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Eingebettet in die Donau-Auen und den Schlosspark, erzählt das kaiserliche Jagdschloss die Geschichte vom Ende der Donaumonarchie am Ort des Geschehens. Im November 1918 verlässt die kaiserliche Familie Wien und richtet sich im Schicksalsschloss Eckartsau ein, bevor sie es im März 1919 verlassen muss.
Schloss Eckartsau ist ein aus einer Burg in ein Jagdschloss umgebautes
Gebäude in Eckartsau unweit der Donauauen im niederösterreichischen
Marchfeld. In die Geschichtsbücher ging es als letzter inländischer
Wohnort von Kaiser Karl I. nach seinem Verzicht auf jeden Anteil an den
Staatsgeschäften vom 11. November 1918 ein.
Die ursprüngliche Burg war eine vierseitige Wasserburg. Das
ursprünglich hochfreie Geschlecht der Eckartsauer, das die Burg besaß,
wurde erstmals im Jahre 1175 erwähnt. 1720 kaufte Franz Ferdinand Graf
Kinsky die Burg. Er ließ die Burg nach Plänen von Joseph Emanuel
Fischer von Erlach zum Jagdschloss umbauen; dabei wurde unter anderem
der Westtrakt zur Gänze neu errichtet.
1760 kaufte Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, Gatte Maria
Theresias, der Herrscherin der Österreichischen Erblande, das Schloss.
1797 wurde es von beider Enkel, Kaiser Franz II. (ab 1804 Franz I. von
Österreich) der Familienstiftung des Hauses Habsburg-Lothringen
(genannt Familienfonds) übertragen.
Nach dem Tod Maria Theresias 1780 verfiel aber das Schloss zusehends.
Wegen Bauschäden wurde der Osttrakt zur Gänze und der Südtrakt
teilweise abgetragen. Erst Erzherzog Franz Ferdinand ließ es von 1896
bis 1897 generalsanieren und die bereits abgerissenen Teile wieder
aufbauen. Auch der Schlosspark wurde damals neu gestaltet.
Bedeutung erlangte das Schloss nochmals am Ende der Monarchie als
Residenz Kaiser Karls I., der hier 1917 und 1918 u. a. Gesuche an ihn
bearbeitete. Von 1. bis 27. Juli 1918 war Eckartsau offizielle Residenz
des k.u.k. Hofes.
Diese Nutzung wurde auch nach seinem Regierungsverzicht in Österreich
beibehalten, als er und Kaiserin Zita mit ihren Kindern, darunter der
sechsjährige Otto, am Tag des Regierungsverzichts aus dem staatseigenen
Schloss Schönbrunn in habsburgischen Privatbesitz übersiedelten und von
der Nacht 11./12. November 1918 an dauerhaft in Eckartsau wohnten. Hier
übergab Karl am 13. November 1918 an eine ungarische
Politikerdelegation, die viel Überredungskunst aufzubringen hatte,
seinen schriftlichen Verzicht auf die Regierungsausübung in Ungarn,
dankte aber auch dort, wie in Österreich, nicht formell ab. Als der
Gang ins Exil wegen der Weigerung abzudanken unausweichlich wurde,
bestellte der britische Oberst Edward Lisle Strutt den ehemaligen k.k.
Hofzug der Staatsbahnen nach Kopfstetten, der nächstgelegenen
Bahnstation. Von dort reisten Karl und seine Familie am 23. März 1919
in die Schweiz ab.
Der Familienfonds der Habsburger wurde mit dem Habsburgergesetz vom 3.
April 1919 entschädigungslos in Staatsbesitz übernommen. Damit kam das
Schloss, das heute im Nationalpark Donau-Auen liegt, ins Eigentum der
Republik Österreich, verwaltet von den Österreichischen Bundesforsten.
Als Museumsbetrieb hat das Schloss auch das Museumsgütesiegel verliehen
bekommen. Zu den Marchfeldschlössern gehören auch Schloss Niederweiden
und Schloss Hof.
Erzherzog FRANZ FERDINAND (1863-1914)
FRANZ FERDINAND VON ÖSTERREICH-ESTE war österreichischer ERZHERZOG und
seit 1896 THRONFOLGER von Österreich-Ungarn. Das Attentat von Sarajevo,
bei dem er und seine Frau ums Leben kamen, gilt als Auslöser des Ersten
Weltkriegs.
Die obsessive JAGDLEIDENSCHAFT des Erzherzogs ist legendär: 274.511
Stück erlegtes Wild geben die penibel geführten Schusslisten an.
SCHLOSS ECKARTSAU war das nächstgelegene seiner Jagdschlösser. Er ließ
es 1896/1897 sanieren und rettete es somit vor dem Verfall. Außerdem
wurde unter ihm der Schlosspark angelegt.
Über das kleine Stiegenhaus gelangt man zur Schlosskapelle, deren
barocke Gestaltung 1722 von Antonio Beduzzi vorgenommen worden ist.
Hinter dem Altar befindet sich ein Reliquienschrein mit den Gebeinen
des heiligen Theodor. Die Fresken in den beiden Kuppeln stammen von
Francois Roettiers.
Karls Witwe Zita, die weiterhin von ihrem Mann als „Der Kaiser“ sprach,
hoffte seit seinem Tod auf die formelle Seligsprechung des (Zitat Zita)
„Friedensherrschers, der für den Frieden gelebt hat und für den Frieden
gestorben ist“ und konnte dies, seit sie 1982 wieder nach Österreich
einreisen durfte, entsprechend vorantreiben. Eingeleitet wurde der
Seligsprechungsprozess bereits zu Kaiser Karls erstem Todestag am 1.
April 1923.
Um die Seligsprechung voranzutreiben, gründete sich die
Kaiser-Karl-Gebetsliga für den Völkerfrieden, die sich aus einem
Betkreis heraus entwickelt hatte, der bereits seit 1895 bestand.
Damals, der spätere Kaiser Karl war gerade acht Jahre alt, wurde ihm
von der „stigmatisierte[n] Mutter Vizentia aus dem Ursulinenkloster in
Sopron die Kaiserwürde“ prophezeit sowie „zugleich ‚außerordentliche
Leiden‘. Die Nonne empfahl daher, für den damaligen Erzherzog zu
beten.“ Im Jahr 1953 wurde von der Gebetsliga ihr erstes Jahrbuch
veröffentlicht. Darin waren unter anderem Schilderungen von Menschen
enthalten, die glaubten, dass ihnen, nachdem sie die Fürsprache Karls
erbeten hatten, Gnade zuteilwurde.
Unter dem Vorsitz der Kaiser-Karl-Gebetsliga von Kurt Krenn, der ab
1987 Weihbischof in der Erzdiözese Wien und seit 1991, bis er von
diesem Amt 2004 zurücktreten musste, Bischof der Diözese St. Pölten war
und der die Causa wesentlich gefördert hatte, konnte der Prozess am 20.
Dezember 2003 zu seinem erwünschten Abschluss gebracht werden: Die
Heiligsprechungskongregation veröffentlichte in Anwesenheit von Papst
Johannes Paul II. ein Dekret, das eine auf Anrufung des Verstorbenen
geschehene wunderbare Heilung – die notwendige Voraussetzung für die
Seligsprechung – anerkennt.
Die Umstände der Seligsprechung am 3. Oktober 2004, die umstrittene
Persönlichkeit des Fürsprechers Kurt Krenn sowie die Anwesenheit hoher
politischer Würdenträger der Republik Österreich bei der Zeremonie –
die offizielle Delegation wurde von Nationalratspräsident Andreas Khol
angeführt – sorgten in Österreich für Diskussionen. Als kirchlicher
Gedenktag für den seligen Karl wurde nicht sein Todestag, sondern – in
Erinnerung an seine Heirat mit Zita von Bourbon-Parma – der
Hochzeitstag des Paares festgelegt, der 21. Oktober.
Schloss Eckartsau: einst Schauplatz bewegter Geschichte, kaiserliches
Idyll und barockes Jagdgebiet. Altgedient und seit 1180 Wasserburg,
später illustres Jagdschloss mit prunkvollem Ambiente, Zuflucht von
Thronfolger Franz Ferdinand und Schicksalsschloss für Kaiser Karl und
Zita. Heute hüten die Österreichischen Bundesforste diesen wertvollen
Schatz im Marchfelder Schlösserreich.
Schloss Eckartsau befindet sich nur 24 km von der Wiener Stadtgrenze
entfernt, direkt am Donau-Radweg, mitten im Nationalpark. Versteckt in
einer Natur-Idylle, aber dennoch leicht erreichbar! Tauchen Sie ein in
eine kleine Welt mit großer Geschichte. Atmen Sie die Luft der
Habsburger-Monarchie, ihres Glanzes, ihrer Persönlichkeiten, ihrer
Leidenschaften, ihrer Hochblüte und – in all seiner Dramatik – ihres
Untergangs. Begeben Sie sich auf die Spuren der bewegten Zeit von
Thronfolger Franz Ferdinand, der im Schloss jagte und liebte sowie von
Kaiser Karl, dem letzten Kaiser von Österreich, der hier mit seiner
Familie nach den Verzichtserklärungen im November 1918 Zuflucht suchte.
Erleben Sie das Ende der Donaumonarchie, hautnah am Ort des Geschehens.
Tauchen Sie ein in eine kleine Welt mit großer Geschichte. Atmen Sie
die Luft der Habsburger-Monarchie, ihres Glanzes, ihrer
Persönlichkeiten, ihrer Leidenschaften, ihrer Hochblüte und - in all
seiner Dramatik - ihres Untergangs. Begeben Sie sich auf die Spuren der
bewegten Zeit von Thronfolger Franz Ferdinand, der im Schloss jagte und
liebte, sowie von Kaiser Karl, der hier mit seiner Familie nach den
Verzichtserklärungen im November 1918 Zuflucht suchte. Historisches
Wissen zum Spüren, zum Mit-nach-Haus-nehmen.
Die Chronik eines Abschieds, erzählt am Schauplatz des Geschehens.Die
Donau-Monarchie liegt darnieder! Im November 1918 verlässt die
kaiserliche Familie Wien und richtet sich im Schloss Eckartsau ein.
Hier wartet sie zwischen Bangen und Hoffen auf das weitere Schicksal.
Erleben Sie die Geschichte über die letzten Stunden von
Österreich-Ungarn, erzählt am Schauplatz des historischen Geschehens.
Seit Meiner Thronbesteigung war Ich unablässig bemüht, Meine Völker aus
den Schrecknissen dieses Krieges herauszuführen, an dessen Ausbruch Ich
keinerlei Schuld habe.
Ich habe nicht gezögert, das verfassungsmäßige Leben wiederherzustellen
und habe den Völkern den Weg zu ihrer selbständigen staatlichen
Entwicklung eröffnet.
Nach wie vor von unwandelbarer Liebe für alle Meine Völker erfüllt,
will Ich ihrer freien Entfaltung Meine Person nicht als Hindernis
entgegenstellen.
Im voraus erkenne Ich die Entscheidung an, die Deutsch-Österreich über seine künftige Staatsform trifft.
Das Volk hat durch seine Vertreter die Regierung übernommen.
Ich verzichte auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Gleichzeitig enthebe Ich Meine österreichische Regierung ihres Amtes.
Möge das Volk von Deutsch-Österreich in Eintracht und Versöhnlichkeit
die Neuordnung schaffen und festigen. Das Glück Meiner Völker war von
Anbeginn an das Ziel Meiner heißesten Wünsche.
Nur der innere Frieden kann die Wunden dieses Krieges heilen.
Lammasch m.p. Karl m.p.
2004 wurde Karl I. von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Ein Schloss, dessen Anfänge ins 12. Jahrhundert zurückreichen.
Prunkvoll-barockelegant, gleichzeitig heimelig-naturverbunden-privat.
In seiner Vielseitigkeit stets in Harmonie mit seinem Umfeld. Ehemals
kaiserliches Jagdschloss, heute Teil des Nationalparks Donau-Auen und
von den Bundesforsten sorgsam bewahrt. Äußerlich respektvoll und
bestens erhalten, innen durften mit Fischer von Erlach d.J., Mattielli
oder Gran wahre Meister ihres Faches Hand anlegen.
Die Prunkräume können Sie im Rahmen unserer Schlossführung während der
Saison besichtigen. Charmant und unverwechselbar entfaltet Schloss
Eckartsau seinen Reiz. Barock im Festsaal und den angrenzenden Räumen.
Historismus in der Kaiserwohnung. Die äußere Gestalt bestimmte der
barocke Baumeister Joseph Emanuel Fischer von Erlach. Den Innenhof
prägte der kaiserliche Baurat Viktor Siedek, ein Architekten der
Ringstraßenzeit.
Links und rechts des Festsaals führt der Weg zu eleganten
Empfangszimmern, Salons, Schlafzimmern und Kabinetten. Die schönsten
Räume sind zweifelsohne das Goldkabinett mit original barocker
Samttapete, offenem Kamin, reichhaltigem Jagddekor und das Chinesische
Zimmer. Es ist mit bestickten Seidentapeten und Malereien im
chinesischen Stil ausgestattet.
Prunkvoll repräsentativ zeigt sich das barocke große Stiegenhaus mit
Fresko und Stuckreliefs zum Thema Jagd. Der Festsaal ist in seiner
Gesamtheit von höchster künstlerischer Qualität. Das Deckenfresko,
eines der Hauptwerke des Barockmalers Daniel Gran, zeigt den Einzug der
Jagdgöttin Diana in den Olymp.
Mit Trophäen Erzherzog Franz Ferdinands ist der Waffengang dekoriert.
Er führt vom barocken in den historistischen Flügel. Hier befindet sich
ein reizvolles Bad aus dem Jahr 1890. Anschließend folgen
Schreibzimmer, Speisezimmer und Bibliothek, die durch einen Meister der
Holzverarbeitung, Franz Sereinig, mit einer aufwändigen
Eichenvertäfelung eingerichtet wurde.
Dass sich Kaiser Karl im November 1918 nach Eckartsau „zurückzog“, das
ist vielleicht zu euphemistisch ausgedrückt, eigentlich war es ein
Zufluchtsort für ihn und seine große Familie. Man hört zwar immer nur
von Karl und Zita mit acht Kindern – aber in Wirklichkeit waren viel,
viel mehr Menschen vorort – und warteten ab. Bis klar war: Der letzte
Kaiser muss ins Exil. Das alles und noch viel mehr hat sich dort im
Marchfeld von November 1918 bis März 1919 abgespielt.
Nach fast 640 Jahren Herrschaft waren die Habsburger weg vom Fenster.
Karl wurde gezwungen, auf die Regierungsgeschäfte zu verzichten – für
Österreich un Ungarn. In Eckartsau sitzt Karl nun mit seiner riesigen
Entourage, beschützt von einem aus England eigens für ihn geschickten
Bewachungsoffizier und seiner Frau Zita, die ihn quasi coached: Sie ist
noch konservativer und noch religiöser erzogen als Karl – die
Habsburger herrschen aus Gottes Gnaden – davon wird sie bis zu ihrem
Tod im Jahr 1986 überzeugt sein.
Während Karl im Winter 1918/19 hochnervös rumtelefonierend und
telegrafierend an einem möglichen Comeback von Eckartsau aus arbeitet –
sein Onkel Franz Ferdinand hat das Schloss mit allem für damalige
Verhältnisse Luxus eingerichtet von fließendem Warmwasser über Heizung,
elektrisches Licht und Telefon – arbeitet seine Gefolgschaft immer noch
am Wohlergehen der kaiserlichen Familie: Fensterputzerinnen, Köche,
Hoftafeldecker, Gärtner, Extrafrauen und Extramänner, Hofdamen, der
Hofarzt, zahlreiche Chauffeure und Büglerinnen – eine kleine
Restmonarchie in Eckartsau.
Karl Renner kommt vorbei und wird nicht empfangen vom letzten Kaiser.
Warum? Er hatte keinen Termin vereinbart und ohne Termin geht bei einem
Kaiser gar nix.
Offiziell werden Karl und Zita nie abdanken. Wie auch? Wer sich von Gott berufen sieht, kann auch nur von Gott abberufen werden.
Die Bibliothek und das Speisezimmer des letzten Mittagessens der
kaiserlichen Familie vor dem Gang ins Exil kann man ebenfalls besehen.
Was es zu essen gab? Das Menü liegt als Karte auf und kann nachgelesen
und nachgekocht werden.
Kaiserliche Weihnachten - Das letzte Fest von Kaiser Karl und Kaiserin Zita
Schloss Eckartsau wurde 1918 Schauplatz des letzten berührenden
Weihnachtsfests der kaiserlichen Familie auf österreichischem Boden.
Hier erfahren Sie, seit wann Christbäume Österreichs Wohnzimmer
schmücken, was eine Bescherungsbremse ist und welch‘ Geheimnis sich
hinter der goldenen Taschenuhr verbirgt!
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: