Venedig im Advent 2014

Die totfotografierte Stadt - keine Menschen, keine Sonne: Da muss ich hin!

Im gefühlten Monatstakt bekomme ich Bilder von Venedig zu sehen. Ich war noch nie zum Fotografieren dort. Somit kurzerhand Zugtickets gekauft und mit der ÖBB Sparschiene um EUR 29,- übers Wochenende hingefahren.

Der Blick auf San Giorgio Maggiore mit Gondeln im Vordergrund.

Die Stadt Venedig gilt ja zu Recht als totfotografiert, es war auch kein Mensch mehr dort.
Auch die Sonne ließ sich nicht blicken.

Und nachdem gefühlt die halbe Welt schon dort war, kann ich mir auch eine ausführliche Beschreibung zu den Bildern sparen.

Eine Anmerkung zum Quartier muss ich aber schon loswerden: Ich bin da in einem Frauenhotel gelandet, dh. es wurde ausschließlich von Frauen (sehr netten!) geleitet. Das merkt man bereits beim Eintritt, wenn einem süßlicher Raumduft entgegenwabert, wie er nur von Weibsvolk verwendet werden kann. Naheliegend, dass Seife und Duschgel im Zimmer auch eher auf Frauenkörpern wohlriecht, denn auf meinem. Ein Mangel an Taschentücherboxen konnte auch nicht ausgemacht werden.
Am Tag vor dem 1. Advent hat die Dekotruppe dann voll zugeschlagen. Plötzlich standen Weihnachtsbäume mit blinkenden Lichterketten herum, die bis dato nutzbaren Freiflächen wurden von Christbäumchen belegt. Wandspiegel wurden mit weißem Pseudoschnee eingesprüht, das Stiegenhaus mit Wasserfalllichterketten geschmückt. Der Hoteleingang wurde mit roten Seidentüchern und Blinklichtern verziert.

Kurzum: Es hat im ersten Moment an ein anderes Etablisment mit hohem weiblichen Arbeitskraftanteil erinnert.
Ich habe mich sehr wohl gefühlt!

Wie zu sehen, gab es an dem Wochenende meiner Visite gerade kein 'Acqua alta', das war zwei Wochen zuvor und einen Tag nach meiner Abreise. Schade.
Über mangelnde Feuchtigkeit in dieser Hochkantstadt konnte ich trotzdem nicht klagen.

Ohne Gegenverkehr

Großer Seeverkehr

Immerhin schaut der Mond mal kurz vorbei.

Das Minarett ... äh ... der Campanile von Torcello. Und da muss ich gleich eine Warnung aussprechen: Zur Besichtigung von Basilika und Turm werden EUR 9,- verlangt. In der Basilika ist allerdings Fotografierverbot und dies wird auch überwacht. Der Turm ist oben vergittert und die Gucklöcher sind für Objektive mit 77mm-Gewinde zu klein.

Also unten darf man nicht, oben kann man nicht fotografieren. Schade um's Geld!

Ich war dann mal in Murano... Hauptkanal Canale di San Donato.

Eine weit bekannte Kirche Muranos ist die Basilika di Santa Maria e San Donato aus dem 12. Jahrhundert.

Brücke in Torcello, eine Insel in der laguna morta, dem nördlichen Teil der Lagune von Venedig, in dem die Gezeiten nicht mehr bemerkbar sind.

Burano, venetisch Buran, ist eine der größeren und der am dichtesten besiedelten Inseln in der Lagune von Venedig, bzw. vielmehr eine Gruppe von vier eng beisammen liegenden und durch acht Brücken verbundenen Inseln.

Typisch für Burano sind die vielen kleinen in jeweils einer zu den Nachbarhäusern kontrastierenden kräftigen Farbe gestrichenen Fischerhäuser, die sich in den Kanälen spiegeln und die die Individualität der jeweiligen Hausbesitzer betonen. Die kuriose Farbenpracht zieht viele Maler und Fotografen auf die Insel.

Innenraum der Kirche San Giorgio Maggiore auf der Insel San Giorgio Maggiore. Und der Blick von einem Campanile zum anderen (und für gute Panos) geht ungehindert, für EUR 6,- auch ganz in Ordnung. In der Kirche darf kostenfrei fotografiert werden.

Und von wegen Weltstadt... Ich war ja zuletzt in den Hotspots München, Barcelona und Taschkent.
Überall habe ich mir die U-Bahnen angesehen und bin gefahren. In Venedig? Nix! Metro hammse ned!
Mit Leihwagen schaut's auch traurig aus.

Zwei verirrte Seelen im Nirgendwo - Palazzo Grassi.

Und mit einem Sonnenuntergang auf Burano geht diese Reise kitschig zu Ende.