Verona

...wo sich die Liebe staut, Mai 2019

Verona ist eine Stadt in der Region Venetien im Nordosten Italiens. Sie hat über 250.000 Einwohner und ist Hauptstadt der Provinz Verona. Sie liegt an der Etsch am Austritt der so genannten Brenner-Linie in die Po-Ebene. Seit 2000 gehört die Altstadt von Verona zum UNESCO-Welterbe.

Um von Mailand nach Verona zu kommen, geht es im Halbstundentakt per Zug. Die Fallen locken im Detail:
Es gibt zwei Arten von Ticketautomaten am Milano Centrale - TrenItalia und ItaliaRail. Erstere bietet die Fahrt um EUR 12,75 mit 1:50 h an, zweitere um EUR 20,- bei 1:13 h.
Und obwohl das Automatenticket für eine festgewählte Zeit und eine bestimmte Strecke gedruckt wird, muss der Fahrschein am Bahnsteig zusätzlich in der Stechuhr entwertet werden. Wer darauf vergisst, der wird vom Schaffner mit einer Strafgebühr von EUR 46,- nachdrücklich belästigt.
Zum Glück habe ich alles richtig gemacht.

Verona war eine Gründung der Räter und Euganeer, wurde um 550 v. Chr. vom gallischen Stamm der Cenomanen erobert und war erst ab 89 v. Chr. römische Kolonie. 1387 kam Verona unter Mailands, 1405 unter Venedigs Herrschaft. Nach dem Ende der Republik Venedig ging Verona 1797 an Österreich. Unter österreichischer Herrschaft war die Stadt Teil des oberitalienischen Festungsvierecks (it.: Quadrilatero), das 1815 zur Verteidigung der österreichischen Besitztümer in Italien in den Orten Peschiera, Mantova (Mantua), Legnago und Verona errichtet wurde. 1866 kam Verona als Ergebnis des Deutschen Kriegs zum Königreich Italien.

Die Porta dei Borsari ist eines der ehemaligen Stadttore von Verona. Das dreigeschossige prunkvolle Bauwerk in der Altstadt besteht aus zwei großen Bögen mit einer doppelten Fensterreihe. Gebaut wurde die Porta dei Borsari in der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. als Porta Iovia. Auf Geheiß des Kaisers Gallienus wurde das Bauwerk aus Ziegelsteinen und weißem Kalkstein im Jahr 265 n. Chr. umfassend restauriert.

Seinen heutigen Namen bekam das Stadttor im Mittelalter. Zurückzuführen ist der Name auf die sogenannten "bursari", die im Mittelalter Zölle für die verschiedensten Waren verlangten. Damals war die Porta dei Borsari der Hauptzugang zu Verona. Von dem ursprünglich erbauten Stadttor ist heute nur noch die Außenfassade zu sehen.

Die Arena von Verona (italienisch Arena di Verona) ist ein gut erhaltenes römisches Amphitheater. Heute hat es eine Größe von 138 Meter × 109 Meter, bei einer Höhe von genau 24,1 Meter. Damit ist die Arena in Verona immer noch - nach dem Kolosseum in Rom und der Arena von Capua - das drittgrößte der erhaltenen antiken Amphitheater. Die 45 Stufenränge des Zuschauerraums sind jeweils etwa 45 Zentimeter hoch und tief und bieten heute 22.000 Zuschauern Platz.

Das Theater wurde etwa im Jahr 30 n. Chr. errichtet, lag damals außerhalb der römischen Stadtmauer und wurde für Gladiatorenkämpfe und Wettkämpfe genutzt. Am 10. August 1913 wurde anlässlich des 100. Geburtstags von Giuseppe Verdi die Oper Aida aufgeführt. Aufgrund der hervorragenden Akustik konnte sich die Arena schnell als Konzertstätte etablieren. Heute finden vor allem in den Monaten Juni, Juli und August Opernaufführungen und Rock-Konzerte statt.

Der Arco dei Gavi ist eines der wenigen historischen Zeugnisse aus der antiken römischen Architektur des 1. Jahrhunderts n. Chr. in Verona. Seine durch Gurtbögen miteinander verbundenen rechteckigen Pfeiler sowie die flachen Kassettenwänden zeigen dem Betrachter anschaulich, was Historiker als monumentalen Torbau im Stil eines Tetrapylon meinen.

Der gesamte Torbogen ist aus weißem veronesischem Naturstein erstellt worden und trägt zwei Inschriften, was für Bauten aus jener altrömischen Epoche untypisch war. Zum einen wurde in ihn der Name des Baumeisters gemeißelt, zum anderen der Name Gavi, der eine bedeutende veronesische Familie bezeichnet, für die dieses Bauwerk erstellt worden war.

Inmitten der Altstadt liegt das Castelvecchio, ein imposantes Festungsgebäude aus dem 14. Jahrhundert. Mit den sogenannten Schwalbenschwanzzinnen und der Ponte Scaligero ist das Castelvecchio eines der bekanntesten Wahrzeichen Veronas. Die frühere Festung und Residenz der veronesischen Herrscherfamilie della Scala beherbergt heute das Museo Civico di Castelvecchio.

Sozusagen unter der Burg hindurch führt der Weg zur Ponte di Castelvecchio. Man kann sich richtig vorstellen, wie es im Mittelalter hier laut, verstopft und verstunken war. Apropos, wie bei Venedig gilt auch in dieser Stadt: Der Haupttrampelpfad ist von Leuten bevölkert, mit Touristen blockiert und Städtereisende stehen auch noch im Weg herum. Zwei Gassen daneben ist es wie ausgestorben und menschenleer.

Die Ponte Scaligero (deutsch: Skaligerbrücke) ist eine mittelalterliche Brücke in Verona über die Etsch. Die Brücke wurde von 1354 bis 1356 von Cangrande II. della Scala errichtet, um ihm im Falle einer Rebellion der Bevölkerung aufgrund seiner tyrannischen Herrschaft einen sicheren Fluchtweg aus der verbundenen gleichnamigen Burg zu verschaffen. Sie ist nach dem Geschlecht der Scaliger benannt, den Herrschern über Verona in jener Zeit.

Errichtet wurde das Castelvecchio von 1354 bis 1356 und sollte die Herrscherfamilie della Scala vor ausländischen Invasionen und Volksaufständen schützen. Direkt am Fluss Adige gelegen, hätte die zur Festung gehörende Brücke Ponte Scaligero eine schnelle und sichere Flucht der Familie ermöglicht. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Festung, trotz aller Sicherheitsmaßnahmen, von venezianischen, französischen und österreichischen Besatzern eingenommen, als Kaserne und Waffenlager genutzt und Zielscheibe zahlreicher bewaffneter Übergriffe.

Ganz links im Bild und weiß erleuchtet ist der Arco dei Gavi wiedererrichtet worden.

Der zwischen der Piazza delle Erbe und der Piazza dei Signori gelegene Palazzo della Ragione bildet seit jeher das pulsierende Herz von Verona: Ein Ort, an dem sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene architektonische Elemente überlagerten und so allmählich einen Denkmalskomplex entstehen ließen, der bis heute den ältesten Stadtkern verkörpert.

Der Innenhof des Gebäudekomplexes - der Cortile del Mercato Vecchio - ist von Arkadengängen eingefasst, deren Rundbögen von Säulen aus rustikalen Buckelquadern getragen werden. Herzstück und Blickfang des imposanten Scaliger-Bauwerks aus dem 12. Jahrhundert ist die Freitreppe 'Scala della Ragione'.

Seine charakteristische Farbgebung verdankt der Innenhof 'Cortile del Mercato Vecchio' den abwechselnden Ziegel- und Tuffsteinlagen im Mauerwerk. In diesen großzügig angelegten Innenhof mündet die Scala della Ragione, ein spätgotisches Juwel aus rotem Veroneser Marmor, das die Besucher zum großen Portal in der Beletage geleitet.

Der ebenso im 12. Jahrhundert erbaute Lamberti-Turm 'Torre dei Lamberti' bietet, dank seiner 84 m Höhe, reizvolle Aussichten über die Stadt und ihre Umgebung.

Die Piazza dei Signori entstand durch den Bau der Paläste, in denen besonders in der Skaliger-Zeit das politische und administrative Leben geregelt wurde. Daher ist der Platz von prächtigen Bauten umgeben, die untereinander durch Tore und Arkaden verbunden sind, so dass die Piazza durch die Anordnung der Gebäude den Eindruck eines Innenhofs vermittelt.

Im Mittelpunkt des Platzes befindet sich eine drei Meter hohe Dante Denkmal (1865), aus weißem Carraramarmor, das anlässlich der Feierlichkeiten des sechshundertsten Geburtstags des Dichters aufgestellt wurde. Dante hatte am Hof von Cangrande Zuflucht gefunden, nachdem man ihn ins Exil geschickt hatte.

Von der anderen Uferseite der Etsch hat man diesen Blick auf die Dominikanerkirche Sant’Anastasia und die Ponte Pietra. Neben der Arena ist die Steinbrücke eines der wichtigsten Monumente aus der römischen Zeit, in der die Stadt ab 89 v. Chr. als Kolonie große Bedeutung erlangte.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs sprengten deutsche Truppen, die sich auf dem Rückzug vor den Alliierten befanden, die Brücke fast komplett, lediglich ein einziger Brückenbogen blieb unversehrt. Zwischen 1957 und 1959 wurde die Ponte Pietra jedoch mit Original-Materialien wieder aufgebaut.

Der Domkomplex Santa Maria Matricolare (Duomo S. Maria Assunta) ist eine der größten Sehenswürdigkeiten von Verona. Die Grundmauern des Doms stammen bereits aus dem 8. Jahrhundert. Endgültig gebaut wurde er im 11. und 12. Jahrhundert aus der Asche von zwei frühchristlichen Kirchen, die zuvor bei einem starken Erdbeben zerstört worden waren. Nach mehr als 100 Jahren Bauzeit wurde das berühmte Bauwerk im Jahr 1187 endgültig geweiht.

Die Ponte della Vittoria ist eine Straßenbrücke über die Etsch mit 111 m Länge und 17 m Breite und wurde 1929 eingeweiht. Ihren Namen verdankt sie dem Sieg von Vittorio Veneto in einer Schlacht, die im Ersten Weltkrieg zur Niederlage des österreichisch-ungarischen Reiches führte.

In der Nacht zum 25. April 1945 wurde die Brücke zusammen mit allen anderen Brücken in Verona von den sich zurückziehenden Deutschen gesprengt.

Die Skaligerbrücke Ponte Scaligero wurde ebenso wie die Ponte Pietra während des Rückzugs der deutschen Truppen am 24. April 1945 weitgehend zerstört. Eine originalgetreue Wiederherstellung begann 1949 und wurde 1951 vollendet, mit Ausnahme des linken Turms.

Sie ruht auf drei Segmentbögen von 24 m, 27 m und 48,7 m Spannweite; letzterer war zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung der größte Brückenbogen der Welt. Insgesamt ist die Brücke 133 m lang und 7,55 m breit.

Was für die Karlsbrücke in Prag gilt, hat in Verona ebenso Tradition: Bei einem Besuch dieser Stadt sollten Touristen in jedem Fall einmal über die Ponte Scaligero gehen. Auch nachts sehr zu empfehlen, da ist nämlich fast keiner.

Die Tore des Bra (I Portoni della Brà) sind ein Tor von Verona, das entlang der mittelalterlichen Mauern errichtet wurde, um die Piazza Brà mit der damaligen Vorstadtlandschaft (Braida) zu verbinden.

Der Springbrunnen auf der Piazza Bra, im Hintergrund die Arena.
Eine große Bodenplatte weist darauf hin, dass der Münchner-Kindl-Brunnen ein Zeichen der Verbundenheit der Schwesterstädte München und Verona ist und die Münchner Sparkasse diesen Brunnen im September 1975 den Veronesern geschenkt hat.

Das Rathaus (Municipio Di Verona) an der Piazza Bra, direkt neben der Arena di Verona.

Das Amphitheater wurde von den Römern in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts n. Chr. außerhalb des ersten Mauerrings von Verona gebaut.
Dort spielten sich Kämpfe sowohl der Gladiatoren unter sich als auch gegen exotische Tiere ab, die ein breites Publikum aus dem gesamten Land anzogen. Das Monument fasste ca. 30.000 Zuschauer und die vier Haupteingänge befanden sich in Übereinstimmung mit den zwei Achsen.

Ebenfalls gleich bei der Arena ist die Chiesa di San Nicolò all'Arena an der Piazza San Nicolò. Die Barockfassade, einst die Fassade der veronesischen Kirche San Sebastiano, wurde im letzten Krieg durch Bomben zerstört.

Die Scaliger-Grabmäler (ital. arche scaligere) erinnern an die Grablege der Scaliger, die von 1260 bis 1387 als Stadtherren von Verona fungierten.
Die Grabmäler des Geschlechtes befinden sich auf einem mit schmiedeeisernen Gittern umzäunten Familienfriedhof neben der kleinen Kirche Santa Maria Antica. Die Monumente bestehen meist aus Stein gearbeiteten Sarkophagen, von denen einige in großen Grabbauten (arche) in Form gotischer Schreine (tempietti) stehen, welche vielfach mit Reiterstandbildern ergänzt sind. Sie sind mit der Kirche nicht verbunden, sondern befinden sich daneben in einem umzäunten Areal. Die vielfach mit Reiterstandbildern überhöhten Grabmäler aus dem 14. Jahrhundert gehören zu den ältesten nachantiken Monumentaldarstellungen ihrer Art.

Hier zu sehen ist das Grabmal des Cansignorio, dahinter rechts das Grabmal des Mastino II.

Südseite der Piazza dei Signori mit dem Torre dei Lamberti. Der Platz ist gesäumt mit der Loggia del Consiglio aus der Renaissance und dem Palazzo degli Scaligeri (Skaliger Palast). Der Palast ist heute Sitz der Präfektur und der Provinz.

Nordseite der Piazza dei Signori (oder Piazza Dante). Wenn man den Platz betritt, so muss man unter dem Arco della Costa hindurch.

Blick auf die Piazza dei Signori vom Turm Torre dei Lamberti aus.

Blick auf die Piazza delle Erbe vom Turm Torre dei Lamberti aus. Historische Fassaden aus verschiedenen Jahrhunderten umgeben die Piazza delle Erbe, Marktplatz und Versammlungsort der mittelalterlichen Stadtrepublik. An der Schmalseite (und gerade schamhaft verhüllt) ist der Palazzo Maffei von 1668 und der mittelalterliche Uhrturm Torre del Gardello aus dem 14. Jahrhundert. Davor ragt eine Marmorsäule mit dem geflügelten Markuslöwen empor.

Im Zentrum thront über einem antiken Brunnenbecken die schon bald nach der Errichtung im 14. Jahrhundert zum Symbol der Stadt gekürte 'Madonna Verona'.

Aus Bodennähe lassen sich Palazzo Maffei, Torre del Gardello, Markuslöwe und Madonna Verona am Piazza delle Erbe besser erkennen.

Ausblick vom Torre dei Lamberti auf Sant’Anastasia, dahinter am Hügel trohnt über dem ehemaligen Jesuitenkloster (jezt das Archäologische Museum im Römischen Theater) das Castel San Pietro.

Ausblick vom Torre dei Lamberti auf den Domkomplex von Verona mit Duomo Santa Maria Assunta. Die Kuppel dahinter ist schon auf der anderen Uferseite der Etsch und gehört zu San Giorgio in Braida. Der Rundbau am Hügel oben ist Santuario della Nostra Signora di Lourdes.

Weil das Zentrum von Verona handlich fußweit und kompakt ist, kommt man auch tagsüber ohne Umwege beim Palazzo della Ragione mit seiner Scala della Ragione vorbei.

Monumento Aleardo Aleardi (1812-1878) für einen italienischer Dichter und Politiker, der der Strömung der Romantik angehörte.

Der Palazzo Bevilacqua ist ein antiker Palast am Corso Cavour, der dem Architekten Michele Sammicheli zugeschrieben wird und um das Jahr 1534 entworfen wurde. Die Familie Bevilacqua gehörte zu den einflussreichsten Familien Veronas, verfügte jedoch bis in die 1530er Jahre über kein repräsentatives Stadtpalais. Auch hier verfügt der Innenhof über eine Freitreppe.

Von der Stadt wird fremdenverkehrsfreundlich ein eigener Besuchsweg der historischen Kirchen angeboten - also die vier bekanntesten Gotteshäuser (San Fermo, San Zeno, Complesso del Duomo, Sant'Anastasia) wurden zur Besichtigung kostenpflichtig gemacht. Der Preis für eine Kirchenvisite beträgt EUR 3,-, wer alle vier Kirchen betreten will, kann das Kombiticket um EUR 6,- nehmen.

Und wem die Stadt mehrere Stunden oder gar Übernachtung wert ist, dem stehen mit der VeronaCard um EUR 20,- für 24 Stunden zusätzlich Öffis, Galerien, Theater, Turm und Museen offen und für EUR 25,- gleich 48 Stunden lang.

Die Basilica di San Zeno Maggiore ist ein romanischer Bau aus dem elften und zwölften Jahrhundert. Der Turm der Abtei und der Turm der Basilica bilden einen ansprechenden Rahmen für die Fassade der Kirche, die durch eindrucksvolle Farbgebung, harmonischen Baustil und schlichte Verzierungen besticht. Besonders ansprechend ist die große Fensterrose über dem Bau- und Skulpturenkomplex im Eingangsbereich.

Die Kirche San Zeno ist eine der bedeutendsten Kirchen Veronas. Während ein Großteil der Kirche von der Romanik geprägt ist, zeigen sich in der Decke schon gotische Formen. Am 16. Juni 1973 erhielt sie den Ehrentitel Basilica minor.

Auffallend ist die Gestaltung der Krypta, die im Chor gleichsam auf halber Höhe liegt. Für die oberitalienische Architektur des 12. Jahrhunderts sind diese großen, vielschichtigen Kryptenanlagen bezeichnend, die den Chor wie eine Bühne hochheben. Im Osten senken sich alle drei Kirchenschiffe zur Krypta und heben sich zum Chor, teilen sich also in zwei übereinander liegende Kirchenräume; vom Schiff aus blickt man in beide. Damit geht San Zeno über die traditionelle Architektur hinaus.

Die tiefer gelegte Krypta ist schlicht gestaltet und bewahrt in einem monolithischen Altar die sterblichen Überreste des Heiligen Bischofs Zeno. Sie wurde erbaut, um die Erinnerung und die Reliquien des Heiligen Zenos, der afrikanischer Herkunft war, zu bewahren. In der Chronologie ist er der achte Bischof von Verona (ca. 362-380).

An der Stelle, wo die heutige Basilika steht, entstand im 4. Jahrhundert eine erste Kirche. Diese Kirche wurde im 9. Jahrhundert auf Befehl König Pippins durch den Architekten Pacifico wieder aufgebaut.

Das Langhaus ist von circa 1118 bis 1135 errichtet worden. Der dreischiffige Raum ist durch einen kräftigen Stützenwechsel gekennzeichnet. Von den Schwibbögen ist nur noch der westliche erhalten. Die Kirche besitzt weder ein Querhaus noch eine Vierung.

Besonderen Ruhm genießen die beiden Türflügel von San Zeno. Es ist die reichste von allen erhaltenen romanischen Bronzetüren (aus der Zeit zwischen 800 und 1200 haben sich in Mitteleuropa rund zwanzig solcher Türen an Ort und Stelle erhalten). Wie häufig an mittelalterlichen Bronzeportalen Italiens sind die Flügel nicht in einem Stück gegossen, sondern die einzelnen Reliefplatten wurden auf hölzerne Türflügel genagelt. Die Bronzeplatten sind ursprünglich nicht für diese Tür geschaffen worden und stammen auch nicht aus derselben Zeit. Ihre Datierung ist nicht ganz sicher. Die Platten des älteren Stils, um 1100, sind überwiegend auf dem linken Flügel, die späteren, um 1200 entstandenen vor allem auf dem rechten Flügel angebracht.

San-Zeno-Altar wird das Triptychon genannt, das für den Hochaltar geschaffen wurde. Die insgesamt sechs Einzelgemälde, drei große Tafelbilder und drei kleinere der Predella, wurden zwischen 1457 und 1460 von Andrea Mantegna geschaffen. Die Arbeit ist eines seiner Hauptwerke und gilt als eine Meisterleistung seiner Zeit. Es handelt sich um den ersten Hochaltar der Renaissance, bei dem die neue Auffassung des Realismus durchweg angewandt wurde.

In der Raumkonzeption dieser Kirche verbinden sich zwei gegenläufige Prinzipien. Das ältere ist das sog. ravennatische. Damit ist die altchristliche Tradition gemeint, die Innenwände des Langhauses zwischen der unteren Arkadenzone und einer schmalen oberen Fensterzone flach zu lassen, um in einem breiten Band Malereien und Mosaike darauf anbringen zu können.

Der Kreuzgang wurde 1123 errichtet und 1293 bis 1313 umgebaut.

Die Kirche San Lorenzo ist eine romanische Kirche aus dem frühen 12. Jahrhundert, die auf dem Gelände einer frühchristlichen Basilika (Überreste von Verzierungen im Innenhof) erbaut wurde. Das Gebäude ist ein typisches Beispiel für einen romanischen Kirchenbau in Verona, die Fassade ist alternierend mit ockergelbem Tuffstein und roten Ziegeln errichtet, einige Reihen aus Flusssteinen sind im Fischgrätmuster angeordnet.

Auf dem Hochaltar ist das Gemälde 'Madonna mit dem Kind die den Heiligen erscheint' von Dominico Brusasorci (1566) zu sehen. Bemerkenswert sind Teile von Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die Engel und Heilige darstellen.

Der Innenraum der Kirche besteht aus drei Schiffen, über den Seitenschiffen befinden sich die Galerien, von denen man einen Blick auf das Hauptschiff der Kirche hat.

Papst Lucius III., der Ende des 12. Jahrhunderts wegen der unsicheren Lage in Rom seinen Sitz in Verona hatte, gewährte der Kirche außerhalb der Stadtmauern die gleichen Privilegien wie der römische Basilika San Lorenzo.

Die Kirche San Nicolò all'Arena befindet sich im historischen Zentrum hinter der Arena von Verona. 1591 ließen sich die Theatinerpater zunächst im Kloster und in Santa Maria della Ghiara nieder, bis sie die Erlaubnis erhielten, nach San Nicolò zu ziehen, wo bereits eine Kirche existierte.

Die Arbeiten begannen am 21. März 1627, als der erste Stein gelegt wurde, und gingen langsam weiter bis 1630, als sie wegen der Pest aufhörten.

Mit der Erschöpfung der Mittel war es nicht möglich, die Kuppel zu bauen und die Fassade zu schmücken, aber die Innenausstattung wurde dank der Hilfe einiger aristokratischer veronesischer Familien fertiggestellt, und am 27. Mai 1697 weihte der Bischof von Verona die Kirche offiziell.

1806 mussten die Theatiner Verona verlassen, und die Kirche wurde wie viele andere von Napoleon Bonaparte geschlossen. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde beschlossen, die Fassade mit den Gebäudenresten der Kirche San Sebastiano zu verzieren, die nach einem Bombenangriff nicht zerstört wurden.

Die Kirche San Tomaso Becket, besser bekannt als die Kirche San Tomaso Cantuariense, befindet sich in der Nähe der Altstadt von Verona, gleich nach der Brücke Ponte Nuovo del Popolo. Sie ist Thomas Becket, dem englischen Heiligen geweiht.

1545 wurde der Architekt Michele Sammicheli mit einigen Projekten der architektonischen Umgestaltung der Kirche beauftragt, die jedoch unvollendet blieb. Die Fassade ist kahl und nicht fertiggestellt, sie wird jedoch von einer Rosette und von zwei Biforen bereichert. Der Kirchturm wurde im späten 15. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut und ist 60 Meter hoch.

Das große Presbyterium der Kirche, das durch eine Brüstung vom Mittelschiff getrennt ist, beherbergt den Hochaltar, den Giuseppe Antonio Schiavi im 18. Jahrhundert erbaut hat.

Der Innenraum der Kirche besteht aus einem einzigen Kirchenschiff und ist mit roten und weißen Marmorquadraten ausgelegt. Ausnahmen stellen der Chor und die Decke dar, die mit Holz verkleidet sind. Die Dachträger ruhen auf zwei Pfosten und die Decke besteht aus eingefassten quadratischen Holzplatten. In der Kirche stehen acht Altäre, die in Renaissance-Bögen eingefügt sind.

Das Altarbild von 1579 hinter dem Hochaltar ist das Werk des veronesischen Malers Felice Brusasorzi aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in dem er Madonna mit Kind und Heiligen darstellte. Unter den Figuren, die Brusasorzi darstellte, ist der hl. Thomas Becket (Namenspatron der Kirche), der hl. Franziskus, der hl. Markus, der hl. Johannes den Täufer und der hl. Albert zu erkennen, die ein Modell derselben Kirche in der Hand halten.

Auf der barocken Orgel hinterließ Mozart, als er am 27. Dezember 1769 dort spielte, seinen Namenszug, der noch heute zu sehen ist.

Die Kirche enthält Werke von Paolo Farinati, Francesco Torbido, Girolamo dai Libri, Antonio Balestra und Alessandro Turchi. Es gibt auch die neoklassizistischen Mausoleen von Michele Sanmicheli und Don Nicola Mazza, sowie Werke von Ugo Zannoni.

Die Kirche Santa Teresa degli Scalzi (Chiesa di Santa Teresa dei Scalzi) ist eine katholische Kultstätte aus dem 17. Jahrhundert. Die Fassade ist einfach und ohne jegliche architektonische Eleganz und wird nur durch die Anwesenheit von drei Statuen bereichert. Santa Teresa wurde in drei verschiedenen liturgischen Momenten vom veronesischen Bildhauer Francesco Zoppi dargestellt.

Das Innere der Kirche hat eine achteckige Form mit drei Altären. Die Leinwand des Hochaltars ist das Werk von Antonio Balestra und zeigt die vom Engel verkündete Jungfrau und über dem ewigen Vater die Herrlichkeit der Engel.

Deckenbild im Mittenschiff.

Der Hochaltar der Santa Teresa degli Scalzi. Die beiden Seitenstatuen des Altars von Santa Teresa, die die Propheten Elia und Eliseo darstellen, stammen vom Bildhauer Lorenzo Mattoni

Orgel der Santa Teresa degli Scalzi.

Der Domkomplex von Verona (Duomo di Verona) ist ein Gebäudeensemble im UNESCO-Weltkulturerbe Altstadt von Verona. Die Kathedrale selbst ist unter den Namen Santa Maria Assunta oder Santa Maria Matricolare (Matricolare = Mutterkirche) bekannt.

Der Raumeindruck wird bestimmt von den Bündelpfeilern aus rotem Marmor und den weiten Arkaden, welche die Kirche trotz der Rundfenster im Obergaden hallenartig wirken lassen. Der dreischiffige Kirchenraum besitzt sechs Seitenkapellen. Sie wurden zwischen 1465 und 1504 geschaffen und mit Scheinarchitektur von Giovanni Maria Falconetto eingefasst.

An der Südwand sind Kapelle Emilei, Kapelle Calcasoli (St. Antonius von Wien geweiht) und Kapelle Dionisi (St. Peter und Paul geweiht).

Die Hauptkapelle in der Apsis wurde 1534 von Francesco Torbido ausgemalt mit Szenen aus dem Marienleben. Der halbkreisförmige Chorumgang wurde 1534 von Michele Sanmicheli aus buntem Marmor geschaffen.

Die Kathedrale von Verona, Santa Maria Assunta, ist der Himmelfahrt Mariens geweiht. Die Kathedrale stellt nicht nur ein einzelnes Bauwerk dar, sondern es handelt sich um einen weitläufigen Gebäudekomplex, zu dem die Kirchen Santa Elena, San Giovanni in Fonte, der Kreuzgang der Kanoniker, die Kapitularbibliothek, der weite Platz vor der Kathedrale und der Bischofssitz gehören.

Die Kathedrale Santa Maria Matricolare beherbergt drei Pfeifenorgeln. Die Orgel Farinati ist auf der linken Seite des Seitenschiffs mit gemischter mechanisch-pneumatischer Kraftübertragung aus dem Jahr 1909, das das Werk des veronesischen Handwerkers Domenico Farinati ist. Ende des 16. Jahrhunderts bemalte Felice Brusasorzi die Türen der Truhe mit vier Heiligen Bischöfen innen und Dormizione di Maria außen.

Weltberühmt ist das Altarbild Tizians 'Maria Himmelfahrt - Assunta', das unter anderem die Apostel kniend um den Sarg Marias zeigt.

Kapelle der Madonna del Popolo. Äußerer Triumphbogen von 1510, der einzige Überrest der primitiven Renaissancekapelle, die seit jeher ein Ort großer Verehrung war. Das Innere wurde 1756 im Barockstil umgebaut. Unter der Statue der Madonna und des Kindes von Vincenzo Cadorin (1921) befindet sich eine Urne mit dem sogenannten "Rücken", mit dem die Heiligen Fermo und Rustico, Märtyrer der Veronesische Kirche, getötet wurden.

Kuppel in der Dom Santa Maria Matricolare.

Der Domherrenkreuzgang stammt aus der Erbauungszeit der Domkirche (um 1140). Auch hier wurden Ausgrabungen der spätantiken Vorgängerkirche für den Betrachter zugänglich gemacht: Mosaikfußböden und Säulentrommeln.

Das von 1354 bis 1356 von Cangrande II. della Scala erbaute Castelvecchio der Herren della Scala an der Etsch und die mit Zinnen bekrönte Festungsbrücke sind architektonische Meisterwerke. Zweck des Kastells und des Ponte Scaligero war es, den Fluchtweg der Scaliger zum anderen Ufer der Etsch zu sichern.

Die Burg beherbergt heute ein Museum (Museo di Castelvecchio) mit Werken der Veroneser Malerei und Skulpturen aus dem Mittelalter.
Am Eingang geht es gleich zur Kreuzigung aus weichem Stein aus der erste Hälfte des 14. Jahrhunderts von den Meistern von Santa Anastasia.

Das Museum des Castelvecchio beherbergt weiters wichtige Sammlungen des Mittelalters, der Renaissance und der Moderne (bis zum 18. Jahrhundert).

Dieses Polyptychon der Dreifaltigkeit (Polittico della Trinità) ist eines von vielen dort ausgestellten Polyptychen.

Die Fußgängerbrücke Ponte Scaligero über die Etsch (Adige), wo es augenscheinlich keinerlei Schiffsverkehr gibt.

29 Ausstellungsräume zeigen Gemälde, Skulpturen, archäologische Funde und Waffen.

Das 1928 eröffnete Museum widmet sich insbesondere der Malerei und Bildhauerei in Verona vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. Bemerkenswerte Ausstellungsstücke sind der Sarkophag der Heiligen Sergius und Bacchus aus dem 12. Jahrhundert und die Reiterstatue von Mastino II della Scala aus dem 2. Viertel des 14. Jahrhunderts.

Der dreibögige Ponte Scaligero war zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung 1356 mit einer Hauptspannweite von knapp 49 m die größte Segmentbogenbrücke der Welt.

Von der Piazza delle Erbe sind es nur wenige Schritte zum Haus der Julia (Casa di Giulietta) mit dem berühmtesten Balkon der Literaturgeschichte. Für die Figuren Romeo und Julia in der Tragödie die der Person William Shakespeare zugeschrieben wird, gab es keine historischen Vorbilder und auch keinen Balkon der Julia. Dieser wurde in den 1930er Jahren nachträglich für Touristen angebaut und war zuvor Teil eines Sarkophags.

Was heute als Haus der Julia zur Besichtigung angeboten wird, ist immerhin der Rest eines großen palastartigen Baues, der im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie dal Capello war, die mit den Capulets identifiziert wurde (vgl. Montagues und Capulets). Vor dem Umbau war das Haus allerdings als Gasthof und teils als Stall genutzt worden.

Die Geschichte der verliebten, suizidalen Kinder ist somit eine Phantasiegeschichte, die - soferne nicht bekannt - ultrakurz zusammengefasst lautet:
Mädchen und Junge verlieben sich. Familien hassen sich. Viel Drama und beide sterben.

Und ohne rosaroter Brille mit Liebestaumelschliff geht es doch im Grunde um die Zwangsverheiratung einer 13jährigen, die aus Verzweiflung vorher wen anderen ehelicht, pädophiliert und sich anchließend selbst erdolcht.
Bei jeder Sozialeinrichtung würden hier der Alarm schrillen wie bei einer Sirenenprobe.

Es soll mal wieder Glück, Fruchtbarkeit oder einfach nur Likes bringen, wenn man der Statue von Julia an die Brüste fasst. Entsprechend groß ist der Andrang und Stau in dem Innenhof. Interessanterweise haben Mädchen beim Fotoposing viel mehr Berührungsängste als Jungs.

Und das Haus von Romeo? Das ist gleich um die Ecke, im Privatbesitz und nicht zugänglich. Unfair!

Die Kirche San Bernardino stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist Teil eines Franziskanerklosters. Beim Besuch durchquert man zuerst den den Kreuzgang von Sant'Antonio.

Es befinden sich vier Kreuzgänge auf dem sakralen Gelände. Der größte von ihnen, der Kreuzgang des heiligen Antonio dient als Kirchenvorhof. Die Kirche, ganz aus Ziegelstein erbaut, ist ein markantes Beispiel für die formale Nüchternheit und strukturelle Einfachheit der Architektur der Bettelorden.

Giovanni da Capistrano war Begleiter und Freund des heiligen Bernardino von Siena. Nach der Heiligsprechung (1450), wählte er den Ort für die Gründung der Kirche und des Klosters aus. San Bernardino war ein berühmter Prediger und Initiator der Bewegung, die sich für die Beachtung der ursprünglichen Ordensregeln der Franziskaner einsetzte. 1422 und 1443 hielt er sich in Verona auf.

Durch seine Predigten verbreitete sich die Verehrung des Namens Jesu, der im Monogramm IHS (Iesus Hominum Salvatar) dargestellt wird. Es ist von einer Sonne mit zwölf Strahlen, die für die zwölf Apostel stehen, umgeben.

Die Kapelle von San Francesco wurde vor 1512 nach dem Willen der Franziskaner erbaut, die den Lehren des Heiligen Franziskus folgen. Es hat eine rechteckige Form und ist von einer Tonnendecke bedeckt. Die Fresken, die es bedeckten, wurden 1522 von Niccolò Giolfino ausgeführt und zeigen Episoden aus dem Leben des Heiligen Franziskus.

In der Mitte der Gemäldegruppe, die die Kapelle von Bartolomeo Avanzi über dem Altar bedeckt, befindet sich eine Kreuzigung von Francesco Morone aus dem Jahr 1498. Unter der Kreuzigung gibt es drei Werke von Paolo Morando, genannt Cavazzola, aus dem Jahr 1517: das Gebet Jesu in Getsemani, die Absetzung vom Kreuz und Christus, der das Kreuz trägt.

Auf dem Hochaltar befindet sich ein Triptychon von Francesco Benaglio aus dem Jahr 1462, das die Madonna und das Kind mit dem Heiligen Bernardino im Gebet und den Engeln in der Mitte zeigt. Die Heiligen Peter, Paul und Franziskus auf der linken Seite und die Heiligen Hieronymus, Lodovico da Tolosa und Antonio da Padova sind auf der rechten Seite abgebildet.

Zwei Jahre nach der Kanonisierung des Heiligen aus Siena wurde 1452, auf ausdrücklichen Wunsch der Veroneser Bevölkerung, mit dem Bau des Klosters von San Bernardino begonnen. Nur mit Mühe überstand das Kloster die Unterdrückung und Plünderung im 19. Jahrhundert. Unter den Franzosen, Österreichern und dem Königreich Italien wurde es von Zeit für Zeit als Krankenhaus, städtischer Friedhof, Lagerhalle und Internat genutzt.

Die Pellegrini-Kapelle in der Kirche San Bernardino wurde im 16. Jahrhundert vom Architekten Michele Sanmicheli entworfen und nimmt einen grundlegenden Platz in der Geschichte der italienischen Architektur ein. Der Grundriss der Kapelle ist innen und außen kreisförmig. Die gesamte Kapelle ist reich an skulpturalen Verzierungen, von denen die Eleganz der Ausführung in der Architektur des 16. Jahrhunderts nur wenige andere Beispiele findet.

San Fermo Maggiore ist eine gotische Kirche mit schöner Holzdecke und romanischer Krypta. Der Bau wurde 1065 von Benediktinermönchen begonnen und im Jahr 1138 vollendet. Die Fassade zeigt sowohl romanische als auch gotische Stilelemente.

Am Ufer der Etsch, nur wenige Meter außerhalb des römischen Stadttors Porta dei Leoni errichtete das Veroneser Volk im 5. Jahrhundert eine Kirche zu Ehren der beiden Heiligen Fermo und Rustico. Diese haben hier, der Überlieferung nach, im Jahr 304 den Märtyrertod erlitten.

Zwischen 755 und 759 gelang es dem Bischof von Verona, S. Annone, die Reliquien der beiden Märtyrer von Triest nach Verona zu bringen und in der frühchristlichen Kirche zu bestatten. Zu diesem Zweck ließ er eine 'Confessio' errichten; so nannte man die Stätte, an der Märtyrer, eben weil sie sich zu Christus bekannt hatten, verehrt wurden.

Das Brenzoni-Mausoleum (Mausoleo Brenzoni) stammt aus dem Jahr 1426 und ist das Werk des Florentiner Bildhauers Nanni di Bartolo, bekannt als Rosso. Das Denkmal für Niccolò Brenzoni repräsentiert die Auferstehung.

Der Chor ist mit einem herrlichen Altar von Schiavi geschmückt, der die Reliquien der Heiligen Fermo und Rustico birgt.

Von circa 1065 bis 1143 zerstörten die Benediktiner die frühchristliche Kirche bis auf die Grundmauern. Um die Reliquienbehälter an der Stelle, die S. Annone ausgewählt hatte, zu belassen, bauten sie eine zweistöckige romanische Kirche: In der Unterkirche wurden die Reliquien aufbewahrt, in der Oberkirche die Gottesdienste mit den Gläubigen gefeiert.

Die romanische Unterkirche ist eine Rarität, da sie vier Schiffe hat; die Oberkirche hingegen ist gotisch.

Die untere Kirche ist vom rechten Querschiff der oberen zugänglich und führt über eine alte Treppe zum ersten und ältesten Kreuzgang des Komplexes. Die Unterkirche bewahrt noch die ursprüngliche romanische Struktur aus dem Jahr 1065. Der Plan ist ein lateinisches Kreuz, das durch drei Reihen massiver Steinsäulen in vier Schiffe unterteilt ist. Im Presbyterium befindet sich ein hölzernes Kruzifix aus dem vierzehnten Jahrhundert.

Die Kirche San Zeno in Oratorio, auch San Zenetto genannt, befindet sich in der Nähe des Castelvecchio. Diese kleine romanische Kirche wurde bei einem Erdbeben im Jahre 1117 zerstört, im Laufe des 14. Jahrhunderts wieder aufgebaut und erweitert.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche mit zahlreichen Kunstwerken bereichert, obwohl sie mehrfach durch die Überschwemmungen der Etsch beschädigt wurde. Die Kirche wurde 1807 durch napoleonisches Dekret aufgelöst und aller Kunstschätze beraubt. San Zenetto wurde während des 2. Weltkriegs erneut beschädigt, große Schäden entstanden jedoch 1957, als das rechte Kirchenschiff einstürzte.

Die Tradition besagt, dass die Kirche an dem Ort errichtet wurde, wo sich der heilige Zeno, Bischof von Verona im 4. Jahrhundert und Schutzpatron der Stadt, aufhielt, um zu fischen. Der Stein, auf dem er gesessen haben soll, ist noch heute vorhanden.

Die Chiesa di Sant’Anastasia ist die größte gotische Kirche Veronas. Sie wurde von den Dominikanern um 1290 begonnen und 1481 fertiggestellt. Ihre Fassade blieb unvollendet.

Der von hohen Marmorsäulen dreischiffig aufgeteilte Innenraum ist reich ausgestaltet. Ein farbiger Fußboden und ornamentale Gewölbeausmalungen prägen das Bild. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten gehört neben den Grabdenkmälern, Altären und anderen Skulpturen des 15. bis 17. Jahrhunderts vor allem das berühmte Fresko 'Aufbruch des hl. Georg zum Kampf mit dem Drachen' von Antonio Pisanello (1433-1438). Es gilt in der Kunstgeschichte als der Höhepunkt und Endpunkt der höfischen Gotik in Oberitalien.

Die größte gotische Kirche Veronas begeistert mit einem kunstvoll verzierten Deckengewölbe, sechs Altären berühmter Künstler wie Liberale da Verona, Cataneo und Sanmicheli und einem hohen Kreuzgewölbe, das von weißen Marmorsäulen getragen wird.

Die frühbarocke Orgelempore im dritten Joch (vom Eingang gezählt) vom linken, nördlichen Seitenschiff.

Die im 20. Jahrhundert umgebaute Hauptchorkapelle beherbergt an der Wand links das Grabdenkmal des Condottiere Cortesia Serego, eines Heerführers des letzten Della Scala, 1424-1429. Der Bildhauer dieses Reiterdenkmals war Nanni di Bartolo, ein Schüler Donatellos. Gegenüber ein Fresko des Jüngsten Gerichts aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Rundpfeiler teilen das Langhaus in drei Schiffe. An das ausgedehnte Querhaus sind im Osten Chorkapellen angeschlossen, die im Gegensatz zur Tradition deutscher Bettelordenskirchen nicht gerade, sondern polygonal geschlossen sind, ein Grundrisstyp, den die Zisterzienser aus Frankreich nach Italien vermittelt hatten. Die für Verona typische Farbigkeit mit der Schichtung von warmen rot-gelb-Tönen kontrastiert mit der starkfarbigen Gewölbemalerei des 19. Jahrhunderts.

Das Mazzoleni-Altarbild in der letzten Kapelle rechts besteht aus einem rundbogig geschlossenen Rahmen mit den Darstellungen der Heiligen Maria Magdalena, Katharina und Toscana von Liberale da Verona.

Die Cappella del Rosario mit ihrer barocken Ausstattung. Nur das Altarbild besteht aus einem auf Leinwand übertragenen Fresko des 14. Jahrhunderts, es stellt die Muttergottes dar, der die Hll. Dominikus und Petrus von Verona die knienden Stifter aus der Familie der della Scala empfehlen.

Der Blick des Besuchers richtet sich auf die Fresken im Kirchengewölbe, die erahnen lassen, dass Sant'Anastasia nicht nur ein religiöses Gebäude ist, sondern auch eine Art Gemäldegalerie mit Werken von Künstlern, die man aus Kunstgeschichtsbüchern kennt.

Der ostgotische König Theoderich ließ an dieser Stelle, wo in der Römerzeit die Via Postumia endete, zwei kleine Kirchen errichten, die den Heiligen Anastasia und Remigius geweiht waren. 1261 wurden sie Dominikanern übergeben, die 1290 beschlossen, dort eine einzige Kirche zu errichten.

Die Kirche Santi Apostoli (Chiesa Santi Apostoli) geht auf frühchristliche Zeit zurück. Sie wurde im Laufe des 12. Jahrhunderts wiedererbaut und bis ins 18. Jahrhundert mehrmals verändert und nach dem 2. Weltkrieg neu errichtet. Von dem romanischen Bau sind nur noch die Außenwände, die Apsiden und der Glockenturm erhalten.

Der Innenraum wurde im 15 Jahrhundert einer umfassenden Renovierung unterzogen, bei der man das Gebäude von drei Schiffen auf ein Schiff verkleinerte. Die Kirche wurde im Jahr 751 geweiht, jedoch gibt es Belege für einen jüngeren Bau aus dem 5. Jahrhundert.

Auf der rechten Seite des Altars findet man das Grab von Francesco Bevilacqua, Berater des Cangrande II, der hier als erster seiner Familie im Jahre 1368 begraben wurde.

Die ziemlich ungewöhnliche Deckenkonstruktion vom Längsschiff.

Das Teatro Romano di Verona ist ein antikes römisches Theater am Fuße des Colle San Pietro. Der 105 Meter weite Halbkreis des Theaters öffnet sich zur Flussseite und wurde um 20 v. Chr. als prachtvoller, großer Bau mit einer mächtigen scaena (Bühnenkomplex), einer Orchestra, weit ausladenden Rängen aus Marmor, mehreren Bogengängen und zwei reich geschmückten Eingängen errichtet.

Heutzutage ist das Teatro Romano di Verona für Besucher geöffnet und eine Touristenattraktion. In unregelmäßigen Abständen finden auf der Bühne wieder Vorführungen statt, wozu die baufälligen unteren Sitzreihen durch Plastikstühle ersetzt wurden.

Das Archäologische Museum im Römischen Theater (Museo archeologico al teatro romano) befindet sich oberhalb des Teatro Romano di Verona, im ehemaligen Kloster des Hl. Hieronymus der Jesuiten. Der Zugang zum Museum erfolgt durch das römische Theater. Oberhalb des Aufgangs zu den Zuschauerrängen des römischen Theaters führt ein Aufzug ins ehemalige Kloster.

Im Museum wird das geltende Fotografierverbot überwacht, aber zumindest die Aussicht ist ok.

Noch ein letzter Blick auf Castelvecchio und Ponte Scaligero - die sind schon ein ziemlicher Hingucker.

FAZIT: Für mich war schon vor Anreise fix die VeronaCard zu kaufen. Kirchen, Arena, Museen, Öffis ... alles wollte und konnte ich besuchen. Das Zentrum ist mit gutem Grund Welterbe. Im Umkreis von 2 km ist alles erreichbar, nahezu autofrei und sehenswert. Klare Empfehlung für dieses Städtchen. Und vielleicht sehe ich mir sogar mal eine Oper dort an...

Als Abschluss der Vorplatz vom Bahnhof Verona Porta Nuova.