfenstern befindet sich eine Kuppel aus Panzerglas, die die Buntglasfenster schützt und gleichzeitig die Hauptquelle für natürliches Licht im Saal ist. Heute wird dieser Raum hauptsächlich für Ausstellungen, Konzerte, Empfänge und andere festliche Anlässe genutzt. 2014 traten hier die berühmten Wiener Philharmoniker anlässlich des 100. Jahrestages des Attentats von Sarajevo und des Beginns des ersten bewussten Krieges auf.

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Vom Saal aus besteht eine Verbindung zu den Räumen im Erdgeschoss, und die Galerie wird durch die zentrale Treppe aus massiven weißen Marmorblöcken mit reich verzierten Steingeländern und Ecksäulen verbunden. Die Wandflächen der Haupttreppe sind horizontal in zwei Teile geteilt, die durch ein profiliertes Gesims getrennt sind. Der untere Teil der Wandfläche, der der Treppe folgt und im ersten Stock endet, ist mit bemalten Keramikfliesen in Imitation verziert. Die Mittelwand über der Treppe ziert ein spektakuläres Buntglasfenster, das von halbrunden Säulen mit reich verzierten Kapitellen flankiert wird. Bei genauer Betrachtung der Wanddekoration rechts vom Fenster fällt das Originalfragment, die sogenannte Blendarkade oder der dekorative Bogen in der Mitte der Wand, auf, das von den Architekten, die die Restaurierung leiteten, als Beweis für eine authentische Restaurierung in seinem ursprünglichen Zustand erhalten und konserviert wurde. Wand- und Deckenflächen im Inneren des gesamten Gebäudes wurden von Künstlern aus Bosnien und Herzegowina sorgfältig bemalt. Die Bemalung dauerte während der Rekonstruktion zwei Jahre.

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Monumentale Treppe

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Der Zeremoniensaal ist der repräsentativste Raum im Rathaus von Sarajevo. Im Laufe seiner Geschichte war dieser wunderschöne Salon stets der wichtigste Raum des Gebäudes, in dem die Bürgermeister von Sarajevo Empfänge für hohe Beamte und Delegationen organisierten, die Sarajevo besuchten. Im Laufe seiner Geschichte wurde dieser Salon zwischen 1910 und 1914 auch für Sitzungen des bosnisch-herzegowinischen Parlaments genutzt. Besonders hervorzuheben ist, dass am 28. Juni 1914, dem Tag des Attentats von Sarajevo, ein Empfang für Franz Ferdinand und seine Frau Sofia stattfand. Nach dem Zweiten Weltkrieg übergab die damalige Regierung das Rathausgebäude der National- und Universitätsbibliothek, und bis 1992 dienten die Räumlichkeiten als Hauptunterrichtsraum bzw. Lesesaal für Studenten. Nach der Restaurierung erhielt der Salon seine ursprüngliche Funktion zurück und wird heute hauptsächlich für Empfänge der Stadtverwaltung sowie für andere festliche Anlässe genutzt. Die Wände dieses Raumes sind vergoldet, d. h. mit Goldstaub überzogene Stuckverzierungen. Fast alle Oberflächen in diesem Saal sind von Hand dekorativ bemalt.

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Gedenkraum Franz und Sophie
Erzherzog Franz Ferdinand, der zukünftige Thronfolger Österreich-Ungarns, war glücklich mit Sophie Chotek von Chotkowa verheiratet, doch ihre Liebe war von Anfang an tragisch. Geboren in einer tschechischen Familie des niederen Adels, arbeitete sie als Hofdame von Erzherzogin Isabella, als Franz sie zum ersten Mal sah. Kaiser Franz Joseph erlaubte ihm unter großen Schwierigkeiten, Sofia unter demütigenden Bedingungen zu heiraten. Sofia durfte weder Königin werden noch in der Öffentlichkeit neben ihrem Mann auftreten, wenn dieser im Auftrag des Kaiserreichs handelte. Ihre Kinder hatten kein Anrecht auf den Thron, und sie wurde am Hof ​​wie ein Wesen der unteren Klasse behandelt. Trotz der Verachtung lebte das Paar mit seinen drei Kindern ein idyllisches und glückliches Leben.

Die Ankunft in Sarajevo hatte für Franz Ferdinand eine besondere Bedeutung. Der Erzherzog kam nach Sarajevo, um die Monarchie zu besuchen und an Militärübungen in der Umgebung der Stadt teilzunehmen. Der romantische Franz wollte vor allem seinen vierzehnten Hochzeitstag mit seiner Frau Sofia in Sarajevo feiern. Es war eine seltene Gelegenheit, gemeinsam Auto zu fahren, und eine Gelegenheit, bei der Sofia gleichberechtigt sein konnte. Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sofija Chotek wurden zum Hauptziel der Geheimorganisation Schwarze Hand. Sie wurden am 28. Juni 1914 von Gavrilo Princip nur wenige hundert Meter vom Rathaus entfernt ermordet. Dieses Attentat entzündete den Funken des Ersten Weltkriegs, dessen erste von über fünfzehn Millionen Opfern Franz und Sofia waren.

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Eine Nachbildung eines Autos, in dem Franz Ferdinand und Sofia am Tag des Attentats, dem 28. Juni 1914, fuhren. Das Original ist ein Doppelphaeton (28/32 PS) von Gräf & Stift und im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ausgestellt.

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Der Stadtratssaal wurde von 1896 bis 1949 hauptsächlich für Stadtratssitzungen genutzt. Nach der Renovierung und Wiedereröffnung des Rathauses finden hier die ordentlichen und außerordentlichen Sitzungen des Stadtrats statt. Der Saal verfügt über 64 Sitzplätze für Ratsmitglieder und andere Mitglieder der Stadtverwaltung, 8 Sitzplätze für Journalisten sowie einen Tisch für den Vorsitzenden und einen Redner. Hier sitzen der Vorsitzende, zwei Assistenten und der Generalsekretär, die die Sitzung leiten.

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Die Stühle sind auf einer Holzkonstruktion mit Klappmechanismus aufgebaut. Der Tisch des Vorsitzenden und das Rednerpult sind handgefertigt aus Eiche. Die Wände sind mit einem massiven dekorativen Eichensockel verkleidet, dessen Details der Originaldokumentation entnommen sind. In den Ecken des Saals, nahe der Oberkante der Wände, sind dekorative Elemente aus Gips zu sehen. Diese dienen nicht nur der Dekoration, sondern verbessern durch ihre Öffnungen auch die Raumakustik. Links oben an der Wand ist ein Originalfragment der Wanddekoration zu sehen, das als Beweis für die Echtheit der Restaurierung erhalten geblieben ist. Der Raum wird auch für Seminare, Konferenzen und andere Vorträge genutzt.

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Die obersten Etagen werden als Ausstellungsräume genutzt.

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Bilder von Franz Kafka und Nikola Tesla mit Holzbooten voller Schuhe.

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Blick von oben in den Zeremoniensaal.

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Hm, was uns der Künstler hier wohl sagen möchte?

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DAS INFORMATIONSZENTRUM SARAJEVO ZUM INTERNATIONALEN STRAFTRIBUNAL FÜR DAS EHEMALIGE JUGOSLAWIEN
Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) ist ein Gericht der Vereinten Nationen, das sich mit Kriegsverbrechen befasst, die während der Balkankonflikte in den 1990er Jahren verübt wurden. Seit seiner Gründung 1993 hat er das humanitäre Völkerrecht nachhaltig verändert und Opfern die Möglichkeit gegeben, über die Schrecken, die sie erlebt und erfahren haben, zu sprechen.

Mit seinen richtungsweisenden Entscheidungen zu Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit hat das Tribunal gezeigt, dass die hohe Position einer Person diese nicht länger vor Strafverfolgung schützen kann.

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Das Hauptziel des ICTY ist es, diejenigen vor Gericht zu stellen, die die Hauptverantwortung für entsetzliche Taten wie Mord, Folter, Vergewaltigung, Versklavung, Zerstörung von Eigentum und andere im Statut des Tribunals aufgeführte Verbrechen tragen. Indem der ICTY die Täter vor Gericht stellt, will er zukünftige Verbrechen verhindern und Tausenden von Opfern und ihren Familien Gerechtigkeit widerfahren lassen und so zu einem dauerhaften Frieden im ehemaligen Jugoslawien beitragen.

Der ICTY mit Sitz in Den Haag (Niederlande) hat über 160 Personen angeklagt. Zu den Angeklagten gehören Staatsoberhäupter, Premierminister, Generalstabschefs, Innenminister und viele weitere hochrangige und mittelrangige politische, militärische und polizeiliche Führungspersönlichkeiten verschiedener Parteien des Jugoslawienkonflikts. Die Anklagepunkte betreffen Verbrechen, die zwischen 1991 und 2001 an Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen in Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, dem Kosovo und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien begangen wurden.

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Das Rathaus, das größte und repräsentativste Gebäude Sarajevos aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Herrschaft, wurde eigens als Sitz der Stadtverwaltung errichtet. Karel Pařík wurde 1891 mit der Ausarbeitung des ersten Entwurfs beauftragt, trat jedoch aufgrund von Einwänden des Ministers Baron Benjamin Kallay von dem Projekt zurück. Alexander Wittek, der von 1892 bis 1893 an dem Projekt arbeitete, erkrankte und starb 1894 in Graz. Die Arbeiten wurden von Ćiril M. Iveković vollendet. Das Gebäude wurde im Geiste des Historismus mit ausgeprägten Elementen des neomaurischen Stils erbaut, der in der islamischen Kunst Spaniens und Nordafrikas präsent ist.

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Der Bau des Rathauses begann 1892 und wurde 1894 abgeschlossen. Der Bau wurde aus Mitteln der Bürger Sarajevos in Höhe von 984.000 Kronen finanziert, die Möbelkosten beliefen sich auf 32.000 Kronen. Die feierliche Eröffnung fand am 20. April 1896 statt, als das Gebäude der Stadtverwaltung übergeben wurde. Diese nutzte es bis 1949, als es der National- und Universitätsbibliothek übergeben wurde. In der Nacht vom 25. auf den 26. August 1992 wurde das Rathaus von schwerer Artillerie getroffen, brannte nieder und stürzte ein. Die Bausubstanz und die Bestände der National- und Universitätsbibliothek wurden schwer beschädigt. Es war unmöglich, den Großteil der Bücher vor den Flammen zu retten.

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Ist Vijećnica den Eintritt wert? Unbedingt! Mit Weitwinkel!

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Denkmal für die ermordeten Kinder des belagerten Sarajevo 1992–1995

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Auch nach über 40 Jahren wird man an die Olympischen Winterspiele von 1984 erinnert.

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Staatspräsidium von Bosnien-Herzegowina (Predsjedništvo Bosne i Hercegovine)
Das Präsidentengebäude befindet sich in einem historischen Gebäude im Zentrum von Sarajevo. Dieses Gebäude ist ein Gebäude im Neorenaissance-Stil aus der österreichisch-ungarischen Zeit und ein wichtiges Symbol der Geschichte Bosnien und Herzegowinas.

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Bosnischer König Tvrtko I. Kotromanić (1338-1391)
Tvrtko I., seit seiner Königskrönung 1377 Stjepan Tvrtko I. (bzw. Stefan/Stepan in den Landessprachen), aus dem Haus Kotromanić, war von 1354 bis 1377 der Ban von Bosnien sowie von 1377 bis 1391 der erste König des mittelalterlichen bosnischen Staates. Als Nachfolger von Stjepan II. Kotromanić gelang es ihm, das Land vom Königreich Ungarn zu lösen und das neu errichtete Königreich Bosnien zu regieren. Unter seiner Herrschaft wurde Bosnien zum mächtigsten Staat auf der westlichen Balkanhalbinsel, zu dem auch weite Teile Kroatiens, Serbiens und Dalmatiens gehörten.

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Avaz Twist Tower - Wolkenkratzer mit Firmenbüros, Kaffeebar im 35. Stock und Aussichtsplattform mit Panoramablick im 36. Stock.

Der Avaz Twist Tower ist ein Bürohochhaus im Sarajevoer Geschäftsviertel Marijin Dvor in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Sarajevo und das höchste Gebäude in Bosnien und Herzegowina und ganz Südosteuropas außerhalb von Istanbul. Es ist der Hauptsitz des bosnischen Zeitungsverlags Avaz. Das Gebäude wurde von 2006 bis 2009 erbaut. Architekt ist Faruk Kapidžić.

Hervorstechendstes Merkmal des Avaz Twist Tower ist seine verdrehte Glasfassade. Er ist 142 Meter hoch und besitzt 40 Stockwerke (Untergeschoss, Erdgeschoss, 38 Obergeschosse). Mit einer Antenne von 30 Metern erreicht das Gebäude eine Gesamthöhe von 172 Metern. In der 31. Etage in 100 Metern Höhe befindet sich ein Restaurant („Superb Gastro – Elite Club 31“) mit einer Terrasse. In der 35. Etage ist ein öffentlich zugängliches Café („Caffe 35“) und in der 36. Etage eine Aussichtsterrasse.

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Ausblick vom Avaz Twist Tower auf den Bahnhof Sarajevo

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Ausblick vom Avaz Twist Tower in Richtung Innenstadt

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Der Bahnhof Sarajevo ist der Hauptbahnhof der bosnisch-herzegowinischen Hauptstadt Sarajevo und gehört zum Paneuropäischen Verkehrskorridor 5c. Der Bahnhof bildet mit fünf Bahnsteiggleisen einen wichtigen Verkehrsknoten innerhalb des Kantons Sarajevo. Der Sarajevoer Bahnhof befindet sich im westlich der Altstadt gelegenen Stadtteil Novo Sarajevo. Westlich des Empfangsgebäudes am Bahnhofsplatz (Trg žrtava genocida u Srebrenici) befindet sich auch der Busbahnhof.

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Der Bahnhof Sarajevo ist Knotenpunkt der beiden bedeutendsten Eisenbahnstrecken Bosnien und Herzegowinas. Die Bahnstrecke Sarajevo–Ploče über Konjic, Mostar und Čapljina ist eine elektrifizierte, eingleisige Hauptverkehrsroute im nationalen Fernverkehr, die für 70 km/h (ŽFBH) bzw. 100 km/h (HŽ) ausgebaut ist und zum Paneuropäischen Verkehrskorridor 5c gehört. In Sarajevo geht der Fernverkehr für Personen auf die ebenfalls elektrifizierte und teils zweigleisige Bahnstrecke über Zenica nach Doboj über, die mit bis zu 70 km/h befahren werden kann.

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun:



Sarajevo Abandoned Bobsled Track, Sarajevska Gondola to Trebević & Observatorium Bistrik kula, May 2025



Flug Wien - Sarajevo, VIE - SJJ, OS757, Mai 2025: