Winterpalais Prinz Eugen

Wien, September 2025

Das Winterpalais (Stadtpalais) des Prinzen Eugen von Savoyen ist ein bedeutendes hochbarockes Palais in der Wiener Inneren Stadt (1. Bezirk), Himmelpfortgasse 8. Es diente dem Feldherrn vornehmlich als Winterresidenz, während er die Sommer in Schloss Belvedere verbrachte.

Ehemaliges STADTPALAIS DES PRINZEN EUGEN, Finanzministerium
1697-1698 nach einem Entwurf von Joh. Bernhard Fischer v. Erlach erbaut, Später von Joh. Lukas v. Hildebrandt erweitert.

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Die historischen Räume in der Beletage waren von 1848 bis zur 2007 begonnenen Generalsanierung des Stadtpalais Sitz des Bundesministeriums für Finanzen. Im Zuge dieser Arbeiten wurden die Prunkräume originalgetreu restauriert und präsentierten sich in für Prinz Eugen gestalteter barocker Opulenz. Das Ministerium übertrug im Herbst 2013 die vorher von ihm selbst benutzten Prunkräume als Bundesmuseum vorübergehend an die Österreichische Galerie Belvedere, welche, beginnend mit dem 350. Geburtstag des Prinzen, das Palais als weiteren Standort seiner Kunstsammlung und für Sonderausstellungen nutzte und der Öffentlichkeit zugänglich machte. Das Finanzministerium hat die Räumlichkeiten wunschgemäß Ende Oktober 2017 zur eigenen Verwendung zurückerhalten.

Das große Portal mit den seitlichen Reliefs (links: Herkules im Kampf gegen den Riesen Antaeus; rechts: Aeneas rettet seinen Vater aus dem brennenden Troja) ist aus Kaiserstein gearbeitet, Bildhauer war Lorenzo Mattielli. Aus dieser Bauphase stammt auch das bemerkenswerte Stiegenhaus, die Stufen aus Kaiserstein, mit den Atlantenfiguren, die statt Säulen als Stützen dienen. Im Zentrum steht ein ruhender Herkules, über dem das Profilporträt des Prinzen zum Ölgemälde von Louis Dorigny mit der Darstellung des „Apollo im Sonnenwagen“ (1710/11) weiterleitet. Die Skulpturen aus Zogelsdorfer Stein im Stiegenhaus stammen von Giovanni Giuliani, die Stuckarbeiten stammen vom Stukkateur Santino Bussi.

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Das Stadt- oder Winterpalais des Prinzen Eugen von Savoyen in der heutigen (bis 1857 ummauerten) Altstadt Wiens war Hauptwohnsitz des erfolgreichen Feldherrn. Hier befanden sich die größten Teile der berühmten Sammlungen des Hausherrn, darunter die außergewöhnlich umfangreiche Bibliothek.

Das Stadtpalais diente vor allem auch repräsentativen Zwecken. Prinz Eugen übte hochrangige Funktionen der Habsburgermonarchie aus, – unter anderem war er 1703–1736 Präsident des Hofkriegsrates und 1714–1724 formal Statthalter der österreichischen Niederlande. Daher musste er entsprechende Empfänge und Audienzen geben.

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Das Winterpalais bzw. Stadtpalais war der erste Prunkbau Prinz Eugens in Wien. Erst später setzte er mit dem Unteren und Oberen Belvedere zu noch größerer Pracht an. Das Winterpalais entstand in drei Bauphasen zwischen 1697 und 1724 in seiner heutigen Größe.

Die Prunkstiege mit Figuren des Bildhauers Giovanni Giuliani

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In städtebaulicher Hinsicht stellt das Palais eine Besonderheit dar, da Prinz Eugen für seinen Wohnsitz keinen standesgemäßen Bauplatz – wie etwa die der Hofburg noch nähere Herrengasse – wählte, sondern die enge, weniger spektakuläre Himmelpfortgasse, benannt nach dem Himmelpfortkloster.[6] Nach seiner Ankunft in Wien hatte der erfolgreiche Feldherr über keine eigene Wohnung verfügt und lebte im Hause seines Onkels, des damaligen spanischen Botschafters Carlo Emanuele d‘Este. Von Herbst 2013 bis Oktober 2017 waren die Prunkräume des Gebäudes unter der Bezeichnung Winterpalais Teil der Österreichische Galerie Belvedere.

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Zu Prinz Eugens Zeiten diente dieser Raum als offizielle Antichambre. Die Wände waren mit Spalieren aus rotem Samt versehen, und zwischen 1724 und 1729 gelangten hier und im anschließenden Audienzzimmer die Tapisserien der sogenannten „Kriegskunstserie“ aus der Werkstatt des Jodocus de Vos zur Präsentation. Über die ursprüngliche Gestaltung der Decke ist leider nichts bekannt.

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Ferdinand I. Karl Leopold Joseph Franz Marcellin, genannt: der Gütige. Ferdinand war von 1835 bis 1848 Kaiser von Österreich und König von Böhmen und als Ferdinand V. seit 1830 auch König von Ungarn und Kroatien.
Geboren: 19. April 1793, Wien
Gestorben: 29. Juni 1875, Prag, Tschechien

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Erzherzog Karl von Österreich, Herzog von Teschen; war der dritte Sohn von Kaiser Leopold II, ein Enkel von Maria Theresia. Karl (1771-1847) aus dem Haus Habsburg-Lothringen war ein österreichischer Feldherr. Er fügte Napoleon in der Schlacht bei Aspern am 21./22. Mai 1809 die erste Niederlage auf dem Schlachtfeld zu.

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Maria Theresia von Österreich war eine Fürstin aus dem Hause Habsburg.
Die von 1740 bis zu ihrem Tod regierende Erzherzogin von Österreich und Königin u. a. von Ungarn und Böhmen
Geboren: 13. Mai 1717, Hofburg, Wien
Gestorben: 29. November 1780, Hofburg, Wien

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Franz II./I.
Als Franz II. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1792-1806);
als Franz I. Kaiser von Österreich (1804-1835)

Franz II. war der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Nachdem Napoleon ein französisches Kaiserreich ausgerufen hatte, begründete Franz 1804 das erbliche Kaisertum Österreich und war als Franz I. (1804-1835) der erste Kaiser von Österreich. Am 6. August 1806 dankte Franz als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ab, dessen Existenz damit nach 844 Jahren ihr Ende fand.
Geb. am 12. Feb. 1768 in Florenz
Gest. am 2. März 1835 in Wien

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Gelber Salon - Dieser und der folgende Raum bildeten ursprünglich die Galerie. In dem langgezogenen Saal mit fünf Fensterachsen befanden sich einst Gemälde von Künstlern wie Anthonis van Dyck, Peter Paul Rubens und Guido Reni sowie zwei Lackkabinette. Bei der Abteilung des Raumes im Zuge der Umbauten ab 1752 wurde auch eine Zwischendecke eingezogen. Unter dieser befindet sich nach wie vor das Deckenfresko mit dem Raub der Oreithyia durch Boreas von Louis Dorigny.

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Dezember 1848 wurde Franz Joseph I. im Alter von 18 Jahren Kaiser von Österreich. Mit der 1849 erfolgten Übersiedelung des Kaisers in die Wiener Hofburg wurde für ihn der eigene Hofstaat geschaffen und der junge Monarch begann seine ganz persönliche Lebensweise.
Geb.18. August 1830 in Schloss Schönbrunn Wien
Gest. am 21. November 1916 in Schloss Schönbrunn Wien

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Karl VI. - Franz Joseph Wenzel Balthasar Johann Anton Ignaz war von 1711 bis 1740 römisch-deutscher Kaiser, Erzherzog von Österreich sowie Souverän der übrigen habsburgischen Erblande, als Karl III. König von Ungarn und Kroatien, als Karl II.
Geboren: 1. Oktober 1685, Hofburg, Wien
Gestorben: 20. Oktober 1740, Palais Augarten

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Roter Salon - Dieser Raum wurde einst als Audienzzimmer genutzt und war mit Spalieren aus rotem Samt ausgestattet. Bemerkenswertes Detail war hier ein Heißluftofen, darstellend den Kampf zwischen Hercules und dem Hesperidendrachen Ladon, der sich heute in Schloss Schönbrunn befindet. Das vollständig erhaltene Deckenfresko zeigt die Aufnahme des Hercules in den Olymp. Dieses wurde von Andrea Lanzani geschaffen, während die Scheinarchitektur ein Werk von Marcantonio Chiarini war.

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Offizielles Audienzzimmer mit dem Deckenfresko „Aufnahme des Herkules in den Olymp“ von Marcantonio Chiarini und Louis Dorigny

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Leopold II. war Erzherzog von Österreich aus dem Haus Habsburg-Lothringen, von 1765 bis 1790 Großherzog der Toskana von 1790 bis 1792 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und König von Böhmen, Kroatien und Ungarn.
Geboren: 5. Mai 1747, Wien
Gestorben: 1. März 1792, Wien

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Blauer Salon - Zu Prinz Eugens Zeiten war das Paradeschlafzimmer der höchstrangige Raum der Enfilade. Das Spalier aus grünem Samt an den Wänden wurde von breiten Borten, die mit Grotesken bestickt waren, unterbrochen. Hier befand sich auch das Paradebett, das jedoch von zeremoniellem Charakter war und nicht als Schlafstätte diente.

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Das zentrale Deckenfresko von Louis Dorigny zeigt die Vermählung von Hercules mit Hebe und wird wiederum durch von Marcantonio Chiarini geschaffene Scheinarchitektur gerahmt.

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Deckenfresko im Paradeschlafzimmer „Vermählung von Herkules und Hebe“ von Marcantonio Chiarini und Louis Dorigny ... zumindest die Ecke davon.

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Die kleine Kapelle ist eine Ergänzung aus der Zeit des Umbaus ab 1752. Einstmals handelte es sich dabei um einen Nebenraum, dessen Funktion nicht bekannt ist. Die Wandmalereien sind künstlerisch interessant, da sie von einem noch nicht identifizierten Maler aus dem Kreis der Wiener Akademie stammen dürften. Prinz Eugen hatte eine kleine Kapelle neben seinem Schlafzimmer im rückwärtigen Teil, die aber nicht erhalten ist. Aus dieser sollen jedoch der Altar und der auf jeden Fall aus der Bauzeit datierende Parkettboden stammen.

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Franz II./I. - Franz Joseph Karl aus dem Haus Habsburg-Lothringen war von 1792 bis 1806 als Franz II. der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. 1804 begründete er das Kaisertum Österreich, das er als Franz I. bis zu seinem Tod regierte.
Geboren: 12. Februar 1768, Florenz, Italien
Gestorben: 2. März 1835, Wien

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Bis heute hat sich im Goldkabinett die originale geschnitzte Decke erhalten. Dem damaligen Geschmack entsprechend befanden sich an den Wänden neben Spiegeln auch Konsolen, auf denen asiatisches Porzellan präsentiert wurde. Teile der Ausstattung wurden in das Untere Belvedere gebracht und zu dem dort heute noch befindlichen Goldkabinett zusammengefügt. Die hier frei gewordenen Flächen wurden mit eigens dafür geschaffenen Gemälden bestückt, wobei die Putti Franz Caspar Sambach und die Blumenmalereien Franz Zogelmann zuzuschreiben sind.

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Decke im Goldkabinett

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Dieser Raum bildete ursprünglich gemeinsam mit dem anschließenden, heute „Schlachtenbildersaal" genannten Raum den ersten Bibliothekssaal, der wesentliche Teile der umfangreichen Bestände an Büchern des Prinzen Eugen beherbergte. Darauf folgten noch ein zweiter dessen Aussehen durch eine Zeichnung von Salomon Kleiner überliefert ist - und ein dritter Bibliotheksraum. Nach dem Tod des Prinzen Eugen erwarb Kaiser Karl VI. die Bücher, Handschriften und Druckgrafiken für die Hofbibliothek.

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Die Schlacht bei Turin 1706, Ignace-Jacques Parrocel (1667-1722)

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Franz Joseph I. - Kaiser von Österreich, König von Ungarn (Regentschaftszeit: 1848–1916)
Franz Joseph bestieg 1848 den Thron des Kaisertums Österreich. Sein Herrschaftsverständnis war von großem Pflicht- und Sendungsbewusstsein geprägt. Nach den Wirren der Revolution 1848 war er bestrebt, die Legitimität der monarchischen Herrschaft durchzusetzen und den auseinanderbrechenden Vielvölkerstaat zusammenzuhalten. Dabei sah er sich zu weitreichenden Konzessionen gezwungen, wie der Schaffung der Doppelmonarchie durch den Ausgleich mit Ungarn 1867 und der Zustimmung zu einer Verfassung.

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Prinz Eugen von Savoyen - Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan, war einer der bedeutendsten Feldherren des Habsburgerreiches, dessen Stellung als Großmacht er wesentlich ausbaute. Er war ab 1697 Oberbefehlshaber im Großen Türkenkrieg. Neben dem Herzog von Marlborough war er während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714) Oberkommandierender der antifranzösischen Koalition. Nach der Wiederaufnahme des Krieges gegen die Osmanen (1714-1718) sicherte er die österreichische Vorherrschaft in Südosteuropa. Daneben war er lange Hofkriegsratspräsident sowie als Diplomat tätig und übte weitere hohe Staatsämter aus. Prinz Eugen war als Bauherr und Kunstsammler einer der bedeutendsten Mäzene seiner Zeit.
Geboren: 18. Oktober 1663 in Paris
Gestorben: 21. April 1736 in Wien

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Maria Theresia war die Tochter Kaiser Karls VI. und seiner Frau Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel. Sie genoss eine höfische Erziehung, bei der Kunst und Sprachen im Vordergrund standen. 1736 heiratete sie Franz Stephan von Lothringen, Maria Theresia wurde nach dem Tod ihres Vaters 1740 Landesfürstin von Österreich.
Geboren: 13.05.1717 in Wien
Gestorben: 29.11.1780 in Wien

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1752 erwarb Kaiserin Maria Theresia (1717–1780) das damals seit 18 Jahren leerstehende Palais und bestimmte es zum Sitz der obersten Münz- und Bergbaubehörde als Abteilung der zentralen Finanzbehörde (Hofkammer) in der Habsburger Monarchie. Der kaiserliche Hofarchitekt Nikolaus Pacassi nahm die erforderlichen Umbaumaßnahmen vor. Nachdem die Münz- und Montandirektion wieder ausgesiedelt worden war, zog die k. k. Hofkammer als oberste Finanz- und Wirtschaftsbehörde in das Palaisgebäude ein, von 1782 bis 1797 residierte in ihm die oberste Justizbehörde. 1841 fand eine umfangreiche Restaurierung statt. Die Räume in der Beletage waren von 1848 bis zur 2007 begonnenen Generalsanierung des Stadtpalais Sitz des Finanzministeriums, seit 1920 Bundesministerium für Finanzen. Bereits unter dem 1848 eingerichteten k. (u.) k. Finanzministerium erfolgten immer wieder Adaptierungen und Restaurierungen.

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Franz Joseph I., auch Erzherzog Franz Joseph Karl von Österreich aus dem Haus Habsburg-Lothringen, war vom 2. Dezember 1848 bis zu seinem Tod Kaiser von Österreich.
Geboren: 18. August 1830, Schloss Schönbrunn, Wien
Gestorben: 21. November 1916, Schloss Schönbrunn, Wien

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Figuren des Bildhauers Giovanni Giuliani

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Profilporträt des Prinzen Eugen von Savoyen

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Im Zentrum der Prunkstiege steht ein ruhender Herkules.

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Ölgemälde von Louis Dorigny mit der Darstellung des „Apollo im Sonnenwagen“ (1710/11)

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Der einzige Außenraum des Winterpalais ist die Terrasse der Beletage über dem Prinzipalhof. Hier kam im Zuge der Renovierungsarbeiten 2004 die Vorzeichnung für ein Wandfresko zum Vorschein, auf der ein antikes Amphitheater mit Säulen, Arkaden und Treppen dargestellt ist. Es ist bisher nicht bekannt, warum das Fresko nicht ausgeführt wurde.

Zaha Hadid überführt die euklidische Geometrie der historischen Vorzeichnung gleichsam in ein Trompe-l’Œil in der zentralen Nische der Terrasse. Die Installation aus Stahlrohren verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und beschreibt eine fließende, vierdimensionale Welt, die vom Narrativ der Abstraktion und dem Fluss des Raums bestimmt wird. In dieser eher einsteinschen als kartesianischen Welt herrscht nahtlose Verbundenheit vor, ein mikrokosmischer Ausdruck der Dynamik, Komplexität und der fließenden Raumgestaltung, die Hadids Architektur innewohnen.

Zaha Hadid, „Trompe l’œil“, ortsspezifische Dauerinstallation
2015, Stadtschloss Prinz Eugen, Wien
Stahl, 227,5 × 72,5 × 627 cm

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Während der letzten Restaurierung wurde neben dem Vestibül eine Sala terrena mit Groteskenmalereien von Jonas Drentwett entdeckt. Dieser über Jahrzehnte für die Aktenablage verwendete Raum wird in den Quellen nicht erwähnt. Da jedoch im Medaillon mit der Darstellung der „Histoire“ in der Mitte der Fensterwand unter den von Prinz Eugen gefochtenen Schlachten auch „Höchstätt“ (Zweite Schlacht bei Höchstädt August 1704) angeführt wird, kann die Freskierung auf nach 1704 datiert werden.

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Prinz Eugen starb 1736. Seine Nichte Anna Viktoria von Savoyen, seit 17. April 1738 verehelichte Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen, wurde als Erbin zu einer der reichsten Frauen Europas. (Ihr Ehemann Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen diente den Habsburgern als Feldherr und Militärverwalter.) Sie versteigerte Eugens Besitz; das Palais fiel (wie die meisten anderen Bauten des Prinzen) an den kaiserlichen Hof und war nach einem Umbau durch Nikolaus Pacassi 1752 Sitz verschiedener staatlicher Institutionen, seit 1848 des k.k. Ministeriums der Finanzen.

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: